„Du bist zwar nicht von hier, aber ich trau dir trotzdem“

Micha Musik Zerbrechlich Liedermacher1

Wer ist denn eigentlich Micha, und wenn ja, wie viele? – Interview mit einem Musiker

Künstler, Texter, Komponist, Songwriter in tatsächlich nur einer Person. Zudem mein Nachbar und geschätzter Freund. Das soll ihm mal einer nachmachen.

Geboren in Berlin, mit drei Umzug nach Tirol, Schule in München und der Steiermark, Medizinstudium in Wien, jetzt das Saarland. Micha ist ganz schön rumgekommen. „Wo würde ich heute stehen, wenn ich nicht so oft umgezogen wäre? Wäre ich vielleicht Hotelier? Auf 1500 Metern Höhe?“ Die Rede ist vom sogenannten Markbachjoch, einem Wander- und Skigebiet in Wildschönau, einem, wie der Name sagt, wunderschönen Hochtal. Eigentlich sollte der Vater, ein Makler, das Hotel ja meistbietend vermitteln. Dann aber hat er sich selbst in die Tiroleri-Tirolera-Landschaft verliebt, zog mit seiner Familie aus dem quirligen Berlin in luftige Höhen, wurde Gastronom. „Es gab keine Straße, nur den Sessellift, an dem man im Winter schon mal mit den Ohren festfror.“ Und so nimmt es nicht wunder, dass sich der heranwachsende Micha der Schönheit seiner österreichischen Heimat gar nicht recht bewusst war, wie er im gleichnamigen Song auf seiner CD Zerbrechlich singt. „Da gab es ja anderes, was einen interessierte.“, gibt er augenzwinkernd zu. Die Blockflöte, sein erstes –  unser aller erstes Instrument! –  war es jedenfalls nicht. Doch dann schenkten ihm seine Eltern zu Weihnachten eine Wandergitarre. A-Moll, G-Dur, mehr brauchte es nicht um am Lagerfeuer „Lady in Black“ von Uriah Heep zu zupfen. Wir erinnern uns: Ah, ah-ah, ah-ah, ah-ah
Ah, ah-ah, ah-ah!

Hinzu kam die wichtige Erkenntnis, dass der Gitarrist immer die hübschesten Mädels abbekam, verewigt im Song Wie alles anfing. „Tatsächlich hatten da selbst die Jungs mit der Nickelbrille eine Chance. Das Aussehen spielte da keine Rolle.“ Nun, lieber Micha, erlaube mir dich in puncto weiblicher Psyche ein wenig aufzuklären. Nickelfassung, kreisrunde Gläser symbolisieren seit Menschengedenken Hilflosigkeit. Hinter, natürlich nicht allzu dicken, Brillengläsern vermuten verzückte Mägdelein nämlich fast immer eine zarte, sensible Seele, der frau nur allzu gerne die Augen für die Schönheiten der Natur öffnen würde. Hippie-Helpless-Hope-Syndrom. Wie viele Frauen, so frage ich mich, hätte denn z.B. ein Berthold Brecht ohne seine Nickelbrille abbekommen? Hm?

Gut, also, dass Micha auch ohne ein derartiges Lesegestell ein langhaariges Wesen, seine spätere Frau, bezirzen konnte. Gleichzeitig hatte es ihm jedoch die Wiener Liedermacherszene angetan. Die beiden Re(a)inhards, Reinhard May und Rainhard Fendrich, treten auf den Plan. Stones, Beatles? Fehlanzeige. Während andere lauthals „We all live in a yellow submarine“ grölen, covert Micha österreichische Lieder. Mag den feinen, hintersinnigen, manchmal auch deftigen Humor. Später übersetzt er seine Lieblingsstücke auch ins Hochdeutsche. „Endlich singt er mal auf Deutsch!“, seufzt ein Fan erleichtert. Endlich versteht man das, was der ein oder andere des Österreichischen Unkundige zuvor gar und fälschlicherweise für Holländisch hielt. Micha nimmt´s gelassen. Österreichisch oder Deutsch, die eine Sprache ist ihm so lieb wie die andere. Und zwar sehr lieb. Reimen muss es sich halt.

Da ist er also, der Barde, der Geschichten zur Laute, pardon, Gitarre erzählt. Zuhören sollen die Leut´. Hintergrundgedudel ist Michas Sache nicht: „Ich stelle mir so einen richtigen österreichischen Gasthof vor, wo die Leute in zünftigen Lederhosen sitzen, wo richtige Bradlmusi gespielt wird. Und dann hören sie plötzlich meinen Gipfelblues. Einen Blues! Was zudem das einzige instrumentale Stück auf der CD Zerbrechlich ist. Mit den typischen steirischen Instrumenten. Was würden die wohl sagen?“ Nun, ich vermute mal, sie würden sich auf die Lederschenkel schlagen, es genießen, und am Ende bekämst du ein extra großes Stück Bradl. Für alle NichtösterreicherInnen: Bei der Bradlmusi werden die Musizierenden mit einem Braten entlohnt.

„Siehst du dich denn als Volksmusikant?“, frage ich ihn. „Von wegen der Wirtshausromantik, meine ich.“ Micha winkt ab. Mit Volksmusik habe er nichts am Hut. „Und Die Seer…?“, wage ich mich vor.

„…machen keine Volksmusik.“, kontert er. Die Seer, immerhin Österreichs erfolgreichste Mundartband rund um Alfred Jaklitsch, von denen ist Micha ein Fan. Hat sogar eins ihrer Stücke gecovert. Den Seern hat´s gefallen. Habe die Ehre. Von Blues über Reggae zur Ballade. Bei den Seern sei alles dabei. Und gut, auch Volksmusik, aber eben auf moderne Art.

„Dein Spektrum, Micha, ist ja ebenfalls ziemlich groß: Liedermacher mit Akustikgitarre, mal bluesig, mal swingig. Selbst vor Schlagern machst du nicht halt, siehe Deine Augen sprechen Bände. Du benutzt auch klassische Volksmusikinstrumente: Geige, Bass, steirische Harmonika. Texte und Arrangements sind mal melancholisch, mal locker-flockig, mal mit tiefsinnigem, mal mit recht derbem Humor, was sich vermutlich nicht ausschließt.“

 „Ich sehe mich als Grenzgänger“, sagt Micha, „nicht nur wegen der Sprachen, auch wegen der Genres. Vielleicht mache ich irgendwann mal eine Grenzgänger-Tour.“

„Gibt es denn ein Lieblingsstück auf deiner Zerbrechlich-CD?“

Micha denkt kurz nach. „Ja, Fahrt die Welt nicht an die Wand.“ Das überrascht, denn als einziges Stück hat es eine etwas härtere Gangart, ist beinahe rockig. Micha, ein Revoluzzer? Moment, langsam mit den jungen Pferden. Seine Lieder sind bei Weitem keine Brandbeschleuniger. Zumindest songtechnisch zieht er sich da lieber auf eine intimere Ebene zurück. Rückt Familie, Beziehung in den Vordergrund. „Da, wo man was machen kann: Es liegt in eurer Hand.“

„Bist du jemand“, frage ich ihn, „der an der heutigen Zeit leidet?“

Er überlegt. „Wir verklären die Vergangenheit ja oft zu einer Insel der Seligen. Und wir leben in einer Zeit, in der nicht so viel Schönes zu finden ist. Wo sich Leute, koste es, was es wolle, profilieren. Da ist dann natürlich auch die Angst, dass das, was wir uns aufgebaut haben, nicht so bleibt. Doch bei aller Kritik muss man auch versöhnliche Gedanken haben. Es braucht Mut, Mut zu leben. Man muss erkennen, wie fragil die kurzen Momente des Glücks sind. Zerbrechlich eben: Glück ist zerbrechlich. So behandeln wir´s gut. Im Päckchen ist Hoffnung und auch ganz viel Mut.“

Zur Erklärung: Ein älteres Ehepaar. Er resümiert. Gegenseitige Wertschätzung, das ist Thema des Titelsongs Zerbrechlich. Ganz Old School schreibt er ihr einen Brief. Mit einem wertvollen, silbernen Stift. Eine leise, dennoch eindringliche Kritik an der heutigen Gesellschaft. „Dabei leben wir“, so betont Micha, „in einer bislang auch glücklichen Zeit. Die Eltern waren Teil des deutschen Wirtschaftswunders. Wir mussten keinen Krieg erleben. Aber in jedem von uns gibt es diese Angst vor einem Niedergang.“

Auch wenn derzeit Weltbewegendes anklingt, Micha ist kein Politrocker. Eher geht es um die kleinen und großen Ereignisse in unseren vielen Leben. Krisen, Hoffnungen, Zweifel, um Freude, Lustvolles, allzu Menschliches, immer aber Nachvollziehbares. Deshalb berühren seine Lieder. Wir erkennen uns wieder in der humorvollen Kritik an einer Welt, die uns stetig und zunehmend aus den Händen gleitet. Bei Micha klingelt kein Handy. Tatsächlich nicht. Er ist der Letzte analoge Held in einer digitalen Welt. Kein anonymes Getippe und Gewische bringt ihn aus dem Takt. Er distanziert sich von einer Welt, in der Leute Beziehungen per SMS beenden. Auch zu sprachlichen Verrenkungen im Sinne des Zeitgeistes hat er seine Meinung. Findet vieles überzogen. Immerhin sei Deutsch die Sprache der Dichter und Denker. Vielschichtig, dezidiert. Ich möchte hinzufügen: Opulent. Und so kümmern sich seine CowboyerInnen in oben erwähntem Song nicht um Gendersternchen sondern machen ganz einfach ihre Arbeit. Zuviel Gegendere, und die Poesie entschwindet. Da stimme ich ihm zu. Deutschland denkt. Weit über´s Ziel hinaus. Fernab von Dichtern und Denkern. Ganz analog schiebt Micha jetzt seine CD, die zerbrechliche, über den Tisch. Genug politisiert.

„Sind deine Liedtexte eigentlich autobiografisch?“

„Ein klares Jaein. In jedem Lied ist natürlich viel Micha.“ Aber da sind auch Träume, Wünsche, wie etwas hätte gewesen sein können. Der alte Bulli und das Meer ist so ein Jugendtraum. Nach den damals herrschenden Moralvorstellungen sei ein solches Szenario undenkbar gewesen.

Aha, denke ich, mit dem VW-Bus ab nach Amsterdam, an den Strand. Zusammen, Hand in Hand ins Meer gerannt. Abends dann Gitarrezupfen… womöglich noch das  Peacezeichen auf die Backe gemalt. So frei waren wir nie mehr, singt Micha. Und ich könnte mir vorstellen, dass er die kleinen Fluchten, wenn auch ohne Bulli, irgendwie doch hingekriegt hat. Zumindest das mit dem Gitarrezupfen.

„In dieser Zeile schwingt doch eine Menge Melancholie, ja nostalgische Verklärung mit. Und du gehst ja noch weiter zurück. Da sind Kindheitserinnerungen, wie im Analogen Held. in denen wir uns, das entsprechende Alter vorausgesetzt, durchaus wiederfinden können. Klingt ein bisschen wie die Suche nach der verlorenen Zeit. Einer heilen Welt, in der wir uns zuhause fühlten. Geborgenheit. Aufgehoben sein in der Familie. Und immer wieder intonierst du das Wort Versöhnung.“

„Wir sehnen uns nach Zufriedenheit, Geborgenheit, Sicherheit.“, fasst Micha zusammen. „Als könne er meine Gedanken lesen.“, beschreibt ein weiblicher Fan dementsprechend auch seine Gefühle. Michas Publikum sind nicht die Tick-TockerInnen oder HandywischerInnen. Wohl eher die Beschaulichen, die Zuhörenden, die SichZeitNehmenden. Inzwischen, erklärt er, hörten ganze Familien allabendlich seine Musik. „Das Meer, das Meer, das Meer!“, singt da der jüngste Spross einer Familie begeistert mit. Mexiko, China, Japan. Micha bringt ein Stück Heimat in die Fremde. Da hat er wohl einen Nerv getroffen. „Ich mag die Zeit, wenn die Familie in der Stube zusammen sitzt. Wenn der Abend sich die Stille schenkt.“, singt er in Das Jahr vergeht. Das lässt mich an die Samstage denken, als meine Mutter Kuchen backte, und ich die Teigschüssel ausschlecken durfte, während mein Vater seine Pfeife rauchte. Micha triggert mit seinen Texten. Hinein in eine kleine Auszeit. Schön.

„Wie alt bist du eigentlich?“,  frage ich den Mittsechziger bei all seiner und vielleicht auch meiner Sehnsucht nach einer vergangenen Zeit. „Ich meine jetzt nicht biologisch. Eher so im Kopf.“

„Sechzehn“, antwortet er spontan und lacht. „Oder vielleicht eher achtzehn. Dann hab ich schon den Führerschein und bin mobil.“

Praktisch veranlagt, der Mann. Irgendwas bleibt also immer sechzehn. Dacht ich mir´s doch. In seinen Liedern streift sein Alter Ego durch blühende Almwiesen, mampft unverdrossen und ziemlich politically incorrect das, was man heute Schaumküsse nennt. „Da bleibt man im Kopf jung“, meint er ein wenig bedauernd, „aber der Körper macht das nicht mit. Was für eine Diskrepanz! Aber trotz aller Erfahrungen, steiniger Wege, Stationen“, fügt er hinzu, „ist es doch das beste aller möglichen Leben gewesen.“

Micha Musik Zerbrechlich Liedermacher1

Ist es ja, famoser Weise, noch, will ich wohl meinen. All das Streben nach Geld und Reichtum sei unwesentlich, fügt er hinzu. Seine Träume müsse man sich bewahren: „Das, was man erreichen könnte, aber auch das, was man wirklich erreichen kann.“ Aber es müsse auch Träume geben, die Träume bleiben. Aha, der Mann haushaltet kompliziert aber weise. Sogar mit Träumen. Ein ökonomischer Romantiker. „Manchmal verrennt man sich jedoch. Geblendet von seinem Wollen und Tun. Arzt werden, erfolgreich sein. Vergisst, was vielleicht wichtiger wäre.“ So, wie vielleicht Freunde. Thematisiert in Alles so vertraut. Wo man sein kann, wie man ist. Zusammenhält wie Pech und Schwefel. So also, wie wir uns Freundschaft immer vorstellen, sie aber selten ist.

„Was würdest du denn deinem 16- oder 18jährigen Ich von deiner heutigen Warte aus mit auf den Weg geben?“

„Ich habe das Gefühl, dass ich im Leben einiges richtig gemacht habe. Aber eines habe ich falsch gemacht. Ich habe zu spät mit dem Beruf aufgehört. Man kann so viel Neues erfahren, so viel an Lebensqualität gewinnen. Also, wenn du es dir irgendwie leisten kannst, hör auf zu arbeiten! Achte darauf, wann es Zeit ist auf die Bremse zu treten. Genieße die Zeit, mach, was dir Spaß macht.“

Da bin ich ganz bei ihm. Ein fröhliches Hallo also an alle Staatsdienenden, PolitikerInnen, die länger Leben mit länger Schuften gleichsetzen. Aber wir müssen doch… nee, müssen wir nicht. Aber das heißt auch: Augen auf bei der Berufswahl.

Ruhestand also? Nicht für Micha. Wohl eher Unruhestand. Frei nach dem Motto: Wenn was vorbei ist, kommt was anderes. Übrigens auch sein Erfolgsrezept für seine langjährige Ehe: Neues wagen. Herausforderungen annehmen. Die Frau bleibt dabei natürlich dieselbe. Ähm nein, sie verändert sich natürlich auch. Ach, ihr wisst schon, wie ich´s meine.

Und nu´? Also, Micha ist ja nun offizieller Austropop-Beauftragter. Moderiert eine Sendung mit ausgesuchten Hits und Schmankerln der österreichischen Rock- und Popkultur. Angefacht wurde das Feuer durch Marianne Mendts jazziges wie eingängiges Wiea Glock´n samt Da Hofa von Wolfgang Ambross. Mittlerweile hat sich Austropop mit Micha zu einem beliebten Event entwickelt. Mit treuen Fans.

„Ja, willst du denn reich und berühmt werden?“, frage ich, ohne hinzuzufügen „in deinem Alter!“ Was ja auch meines ist.

Micha winkt ab. Seine Musik sei halt sein Leben. „Wenn´s gefällt, freut es mich.“ Ungefähr so wie ein Vater sich für seine Kinder freue, wenn sie wachsen, gedeihen, ihren Weg gehen würden, freue er sich, wenn seine Lieder gehört, gemocht würden. Aufzwingen wolle er sie jedoch niemandem. Außerdem sei seine Musik ein Nischenprodukt. Kein Mainstream.

Also nur so ein kleines bisschen reich und berühmt werden, das nehm ich ihm ab. „Tatsächlich“, merke ich – ganz advocatus diaboli – an, „bist du mit deinen Liedern ja irgendwie aus der Zeit gefallen.“

„Ich setze halt die Tradition der Liedermacher (der LiedermacherInnen, Anmerkung der Redaktion) fort. Diese Musik berührt mein Herz. Ich mach mein Ding, wie Udo Lindenberg sagt.

„Und jetzt schlägt dein Herz also an der Saar?“

„Ich hab ja die längste Zeit meines Lebens im Saarland verbracht. Dennoch könnte ich mir vorstellen auf einem Berg in einer Hütte zu leben.“

Oj! Und was denkt deine Frau darüber?“ Hoffe ja mal, dass dieser, sein Gedanke nicht ganz neu für sie ist.

„Für sie kommt das wohl eher nicht in Frage. Dazu ist sie zu kommunikativ, zu sehr hier zuhause. Aber sie teilt die Liebe zu den Bergen. Wir verbringen ja häufig unseren Urlaub dort. Außerdem ist der Saarländer an sich ein besonderer Mensch.“ Eine von Michas ersten Begegnungen mit der südwestdeutschen Spezies endete mit einem: „Du bist zwar nicht von hier, aber ich trau dir trotzdem.“

Charmant. Manch einer hätte bei dieser Aussage eine Grundlagendiskussion losgetreten, zumindest ein markiges Bist deppat, du Bazi? In die Runde geworfen. Für Micha dagegen klingt so ein positives, fröhliches Dennoch! Und da ist es wieder, das Versöhnliche, das alles eint. Die starke Frau mit dem starken Mann, den Swing mit dem Blues, die Sehnsucht nach den Bergen mit der neuen Heimat im ehemaligen Kohlerevier. Geht doch!

Lieber Micha, ich bedanke mich für dieses interessante Gespräch!

Kursives: Liedzeilen aus CD Zerbrechlich

Fast alles Fettgedruckte: Musiktitel CD Zerbrechlich

Alle Titel der CD Zerbrechlich von 2023 mit ihren 13 Songs könnt ihr übrigens auf Youtube anhören. Für alle, die nicht streamen sondern etwas in der Hand haben wollen, gibt es die CD bei magicsound@t-online.de zu bestellen. Sie kostet 14,99 plus Versand.

Die Sendung Austropop mit Micha findet ihr, wenn ihr saarwellewebradio oder laut.fm/saarwelle in die Suchmaschinen eingebt. Termine sind immer Dienstagsabends, aber nicht jeden Dienstagabend. Informiert´s euch halt!

Für alle, die ihr Österreichisch etwas aufpolieren oder einen Vergleich mit dem Niederländischen anstellen wollen kann ich wärmsten diese Seite der Uni Linz empfehlen.

Ab durch die Mitte: Magmatitkuppen-Runde, Lebach-Steinbach

Lebach Steinbach Magmatit Runde Tour Saarland Mitte Wanderung

Abwechslungsreich – einfach – lehrreich: #meinlebenbeidenwichtelnmagmatit

Lebach Steinbach Magmatit Runde Tour Saarland Mitte Wanderung

Vulkane im Saarland? Und was sind denn Magmatitkuppen? Nur so viel: Es handelt sich um geologische Gesteinsformen, die während des Perms entstanden sind. Vulkane brechen nämlich nicht immer explosionsartig aus, sondern können auch sogenannte Staukuppen bilden, deren Magma nahe der Oberfläche auskühlt. Das Perm begann übrigens vor etwa 298,9 Millionen Jahren und endete vor ca. 251,9 Millionen Jahren. Lange her. Und so genau muss ich das auch gar nicht wissen. Ja, ähm, irgendwie hab ich dieses Gestein auch gar nicht bewusst wahrgenommen. Auf unserer Tour. Ist es vielleicht gar nicht zu sehen? Oder nur, wenn die Erde, die Gesteinsschicht aufgebrochen ist? Magmatiteinlagerungen sollten demnach als dunkelgraue Schlieren im Gestein sichtbar sein. Das nächste Mal pass ich besser auf.

Also: Auf oben erwähnten Kuppen können wir heute im Landkreis Lebach wandern. Dieser wiederum liegt in der geographischen Mitte des Saarlandes, im flachwelligen Saar-Nahe-Bergland. Flachwellig – das hört sich idyllisch an. Genau das Richtige für mich als Flachlandtirolerin. Steigungen, die mir das Herz aus der Brust springen lassen? No thanks. Stattdessen geht es, durchbrochen von sanften Anstiegspassagen, vorbei an Streuobstwiesen, durch lichte Laubwälder und Wäldchen. Nehmt euch Zeit die schönen Ausblicke über das mittlere Saarland bis zum Saar-Kohle-Sattel zu genießen. Schnuppert an dem nach Honig duftenden Weißdorn. Lasst euch von frühen Schmetterlingen umtanzen.

Die Tour beginnt an der halben Seilscheibe, die sich ziemlich grün im Zentrum von Steinbach, an der Ecke zur Pestalozzistraße erhebt. Ihr könnt sie nicht verfehlen, wenn ihr von Lebach kommend der Hauptstraße nur immer weiter folgt. Auf die dortige Schautafel blickend wendet ihr euch nach links, folgt der Straße, bis ihr nach rechts auf einen leicht ansteigenden Feldweg einbiegt. Oben angekommen geht es links ab. Von hier habt ihr einen schönen Blick über Steinbach und die sanften Hügel des Saarlandes.

Ein Dachs, lerne ich auf dem Waldlehrpfad, kann richtig alt werden. Viel Glück und Gesundheit, ihr kleinen Racker!

Im Wald habt ihr an einer Weggabelung linkerhand die Möglichkeit, die Marienkapelle am Rande von Höchsten samt Keuzweg zu besuchen. Achtung: Die Kapelle liegt NICHT auf der MagmatitkuppenTour, ist aber nur zwei Minuten entfernt. Vor einer gemauerten Grotte lässt es sich wunderbar in der Sonne verweilen. Eine bunt bemalte Maria wacht über euch. Vögel zwitschern, in der Ferne hört ihr Schafe blöken, Hummeln summen, während sie das kleine Immergrün besuchen. Ein friedlicher Ort. Wir mampfen unsere mitgebrachten Brote, trinken heißen Tee, halten unser Gesicht in die erstaunlich warmen Sonnenstrahlen. Von hier aus solltet ihr, wie gesagt, wieder zur Gabelung zurückgehen um der Magmatitkuppen-Runde weiter zu folgen, die nach rechts abgeht.

Lebach Steinbach Magmatit Runde Tour Saarland Mitte Wanderung Seilscheibe Pestalozzistraße

Der Ausgangs-

punkt

Das halbe Seilrad an der Ecke Pestalozzistraße

in Steinbach

Ihr wandert nun an dem 450 m hohen Lindenberg vorbei, dem Hausberg von Steinbach. Nach einiger Zeit seht ihr linkerhand bergan ein paar behauene Felsblöcke, darunter auch den Mahlstein, wahrscheinlich eine vorgeschichtliche Kult- und Versammlungsstätte. Leider könnt ihr nicht hinkraxeln, da hier militärisches Sperrgebiet beginnt. Ihr müsst euch also aus der Ferne den Atem der Geschichte um die Nase wehen lassen. Eigentlich schade, dass so ein interessanter Platz der Allgemeinheit vorenthalten wird. Kleiner Hinweis: Lasst eure Hunde besser angeleint. Büchsen sie aus, könnt ihr ihnen nicht folgen. Was ihr natürlich – unter Lebensgefahr – tun würdet, klar. Ist aber VERBOTEN sich dort zu bewegen. Also bleibt mit euren treuen Vierbeinern auf dem Pfad, der friedlich entlang des Sperrgebiets verläuft.

Irgendwann biegt ihr rechts ab, haltet euch dann links und wandert vorbei an Streuobstwiesen, die um diese Jahreszeit, es ist Anfang März, noch ziemlich karg aussehen. Dafür plätschern kleine Bäche schon munter dem Frühling entgegen. Und auch wenn es auf einem Wandersymbol an einem Baum so aussieht, als müsstet ihr durch eine Wiese bergab stapfen: Tut es nicht. Bleibt auf dem Weg!

Kleiner Tipp: Falls ihr euch unsicher seid, wie´s weiter geht, haltet bei einem Symbol immer schon nach dem nächsten Wandersymbol Ausschau. Ihr werdet sehen, die sind immer in unmittelbarer Nähe.

Nach einer kleinen Waldpassage, durch die noch so ein sprudelndes Bächlein rauscht, erreicht ihr den Waldlehrpfad, von dessen Schautafel die wunderbaren Tierzeichnungen stammen. Über den kleinen Ort Dörsdorf gelangt ihr entlang der Ortsdurchfahrtsstraße nach Steinbach zurück. Wer möchte, kann die katholische Kirche St. Aloysius besuchen, deren Innenausstattung bemerkenswert sein soll. Sankt Aloysius hat übrigens eine interessante Vita: Vom Edelknaben der Medici zum Jesuitenpater, der in Ausübung seiner caritativen Pflichten an der Pest erkrankte und daran starb. Jösses!

Einplanen solltet ihr mit Pausen ca. 3,5 Stunden. Der reine Wanderweg beträgt 2,5 Stunden in normalem Gehtempo. Festes Schuhwerk ist angebracht, da Passagen vom Regen aufgeweicht sein können. Außer einer etwas steilen Abwärtspassage, allerdings auf einer asphaltierten Straße, in Dörsdorf, lässt sich der Rundweg sehr gut bewältigen. Das nächste Mal würde ich ihn aber im April, Mai wandern um schon etwas mehr Blütenfrische und Hummelgesummel zu haben. Insgesamt ist die Magmatitkuppenrunde aber wirklich abwechslungsreich, beschaulich, gut ausgeschildert, nicht zu anstrengend und für Leute mit normaler Kondition wunderbar geeignet.

Mehr erfahrt ihr auf der Webseite der Stadt Lebach, wo auch noch andere Wanderwege beschrieben werden.

Viel Spaß beim Wandern

Stina Julclub Leben bei den Wichteln

Energie tanken auf dem saarländischen Momberg

Sankt Wendeler Land Gronig Oberthal Momberg Heilplatz Energietankstelle Saarland Deutschland Südwesten Zunderpilz

Kleiner Berg mit großer Wirkung

Der Tipp kam von unseren lieben Freunden Astrid und Eddi. Es regnet nicht. Wir haben Zeit. Energie kann man immer gebrauchen. Grund genug uns auf den Momberg bei Gronig im Sankt Wendeler Land zu beamen. Als wir am Waldparkplatz Kapellenwiese aus unserem kleinen Space Star aussteigen, fängt es an zu nieseln. Natürlich. Doch das stört keinen großen Geist. Die Kapuzen auf und los. Nach kurzem Anstieg – festes Schuhwerk solltet ihr tragen – erreichen wir das energiegeladene Plateau, auf dem zunächst das markante Kriegerdenkmal ins Auge fällt. Wir sind also richtig, genießen den Ausblick auf die Sankt Wendeler Hügellandschaft. Jemand hat ein paar Steine, eine Vase mit einem Kiefernzweig auf den Holztisch gestellt. Ein schönes Willkommen. Jetzt eine kurze Drehung: Die sogenannte Energietankstelle liegt vor uns. Hier sollen müde Geister aufgeladen, Kranke mit neuer Lebensenergie versorgt, das Energiewesen Mensch mit dem Kosmos, der Urkraft verbunden werden. Der Kraftort ist strahlenförmig, fünfzackig angelegt. Eine Bündelung, wir mittendrin. Kleine Tafeln zeigen an, welche Energie hier für was fließt. Ihr könnt euch einfach fünf bis zehn Minuten hinstellen um die Energie in euch strömen zu lassen. Oder ihr macht die angezeigten Übungen. Eure Körperhaltung entspricht dabei den Runen auf den Schildern. Gar nicht so einfach – rechts kniend, das andere Bein aufgestellt, den linken Arm nach vorne ausgestreckt, den rechten nach hinten gebogen – kosmische Energie zu empfangen. Denn da sind auch noch die JoggerInnen, die HundebesitzerInnen, die SpaziergängerInnen. Ablenkung also. Ich blinzle, versuche – ganz professionelle Strahlensammlerin – die Leute auszublenden. Jetzt sind alle weg, schwankend komme ich auf die Beine. Fühle mich wie ein Strichmännchen mit Rheuma. Nu, das wird schon, denke ich, und klopfe mir geistig selbst auf die Schulter.

So wird getankt! Sachkundige Anleitung auf dem Momberg.

Da kommt ein Pärchen mit Hund. Ich stehe wieder gerade, winke lässig. So ein bisschen Energie haut mich nicht um. Denke ich. Sie nähern sich. Verweilen. Eine schöne Konversation entspinnt sich zwischen uns. Sehr offen, herzlich. Obwohl wir uns doch gar nicht kennen. Ihr Hund Mailo, was übrigens der Liebenswürdige heißt, und unser Dackel Nuri, der Erleuchtete, spielen energetisch aufgeladen. Freundlich. Liegt´s vielleicht am besonderen Ort? Mein Mann spendiert eine Runde Schokowaffelhäschen. Wir mampfen gelassen, im Einklang mit dem Orbit.

Liebenswürdigkeit, Licht und Zuversicht

Sie kommen oft hier hoch, berichten sie. Zumal der Onkel des jungen Mannes, seines Zeichens Heilpraktiker, der (Wieder-)Entdecker und Urheber des außergewöhnlichen Heilplatzes war. Fleißig markierte er alle Kraftpunkte, suchte die Runen, die entsprechenden Übungen aus, machte sie der Allgemeinheit zugänglich. Ausgewiesene Cracks der Radiästhesie, der Lehre von der Strahlenwirkung auf Organismen, bescheinigten dem saarländischen Momberg überdies außergewöhnliche Strahlkraft. Die, könnte ich mir vorstellen, auch schon die Kelten in einige Verwirrung und Verzückung gestürzt haben dürfte. Selbst die Zugvögel würden sich, so munkelt man, vor dem Berg aufteilen um dahinter wieder in gewohnter V-Formation weiterzufliegen. Wie dem auch sei: In mühevoller Arbeit wurde das energetische Plateau von ehrenamtlichen HelferInnen, mit Unterstützung des Vereins zur Förderung der Dorfentwicklung Gronig, angelegt. Ein NewAgeHype blieb zum Glück aus, der Momberg ein stiller, mystischer Ort.

Sankt Wendeler Land Gronig Oberthal Momberg Heilplatz Energietankstelle Saarland Deutschland Südwesten

Leider, so erzählen die beiden Energiesuchenden, sei der Platz im Zuge gemeindetechnischer Eingriffe arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Steine der Umgrenzungen wurden verschoben, zwei Mammutbäume gefällt (glaubt man dem NABU, sind die eh ein wenig invasiv), Markierungen aus der Erde gerissen. Emsige BewahrerInnen des Mombergs sind allerdings schon dabei, die Schäden zu beseitigen. Auf Basis des Keltischen Baumkreises wurden sogar kleine Bäume gepflanzt. Hier findet ihr euren persönlichen Baum samt entsprechender Charakterisierung. Im Frühling, im Sommer sollen wir mal wieder kommen. Dann sei es geradezu wunderbar hier. Auch den keltischen Ringwall sollen wir anschauen, der ein kleines Stück weiter verläuft. Vielleicht sieht man sich ja wieder…

Wir wandern ehrfürchtig weiter in der Strahlenwelt. Die feuchte Kälte werden wir erst wieder beim Abstieg fühlen. Herz, Lunge, Nerven, Liebe, Harmonie. Für alles gibt´s ein Täfelchen. Samt Atemtechnik und Körperhaltung. Ihr müsst euch nur in den kleinen Steinkreis, euer persönliches Stonehenge stellen. Dann könnt ihr loslegen.

Sankt Wendeler Land Gronig Oberthal Momberg Heilplatz Energietankstelle Saarland Deutschland Südwesten

Schon ein bisschen aufgeladen suchen wir jeder unseren Baum aus dem Keltischen Baumkreis. Meiner ist der Ahorn. Aha, ich, als Ahornfrau, strebe nach Freiheit und Ungebundenheit. Habe ich auch schon gemerkt, nur weiß ich oftmals nicht so richtig, wohin damit. Wenn ich sie dann mal habe. Bei der nächsten Tafel sollen wir einen Lichtstrahl von unserem Kopf über die Füße in den Boden schicken. Zur Erdung, Einswerdung mit dem Kosmos. Ich konzentriere mich. Glaube, da war eine weiße, durchscheinende Verbindung.

Meine Lieblingsrune ist die FA-Heil-Rune, denn von hier aus kann ich allen Wesen Licht senden. „Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben. Ich bin erfüllt mit heilendem Licht.“, steht auf der Tafel. Leise spreche ich es nach. Schön, nicht?

Tatsächlich gelingt der Rückweg wesentlich beschwingter als der Aufstieg, der noch von den Anstrengungen der vergangenen Woche geprägt war. Will sagen: Wir bekamen die Füße nicht hoch, ich stolperte über die ein oder andere garstige Wurzel. Jetzt albern wir herum, überlegen, was wir nachher kochen, fühlen uns, ja, aufgeladen. Keltisch-germanisch aufgeladen. Und wir hatten ja auch dieses schöne Gespräch. Wir kommen wieder. Im Frühling, im Sommer, wenn das Licht durch die zarten Blätter der Bäume fällt.

Die Energietankstelle auf dem Momberg (483 m) liegt oberhalb von Gronig, einem Ortsteil der saarländischen Gemeinde Oberthal im St. Wendeler Land. Vom Parkplatz an der Kapellenwiese aus wandert ihr auf dem Premiumwanderweg Rötelsteinpfad etwa 20 Minuten bergauf, bis ihr am Kriegerdenkmal ankommt. Zur Energietankstelle könnt ihr also in relativ kurzer Zeit hinlaufen, verweilen, und denselben Weg zurückkehren. Zwei, drei Stunden würde ich aber mindestens einplanen, damit ihr auf dem Heilplatz nicht etwa in Stress geratet. Kommt ja auch drauf an, wieviele Organe, Wünsche, Ängste ihr bedenken wollt. Achtung: Es könnte sein, dass ihr den Abstieg verpasst. Warum auch immer. Vielleicht, weil ihr verstrahlt seid, LOL. Dann geht den Pfad einfach weiter. Er führt etwa eine Viertelstunde später ins Tal.

Auf dem Parkplatz könnt ihr euch anhand großer Schautafeln auch über andere Wanderwege, z.B. den Waldlehrpfad Gronig, schlau machen. Möchtet ihr den 14,6 km langen Rötelsteinpfad, der übrigens an den Überresten eines keltischen Ringwalls vorbeiführt, erwandern, solltet ihr schon vier bis fünf Stunden mitbringen.

Schon eine große Tour: Der gesamte Rötelsteinpfad

Die Anfahrt: Auf der L134 am Ortsausgang Gronig in Richtung Selbach führt ein ausgeschilderter Weg Kapellenwiese rechts bergauf. Folgt dem Weg bis zum Parkplatz.

Sankt Wendeler Land Gronig Oberthal Momberg Heilplatz Energietankstelle

Tankt mal auf!

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Wandern für Hasenfüße: Das Ostertal im Sankt Wendeler Land

Ostertal Sankt Wendeler Land Osterbrücken Saarland Wanderung

Die Ostertalrunde zwischen Herchweiler und Marth: Rundherum wandert ihr 13,3 km, in zwei Hälften geteilt eine Strecke 7,2, die andere 6,1 km. Nach Adam Riese. Und wenn es nach mir ginge, der halbe Wegstrecken allemal lieber sind als solche, an deren Ende Wandernde mit hängender Zunge, kaltem Schweiß auf der Stirn und dem Vorsatz, niemals mehr auf Schusters Rappen zu tappen, ins Gras sinken. Zumal: Zu einer guten Wanderung gehört für uns auch ein hübsches Picknick. Eine Zäsur. Knapp über der Hälfte des Wegs angesiedelt, damit die Strecke danach nicht mehr so weit ist. Eine erholsame Verschnaufpause. Nicht zu lange, damit man hinterher nicht versucht ist, ein Taxi in den Wald zu beordern. So.

Schön, wenn der Anlass zu einer Wanderung ein Geburtstagskind ist. In diesem Fall mein Mann und schon ein recht altes. „Ostertal“ – Das klingt doch hervorragend. Nach blühenden Obstbäumen, Bienengesumsel, hoppelnden Hasen und – vor allem – Tal. Im Gegensatz zu Berg.

301 Höhenmeter. Das schaffen wir. Locker. Hochmotiviert parken wir unser Auto am Ortseingang von Osterbrücken, vor der E-Bike-Ladestation Brückenstraße. Eine große Übersichtstafel erklärt uns, wie wir gehen können. Ganz oder halb. Die Sonne steht schon nicht mehr im Zenit. Wir entscheiden uns für eine Hälfte links herum, folgen der quirligen Oster, die in voller Renaturierung begriffen ist, Richtung Seitzweiler. Schautafeln erklären uns Flora und Fauna auf diesem Fleckchen Erde. Helles, fast weißes Licht fällt durch zartes Knospengrün. Wir wandern entschlossen an dem sprudelnden Bächlein vorbei. Trollblumen leuchten, Vögel zwitschern. Frühlingsidylle. Leider verläuft linkerhand eine Landstraße, was allerdings durch den zauberhaften Weg, und die Tatsache, dass zwischen uns und der Straße üppige Gärten blühen, gar nicht so ins Gewicht fällt. Zumal die Strecke jetzt eine kleine Rechtsbiegung macht und den Blick auf sattgrüne Auen freigibt. Hinter unserem Rücken klingelt ein Fahrradfahrer über die Maßen. Folgsam treten wir zur Seite. Jeder auf seine. Der ältere Herr auf dem schnittigen Mountainbike moniert, dass er durch unser unüberlegtes Aufteilungsmanöver jetzt über die Grasnarbe in der Mitte des Weges fahren muss. Ungünstig. So ein Mountainbike, das über ein paar Büschel Grün fahren muss… Dachte eigentlich, dies sei eine seiner leichtesten Übungen. Aber bitte. Fröhlich winkend, da offenbar argen Stimmungsschwankungen ausgesetzt, radelt der Herr jetzt weiter. Wir lenken unsere Aufmerksamkeit auf ein paar Rehböcke am Waldesrand. Am Ortsrand von Seitzweiler biegen wir rechts über eine Brücke und betreten einen lichten Frühlingswald. Joj! Ganz schön viele Brennnesseln. Zwar noch niedlich klein, aber für unser geplantes Picknick kontraproduktiv. Auf einer kleinen Anhöhe schlagen wir endlich unser Lager auf dem weichen Laub des Vorjahres auf. Auch wenn erst ein Drittel des Wegs hinter uns liegt. Unsere Knapp-über-der Hälfte-Picknick-Maxime werfen wir lässig über Bord. Um uns herum Buschwindröschen. „Kann man die essen?“, fragt mein Mann. Ich merke, er hat Hunger. „Ja“, sage ich, setze dann aber freundlich hinzu: „Wenn dies dein letzter Geburtstag hier auf Erden sein soll.“ Gerade wollen wir unsere Decke ausbreiten, da ruft uns eine jäh auftauchende Reiterin, die ihr Pferd an der Leine spazieren führt, zu, wir sollen doch bitte nicht so mit der Decke wedeln, da sonst das Pferd scheue. Aber auch sie entschwindet fröhlich winkend. Wir warten auf die dritte wundersame Begegnung in diesem märchenhaften Tal der ängstlichen Mountainbiker und spazierenden Reiter. Doch es ruft nur verhalten „Kuckuck“ aus dem Wald. Verstohlen schauen wir uns um, wedeln noch einmal kurz, dann liegt die Decke.

Sturmumtoste Feenpfade

Eine selbstgemachte Spargel-Lachs-Quiche nach dem Rezept meiner Freundin Sabine, bunte Petits Fours vom Konditor und, unsere neuste Errungenschaft, alkoholfreier Sekt werden ausgepackt. Wir prosten uns zu, schmausen, genießen die Aussicht. Das Pferd- bzw. Reiteraufkommen hinter unserem Rücken ist recht hoch. Wir packen zusammen, bevor wir den Weg nur noch rollend bewältigen können. Des Rätsels Lösung (Pferde/Reiter) nach einem leichten Anstieg ist ein Reiterhof, wo eine Menge kleiner Mädchen mit Reiterbombe aufgeregt geduldige Pferde striegeln.

Es geht, immer noch bergan, durch das Örtchen Herchweiler, dann auf eine windige Anhöhe mit herrlichen Aussichten über das Sankt Wendeler Land. Der Weg verläuft eben. Vor uns drehen sich Windräder. Was passiert eigentlich, wenn so ein Flügel sich löst? Mein Mann meint, das sei gar nicht so selten. O.K., ich lege einen Zahn zu. Wer hätte gedacht, dass wir heute auch noch Nordsee-Flair abbekommen! Und einen Sonnenbrand auf dem Nasenrücken. Den kleinen Wege, die ab und an abzweigen, sollte man ruhig ein paar Meter folgen, bevor man wieder auf dem Hauptweg weitergeht, da man 1) zauberhafte Feenwege entdeckt, und 2) mit nochmals anderen Aussichten belohnt wird, und zwar jetzt auf Osterbrücken, Ausgangspunkt und Ziel der etwas 2 ½-stündigen Rundwanderung.

Ostertal Obstbaumwiesen Sankt Wendel Saarland Wanderung

Recht zügig, da wir jetzt Rückenwind haben, werden wir, indem wir uns von einer Weggabelung aus nach rechts wenden (und auch rechts halten!) Richtung Osterbrücken getrieben. Hier scheint die Zeit stehen geblieben. Der beschauliche wie überschaubare Ort hat die Ruhe weg, überrascht mit schön restaurierten Bauernhäusern, einem alten Schulhaus usw. Liebe Leute, wenn ihr hier seid: Ruht noch etwas auf einer Bank aus, beobachtet die Spatzen, die zwitschernd und gar todesmutig über die Dorfstraße schwirren. Ich für meinen Teil sitze da, schlürfe das letzte Schlückchen Sekt und wundere mich, dass es in diesem kleinen Saarland noch solch urige Ecken gibt. Fühle mich durchgepustet, müde aber glücklich. Denn die Wanderung hat gerade noch mal so zu ihrem Ende gefunden. Juchhe!

Der Weg ist gut mit dem Symbol für die Ostertal-Runde ausgeschildert. Wenn ihr nicht sicher seid, bleibt auf dem Hauptweg; ihr werdet bald ein Hinweis-Schild entdecken. Die Runde war abwechslungsreich, nicht zu anstrengend. Ein bisschen müde war ich schon vorher. Das geplante Geburtstagsmenü für das Geburtstagskind schaffe ich an diesem Abend zwar nicht mehr, stattdessen kocht mein Mann seine Spezial-Spaghetti. Aber den Tag drauf wird es das Kreolische Hähnchen mit Reis geben. (Rezepte folgen!)

Liebe Leute, in diesen Zeiten solltet ihr die Feste, auch wenn es nur im engsten Kreis ist, feiern. Oft sind die kleinen Events ja sowieso schöner, da ihr euch mehr umeinander kümmern könnt. Denke fast, so eine kleine Wanderung mit Picknick an Stefans Geburtstag könnte zur Tradition werden. Auch wenn ich noch daran arbeite, die wirklichen Tal-Wanderungen zu entdecken. Und damit meine ich keine Tal-Fahrten. Die kenne ich schon. Übrigens könnt ihr euch das Ostertal auch mit dem Fahrrad, auf gut markierten Fahrradrouten, erschließen.

Ostertaldackel

Und tatsächlich können Pferde, so erfahre ich von meinem Bruder, scheuen, wenn gedankenlose Picknicker mit der Decke wedeln. Schäm.

Einen schönen Frühling wünscht euch Stina

All along the watchtower

wanderung saarland
Schaumberg_wandern

Ich weiß nicht, warum, aber jeden Frühling entdecke ich die mystische Ader in mir. Kein Kelten-Stein im Dreiländereck, den ich nicht schon ehrfürchtig mit den Fingerspitzen berührt hätte. Der Grat zwischen Wissenschaft und Mystik sei ein schmaler, habe ich unlängst einen Archäologen sagen hören. Nun, als Artus-Fan und ewige Leserin des wunderbaren Romans Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley bin ich im Saarland ja nicht ganz verkehrt, wo es sogar eine keltische Fliehburg gibt, auf die ich im zarten Alter von 19 geklettert bin: Im Volksmund Hunnenring genannt. Damals habe ich für die letzten 10 Mark meinen klapprigen VW betankt um des Nächtens ganz alleine zu diesem Ringwall zu düsen. Im Schneidersitz habe ich mir dort die geschichtsträchtige Luft um die Nase wehen lassen. Wirklich: Nur ich alleine. Keine andere Menschenseele. Außer vielleicht die Geister derer, die hier vor langer Zeit lebten. Angst hatte ich keine, denn Morgane, in meiner Vorstellung nicht bösartige Zauberin sondern pure Frauen-Power, war mit mir. Mut entsteht also nicht nur durch Mangel an Phantasie sondern auch durch ein Zuviel davon. Wenn ich heute daran denke… kann ich meine Mutter verstehen, die, ein Kissen in den Rücken gestopft, unruhig darauf wartete, dass sich der Schlüssel im Haustürschloss drehte. Zum Zeichen meiner Verbundenheit mit den Bewohnern der Apfelinsel malte ich mir allmorgendlich mit Kugelschreiber einen kleinen blauen Halbmond auf die Stirn. Grund genug für einen ambitionierten Kommilitonen mir bei etwaigem Gesprächsbedarf ein offenes Ohr anzubieten. Derartige Wirklichkeitsfluchten, befand er, könnten zum ernsthaften Problem werden. Ob ich gar Mitglied einer mich verschlingenden Sekte geworden sei. Nicht doch! Auch heute noch möchte ich ihm zurufen: „Don´t panic, it´s organic and leeebensnoootwendig!“ Doch nun zum Schaumberg.

Wandern. In Maßen. Und gerne mystisch

Ich kann sie euch nur empfehlen: die Tour rund um und auf diesen kegeligen Berg. 568 m über dem Meeresspiegel, und damit acht-höchste Erhebung im Saarland. Mein Mann hatte die Wanderung zum dazugehörigen Schaumbergturm vorgeschlagen. Nach einigem Murren meinerseits, da ich mich im Geiste sowie im Schweiße meines Angesichts einen Berg hochquälen sah, die Überraschung: Die Wege schlängeln sich moderat zum Aussichts-High-End hinauf, wo man sich auf der urigen Alm direkt neben dem Turm eine zünftige Brotzeit zu Gemüte führen kann. Wenn nicht gerade Corona wütet. Verlaufen kann man sich, wenn man den diversen Wander-Symbolen und Schildern folgt, eher nicht, weil der Schaumbergturm auf der Bergspitze, egal von welcher Seite aus, das Ziel ist. Auf dem Weg zum Gipfel haben wir sogar Wege miteinander kombiniert und abgekürzt, eine Vorgehensweise, von der normalerweise unbedingt abzuraten ist. Mit dem Elan eines jungen Rehs bin ich von mystischem Stein zu mystischem Baum gehüpft, ohne außer Puste zu kommen. Da war mindestens ein guter Waldgeist mit im Spiel!

Dem Wanderwilligen stehen Touren unterschiedlichster Levels und Längen, auch Rundwege, zur Verfügung. Da wäre der 2,8 km lange, steigungsarme Herzweg mit wunderbaren Panoramen, Kraftorten und Ausstellungsobjekten des Künstlerprojekts Gipfelkunst. Oder der historische Lehrpfad mit dem Tholix-Druiden entlang einer römischen Festungsmauer: Nicht zu vergessen die kulinarische Schaumberg-Tafeltour mit dem Kochmützen-Symbol, ein Premium-Wanderweg der regionalen Genüsse. Dann der 110 km lange Fünf-Kreise-Weg sowie der fast 40 km lange Gemeinde-Rundwanderweg mit allen neun Stadtteilen Tholeys. Wir parken gegenüber der Vicus-Sauna, folgten der Beschilderung Schaumbergturm bergauf zum Wanderparkplatz Schaumberg-Plateau. Hätten also auch bis hierher fahren können. Die Mohnblüten-Skulptur der Künstlerin Ursula Bauer aus knallrotem Plexiglas begrüßt uns schon von Weitem. Von diesem Einstiegsplateau aus hat man einen ersten wunderschönen Ausblick. Vorbei geht´s an Stationen des Bogensport-Parcours. Die lebensechten Tierfiguren sind aber auch – oder gerade – ohne Pfeil und Bogen eine Augenweide.

Eure einzige Sorge sollte sein, dass man sie verpasst, da sie so natürlich in der Landschaft rumstehen. Leicht zu verwechseln mit den echten Rehen, die friedlich im Gebüsch äsen. Alle Pfade sind sehr gut ausgeschildert. Auch wenn man mal abweicht: Behaltet den Turm im Auge und ihr seid wieder auf dem Weg! Oben angekommen könnt ihr auf einer Relaxbank den atemberaubenden Blick über Saarland bis zu Hunsrück und Vogesen genießen.

Schaumbergturm Aussicht Wandern

Kurz vor dem Schaumberg-Gipfel kommt ihr am sog. Kelten- oder Klapperstorch-Stein vorbei, einem bastanten Fels mit Mystikpotenzial. Der Sage nach konnte er dabei helfen, Familien ein zweites Kind zu bescheren. Einmal umkreisen ein Brüderchen, zweimal ein Schwesterchen. Ein prima Upgrade vom keltischen Opfer- zum altdeutschen Kinderwunsch-Stein. Zahlreich sind die Sagen und Mythen im Schaumberger Land. Neben einem kopflosen Pferd – oh, nein! – soll auch der römische Stadthalter Varus bei einer Wettfahrt mit dem Teufel den Kürzeren gezogen haben. Eine goldverzierte Deichsel seines Rennwagens sei so nah unter der Erdoberfläche vergraben, dass ein Hahn sie ausgraben könnte.

Schaumbergturm
Überblick

Wenn ihr die Deichsel dann gefunden habt, könnten euch auch folgende Sehenswürdigkeiten in der Umgebung locken:

Tholey: Gemeinde im Landkreis St. Wendel keltischen Ursprungs mit

Deutschlands ältestem Kloster, einer Benediktiner-Abtei (750 n. Chr.)

Wendelinus Pilgerweg

Hofgut Imsbach: Historischer Landschaftspflegehof mit Hotel, Restaurant und abwechslungsreichem Parkglände

Johann-Adams-Mühle: Reetgedeckte Wassermühle aus dem 19. Jh. mit Mühlenmuseum und urigem Gasthof

Premium-Wanderweg Offizierspfad Imsbach, der an dem idyllischen Hofgut Imsbach und der lauschigen Johann-Adams-Mühle vorbeiführt.

Sauna Vicus: Römisch angehauchte Wellness-, Bad- und Saunalandschaft

Lehrpfad Via Vari, Tholey, auf den Spuren der Römer

Es gibt eine Vielzahl von Führungen und Events zum Thema Kelten und Römer. Große wie kleine Hobby-Archäologen finden hier fachkundige Anleitung. Aber auch Kräuterwanderungen und diverse Märkte, wie den Wein- und Käsemarkt auf dem Schaumberg.

Ausführliche Infos zum Wandern und Entdecken rund um den sagenhaften Berg findet ihr hier und hier.

Köllertal Püttlingen
Reizvoll: Das Köllertal bei Rittenhofen im März

Wegen Corona wandern wir jetzt von zuhause aus. Denn wie man oben sieht, liegt das Gute oft ziemlich nah. Trotz Corona: Genießt die frische Luft. Im Freien kann man prima Abstand halten. Es gibt nur einen Frühling 2020.

Eure Stina

„I never laugh until I’ve had my coffee“. Entspannt Kaffee trinken in der Galeria Kaufhof, Saarbrücken

cafebar Galeria Kaufhof Saarbrücken

Clark Gable, US-amerikanischer Schauspieler, 20. Jh.

„Wo Kaffee serviert wird, da ist Anmut, Freundschaft und Fröhlichkeit.“

Ansari Djerzeri Hanball Abd-al-Kadir, arabischer Scheich, 16. Jh.

Im Erdgeschoss der GALERIA Kaufhof, genauer gesagt, an der dortigen Cafébar, solltet ihr euch eine Auszeit gönnen, einen schnellen Espresso oder einen langsamen Cappuccino genießen, ein prickelndes Crémantchen oder ein Glas frischen Chardonnay um in Aromen von Zitrus, Apfel und Melone zu schwelgen. Den Sommer Revue passieren zu lassen. Eine wunderbare Oase für Genießer, verleiht sie Saarbrücken doch jenes großstädtische Flair, nach dem die Landeshauptstadt – häufig vergeblich – strebt. Eine Prise New York der Sechziger in der lauten Bahnhofstraße. Modern und stilvoll zugleich. Gleich neben der Wein- und Spirituosenabteilung, in Reichweite zu edler Schokolade, feinziselierten Pralinen und erlesenen Teemischungen. Was ich an der Cafébar probiere, kann ich in der entsprechenden Abteilung der GALERIA Kaufhof gleich käuflich erwerben. So frisch wie der Kaffee, ist auch das Team, das freundlich und kompetent die Wünsche der Kunden erfüllt. Mit Stil, auch hier. Sie arbeitet für das Kaufhaus, er schmeißt die Cafébar, gehört zum Team von evagentur. Wenn Not an der Frau ist, springt sie aber gerne ein. Derweil mixt er die besten Cocktails diesseits wie jenseits des Äquators. Mühelos gleiten die beiden dabei zwischen diversen Sprachen hin und her.

Mein erster Mai Tai (ja, echt wahr!) trifft mich an einem Dienstag um 18.30. Der Barkeeper meint es gut mit mir. Ich fühle mich beschwingt. Mein Mann, einen Barhocker weiter, nippt lässig an seinem Wodka Lemon. Von ihm stammt auch der Tipp, uns hier und heute den Alltag versüßen zu lassen. Müßig betrachten wir die Einkaufenden im Kaufhaus. Halten Smalltalks. Der entspannten Atmosphäre angemessen. Zu unseren Füßen schläft friedlich unser kleiner Dackel. Hier könnte ich Stunden verweilen. Nein, keine Angst, ich weiß, wie nervig Gäste sein können, die stundenlang an ihrem Strohhalm nagen und die arbeitende Bevölkerung zuschwallen. Lieber den kleinen, kostbaren Augenblick genießen, die Breakfast at Tiffanys-Atmosphäre. Würde mich nicht wundern, wenn gleich eine Dame im Kleinen Schwarzen mit wagenradgroßem Hut neben uns Platz nähme. Wir schweigen andächtig. Soviel Müßiggang macht hungrig. Darum bestellen wir eine Crêpe mit Schinken und Käse sowie ein Panini. Es gäbe auch delikate Rostbratwurst. Er verschwindet flugs in der Miniküche und ist vips! wieder da. Perfekt!

Extra zur Sommelière hat sie sich ausbilden lassen, als sie in der Wein- und Spirituosen-Abteilung von GALERIA Kaufhof zu arbeiten anfing. Inzwischen ist sie ein kompetenter Profi, der anspruchsvollen Kunden exquisite Weine aus aller Welt empfiehlt, sich auskennt. Für einen Euro das Glas kann ich außerdem alle Whiskys aus dem anheimelnd beleuchteten Regal hinter dem Tresen probieren. Kaufe ich eine Flasche, wird der entstandene Betrag vom Kaufpreis abgezogen. Deal. Außerdem bietet GALERIA Kaufhof verschiedene spirituelle Probiersets an, damit man in Ruhe zuhause kosten, sich ein privates Tasting-Event gönnen kann.

Cafèbar? GALERIA Kaufhof? So ganz bekomme ich das nach meinem gehaltvollen Mai Tai nicht mehr gebacken. Dabei handelt es sich einfach nur um eine äußerst gelungene Zusammenarbeit. Und so ersteht mein Mann, in gerade mal drei Metern Entferung zu seinem Wodka Lemon, eine Packung feinster Pralinen. Für seine Mutter. Toll, nicht? Hätte auch gern mal so eine hübsche, adrette Schoko-Schachtel mit Schleifchen. Wo hat er die Köstlichkeiten jetzt gekauft? Aha, bei GALERIA Kaufhof. Mir schwirrt das Hirn. Das Team – er und sie – behält derweil einen kühlen Kopf. Ein schneller Espresso? Warum nicht?

Am Wochenende, schätze also mal Freitag, Samstag, da ist hier richtig viel los. Wer´s ruhiger mag, sollte, wie wir, einen normalen Wochentag wählen. An der Haltestelle zur Saarbahn fällt mir ein: Ich hätte doch gerne ihre Namen erfahren. Er und Sie. Wie klingt denn das? Beim nächsten Besuch frage ich. Vielleicht verraten sie sie mir ja.

Wer steckt denn da dahinter?

„Events mit Biss“, daneben ein knackiger, ziemlich grüner Apfel – so präsentiert sich das Team von evagentur um Pamela Steuer. In Partnerschaft mit GALERIA Kaufhof hat der saarländische Caterer und Partyservice mit Sitz in Saarbrücken-Güdingen ein kleines, aber feines Highlight gesetzt: Die Cafébar. „Unsere Produkte kaufen wir bei regionalen Anbietern ein, immer auf der Suche nach den frischesten Lebensmitteln, die wir schonend zubereiten. Hierbei achten wir darauf, keine Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker zu verwenden.“, kann man auf der Website des Unternehmens lesen. Auch interessant: Im Bistro AUSZEIT in Güdingen kann man sich ebenfalls von der Qualität der Speisen überzeugen oder gleich die ganze Location für Geburtstage, Firmenfeiern o.ä. buchen. Auch wer lieber zuhause feiern möchte, kann sich an diese Adresse wenden:

Bistro AUSZEIT, Neumühlerweg 28, 66130 Saarbrücken

Tel. 0681/8832020 E-mail: info@bistro-auszeit.com

GALERIA Kaufhof hat sich in den letzten Jahren bei Gourmets einen exzellenten Ruf erworben  „Vom exklusiven Reserva aus dem Eichenholzfass bis zum fein prickelnden Champagner, Crémant oder Sekt aus Flaschengärung: Hier finden Sie erlesene Rosé-, Weiß- und Rotweine namhafter Winzer, die mit internationalen Awards ausgezeichnet sind.“, so verheißt die Webseite des Unternehmens. „Ob aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, Australien, Südafrika oder Kalifornien: Die besten Anbaugebiete der Welt sind im Weinhandel von GALERIA Kaufhof mit ausgewählten Tropfen guter Jahrgänge vertreten.“ Dazu gibt es alles, was das Genießer-Herz höherschlagen lässt: Von feinen Eaux de Vie, über „aromatische Kaffeespezialitäten für Liebhaber der braunen Bohne“ bis hin zu feinstem Öl und aromatischem Essig. Kurztrip nach St. Petersburg gefällig? Dann gönnt euch doch einen Tee der Firma Kusmi mit ihren vielen wunderbar exotischen Sorten. Die stilisch-verschnörkelten Blechdosen sind eine Augenweide!

Das Kaufhaus strahlt, finde ich, eine Unaufgeregtheit aus, die sich wohltuend von der lauten, hektischen Betriebsamkeit der üblichen Konsumtempel abhebt. Es hat Stil und Tradition. Ich fahre nur selten nach Saarbrücken zum Einkaufen. Aber meist bleibe ich bei GALERIA „hängen“, weil die Atmosphäre mir so gefällt. Auf der firmeneigenen Website erfahrt ihr mehr über das Unternehmen. Auch andere interessante Dinge, z.B. wie man Whisky richtig verkostet.

Tastet euch doch mal durch

Eure Stina

Alle verwendeten Zitate, bis auf die von Clark Gable und Scheich Abd-al-Kadir, stammen von den jeweiligen Homepages der Unternehmen EVAgentur, Bistro Auszeit sowie GALERIA Kaufhof.

Darf´s etwas mehr sein? Oder: Gegen den Strom mit Hennrich und Bothe

Zu Besuch bei Hennrich & Bothe

Ich sitze in einer entlegenen Ecke unseres Gartens. Gleich neben dem Thymian, auf dem gerade eine Hummel landet. Umgeben von schattenspendenden Hainbuchen. So einen Platz, meint Herr Hennrich, sollte jeder im eigenen Grün haben. Kein Handy. Nur Schmetterlinge. Und Ruhe. Das muss auch so sein. Anders bekomme ich die komplexen Ausführungen des passionierten Gartenmenschen nicht mehr zusammen. Und der hat viel zu erzählen. Denn Michael Hennrich, Mitinhaber der Gärtnerei Hennrich & Bothe, ist Gartenenthusiast, Gartenphilosoph, Berufener. Und der Garten sein Mikrokosmos.

Außenanlage Hennrich und Bothe
Herziges Freudenmädchen

Schon als Kind habe er mit der Oma gegärtnert. Sein eigenes Stück Garten bestellt. Gärtner zu sein, das sei, so erklärt er, Berufung. Nicht Beruf. Als Gärtner ist man Teil eines Ganzen. Muss Zusammenhänge verstehen. Braucht Wissen, Fingerspitzengefühl, Erfahrung. Und das unterscheidet Michael Hennrich ganz klar von mir, der Amateurin, welche die Dimensionen von so manch erwachsenem Baum klar unterschätzt hat. Der Mann versteht sein Handwerk. Obwohl es so viel mehr ist als das. Volle Sonne, durchlässiger Boden, stand auf dem Pflanzschild für die Rudbeckia. Irgendwann war sie verschwunden, obwohl ich doch alles richtig gemacht hatte. Jetzt ist sie wieder da. Im Schatten, in der humosesten Ecke. Verstehe einer die Pflanzen. Ich lerne: Der Garten ist ein Lebens-Raum. Gut. Und wie im Leben, so denke ich mir, geht nicht immer alles nach Reißbrett. Pflanzen haben durchaus ihren eigenen (Blüten-)Kopf. Ein Garten bietet alles, was das Leben bietet. Ein Mikrokosmos. Einer, der mir auch im Alltag hilft, mich in Geduld zu üben, zu akzeptieren, zu verstehen. Dazu gehöre, erklärt Herr Hennrich, auch Arbeit. In einschlägigen Zeitschriften entspannt der Gärtner ja gerne mal auf dem Rasen, den Strohhut lässig über die Augen geschoben, an einem Gänseblümchen kauend, umsummt von fleißigen Bienen… Aber hallo? Irgendjemand muss vorher den Rasen gemäht, die Bienenweiden gepflanzt, gesät haben. Als ich vor fast zwanzig Jahren unseren Garten in den Vogesen angelegt habe, waren Ratgeber wie „Gärtnern für Faulenzer“ en vogue. Hätte ich gewusst, dass mangelnde Vor- bzw. Nachbereitung des Bodens in den Folgejahren ein Vielfaches an Arbeit generiert – das Büchlein wäre strax auf dem Kompost gelandet.

Keramik Skulptur Susanne Boerner
In einem Boot.

Ein großer Garten – und groß muss er für Michael Hennrich sein – fordert eben viel Arbeit. Er ist Freiheit, hält aber auch gefangen. Er wartet nicht, hält sich nicht vornehm zurück. Man muss vorausschauend planen, organisieren, zupacken. Doch wer denkt noch an die Maloche im September, wenn im Februar, März die Krokusse blühen, die Blausternchen den Himmel in den Garten zaubern. Der Herbst dagegen… Oh, nein! Abschied vom Gartenjahr. Der Winter? Schon besser. Da sei die Arbeit ganz einfach zugedeckt. Unter Blättern, unter Schnee. Ruhe und Entspannung. Doch halt: Jetzt wird geplant. Nach Neujahr scharre man wieder mit den Hufen. So viel Arbeit an allen Ecken und Enden!

Im Frühling und Sommer arbeitet man bei Hennrich & Bothe oft über die normale Arbeitszeit hinaus. Mitinhaber Günter Bothe, der zu den Kunden rausfährt, widmet sich nach Feierabend zudem dem angeschlossenen Privatgarten. Tut die Dinge, die jetzt gerade dran sind. Arbeit? Natürlich. Doch als Lohn ein Paradies. Finden Sie bei so viel Arbeit noch Personal, Herr Hennrich? „Wenn du die Leute zur Arbeit auf See werben willst, dann erzähl ihnen nicht von der Arbeit, sondern von der Aussicht über das blaue Meer.“, fasst er die Worte eines anderen Berufenen zusammen. Klingt nach Antoine de Saint-Exupérys: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Deshalb arbeiten bei Hennrich & Bothe sogar Leute, die keine ausgebildeten GärtnerInnen sind. Was zählt, ist Interesse. Und ja, natürlich immer wieder die Liebe zum Tun.

Michael Hennrich spricht am liebsten von „unserem Garten“. Nicht von Gärtnerei. Man gärtnert mit der Natur, ist kein durchkommerzialisiertes Unternehmen. Da darf auch mal was im Garten wachsen, was anderswo mit Vorliebe ausgerupft wird. Überhaupt: Un-kraut. So manches davon entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Heilkraut. Auch in meinem Garten, so erfahre ich, wachse genau das Kraut, das ich brauche. In meinem Falle Spitzwegerich. Und es ist auch eher mein Mann, der ihn braucht. Spitzwegerich-Erdkammersirup soll helfen. Bei Husten und weiteren Erkältungsunbilden. Massenhaft wächst das Lungenblattl an nährstoffreichen Stellen in unserem Garten. Gerne auch dort, wo es dunkler und feucht ist. Ein für uns Menschen eher abträgliches Klima. Flugs hat mein Mann ein paar der lanzenförmigen Blätter in Hochprozentiges eingelegt, wovon er allabendlich ein paar Tropfen einnimmt – und genießt seitdem einen ruhigen, erholsamen Schlaf. Was meinen armen Ohren äußerst zuträglich ist. An der Erdkammer arbeiten wir noch. Und statt die Brennessel auszumerzen, sollten wir lieber damit kuren. Ganz zu schweigen von den Schmetterlingen, die auf sie angewiesen sind. Und wusstet ihr, dass Klee im Tee als natürliches Süßungsmittel fungiert? Michael Hennrich hält mir ein Glas mit selbstgesammelten Blüten hin. Eine Teemischung, wie´s ausschaut. Ich schnuppere: Aah! So schmeckt der Sommer!

Sonnenhut rosa

Keine Zeit für negative Energien

Wie geht es Ihnen denn, Herr Hennrich, wenn Sie an den Steinwüsten vorbeifahren, die so manchen, einst blühenden Vorgarten ersetzt haben? Da sie angeblich so pflegeleicht sind. Was ja auch für Beton gilt. Oder für Parkplätze. Wenn nicht anarchistisches Wurzelwerk die Asphaltdecke sprengt. Michael Hennrich antwortet diplomatisch. Man müsse auch mal weg-, nicht mehr überall hinschauen. Das tue er übrigens auch nicht mehr bei den gängigen Nachrichtensendungen. Ich hab doch gesagt, der Mann ist Philosoph! Zieht Parallelen. Vom Garten in die Welt. Und wieder zurück. Negative Schlagzeilen – Was, bitte, soll daraus erwachsen? Man vernachlässige das Positive. Ich nicke. Zu meiner Zeit, also für die heutigen Mitfünfziger, hieß das: No future. Ein ebenso schlechter Ausgangspunkt für Veränderung. Dabei ließe sich mit positivem Input mehr erreichen, stärker motivieren. Statt zu schaffen, ver-äußern sich Menschen, indem sie über soziale Medien zu viel von sich preisgeben. Diese Digitalisierung des eigenen Lebens findet er erschreckend. Ich ebenfalls. Mein Blog ausgenommen. Im Garten kann ich mich erden. Ich schaffe, verändere. Positive Ergebnisse – wunderbare Glücksmomente. Braucht es Visionen, Herr Hennrich? Ja, aber sie müssen nicht gleich global sein, um global zu wirken. Aber wir müssen mal anfangen. Anpacken. Und wir sollten lernen zu spüren, zuzuhören. „Hörst du die nicht rufen?“, erinnert er zuweilen einen Azubi ans Gießen. „Die haben Durst!“ Pflanzen sind Lebewesen. Wie bei Tieren, so muss man auch hier nach Bedürfnissen fragen. Muss erziehen, Richtung geben um die Lebenszeit am jeweiligen Standort zu verlängern. Kommunizieren Pflanzen miteinander? Für Michael Hennrich keine Frage. Der Garten als mystischer Ort für Elfen und Naturgeister… da will er sich, scheint mir, nicht festlegen. Wenigstens Gärtnern mit dem Mond? „Gewisse Samen keimen unter Beachtung der Mondzyklen einfach besser.“, räumt er ein. Aus leidvoller Erfahrung stimme ich zu: Pflanzen wie Haare schneidet man in gewissen Mondphasen besser nicht.

Susanne Boerner Keramik frosthart bei Hennrich und Bothe Saarlouis-Fraulautern, Saarland, Gärtner
Positivistin

Er hört sie rufen. Wenn sie schlapp herunterhängen, braune Flecken bekommen, sich kränklich nach der Sonne recken. Seit über 20 Jahren gönnt Michael Hennrich seinen Pflanzen zudem EM – Effektive Mikroorganismen. Wandelt Negatives in Positives um. Hält Vorträge, teilt seine Erfahrungen. Auf dieser Basis hat er sogar ein natürliches Spritzmittel gegen Pilzerkrankungen entwickelt und setzt es erfolgreich ein. Ursachenforschung statt reiner Symptombekämpfung. Verbessere den Mikrokosmos und deine Pflanzen leben länger und gesünder.

Michael Hennrich, Inhaber Hennrich und Bothe, Fraulautern, Saarlouis, Gärtnerei, Gartenbau, Saarland
Berufener: Michael Hennrich, Hennrich & Bothe

Was, Herr Hennrich sollte man bedenken, wenn man einen Garten anlegt?

Zuerst sollte man die eigenen Bedürfnisse ausloten. Welche Ansprüche hat man? Wozu soll der Garten dienen? Bienenhort? Aktivgarten? Erholungsort? Partymeile? Ein Garten sollte niemals als Ausstellungsstück für kritelige Nachbarn angelegt werden. Genauso, übersetze ich für mich, wie moderne Leute ja auch nicht mehr die Straßenrinne kehren, weil der Nachbar am Wohnzimmerfenster, auf ein Kissen gestützt, womöglich mit Fernglas, auf der Lauer liegt um samstägliche Nachlässigkeiten zu ahnden. Dann doch lieber Flowerpower. Liebe für den Garten entwickeln. Mit der Liebe kommt das Verständnis. Man akzeptiert und toleriert Eigenheiten – ganz wie in einer Partnerschaft.

Und weiter? Ich paraphrasiere mal: Gebt dem Ganzen einen Rahmen. Schafft – ganz recht – Mikrokosmen. Die Olive, die auf windumtoster Wiese, den Gang alles Lebenden geht, hat im Schutz einer Hecke eine reelle Chance. Sowieso gehören Gehölze und Bäume dazu. Auch als Sichtschutz (Wir erinnern uns: Der Nachbar mit dem Kissen…). Schatten, Wind und Sonne – auch das sind wichtige Faktoren.

Ein kleiner, entlegener Sitzplatz sei, wie schon erwähnt, wichtig. Das Handy bleibt im Haus. Und deshalb genieße ich meinen Tee heute genau an einem solchen Ort. Ein Ritual, wie wir es, glaubt mir, immer dringender brauchen.

Ein Garten sollte nicht auf einen Blick überschaubar sein. Also Gartenräume. Alp(t)raum meines Mannes, vor dessen Rasenmäher-Traktor meine zärtlich gehegten Wildblumen erzittern. Standard-Satz: „Hier pflanzt du aber nichts. Da will ich mähen können.“ Hier hilft, so der Profi, ein kleiner Pfahl aus dekorativ verwittertem Holz mit einer kleinen pfiffigen Figur darauf, vielleicht sogar einer der Keramikerin Susanne Boerner. Mitten in die Wiese gesetzt. Habe diesen Tipp mit einem herrenlosen Blechvögelchen, Kraftkleber (wegen des Power-Mähers) und Baumstamm nachgebaut – und bin richtig stolz. Fluchtpunkt und Verkehrspoller zugleich. Blickfänge schaffen, heißt die Devise.

Was noch, Herr Hennrich? „Offen bleiben.“, empfiehlt er. Bedürfnisse können sich ändern. Also auch der Garten. Aus dem Bolzplatz wird vielleicht das prächtigste Staudenbeet aller Zeiten. Oder ihr werdet Selbstversorger mit prunkendem Kohl, der schnellsten Bohne der Stadt

„Haben Sie derzeit einen Favoriten, der jeden Garten aufwertet?“, frage ich. Michael Hennrich stellt entschlossen eine filigrane Staude vor mir auf den Tisch. Voilà: Gaura lindheimeri Whirling butterflies. Tatsächlich, Blüten wie weiße Schmetterlinge, aufgeregt zitternd in der leichten Brise, die aus dem Garten hereinweht. Blüht von Juni bis zum Frost, ist anspruchslos und lockert jede Pflanzung auf. Und zittert wirklich, was das Zeug hält.

Gibt es für Sie den „Idealen Garten?“

Er denkt kurz nach: „Der ideale Garten bietet zu jeder Jahreszeit eine interessante Ecke, Pflanzungen zum Hingucken.“ Wie wäre es z.B. mit einem Frühlingsgartenzimmer? Da fällt ihm doch gleich ein Zitat von Karl Foerster ein, dem großen Staudengärtner: „Wer seinen Garten liebt, wie er ist, verdient ihn nicht.“ Ein Garten verändere sich ständig. Gegebenheiten ebenfalls. Er stelle Ansprüche. Wo einmal Sonnenanbeter im gleißenden Licht wippten, wuchern heute vielleicht Schattenpflanzen. Die liebt Herr Hennrich übrigens immer mehr. Je älter er wird. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ohne Schatten kein Licht. Akzeptanz.

Skulpturen für den Garten bei Heinrich und Bothe, Saarlouis-Fraulautern, Saarland
Müßiggängerinnen

Was passiert eigentlich, wenn Sie eine Steinwüste für einen Kunden anlegen bzw. etwas tun sollen, was Ihrer Gartenphilosophie widerspricht? Da lehnen Hennrich & Bothe schon mal dankend ab. Gegen den Strom, so sei er schon immer geschwommen. Ihre Klientel beschreibt er als eine Community. Gleichgesinnte. Ich sehe sie lustwandeln. Über den samtigen, kurzgeschnittenen Rasen zwischen den Staudenbeeten, vorbei an duftenden Rosen. Atmend. In all die Farbenpracht, die Düfte versunken. Bevor sie gerufen werden. Von dem purpurroten Sonnenhut, da vorne, auf dem Holzkarren. Oder der Gaura, die, scheint mir, noch ein bisschen stärker zittert um auf sich aufmerksam zu machen.

Oder von einer der über 40 verschiedenen Tomatensorten, die so gar nichts mit der holländischen Wassertomate gemein haben. Selbstgezogen. Aus Erfahrung gut. Von den Gewächshäusern spaziere ich zwischen Rudbeckien und Glockenblumen zurück Richtung mediteranes Wohnhaus. Gibt es da eine Affinität? Das Wetter im Süden sei nun mal besser, meint er. Die Natur vielfältiger. Man denke nur an den hierzulande frostempfindlichen Rosmarin. Wo er Recht hat… In zwei Jahren war mein Rosmarin zu einem beachtlichen Strauch herangewachsen, bis er nach einem strengen Winter einfach nicht mehr ausgetrieben hat. Auch das gehört dazu: Sterben. Links von mir picken Hühner munter umher. Fressen, was gefressen werden muss. Kreislauf. Werden und Vergehen. Da ist er wieder: Der Mikrokosmos. Naturlich. Mit der Natur. Ohne Umlaut.

Wetterfeste Frohnatur von Susanne Boerner

Neben Ihrem Garten betreiben Sie auch das GartenHaus. Warum?

Das GartenHaus gehöre untrennbar zum Garten, erläutert Herr Hennrich. Ein Haus ohne Garten geht nicht. Ein Garten ohne Haus ebenfalls nicht. Gleichberechtigung. Wir feiern, arbeiten, entspannen im Garten. Um das noch ausgiebiger tun zu können, gibt es bei Hennrich & Bothe u.a. wunderbare Aroma-Kerzen, Windlichter, Tischdecken, Servietten, Geschirrtücher. Letztere würde ich persönlich mir sogar einrahmen und an die Wand hängen. Für die Grillfans gibt es Essig, Öl, körniges Salz, regionalen Senf, Salatbestecke aus poliertem Olivenholz. Accessoires für den gehobenen Geschmack. Fehlt noch ein leichter Wein. Kein Problem! Nach der Gartenarbeit die Hände pflegen? Feinste Naturseifen und Handcremes finde ich hier! Und wer sich danach in Schale werfen möchte, der kann im GartenHaus sogar nachhaltige Kleidung aus Naturmaterialien erstehen. Wenn der Garten dann Winterruhe hält, labe ich mich einfach an einer ausgefallenen Zimmerpflanze und träume vom Frühling. Wenn ich mich wieder inspirieren lassen kann von dieser unverwechselbaren Mischung: Ein Touch englisches Landhaus, ein wenig provenzalische Lavendelromantik. Und die Zirbenkerze hilft mir ab heute beim Einschlafen.

Hennrich und Bothe. Das ist eben das Komplettpaket. Vom Fachmann. Ein Paradies, entstanden auf einem ehemals verwahrlosten Grundstück. Mit viel Ausdauer, Geduld, (Vorstellungs-)Kraft und Spucke wurde es zu neuem Garten-Leben erweckt. Apropos Naturgeister, Herr Hennrich. Als ich eben bei den Astern war, habe ich ein kleines grünes Gesicht gesehen. Und es lächelte…

Fakten: Die Gärtnerei besteht seit 1990. 2002 kam das GartenHaus dazu. Inhaber sind Michael Hennrich und Günter Bothe. Derzeit gibt es 8 Mitarbeiter. Der älteste weibliche Azubi war übrigens 55.

Bereiche: Landschaftsbau, Gartenanlage, Pflanzenverkauf, Accessoires. Außerdem hält Herr Hennrich Vorträge zum Thema EM. Die große Weihnachtsausstellung findet übrigens zwei Wochen vor dem ersten Advent statt. Außerdem bietet Hennrich & Bothe GartenHaus-Frühstücke an.

Wo? Saarbrücker Str. 35, 66740 Saarlouis-Fraulautern. Weitere Informationen wie Öffnungszeiten, Events u.v.m. entnehmt ihr bitte der firmeneigenen Homepage.

Lasst euch inspirieren

Eure Stina

Die mit den Blumen tanzt – Blumenhaus Raber in Heusweiler

Dachte schon, es wäre ziemlich ruhig geworden im Wichtelwald… Doch just als ich von der Arbeit nach Hause fuhr, kreuzte ein phantasievoller Laden samt kreativer Floristin meinen Weg. Dabei hatte ich nur im (Gedanken-)Kreisel die falsche Ausfahrt genommen. Da hockten sie also vor den weißen Sprossenfenstern eines liebevoll dekorierten Blumenladens im beschaulichen Heusweiler: Zwerge, Igel, Elfen, Vögel, Engel. Auf filigranen Tischchen, neben verschnörkelten Laternen, in nostalgischen Kistchen und Kästchen. Eine muntere Schar, umsichtig betreut von Henrike Krauß, einer engagierten Blumenfee mit immer neuen, verlockenden Ideen.

Blumenkränze; Haarkränze, Blumenhaus Raber, Heusweiler
Ein Kränzchen in Ehren…
Blumenhaus Raber, Heusweiler, Floristik
Herzensangelegenheiten

 

Stil – Blüten – Ambiente, so das Konzept von Blumenhaus Raber. Vor meinem geistigen Auge erscheint unser eher klassisch-aufgeräumtes Wohnzimmer. Wie es sich verwandelt, in etwas Heimeliges, wo man täglich, so gegen fünf, duftenden Brombeertee und Scones mit Clotted Cream zu sich nimmt. Gerne im Glanz letzter Sonnenstrahlen. Ein bisschen English Tea-Time, ein wenig Shabby Chic, etwas französische Eleganz – in diesem Laden kein Gegensatz sondern Inspiration. Dezent Fernöstliches neben knallroten Fliegenpilzen, buntbemalte Blechvögel neben Vintage-Vogeltränken aus Steinguss, auf die ich derzeit ganz wild bin. Und mittendrin, stimmig beleuchtet, Frau Krauß, mit der ordnenden Hand, mit Herz und Verstand, die dekoriert und kreiert. Gar nicht so sicher sei sie sich, ob der Kranz, an dem sie gerade arbeitet, auch wirklich gelungen sei. Doch, ist er. So gelungen, dass ich schon in meiner Geldbörse gründele. Überhaupt scheint das Binden von Kränzen Frau Krauß ein Anliegen zu sein. Der Hit sind derzeit Haarkranz-Workshops, für deren Zustandekommen es nur fünf Gleichgesinnter bedarf. Alles in gemütlicher Runde. Mit viel Spaß, unter fachkundiger Anleitung. Ob Geburtstag, Junggesellenabschied oder Mädels-Abend: So ein selbstgestalteter Haarkranz hebt unmittelbar die Stimmung und lässt uns mit den Elfen tanzen.

Deko-Profi: Henrike Krauß, Blumenhaus Raber
Deko-Profi: Henrike Krauß, Blumenhaus Raber

 

 

 

 

Blumenhaus Raber, Heusweiler, Brombeertee in Tasse von Julclub
Den Brombeertee hab ich schon mal…

 

 

In dritter Generation pflanzen, pflücken, handeln die Rabers schon mit Gewächsen aller Art. Man setzt auf kurze Transportwege, regionale Produzenten, z.B. bei Rosen, die aus dem saarländischen Schiffweiler kommen. Nachhaltig muss es sein. Deshalb kann man sich hier auch die Deko für die Hochzeit einfach ausleihen. Kaufen ist normalerweise kostspielig, amortisiert sich zudem frühstens ab der zweiten Eheschließung. Für ungeduldige Nachahmerinnen gibt es neben Braut- auch Wurfsträuße. Ihr wisst schon, jene, um die sich die Brautjungfern stets mit einem kleinen Hüpfer reißen. Ob Firmenfeier, private Festivität oder tröges Zuhause. Die Fachfrau peppt das Ganze blumig auf. Und nicht nur das. Im Oktober findet ein Intensiv-Workshop statt, in dem man zum Hochzeitsredner/zur Hochzeitsrednerin avancieren kann. Denn darin ist Frau Krauß ebenfalls Profi. Freie Rednerin für freie Trauungen und Verpartnerungen. Was es nicht alles gibt! „Mit romantischen Ritualen“ und „persönlichen Liebesschwüren“, so verspricht die hauseigene Website, warte sie auf. Wo waren Sie, Frau Krauß, als ich geheiratet habe!?!

Blumenhaus Raber, Heusweiler, Saarland
Buddhistisches neben Shabby Chic

Blumenhaus Raber, Heusweiler, SaarlandAchtung: Szenenwechsel!

Wunderkind, Blumenhaus Raber
Wunderkäfer
Wunderkind, Blumenhaus Raber, Heusweiler
Bienenkind

Nebenan. Durch ein Gartentörchen vom Blumenladen aus zu erreichen: Alles, was das Kinder- bzw. Elternherz begehrt. Selbstverständlich nachhaltig, natürlich und irgendwie, ja, wichtelartig. Und vips!, da ist sie wieder: Frau Krauß. Diesmal als kompetente Fachfrau für Kinderspielzeug und Filzschuhe für die Kleinsten. Wonderwoman bei Wunderkind. Auch hier veranstaltet die findige Unternehmerin in Teamwork Wundersames, um Heusweiler für Eltern und Kinder l(i)ebenswerter zu machen.

Nachhaltiges Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel aus Holz
Prinzessinnen-Attacke
Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel Wunderkind, Heusweilerr
Ahnungslose Piraten

Ein voll-klimatisiertes Mama-Frühstück gehört ebenso dazu wie Erste-Hilfe-Kurse für (Groß-)Eltern. Babys dürfen in Workshops wie Kleckern und Klecksen erste Erfahrungen mit Action-Painting sammeln. Geburtstagskinder samt Eltern können vor Ort und ohne Nervenzusammenbruch den zweitschönsten (Irgendwie sind wir doch alle hoffnungslose RomantikerInnen!) Tag ihres Lebens genießen. Zur Begrüßung neuer Erdenbürger kann sogar ein hipper Holz-Storch gemietet werden. Und meine Taufbonbons muss ich auch nicht mehr selbst in umweltfiese Klarsicht-Tütchen pfriemeln. Stattdessen gibt es niedliche, personalisierte Herz- oder Tupfen-Schachteln aus Papier. Die kann man sogar im hauseigenen Online-Shop bestellen. Besucht einfach die Website und lasst euch inspirieren!

Wunderkind, Heusweiler, Plüschtiere, Spielzeug
Sanfte Gesellen
Auch süß, aber vom Flohmarkt

So, Leute: Ein Tisch, ein gemütlicher Sessel, eine schnörkelige Laterne (oder eine Mini-Vogeltränke!). Aus antikisiertem Gusseisen, versteht sich. Dazu ein Strauß bunter Blumen. Eine Tasse mit dampfendem Tee. Jetzt, wo die Abende schon kühler werden. Kostet nicht die Welt. Lässt uns jedoch ahnen: Da draußen ist er, der Wichtelwald. Lasst uns ein Teil davon sein. Im Herzen. In der Seele. Gut für die Umwelt. Gut für uns.

Macht´s euch gemütlich

Eure Stina

P.S. Apropos: Brombeeren. Wenn ihr mal nicht schlafen könnt. Seht euch die wunderbaren Illustrationen aus Jill Barkleys Die Mäuse im Brombeerhag an. Hilft garantiert.

 

Slàinte! Zigarrenhaus Berweiler in Wallerfangen

Zigarren, Zigarrenhaus Berweiler, Wallerfangen, Saarland

Zigarren sind in. Schon mein Vater war nie ohne anzutreffen. Und meine schwedische Tante schmauchte ihr Pfeifchen noch mit 104. Der Tabak darin war wohl nicht erlesen, eher Marke Tropenschatz oder gar ein selbst getrocknetes Kraut. Unvergessen sind auch die Sonntagnachmittage meiner Kindheit und Jugend. Nebst unumgänglichem Familientreffen. Nach dem Mittagessen zogen sich die Herren zurück. Ins Raucherzimmer. Die Frauen plauderten derweil im Esszimmer. Ich allerdings saß in unserem schmalen Flur. In einer Zwischenwelt. Hörte die entfernten Stimmen meiner Mutter und die meiner Tanten, schnupperte dort nach dem Zigarrenduft, der in blauen Schwaden – ja Schwaden –  aus dem Herrenzimmer waberte. Sonntags wurde eine mit Seidenpapier ausgeschlagene Holzkiste geöffnet. Sonntags gönnte man sich die guten Zigarren.

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Kunstvoll

Ich rauche nicht. Fast nicht. Nur am Wochenende. Ab und zu. Aber davon später.

Wollen mein Mann und ich uns eine genüssliche Auszeit nehmen, fahren wir nach Wallerfangen. Nicht etwa, weil Wallerfangen eine hübsche Gemeinde in der Nähe von Saarlouis ist, sondern weil Zigarren-, Pfeifen- und Wisky-LiebhaberInnen hier ein Kleinod mit Seltenheitswert finden: Das Zigarrenhaus Berweiler. Ein stilvoll gestalteter Laden samt Café, der die Sinne schwingen lässt. Der Geheimtipp gegen tröge, vielleicht verregnete Nachmittage. Eine Wohltat am Abend, um bei einem guten Wisky zu entspannen. Mit Freunden kann man sich sogar das Taxi teilen, denn es bedarf schon großer Disziplin, sollte man all den hochprozentigen Versuchungen widerstehen…

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Freundliches Willkommen

Seine Uhr trägt er, wie Dominique Berweiler gelassen erklärt, schon lange nicht mehr am Handgelenk. Er macht eben seinen Job. Voll und ganz. Mit Leib und Seele. Mit einer Menge Herzblut. Am Kunden orientiert. Auch bei den Öffnungszeiten. Dabei ist Herr Berweiler bereits ein alter Hase in seinem Metier: Am Saarbrücker Landwehrplatz führte er zwölf Jahre einen Tabakladen, bevor er sein Elternhaus übernahm, es aufwendig renovierte, um 2013 sein Zigarrenhaus darin zu eröffnen. Im vorderen Teil ein wenig Wiener Kaffeehaus samt Marmortischchen, im hinteren gemütliche Lounge mit Natursteinwand. Eine Komfortzone, in der man verweilen möchte. Ein wenig so, wie man es sich in den schottischen Highlands vorstellt. Ja,, doch. In blinkenden Glasvitrinen erlesenste Wiskysorten, Wunderbar beschrieben die Herkunft, die Eigenschaften, die Aromen. So kann man selbst eine Vorauswahl treffen, wird dennoch immer von der Vielfalt und Ausdruckskraft überrascht.

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Kompetent: Dominique Berweiler

Dann die Pfeifen aus edlen Hölzern. Farben, Strukturen, Formen – kleine Kunstwerke. Im wohltemperierten Humidor erwarten den Kenner erlesene, in Handarbeit hergestellte Zigarren. Freundlich, geduldig erklärt Herr Berweiler seinen Kunden/Kundinnen die Vorzüge dieser oder jener Zigarre. Auch das ist das Besondere an diesem Zigarrenhaus: Man fühlt sich ernstgenommen. Auch als Laie. Kein elitäres Geplapper sondern kompetente Beratung.

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Stilvoll

Möchte man die neu erworbenen Schätze gleich hier testen, so kann man dies in dem hübschen Garten tun, wo man bei schönem Wetter auch sitzen oder Boule spielen kann.

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Spezereien

Zum festen Repertoire gehören Wisky- und Rum-Tastings. Die sollte man jedoch lange im Voraus buchen, denn sie sind begehrt. Unter sachkundiger Anleitung durch den Chef erfährt man Wissenswertes rund ums Thema. Ich erinnere mich an „unsere“ Wisky-Verkostung mit lieben Freunden und einem dort erlernten Tasting-Tipp. Seitdem gibt mein Mann damit an: Haltet euch mal abwechselnd ein Nasenloch zu… Tatsächlich, unser Geruchssinn arbeitet auf beiden Seiten unterschiedlich intensiv. Wieder was gelernt. Leicht beschwipst stiegen wir damals in unseren Wagen und fuhren nach Hause. D.h. eine fuhr; das war ich, die ich neidisch nur an den Gläschen schnuppern durfte. Übrigens: Wem nach einem ausgiebigen Whisky-Tasting doch langsam flau im Magen wird, kann sich mit selbstgemachten Nudelgerichten und Pizza bzw. Flammkuchen stärken.Zigarrenhaus_Berweiler_Wallerfangen_Spirituosen

 

 

Oder man weckt die Sinne mit einer der Wiener Kaffespezialitäten von Julius Meinl. Das Schöne: Hier gönnt sich auch die Nachbarin mit ihren Freundinnen ihren Cappuccino, während an einem der Stehtischchen ein Bier ausgeschenkt wird. Irgendwie familiär.

Fluffige Croissants, delikate Obsttartes holt der Hausherr übrigens eigenhändig aus dem nahegelegenen Frankreich. Unbedingt probieren müsst ihr den weltbesten – von Herrn Berweiler selbstgebackenen – Käsekuchen. Glaubt mir: Das Rezept hättet ihr gern!

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Pfeifenschwarm

Zum Sortiment gehören ebenfalls feine Obstbrände, Weine, Champagner und exklusive Spezereien, die sich hervorragend als Mitbringsel eignen. Welche Events geplant sind, erfahrt ihr am besten auf der Webseite des Zigarrenhauses.

Freitags- oder Samstagsabends sitzen wir dann in unserem Wintergarten. Im Elektrokamin (Very british!) flackert ein munteres Feuerchen. Wir nippen an einem Glenmorangie aus den nördlichen Highlands, teilen uns eine Flor de copan. Schnuppern den Rauchfähnchen hinterher. Wochenende.

Unsere Lieblingszigarre: Flor de Selva aus Honduras, von einer Frau namens Maya Selva kreiert. Die Webseite des Zigarrenhauses beschreibt sie als eine Zigarre von ausgewogene(r) Reife, feine(r) Struktur, konstante(m) Aroma. Das mit dem konstanten Aroma, das testen wir doch gleich mal. In meinem Arbeitszimmer. Das erste zartblaue Rauchfähnchen wabert durch den Raum. Und da ist es wieder: Das ganz spezielle Berweiler-Feeling.

Zigarrenhaus_Berweiler_Wallerfangen_Flor_de_Copan
Der Chef empfiehlt

Tut euch was Gutes

Eure Stina