In Portugal werden sie in Mengen verzehrt. Bei uns zuhause auch. Sie sind aber auch oberlecker, dazu schnell hergestellt. Die einzige Hürde stellt das erfolgreiche Puddingkochen, also ohne Anbrennen, dar. Und etwas ist wirklich schade: Kurz nachdem sie fertig sind, sind sie auch schon wieder weg. Man kann sich eben einfach nicht zurückhalten. Und die Törtchen ebenfalls nicht. Mich erinnern sie jedes Mal an unsere Kurztrips nach Porto, wo wir die Blätterteigtörtchen mit Vanillecreme-Füllung zu einem galão, der portugiesischen Variante des Milchkaffees oder einem bica, einem Espresso, geschmaust haben. Über die Kalorien möchte ich hier gar nicht reden. Sonst hören wir mit dem Zählen nicht mehr auf. Erfunden wurden sie wohl schon im 17. Jahrhundert. Von Mönchen. In Lissabon. Ich mit meinen 1,5 Wörtern Portugiesisch dachte ja bei „nata“ an so etwas wie Geburt. Vielleicht ein Törtchen zu Ehren des Jesuskindes? Aber nee, „nata“ heißt einfach Sahne, Creme. Ganz pragmatisch also. Wie die Mönche, denn als das Kloster im 19. Jahrhundert geschlossen wurde, verkauften die heimatlosen, wenn auch nicht auf den Kopf gefallenen Brüder in Christo das Rezept an eine Zuckerraffinerie, welche die Törtchen fortan industriell herstellte. Seitdem sind die pasteis das Nationalgebäck Portugals. Weil sie so schmackhaft sind, finden sie aber auch bei uns immer mehr Fans. Also ran an den Herd, damit ihr noch das schöne Wetter genießen könnt. Auf dem Bild unten habe ich extra schon das weite Hängerchen angezogen, damit ich viele pasteis verputzen kann.
Ihr braucht:
Ein Muffinsblech mit 12 Mulden für – klar – 12 Törtchen, 1 normalen Kaffeebecher) und ca. 50 Minuten Zeit, denn die Puddingcreme muss schließlich nicht ganz auskühlen, bevor ihr sie in die Mulden füllt.
Zutaten:
1 Rolle Blätterteig aus dem Kühlregal
250 g Schlagsahne
200 ml Milch
Mark aus einer Vanilleschote
100 g Zucker
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1 Päckchen Puddingpulver „Vanille“ (zum Kochen)
2 Eigelb (Größe M)
50 ml Milch
etwas Zimt
50 g Zucker
Puderzucker zum Bestäuben
Etwas Margarine zum Einfetten der Muffinsform-Mulden
Zubereitung
- In einer Schüssel 50 ml von der Milch, Puddingpulver, Eigelb, Zimt und die 50 g Zucker verrühren.
- Schlagsahne, restliche 200 ml Milch, die restlichen 100 g Zucker und das Mark aus der Vanilleschote vorsichtig unter Rühren aufkochen.
- Milch-Puddingpulver-Ei-Zimt-Zucker-Mischung unter Rühren zur kochenden Sahnemilch geben. Am besten hilft euch jemand beim Eingießen, während ihr weiterrührt. Noch einmal gut aufkochen. In eine Schüssel füllen, auf lauwarm abkühlen lassen. Dabei immer wieder umrühren.
- Blätterteigplatte (normalerweise ist sie schon auf Backpapier, das ihr aber bei diesem Rezept nicht braucht) ausrollen. Teigplatte hat schon die richtige Größe. Mit dem Kaffeebecher 12 Kreise aus dem Teig ausstechen. Jeweils einen Kreis in die 12 Mulden der Muffinsform legen. An den Rändern etwas hochziehen, sodass die ganze Mulde ausgekleidet ist und leicht andrücken. Vanillecreme gut durchrühren, in die Mulden geben.
- Törtchen im vorgeheizten Ofen bei 230 Grad auf der zweituntersten Schiene, Ober-/Unterhitze, ca. 23 Minuten backen, bis sie eine bräunliche Färbung (wie Crème brulée) annehmen. Aus dem Ofen nehmen, in der Form abkühlen lassen und vorsichtig herausheben.
- Mit Puderzucker bestäuben und servieren!
Bom apetite wünscht euch Stina