Der Kuhberg ruft

Wanderung Kühberg Vogesen

Im warsten Sinne des Wortes sagenhaft: Das sind die Vogesen. An einem milden, sonnigen Weihnachtstag ein wunderbares Naturerlebnis. Die kleine Wanderung, vorbei an imposanten Felsformationen aus rosa Sandstein, den Grès roses des Vosges, hin zu einem mystischen Aussichtspunkt lässt uns innehalten im oftmals rauen Lauf der Gezeiten. Wenn ihr schwindelfrei seid, nehmt eine Flasche Crémant mit, Käse samt Baguette, und genießt den Augenblick. Auch Wandermuffel kommen hier auf ihre Kosten.

Kuhberg vosges vogesen
Ohne Moos nix los!

Also dann: Wanderung zum Aussichtspunkt Kuhbergkopf / Rocher du Kuhberg

Ca. 5 km Rundweg, La Hoube – Kuhbergkopf – La Hoube, ca. 1,5-2 Stunden. Leichte Steigung am Anfang, leichter Abstieg in der Mitte. Schwierigkeitsgrad: Mittel.

Ihr startet hinter dem Ortsausgang La Hoube, Richtung Hellert (D 98 D), an den Recycling-Containern. Dahinter, rechter Hand den schmalen Weg aufwärts und in den Wald hineingehen. Der Wanderweg ist mit einem roten Dreieck markiert (s.o.). Er verläuft Richtung Kempel m f / maison forestière, aber so weit gehen wir nicht. Nach etwa 10 Minuten erreicht ihr linker Hand eine imposante Felsgruppe. Ein Stückchen weiter seht ihr ein erstes Hinweisschild „Point de vue“. Macht einen kleinen Abstecher, kommt wieder zurück auf den Weg (Die Alternative wäre ein Satz Flügel!).

Geht etwa 10 Minuten bis zum nächsten Point-de-vue-Schild: Ein kleiner Abstecher nach links, und ihr steht auf dem Kühberg- oder Kuhbergkopf, einem Aussichtsplateau 595 m über dem Meeresspiegel. Zum gepflegten Sitzen unweit des Abgrunds gibt es eine Holzbank. Die Aussicht ist unglaublich: Vor euch liegen die Kämme der Nordvogesen. Links seht ihr den Felsen von Dabo, rechts schaut ihr ins Pays de Sarrebourg. Wald, Wald, Wald, dazwischen leuchtende kleine Weiler. Interessant sind die zahlreichen, in den Fels gegrabenen Becken, in denen sich das Regenwasser sammelt. Ob naturgegeben oder menschengemacht, darüber streiten sich die Gelehrten. Da die geheimnisvollen Vogesen sagen- und mythenumsponnen sind, gibt man gerne der These von einer kultischen Verwendung den Vorzug. In grauer Vorzeit sollen hier sogar drei steinerne, gehörnte Köpfe gewacht haben. Opferstätte? Hexentanzplatz? Heute ist jedenfalls nur noch ein Kreuz zu sehen, das von emsigen Christen in den Stein geritzt wurde.

Dabo Kuhberg

Atmet ein, atmet aus! Nehmt den Geist des Berges in euch auf! Begebt euch wieder auf den Wanderweg mit dem roten Dreieck. Folgt ihm weiter geradeaus. Jetzt kommt ein kleiner Abstieg, den man mit gutem Schuhwerk (und vielleicht einem Wanderstab) sicher bewältigen kann, auch wenn man ungeübt ist. Am Fuß kreuzt ein weiterer Wanderweg. Links geht´s zum Forsthaus Kempel. Ihr aber wendet euch nach links, und geht dann nochmal links um die Kurve. Ihr befindet euch parallel zur Straße nach La Hoube, die ihr jetzt seht und hört. Folgt dem Weg weiter nach La Hoube. An den altbekannten Containern ist die Wanderung zu Ende. Es sei denn, ihr habt jetzt richtig Hunger bekommen, Dann folgt der Rue Belle Vue etwa 1,5 km geradeaus und biegt an der T-Kreuzung links ab. Ihr steht vor dem gutbürgerlichen Restaurant Le Zollstock. Biegt ihr an der Kirche rechts ab und geht geradeaus, findet ihr das Hôtel Restaurant des Vosges, wo ihr ebenfalls landestypisch essen sowie eure müden Glieder ausstrecken könnt. Und wenn ihr unterwegs das Glasmännlein seht, dann grüßt es von mir!

Zweisamer Wanderer

Viel Spaß beim Wandern wünscht euch

Zimmer mit Aussicht – Zu Besuch im Hôtel Restaurant des Vosges in La Hoube

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Für ein kleines Vogesendörfchen hat La Hoube an Kulinarischem einiges zu bieten, z.B. ein alteingesessenes, familiengeführtes Hotel samt gemütlichem Restaurant. Früher, so verrät uns Monsieur Schwaller senior, gab es hier Hühner, Hasen, sogar Pferde, die zur Wirtschaft gehörten. Das war, als die betuchteren Straßburger noch das Geld und die Zeit hatten, sechs Wochen am Stück in der Sommerfrische zu verweilen. Man spürt ihn noch, den Charme dieser Zeit, obwohl geschmackvoll renoviert wurde. Ein Landgasthof ohne Schnickschnack, mit dezenter Holzvertäfelung und rustikalen Stühlen, wie man es in den Vogesen erwartet: Das Hôtel Restaurant des Vosges. Man konzentriert sich auf die traditionellen Gerichte der Region, leistet sich hie und da ein wenig Extravaganz: Dos de Lieu Noir Rôti à L’Huile D’Olive à L’Acidulé de Tomates, Dorsch Provenzalischer Art (Mein Favorit!) oder Entenbrust an süßsaurer Soße. Elsässische Küche mit dem kleinen, feinen Extra, Altbewährtes in einer gut komponierten Speisekarte: Joues de Porc Demi-Sel Façon Pot au Feu Sauce Raifort, Schweinebäckchen mit Meerrettichsauce, Faux Filet du Terroir Lorrain Beurre Maître d’Hôtel, Kougelhopf Glacé au Marc de Gewurztraminer zum Desert, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wochentags gibt es zudem eine preisgünstige Plat du jour. Das Gemüse stammt aus dem eigenen Garten. Der Maître d’Hôtel  – Monsieur Jean-Luc Schwaller – kocht persönlich, unterstützt von einem kleinen, äußerst freundlichen Team, das aufmerksam ist ohne sich aufzudrängen. Man nimmt sich Zeit, ohne säumig zu sein. Unaufgeregt, entspannt die Atmosphäre.

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Ein wenig scheint hier die Zeit stehen geblieben zu sein. Am Sonntag lassen sich die Herren am Tresen ihren Frühschoppen schmecken, diskutieren das Neueste aus Strasbourg oder Paris in einem Gemisch aus Elsässisch und Französisch, zischen ein letztes Cannettle, bevor es heim zum Essen geht. Am frühen Samstagabend treffen sich die Einheimischen zum Aperitif, während die ersten Hotelgäste ihre Plätze einnehmen. Sonntag ist Familientag. Mit Kind und Kegel wird gespeist. Lange. Von September bis Dezember wird an manchen Wochenenden ausgiebig zu volkstümlichern Schlagern geschwoft. Dann geht es deftiger zu. Große Platten mit den traditionellen Cochonnailles, dem Schlachtessen, werden auf den Tischen verteilt. Der Geräuschpegel steigt. An den übrigen Wochentagen: Gediegen. Seinen Geburtstag feiert man – soll es etwas feiner zugehen – natürlich im Hôtel des Vosges.

Besonders gern sitzen wir, wenn die Tage kürzer werden, freitags- oder samstagsabends, an einem der Fenstertische, nippen an unserem Aperitif. Draußen die Silhouette des Rocher de Dabo, jenes mystischen Felsens mit Kapelle, der sich gerade von La Hoube aus so wunderbar betrachten lässt. Hier saßen wir, als wir vor vielen Jahren in dieses Dort kamen, und hier werden wir hoffentlich noch unseren Wildpfeffer mit hausgemachten Spätzle, Civet de Gibier Spätzle Maison, genießen, wenn wir alt und grau geworden sind. Schade, dass wir nicht mehr – wie früher – nach einem üppigen Menü auf unser gemütliches Zimmer wanken können. Zu nah wohnen wir jetzt am Hotel. Eine Freundin, die gerade dort übernachtet, lässt mich einen Blick auf ihr Zimmer werfen. Hat sich viel verändert? Wir durchqueren den Saal für größere Gesellschaften, die kleine Lobby mit den bequemen Ledersofas, eine Treppe: Ah, ja, die Bäder sind modern, das Zimmer (immer noch) gemütlich, die Matratzen manchem Nicht-Franzosen vielleicht einen Tick zu weich. Und – Gott sei Dank – die Nachtschränkchen haben überlebt! Der kleine Holztisch in der Ecke auch. Und die Tischdecke, die kenne ich doch! Siebziger trifft Jetzt. Sympathisch! Keine All-in-all-Aufbewahrungs-Kabine für Touristen, antiseptisch und seelenlos. Fast hätte ich Lust, mir Gottfried Kellers Kleider machen Leute zu schnappen und mich für ein Stündchen auf´s Bett zu verziehen. Und ab und zu den Blick zum Rocher de Dabo schweifen zu lassen…

Rocher de Dabo
Mystischer Rocher de Dabo

Doch schon lockt unten der Mirabell.

Kaffee Reck im Hotel Restaurant des Vosges in La Hoube, Vosges du Nord, Nordvogesen, Lorraine, Elsass, übernachten
Und zum Abschluss…

 

 

 

 

 

 

Hotel Restaurant des Vosges à La Hoube
In der Herbstsonne

Das Hôtel des Vosges ist kein Wellness-Tempel. Eher eine Wohlfühloase umgeben von dunklen Tannen, beachtlichen Felsformationen, wunderbaren Aussichtspunkten. Ideal für Wanderer, für (Mountain-)Biker, für Familien, die – Achtung! Neuer Trend! – waldbaden möchten. Für einen romantischen Wochenendausflug, ein gemütliches Mittag- oder Abendessen gleichermaßen zu empfehlen. Wer dem Kir, dem Amerbier oder dem Elsässer Riesling zu sehr zugesprochen hat, kann eins der 9 Zimmer buchen , davon einige mit Blick auf den Rocher de Dabo. „Die Nächte sind hier ruhig und frisch, und es tut gut, die nach Tannen duftende Luft der Umgebung zu atmen„, verspricht die Website des Hotels. Auch in der Weihnachtszeit, wenn im Gastraum ein kleiner Tannenbaum klitzert, während draußen leise der Schnee rieselt, ist es hier ein bisschen so, als sei die Zeit stehen geblieben.

Oui, la vie est belle à la Hoube!

La vie est belle à la Hoube
Hopla s´gilt!

Die aktuellen Preise findet ihr hier. Fahrt mal hin!

Eure Stina

Kleine Wanderung zum Rocher de Dabo mit Überraschung

Sonntage sind ja manchmal ein wenig tröge. Das einzig Richtige ist dann Bewegung. So haben mein Mann und ich uns auf eine kleine Wanderung durch die Nordvogesen mit Ziel Rocher de Dabo begeben.

Rocher de Dabo
Rocher de Dabo

Gleich hinter dem Hôtel des Vosges in La Hoube ging´s in den Wald. Herrlich, die frische Luft nach dem lang ersehnten Regen! Ein wenig Kondition sollte man schon haben, denn es geht bergauf, bergab. Oben angekommen erwartete uns eine Überraschung:

Erstens: Man hat begonnen, die Burgmauern zu renovieren.

Zweitens:

Imbiss auf Rocher de Dabo
Imbiss auf dem Rocher de Dabo

Es gibt auf dem Felsen neuerdings einen hübschen kleinen Imbiss mit allem, was das Herz begehrt. D.h. für meinen Mann einen Kaffee, für mich eine Crêpe sucrée. Atemberaubender Blick über die Nordvogesen inklusive! Die Karte ist klein, aber gut aufgestellt. Die Initiative hat sich inzwischen rumgesprochen: Biker, Wanderer, Ausflügler genossen die Sonne und das ein oder andere Amer Bière. Charmant, so ein kleiner Imbiss!

Rocher de Dabo Blick über Vogesen
Blick vom Rocher de Dabo über die Vogesen

Und am Ende des Tages noch ein Wichtelmädchen gemalt:

Bis bald

Eure Stina