Stinas Gallerie – Geschnipseltes, Gemaltes, Buntes

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Meine kleine Kunstsammlung wächst und gedeiht, aber Augen muss ich noch üben

Da sitze ich nun. An unserem Esstisch. Mit meiner Schere, Kleber, Aquarellfarbe, Filzstiften, Glanzpapier. Vor mir ein weißes Blatt, das sich hoffentlich gleich mit Landschaften, Wichteln, Tierwelt füllen wird. Vollkommen manuell. Und Ausdruck meiner ausgeprägten Wichtelmania. Kurz nach der Geburt muss ich wohl einem solchen über den Weg getapst sein. So à la Lorenzscher Gänseprägung. Tja, und seitdem werd ich sie nicht mehr los. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ganz stolz habe ich soeben meine neue Arbeitsleuchte angeknipst. Aha, es werde Licht! Prima, ich kann wieder sehen! So ein altersbedingter Dauerweichzeichner ist faltentechnisch, wenn ich mich morgens im Spiegel betrachte, zwar ganz nett, beim Zeichen, Schneiden & Co. ist er aber echt nervig. Im Wohnzimmer: Unser Mann am PC. Stefan. Seit ca. zwei Stunden dringt ein „Unglaublich!“ nach dem anderen an meine armen Ohren. „Was für ein Bild soll die KI denn machen?“, ruft er mir fröhlich zu und senkt damit meine Stimmung nebst Kreativität Richtung Nullpunkt. Eigentlich, so denke ich noch, soll die KI gar kein Bild machen. Dafür sitze ich ja hier. Mit meinen Händen, meinen Gedanken und Ideen. „Jetzt sag doch mal!“, drängelt mein Mann. Ich schleppe mich Richtung PC. Lasse mich neben meinen Mann aufs Sofa plumpsen. „Wichtel, Rehe, märchenhaft“, murmele ich lustlos. Stefan haut wohlgemut in die Tasten. Keine 30 Sekunden später: Hypergelaunte Wichtel in obgligatorisch roten Mützen turnen über den Bildschirm, Bambi schaut mich aus verdammt großen Augen an, als wüsste es selbst nicht, wie es plötzlich in dieser glitzernden Landschaft aus wolkigem Schnee gelandet ist. Perfekt! Und selbst schuld. Also ich. Hätte mir ja ein anderes Szenario ausdenken können. Rembrandt gemischt mit Miro. Mein Dackel als spanischer Edelmann. Oder was uns sonst noch so Abstruses einfällt. Bin kurz davor meine Mal- und Schnipselausrüstung dem nächsten Kindergarten aufs Auge zu drücken. Wann hätte ich jemals ein so geniales, streichelzartes Rehlein hingekriegt? Nie, nie, nie. Und meine Wichtel? Sie leiden zuweilen unter dezenter Gesichtslähmung, weil mir der Pinsel respektive der Tuschestift ausgerutscht ist. Augen kann ich sowieso nicht so gut. Nasen könnten auch besser sein. Vielleicht könnte ich ja schauen, wie die KI das gemacht hat…? Nein, ich will´s gar nicht wissen. Soweit käme es noch: Bei einem kunstbegabten Roboter abzukupfern!

Ich flüchte zurück ins Esszimmer. Nach meiner Begegnung mit den entsetzlich guten Resultaten der KI fühle ich mich wie ein dreißig Tage alter Luftballon. Ein grauer. Wozu denn noch irgendwas selbst tun, wenn eine weitaus intelligentere Macht mir nicht nur das Heft, sondern gleich Pinsel und Schere aus der Hand nehmen kann? Mit ihrem riesigen Repertoire an Kunst und Kitsch. Dabei gibt´s doch schon spätestens nach der Postmoderne nichts Neues unter der Sonne mehr.

Um es gleich zu sagen: Ich hasse Wettbewerbe jeglicher Art. Egal ob beim Schwimmen, Backen oder Malen. Konkurrenzszenarien lösen bei mir eine Art akuter Totenstarre aus. Und jetzt bin ich volle Kanne in ein solches geraten. Juttastina im Kampf gegen die Maschine. Ja, hallo? Geht´s noch? Ganz klar ist doch, dass meine Bilder unverwechselbar sind. Wie bitte? Die KI könnte mich nachahmen? Sicher. Mit Leichtigkeit. Der Punkt ist aber doch: Keine KI der Welt will mich überhaupt nachahmen. Dafür bin ich zu unbekannt, zu unbedeutend, zu wenig sozialkritisch, nicht zukunftsweisend, nicht bahnbrechend genug. Aber eins bin ich auch: Originell. Und ich bin immer zuerst da. Wie wir ALLE! Juhu!

Zeit also für einen kleinen Ausflug in die Ethymologie:

originell: „entlehnt von französisch originel. Sinnverwandte Wörter: [1] neuartig, schöpferisch, ungewöhnlich, ursprünglich. [2] geistreich, ideenreich, komisch, merkwürdig, sonderbar, witzig.“ (Zitat: Wiktionary)

Besonders die letzten sechs Bedeutungen finde ich doch sehr schön. Zumal sich perfekt nicht unter ihnen befindet. Und großherzig wie ich bin, darf die KI das alles auch sein. Und gerne und gerade darf sie auch perfekt sein. Denn das macht den wunderbaren Unterschied. Ihr denkt, ich hab was gegen Computer? Doch wie ihr weiter unten seht, zeichne und male ich ab und zu auch mit einem digitalen Zeichenbrett, das ich sehr mag. Ich habe also nichts gegen PC´s. Nein, sie sind hilfreich und zumeist gut. Vor allem für zarte Farbverläufe. Und ein armes Tamgotchi würde ich niemals verhungern lassen. Wahrscheinlich hätte es sogar ein eigenes Bettchen…

Und dann ist da ja noch meine neue Tageslichtlampe. Wollen doch mal sehen, ob wir mit verbesserter Sehkraft der KI nicht die Stirn bieten können!

Und plötzlich nehme ich die Schere in die Hand und fange an zu schneiden, schraube die UHU-Tube auf. Weil ich nicht anders kann. Spiel, Satz und Sieg!

Ich wünsch euch allen viel Kreativität im neuen Jahr und viel Vergnügen mit meiner kleinen Gallerie! Hoffe, ihr seht mir nach, dass meine Bilder z.T. nicht ganz perfekt abgebildet sind. Das liegt an meinen digitalen Fertigkeiten. Ich geb´s zu. Ja, und dann möchte ich mich auch noch herzlichst bei Frau Gudrun Sjödén bedanken, deren Mode ich sehr mag. Ohne ihre farbstarken Kataloge würden viele meiner Kollagen gar nicht existieren. Alltså, tack så mycket, snälla!

Stina Julclub Leben bei den Wichteln
Wichtel Drachensteigen Herbst Julclub Kollage


Wichtel Halloween Vollmond Nacht Julclub
Kürbiskinder Kürbismännchen Julclub Kunst Wichtelkunst Collage
Kerzenständer Kerzenhalter Kerzenleuchter Dackel Rauhaardacke Nuri schwarz Metall
Halloween Jutta Stina Strauß Julclub Geist Gespenst
Julclub Stina Wichtel Wichtelkunst Collage Regen Schirm
Maus und Igel Höhle Herbst Winter Frühling Kollage Julclub Collage Tier Kinderbuch
Lucia Tärna Stjärngosse Tomte Schweden Kunst Collage Trevlig Bild
Julclub Wichtel tomte julgran Weihnachtsbaum Weihnachtskarte Schweden
Julclub Rentier Sami Eichhörnchen Weihnacht Jul rendjur Tjelmetje Julkalendern skandinavisch Weihnachtskarte Collage Kollage
Sausagewalk, Turin, Italy – October 23, 2015: Fountain in Piazza Castello (Castle Square) with walking people and dogs
Wichtelmädchen Cathy beim Kräftemessen: Hoppla Geiß! Entwurf für eine Tasse
Kind liest im Kirschbaum
Wichtelmädchen Cathy beim Guglhupf-Event. Entwurf für eine Wichteltasse mit Elsassmotiv
Hase Zeichnung Stina Ostern
Wichtel
Nur Wichtel wimmeln dieser Tage!
Julclub-Tasse Wichtel auf Rentier
Julclub-Tasse God Jul
Illustration zu Joseph von Eichendorfs Aus dem Leben eines Taugenichts, Bild, von Julclub
Illustration zu Eichendorffs Aus dem Leben eines Taugenichts, eins meiner Lieblingsbücher
Drachenkinder
La vie est belle à la Hoube
Entwurf für eine Tasse und einen Aufkleber La vie est belle à La Hoube
song vissla von julclub
Wo Fuchs und Huhn sich Goddag sagen
Midsommar-Tasse von Julclub
Profilbild für Julclub. Nicht, dass ich so aussehen würde…
Wichtel-Tasse Björnbär mit Wichtel, Fuchs und Brombeeren
Julclub-Tasse „Björnbär“ aus der Herbst-/Winterkollektion 2018 von Julclub
Wichtel lutin Herbst Pfifferling Aquarell Stina Julclub
Aquarell zum Kräftskiva, schwedisches Krebsessen, 2018

Wünsche euch ein friedliches, gesundes, neues Jahr!

Julclub Rentier Sami Eichhörnchen Weihnacht Jul rendjur Tjelmetje Julkalendern skandinavisch Weihnachtskarte Collage Kollage

Zu dieser Kollage, wie immer mit selbstgemalten Elementen, inspirierte mich der diesjährige Julkalendern Snödrömmar, zu Deutsch: Der Weihnachtskalender „Schneeträume“. Diese Kinderserie bekommt jedes Jahr ein neues Gesicht, eine neue Geschichte, die ähnlich wie das Öffnen eines Adventskalender-Türchens funktioniert. Dieses Jahr spielte sie im schwedischen Lappland, samisch Sápmi. Genauer gesagt in Gavmofjäll, einem bekannten Ski-Ort. Doch während es ringsherum nur so glitzert von der weißen Pracht, bleibt der Schnee ausgerechnet dort aus. Das wiederum lässt ein familiengeführtes Hotel um seine Existenz fürchten. Die Töchter der Familie machen sich auf die Suche nach dem verschwundenen, sagenhaften Tjelmetje-Stein, tauchen dabei tief in samische Mythologie ein, um den ersehnten Schnee herbeizuzaubern. „Hitta Tjelmetje! Findet Tjelmetje!“ Ein Tipp: Er ist grün und leuchtet.

Kaum zu glauben ist allerdings, dass die Verlegung des Julkalendern in das südliche Lappland einen wahren Kulturstreit mit rechtsgerichteten SchwedInnen ausgelöst hat. Angeblich sei das nationale Gut der schwedischen Weihnacht durch die im Film dargestellte samische Umgebung, die samischen Mythen und Gebräuche in Gefahr. Ja, geht´s noch? Was für eine gequirlte Kacke! Und das 2024. Es ist immer wieder erstaunlich und erschütternd zu welch abstrusen Gedankengängen rechtsgerichtete, zur Radikalisierung neigende ZeitgenossenInnen neigen. Und jetzt kommt auch noch ein Elon Musk daher und posaunt nur die AFD könne Deutschland retten. Leute, bitte, die Rechten? Never ever!

Julclub Rentier Sami Eichhörnchen Weihnacht Jul rendjur Tjelmetje Julkalendern skandinavisch Weihnachtskarte Collage Kollage

Übrigens: Etwas bange wird mir bei dem ganzen Geknalle und Gezische, das um Mitternacht das alte Jahr vertreiben soll. Es tut weder sensiblen Menschen noch all den Tieren in Haus und Garten gut. Auch nicht den Wichteln, die über euch wachen. Tagsüber Meisenknödel verteilen, und dann an Silvester solch einen (Licht-)Lärm veranstalten, dass die Piepmätze am nächsten Tag erst gar nicht mehr aufwachen, finde ich nicht besonders klug. Hunde und Katzen mit Feuerwerk quälen auch nicht. Dabei gibt es durchaus andere raketenmäßige Wege um das alte Jahr zu verabschieden und das neue willkommen zu heißen. Wie wäre es zum Beispiel mit ein wenig Räucherwerk um euer Haus, eure Wohnung, euch selbst von allem Ballast des letzten Jahres zu befreien? Beifuß soll sich da besonders gut eignen. Statt Bleigießen könntet ihr auch etwas auf einen Zettel schreiben, was ihr loswerden möchtet. Dann meditiert ihr ein bisschen darüber und werft das Papier ins Feuer. Woran auch immer ihr glauben mögt: Oft hilft es schon etwas niedergeschrieben zu haben, damit es euch nicht mehr (so viel) im Hirn herumspukt. Arbeit, Karriere sind nicht das Wichtigste. Wusstet ihr, das Menschen, die dabei sind zu sterben, häufig bedauern, nicht mehr Zeit mit anderen Menschen, mit ihrer Familie verbracht zu haben?

Ja, Silvester und Neujahr sind eine gute Zeit um nachzudenken. In diesem Sinne grüßt euch

Stina Julclub Leben bei den Wichteln

Hoffe, ihr hattet frohe Weihnachten!

Julclub Wichtel tomte julgran Weihnachtsbaum Weihnachtskarte Schweden

Wichtelkunst von Julclub, wie immer ohne KI. Denn das kann ich gerade noch selbst!

Mit all dem Weihnachtstrubel, den Weihnachtsmärkten und Massen von Plätzchen habe ich es leider nicht geschafft, euch ein schönes Weihnachtsbild zu schenken. Deshalb hier eine neue Kollage, natürlich, wie immer mit selbstgemalten Elementen. Auf die Kombi kommt es an! In diesem Sinne: God jul och gott nytt år!

Endlich ist der Baum fertig geschmückt, und das Weihnachtsfest kann beginnen! So denken sich das die beiden kleinen Wichtel. Um in der sternenklaren Winternacht nicht zu frieren sind sie in ihre wärmsten Mäntel geschlüpft, haben sich die dicken Mützen aufgesetzt, die schönsten Handschuhe angezogen. Auf dem Schlitten haben sie heißen Pfefferminztee, Nüsse (hier nicht zu sehen) und einen rotwangigen Apfel mitgebracht. Bestimmt bekommen die drei (ja, drei!) schrägen Vögel auch etwas von dem Festschmaus ab. Ist ja schließlich Weihnachten!

Möge es bald wieder friedlicher auf der Welt zugehn.

Happy Halloween – Nachts, wenn die Zauberkäferkinder fliegen

Wichtel Halloween Vollmond Nacht Julclub
Halloween Wichtelmädchen Herbst
Zauberkäfer-Girl from a mistery world

Im Herbst, besonders natürlich um Halloween herum, können jene von uns, die achtsam in die Nacht lauschen, sie hören, sie vielleicht sogar sehen: Die Zauberkäferkinder. Vergnügt summen sie durch die derzeit noch recht laue Nachtluft. Um froh zu sein, bedarf es dabei allerdings keiner Gruselparty mit Würstchenmumie, Klapperskelett oder Zombie. Nein, im sachten Fliegen und Gleiten liegt die Würze. Im Duft der nächtlichen Blumen. Damit die filigranen Wesen nicht gegen ein altes Gemäuer oder eine Fledermaus stupfen, haben sie stets ihre leuchtenden Laternen dabei. Natürlich aus ultraleichtem Elfenmetall. Sonst könnten die Zauberkäferkinder ja nicht so elegant durch die Lüfte sausen. Hilfreich sind dabei auch die winzigen Fühler, die sich vorne am Kopf befinden. Wenn die Morgendämmerung anbricht, ist der lustige Spuk allerdings vorbei. Dann müssen die Kleinen heim zu ihren Eltern, die sie hinter der dunklen Wandtäfelung im Salon des alten Herrenhauses bereits sehnlichst erwarten. Nach dem Landeanflug gibt´s erstmal warme Mandelmilch mit Honig und Etwas von den Wurzelkindern. Während der alte Steinofen bullert, liegen die Käferkinder dann in ihren Körbchen aus Birkenreisig, zugedeckt bis über beide Ohren. Und träumen vom nächsten Hummel-Brummel-Zaubersummelkäferkinder-Abenteuer.

Wichtel Halloween Vollmond Nacht Julclub

Die Kollage entstand im Oktober 2024 aus Papierresten und Gudrun-Sjödén-Katalogen. Mit Aquarellfarben und Wachsmalkreide entstand der zauberische Touch. Besonders die Laternen leuchten so richtig lebensecht mit dieser Mischung. Wie immer war es gar nicht so einfach, die quirligen Wesen für einen kurzen Moment auf dem Papier zu halten. Denn schließlich ist Bewegung, genauer gesagt Fliegen, ihr wahres Element.

Hoffe, das Bild gefällt euch. Wie immer empfehle ich euch auch an dieser Stelle das wunderbar-wunderliche Halloween-LIed Goblin Girl von Frank Zappa. Habt ein happy Halloween!

Stina Julclub Leben bei den Wichteln

Lasst doch mal ´nen Drachen steigen

Herbt_Drachen_Kunst_Collage_Wichtel_Julclub

Schon lange nicht mehr gemacht, oder? Dabei ist es so einfach: Drachen einpacken, warme Jacke und windfestes Käppi anziehen, weite Wiese suchen, und los geht´s! Vielleicht hebt ihr nicht gleich so ab wie die kleinen Wichtelkinder, doch etwas frischer Wind um die Nase hat noch niemandem geschadet. Es muss auch kein komplizierter Lenkdrache sein, an dem sich eh nur die Schnüre und eure Nervenenden verheddern. Beim Drachensteigenlassen, finde ich, ist Einfachheit angesagt. Für´s Drachenbasteln war früher eindeutig meine Mutter zuständig, ebenso wie für´s Kartoffelgaren in der Glut eines hübschen Herbstfeuerchens. Ganz hinten in unserem Garten, bei den Himbeeren. Im Saarland Fleckerchen genannt. Süß, nicht? Aber das ist eine andere Geschichte. Ich weiß noch, wie es ganz leicht nach vergorenen Äpfeln, feuchtem Laub und fetter Erde gerochen hat. Dazu diese wunderbar flirrenden Farben, die der Herbst uns schenkt. Man denkt Weite, Frische, Klarheit. Manchmal kann es auch ein bisschen melancholisch werden; dann zieht eine unbestimmte Sehnsucht durch unseren Magen. Die gut mit einer garen Kartoffel gedämpft werden kann. Wenn dann noch der Duft von verbrennendem Holz aufzieht – Herz, was begehrst du mehr? Best things in life are for free, hat schon Aristoteles gesagt. Vielleicht fehlt euch zum Glück noch eine Thermoskanne mit heißem Früchtetee. Wer weiß?

So viele tolle Sachen gab´s die wir als Kinder gemacht haben. Irgendwie waren wir immer draußen. Auch wenn ihr heute vielleicht nicht mehr so auf Versteckspiele, Endlos-Purzelbäume, Räuber und Gendarm steht, manche Zeiterfüllung bringt uns auch heute noch viel. Dabei waren wir mit unseren Kastanientierchen, Blättermännchen und selbstgebauten Laternen doch, ohne es freilich zu wissen, ganz schön auf der Höhe der Zeit, haben die Natur achtsam wahrgenommen, uns in ihr bewegt. Anstatt eines Handydaumens wünschte ich, die Jugend hätte einen grünen. Ich glaube aber, einige sind schon wieder auf dem Weg. Sehe wieder viele junge Leute mit Rucksack durch die Walachei traben. Also, ran an den Drachen, ran an die Kartoffeln! Nach dem Drachenevent also. Ihr braucht nur ein, besser zwei Stunden an einem sonnigen, natürlich windigen Nachmittag. Und ich weiß ehrlich noch nicht einmal, ob Fliegen wirklich schöner wäre.

Hier haben sich Wichtelkinder, die ich vorher mit Aquarellfarben gemalt habe auf eine meiner Kollagen geschmuggelt. Habe sie erst entdeckt, als sie – vips! – beinahe schon wieder aus dem Bild geflogen wären. Komplizierter Satz. Grammatikalisch zumindest fragwürdig. Anyway, denn:

Eine prima Anleitung zum Drachenbau findet ihr z.B. hier.

Viel Spaß beim Drachensteigenlassen wünscht euch

Stina Julclub Leben bei den Wichteln

Dieser Artikel erfolgte unbezahlt und unaufgefordert.

Die Kürbiskinder grüßen dich! Wollen aber weitestgehend in Ruhe gelassen werden.

Kürbiskinder Kürbismännchen Julclub Kunst Wichtelkunst Collage

Soll ich ausrichten…

Der Herbst ist da, und alle denken Frankenstein, Hexen, Vampire. Von den üblichen Halloween-ProtagonistInnen wissen wir ja hinlänglich, was sie so den ganzen Tag, besser, die ganze Nacht treiben. Aber von den Kürbiskindern, von denen habt ihr wohl noch nicht so viel gehört. Ganz sicher auch noch keine gesehen. Das ist auch ganz natürlich, denn unter den ganzen inflationären Kürbisdekorationen sind sie nicht so leicht auszumachen. Außerdem tauchen sie zumeist erst dann auf, wenn wir schon längst im Reich der Träume versunken sind. Zwischen Kürbissen also, da halten sie sich am liebsten auf, bewundern gegenseitig ihre tollen Kürbishüte mit Superzahlen drauf, knabbern kleine Löcher in die bunten Riesenbeeren, kauen auf Sonnenblumenkernen, nuckeln an Fliegenpilzen, die sie höchstens ein bisschen high machen. Es sind ja nun mal keine Menschen. Stundenlanges Reden ist ihre Sache nicht, da sie eher zur Introvertiertheit neigen. Nach Einbruch der Nacht, wenn alle Menschen in ihren Häusern verschwunden sind, entzünden sie ihre heimeligen Laternen und machen einen auf lau. D.h. sie kuscheln sich entspannt in ihre Kürbiskernkissen und schauen, genüsslich seufzend, den Frankensteins, Hexen, Vampiren, Goblins usw. bei ihrem nächtlichen Treiben zu. So ist das also bei den Kürbiskindern.

Auf der Collage KÜRBISKINDER ist es mir hoffentlich gelungen, das genussvolle Leben der kleinen Geschöpfe wie in einer Momentaufnahme einzufangen. Verwendet habe ich dazu u.a. alte Gudrun-Sjödén-Kataloge. Mit Wachsmalkreide, Filzstift und Aquarellfarbe male ich die Gesichter, verfremde die zumeist floralen Motive. Ich übermale, reiße, knicke, klebe. Hauptsache, es wird zauberhaft.

Schaut mal genau hin

Mystischer Wasserwald bei Hultehouse

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Es gibt Orte, die haben eine ganz besondere Atmosphäre. Hier zwitschern die Vögel lauter, Blätter rascheln geheimnisvoll im Wind, die Strahlen der Sonne wirken wärmer. Euch streift der Atem der Geschichte. Ja, es wird einem ganz spirituell zu Mute. So ein Ort ist die keltisch-römische Siedlung im Wasserwald.

Nasses Moos auf glitschigen Felsen ist gar nicht so selten, jetzt, Ende Januar. Zumal in den Nordvogesen. Immerhin ein Mittelgebirge. Mit bisweilen rauem Charme. Die warme Decke liegt ganz allein zuhause, während mein Mann und ich uns auf einem Felsen, auf meinem Schal, drängeln, die letzten Lebkuchen knabbern und heißen Pfefferminztee trinken. Dackel Nuri inspiziert derweil die Gegend. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre sind wir jetzt schon dem – zumindest am Anfang – gut beschilderten Pfad mit dem gelben Punkt auf den Leim gegangen. Immer hat er uns über unwegsames Gelände, durch matschiges Gras, über rutschige Baumstämme geführt. Man hätte es eigentlich wissen müssen. Mystisch ausgedrückt: Irgendjemand wollte nicht, dass wir so mir nichts dir nichts – oder überhaupt – zum Wasserwald kommen. Einfacher: Wir haben´s vermasselt. Damit euch das nicht passiert, ihr safe and sound am Wasserwald ankommt, findet ihr am Ende des Artikels eine Wegbeschreibung.

Die kleine Ansiedlung ist nämlich ganz leicht über einen gut begehbaren Fußweg von Hultehouse aus zu erreichen. Packt eine Decke zum Draufsitzen ein, eine Thermoskanne mit Tee oder Kaffee und ein paar Brote, Kuchen, Croissants. Was immer euch einfällt. Denn ihr werdet verweilen. Auf den alten Steinmauern sitzen. Durchatmen, zur Ruhe kommen. Auch mal ruhig sein, nicht reden. Eben dem Wald, der Natur, dem besonderen Ort die Kommunikation mit euch überlassen.

Ist das nicht schön? Einfach mal nicht reden!

Die Überreste des Dorfes im Wasserwald aus gallo-römischer Zeit (3. vorchristliches Jahrhundert) befinden sich an der Grenze der Departements Bas-Rhin und Moselle auf einer kleinen Hochebene der Nordvogesen. Die einstigen Bewohner des kleinen gallischen Dorfes gehörten zu dem Stamm der Mediomatriker, die sich erfolgreich gegen die römischen Invasoren (Romans go home!) und deren Kultur zur Wehr setzten. Asterix, ick hör dir trapsen. Sie waren Selbstversorger, lebten das, was historisch gesehen als Kultur der Vogesengipfel gilt.

Seht ihr ihn auch, den blauen Punkt neben unserem kleinen Hund? Muss eine Elfe sein oder so was ähnliches. Natürlich könnt ihr den Wasserwald auch als einen Haufen bemooster Steine, ein paar übriggebliebene Grundmauern betrachten, euch die Sonne auf der Nase tanzen lassen. Aber vielleicht ist da doch noch etwas mehr… Oder ihr stammt, wenn ihr aus dem Saarland kommt, sogar von den ehemaligen Bewohnern, den Mediomatrikern, ab. Ihr seid besonders rebellisch? Allergisch gegen Römertöpfe? Ganz klar: Potentielle Wasserwald-Fans!

Archäologische Fundstücke aus dem Wasserwald könnt ihr übrigens im Musée de Sarrebourg ebendort bestaunen.

Nur ein Haufen alter Steine oder Kraftort? Probiert´s aus!

Wasserwald Hultehous France Frankreich Vosges du nord Nordvogesen gallo romain keltisch römisch ruine siedlung wanderung
Bitte nach links abbiegen!

Ausgangspunkt ist der kleine Weiler Hultehouse oberhalb von Lutzelbourg in den Nordvogesen. Von Lutzelbourg aus schlängelt sich eine Straße nach Hultehouse, die dort in die Hauptstraße übergeht. Dieser folgt Ihr immer weiter nach oben Richtung Chalet Club Vosgien du Limmersberg. An der Kreuzung Rue de la Côté und Route de Dabo seht ihr schon die Wanderwegweiser. Biegt nach links ab. Immer geradeaus, den Berg hoch. Am Wasserhäuschen könnt ihr parken. Oder auch im Ort, der sehr beschaulich ist.

Grenzwertig: Borne

Jetzt wird es ein bisschen tricky. Nur NICHT nach rechts auf den Wasserwaldweg mit dem gelben Punkt abbiegen! Haltet euch links. Der Weg zum Wasserwald war nämlich ehemals mit diesem gekennzeichnet, endet aber im Nirgendwo. Der neue Weg wurde mit dem blau-weißen liegenden Rechteck bzw. dem roten Kreis, und dem grünen Punkt zusammengelegt. Am einfachsten ist es, wenn ihr dem Wegweiser vom Parkplatz am Wasserreservoir aus zum Chalet des Club Vosgien du Limmersberg mit dem gelben Dreieck folgt, am Chalet, das linkerhand liegt, vorbei und immer geradeaus wandert. Ab hier ist der Weg gut ausgeschildert (mittleres Bild) und führt euch schnurgerade zum Wasserwald.

So könnt ihr auch wieder zurückwandern. Auf dem Weg werdet ihr an ein paar interessanten Grenzsteinen aus dem 18. Jahrhundert vorbeikommen, sog. bornes. Für Hin- und Rückweg braucht ihr bei normalem Tempo eine gute Stunde.

Viel Spaß! Grüßt mir die Waldgeister und Ahnen

Stina Julclub Leben bei den Wichteln
#julclubmeinlebenbeidenwichteln

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“

Julclub Stina Wichtel Wichtelkunst Collage Regen Schirm

Wichtelkinder planschen durch die Pfützen – Meine Collage gegen regnerischen Trübsinn

Wer kennt das nicht? Draußen regnet es in Strömen; am liebsten würden wir uns auf dem Sofa in eine dicke Decke mummeln und einen Riesenpott heißen Tee schlürfen. Mein Tipp: Rein in die Gummistiefel, den Friesennerz übergeworfen, den Regenschirm aufgespannt! Und dann ab in die Pfützen. Hopsen, planschen, patschen. Genial. Dann, nach einer heißen Dusche, aufs Sofa, in die Decke einmummeln, Riesenpott Lieblingstee schlürfen, Lieblingsserie gucken, vielleicht sogar eine Runde pofen. Ach, wie herrlich!

Macht´s mal nach!

Stina

Schwedische Felsenbirnen-Marmelade. Schmeckt nicht nur Wichteln…

Superleckere Felsenbirnen-Apfelmarmelade. Wildobst. Einfach

Bald sind die Felsenbirnen reif. In meinem Garten gibt es dieses Jahr besonders viele. Also ran an die Büsche! Hier ein Lieblingsrezept von  mir. Ein ganz altes. Ein ganz schwedisches. Weil es auf meiner Pinterest-Seite so gut ankam, stelle ich es jetzt auch auf meinen Blog!

Felsenbirnen_Apfelmarmelade
Mehr was für kleine Wichtelaugen. Nebenstehend findet ihr das Rezept in groß!

Felsenbirnen gehören ja zu den genügsamsten Sträuchern überhaupt. Im Frühling bezaubern sie mit einer Fülle von weißen Blütensternchen. Im Herbst schillert ihr Laub in den wunderschönsten Farben. Lecker und gesund sind sie für uns Menschen. Und auch wer Vögel in seinen Garten locken möchte, sollte ihr einen Platz im Garten geben.

Du brauchst:

4 Liter Apfelsaft

2 kg Felsenbirnen

1 Handvoll rote Johannisbeeren

2 ½ Pakete Gelierzucker (2+1)

1 Päckchen Vanillezucker

Obstler (z.B. angesetzter Johannisbeersaft)

Zwei Töpfe, die mehr als 5 Liter fassen oder einen riesigen.

Zubereitung:

Beeren waschen und verlesen. Mit Apfelsaft und Vanillezucker in 20 Minuten weichkochen. Masse durch Flotte Lotte streichen. Das entstandene Mus in den Saft zurückgeben. Alles nochmals mit dem Zauberstab pürieren.

Masse aufkochen. Gelierzucker hinzufügen. 5 Minuten unter Rühren sprudelnd aufkochen lassen.

Topf/Töpfe vom Herd nehmen. Schnaps hinzufügen. In Marmeladengläser füllen. Deckel drauf und fertig! Umdrehen oder nicht? Wie es euch beliebt! Guten Appetit!

Übrigens: Die kleinen Kerne vergehen beim Kochen.

Einen schönen Sommer wünscht euch

Stina