Püttlinger Tradition im Wandel: Gasthaus Waldfriede

Gasthaus Restaurant Waldfriede Püttlingen Elm Jonas gutbürgerlich

Ich kenne das Gasthaus noch, als es anlässlich größerer Familienfeiern hieß: Wir können doch zur Meisterin gehen. Dass es wohl schon damals einen anderen, vielleicht älteren Namen gab, wurde mir erst klar, als die resolute Wirtin, die stets eine weiße, gestärkte Kittelschürze trug, das Restaurant aus Altersgründen anderweitig abtrat. Dann verlor sich die traditionsreiche Gaststätte aus unseren Augen. Insgeheim, glaube ich, hatte ich auch immer ein bisschen Angst vor der alten Dame mit der drahtigen Kurzhaarfrisur und den flinken Augen. Dabei hatte ich immer brav aufgegessen. Vorbei also, die Schnittchen mit dem rotgefärbten Lachsersatz aus schnödem Hering, vorbei, die russischen Eier mit dem Extraschuss Mayo. Soweit ich mich erinnern kann, hat es immer geschmeckt. Auch wenn mir das obligatorische Riesen-Glas auf der Theke, in dem Soleiern in trüber Brühe schwammen, immer einen leisen Schauder über den Rücken jagte. Haute Cuisine wurde nicht erwartet, aber die beherzt mit Peterling an Tomatenviertel präsentierte Fünfziger-Jahre-Hausmannskost hatte ebenfalls ihren Charme. Ich erinnere mich auch an merkwürdige Faschingsfeste, bestechend durch das zuweilen raue Ambiente aus blankgewetzten Wirtshausstühlen und -tischen, Bier- und Zigarettendunst sowie trillernden Alugirlanden, schlappen Luftschlangen und einer Prise Klossteinchen, wenn man die zu den Toiletten führende Treppe passierte. Ein proletarischer Gegenentwurf zum hochherrschaftlichen PRE-MA-BÜ-BA, welcher derweil in der saarländischen Hauptstadt an der Arbeiterklasse vorbei gefeiert wurde. Im Waldfriede sollten die Gäste satt werden, nachdem sie die ganze Woche über malocht hatten. Und manch einer hatte beim Verlassen der Gaststube aber sowas von den Kragen ab. Da half auch kein Solei mehr. In diesem wunderbaren Relikt aus einer anderen Zeit hat mein Schwiegervater seinem Bruder eine Backpfeife verpasst, weil dieser sich über die langen Haare meines damals fünfzehnjährigen Mannes lustig gemacht hatte. Eine Geschichte, die noch heute mit Stolz und in froher Runde zum Besten gegeben wird.

Überflüssiger Schnickschnack war von Seiten der Meisterin nicht mal angedacht. Wie gesagt, ab dem Sechzigsten Geburtstag meines Schwiegervaters gingen wir nicht mehr hin. Nicht die Schuld der Meisterin, die weiterhin wacker an Fleischkieschelscher mit dick Senf und Hackschnittscher festhielt. An den Wochenenden waren wir immer häufiger in Frankreich, hatten unser Epizentrum dorthin verlagert. So spielt das Leben.

Jetzt aber:

Unser letzter Besuch lag also siebenundzwanzig Jahre zurück. Anlässlich der Goldenen Hochzeit meiner Schwiegereltern waren wir jetzt wieder da. Im Gasthaus Waldfriede in Püttlingen. Richtung Elm. Seit einigen Jahren unter der Leitung von Familie Jonas. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass wir im Sommer des Öfteren schon vorbeispaziert sind, es aber irgendwie nie gepackt haben in dem wunderbar schattigen Biergarten Platz zu nehmen. Dabei könnt ihr hier Cocktails, ausgefallene Erfrischungsgetränke und auch alkoholfreies Bier in guter Auswahl trinken. Reservieren könnt ihr über die Handynummer (s.u.). Sollte niemand drangehen: Einfach Nachricht hinterlassen; ihr werdet umgehend zurückgerufen. Und das von der überaus freundlichen Wirtin, Bianka Jonas. Ihr ist es auch zu verdanken, dass ihr euch beim Reinkommen wie zuhause, wie dahemm fühlt. Die Dekoration stimmt sie jahreszeitlich ab. Jetzt z.B. mit weißen (Kunst-)Fellen, Sternen, Hirschen, Rehen, also allem, was das Waldler-Herz zur Weihnachtszeit begehrt. Es ist auch nicht schlimm, wenn ihr beim Reinschlüpfen in euren Mantel versehentlich das über die Stuhllehne gebreitete Fell mit anzieht. Zum Glück scheine ich nicht die einzige gewesen zu sein, der dieser Faux Pas unterlaufen ist… Dann ist die Frau auch noch passionierte Künstlerin. Ihre Gemälde könnt ihr gleich mit bewundern. Manches mutet ein wenig Schamanisch an, finde ich. Ob sie sich dazu hingezogen fühle, frage ich. Ganz indiskret. Da bleibt sie vage. Kluge Frau. Nun, die Einrichtung ist schon mal bezaubernd. Kein Vergleich mehr zu früher. Irgendwohin muss sie einen Draht haben. Und ich hätte das auch nicht so frech fragen sollen.

Die Speisekarte ist übersichtlich. Hallo, wir sind in einem Ausflugslokal, nicht im Ritz. Neben Schnitzeln mit verschiedenen Soßen und einem leckeren Salat gibt es derzeit u.a. Rumpsteak, aber auch Falafel oder Penne Arrabiata. Auf Wunsch sicher auch mehr Vegetarisches. Bei Konzerten kocht Herr Jonas anders. Was, könnt ihr sicher von Fall zu Fall rausfinden. Nachtisch? Hab ich jetzt gar nicht nach geschaut, weil wir so pappsatt waren. Gibt´s aber bestimmt.

Wir sitzen und genießen unser Essen. Hausmannskost. Gut gemacht. Preis-Leistungsverhältnis: Alles stimmig. Sogar kleine Portionen gibt´s für Leute, die nicht so viel essen können oder wollen. So ein Essen möchten wir gerne nach einer langen Wanderung. Hier kann man prima verweilen, sich ein wenig umschauen, Frau Jonas´ farbenfrohe Gemälde auf sich wirken lassen. Komm, noch einen Espresso, serviert auf einem Holzbrett im Hirsch-Design. Auch für größere Gesellschaften ist Platz, wenn´s mal wieder was zu feiern gibt. Und manchmal tritt hier sogar der Micha auf und bringt die Leute zum Weinen. Weil seine Lieder halt so zu Herzen gehen, gell?

Dann geht´s auch im Waldfriede hoch her.

Ja, das Waldfriede, es ist anders geworden. Hat sich gewandelt. Sich neu erfunden ohne seinen Charakter zu verlieren. Grün-Weiße Sprossenfenster for ever. Schön. Ganz ohne ausgestopftes Eichhörnchen und Fröhlichem Trinker in Eicherahmen hat Familie Jonas den Geist des Waldes und der Gastfreundschaft miteinander vereint.

Das Waldfriede: Ein klassisches Ausflugslokal im Familienbesitz. Mit Biergarten, einfacher, schmackhafter Küche, kreativ, geschmackvoll und mit Liebe gestaltet. Familiär eben. Gleich nebenan: Der Wald. Beruhigend, dass es diese Kombination noch gibt.

Probiert´s mal aus! Am besten tatsächlich nach einem langen Spaziergang.

Am Jungenwald 1

66346 Püttlingen

familie.jonas@gasthaus-waldfriede-puettlingen.de

Tel:  015753662059

Derzeit sind die Öffnungszeiten (ohne Gewähr) wie folgt:

Montag, Dienstag und Mittwoch geschlossen.

Donnerstags bis Samstags ab 16.30 geöffnet.

Sonntags von 11.00 bis 19.00 warme Küche.

Wenn ihr´s genau wissen wollt, ruft ihr vor eurem Besuch besser nochmal an.

Traumschleifchen: Wandern auf dem Dolinenweg Perl-Nennig

Nennig Perl Dolinenweg Traumschleife Taumschleifchen Wandern Wanderweg Moselsteig Saarland

Der November lockte vielleicht zum letzten Mal mit frühherbstlichen Temperaturen. Drum die Thermoskanne mit zuckersüßem Pfefferminztee gefüllt, den vorweihnachtlichen Stollen eingepackt und auf ging´s zum Dolinenweg. Ein lieblicher, abwechslungsreicher Wanderweg im Saarland, der euch zunächst sanft ansteigend durch Weinberge, (Streuobst-)Wiesen, Eichen- und Buchenwälder und, natürlich, an Dolinen vorbei führt. Zwischendurch eröffnen sich bezaubernde Ausblicke auf das Moseltal bis hinüber zu den luxemburgischen Anhöhen.

Nennig Perl Dolinenweg Traumschleife Taumschleifchen Wandern Wanderweg Moselsteig Saarland

Vom Parkplatz Victor’s Residenz-Hotel Schloss Berg aus haben wir uns nach links gewandt und auch schon gleich das Wandersymbol für dieses Traumschleifchen entdeckt. Ihr könnt natürlich auch zunächst auf Schloss Berg zulaufen um an Victor´s Landgasthof Die Scheune vorbei auf den Weg zu gelangen. Da es sich um einen Rundweg handelt, ist es gehopst wie einen Satz gemacht. Ein kleiner Anstieg bleibt immer. Wer mich kennt, weiß, dass ich Rundwanderwege fast immer von hinten aufzäume. Aber andersherum fanden wir´s einfach leichter. Auch wenn wir uns dann schon ziemlich bald nach dem Start auf die wunderbare Aussichts-Entspannungs-Bank plumpsen ließen um unsere Vorräte wegzumampfen.

Hier noch ein Tipp: Am besten bewandert ihr den Dolinenweg nicht nach ergiebigen Regenfällen, denn dann habt ihr Passagen mit recht tiefem Matsch. Und sich beim Ausrutschen an Brombeerranken festzuhalten, ist keine sehr gute Idee.

Was sind denn eigentlich Dolinen? Es handelt sich um Hohlformen, die durch Lösungsvorgänge im Kalkgestein entstanden sind. Laien nehmen sie wohl am ehesten als Vertiefungen wahr. Sie stehen unter strengstem Naturschutz, dürfen weder verändert noch beseitigt werden. In manchen staut sich das Wasser, sodass ein kleiner, sumpfiger Teich entsteht. Was passiert, wenn ihr in eine Doline mit Schluckloch fallt, weiß nur der Lurch!

Obwohl der Weg sehr gut ausgeschildert ist, müsst ihr findig wie die Füchse sein. Er verläuft nämlich in Teilen zusammen mit dem Moselsteig und einem sogenannten Seitensprung-Weg, der kleine Ausflüge vom Moselsteig aus bietet. Es befinden sich also mehrere, unterschiedliche Wandersymbole auf dem Dolinenweg. Richtet den Blick auch immer etwas in die Ferne, dann werdet ihr das kleine Symbol für den Dolinenweg sicher immer entdecken. Zur Not dreht euch einmal um und schaut auf den hinter euch liegenden Baumstamm. Denn merke: Rundweg!

Zwei Stellen sind tückisch. Da wäre zum einen die schon erwähnte Doline mit Schluckloch. Um sie anzuschauen, folgt ihr für ca. eine Sekunde dem gleichnamigen Schild, kehrt dann aber wieder auf den Hauptweg zurück, der euch bergan führt.

Zweitens: Nachdem ihr dem Hauptweg weiter bergauf gefolgt seid, geht´s auf dem Kamm nach rechts weiter. Nach ein paar hundert Metern auf einem ziemlich breiten Weg knickt die Route urplötzlich nochmals nach rechts ab, wird schmaler und nicht mehr so leicht passierbar, bis er sich unten wieder nach links windet. Das Wandersymbol dazu befindet sich an einem Baum, der schon ein wenig weiter auf de Pfad steht. Also vom Hauptweg aus immer wieder den Blick nach links bzw. rechts (wenn ihr andersherum als wir geht) schweifen lassen.

Nun ja, was soll ich sagen? Natürlich hatte es die ganze Woche zuvor geregnet, sodass der Rest der Wanderung eine ziemlich schlammige Angelegenheit wurde. Zumal auf dem Weg das ein oder andere Pferd samt ReiterIn unterwegs war. Wenn wir auch mit verdreckten Tretern ins Ziel eingelaufen sind, so konnten wir auf dem kurzen Abschnitt durch den kleinen Ort Perl wenigstens noch unsere Füße in eiskaltem Quellwasser einer Wassertretstelle baden. Zur Belohnung haben wir uns in oben erwähnter Scheune eine leckere Winzerplatte samt Traubensaftschorle gegönnt. Supernetter Service, urige Einrichtung, leckere Gerichte, stimmiges Preisleistungsverhältnis! Vor dem offenen Kamin können sich müde Wanderfans ihren Apéritif schmecken lassen. Victor´s Landgasthof Die Scheune wirbt übrigens mit jahreszeitlichen Events wie Erntedankfest oder Wintergrillen.

Gebraucht haben wir bei normalem Tempo und einer kleinen Rast ca. 2,5 Stunden. Die Tour ist moderat, die Anstiege sanft, die Abstiege gehen nicht auf die Knie. Zwar als mittelschwer eingestuft, hab ich wirklich schon anderes erlebt. Und obwohl ich meine Wanderstöcke im Auto vergessen hatte, bin ich prima durchgekommen.

Ob der heilige Quirinus geholfen hat?

Oder die Wichtel am Wegesrand?

Wandert´s mal nach

Stina Julclub Leben bei den Wichteln

Kerzenständer Nuri ist da!

Kerzenständer Kerzenhalter Kerzenleuchter Dackel Rauhaardacke Nuri schwarz Metall

Was wäre die Welt ohne Dackel? Sie sind pfiffig, neugierig, unverzichtbar. Echte Charaktere eben. So wie Nuri, unser frecher Rauhaardackel, Vorbild für den gleichnamigen Kerzenständer, den mein Mann Stefan nach einer meiner Zeichnungen in seiner kleinen Metallmanufaktur herstellt. Dabei haben wir versucht den rauen Charme der lustigen Gesellen einzufangen. Auch und gerade wenn sie das Bein heben um an einen Laternenpfahl zu pieseln (Und manchmal leider nicht nur dorthin…). Damit das Dackelchen dabei nicht umfällt, steht es auf einem stabilen Metallsockel, dessen Unterseite mit Filz bezogen ist. So bleiben auch eure Möbel geschützt. Haushaltsübliche Stabkerzen passen am besten, müssen aber unten etwas angefeilt werden. Bitte beachtet, dass der Kerzenleuchter ohne Kerze, dafür aber mit einem hübschen Beipackzettel und besten Wünschen geliefert wird. Möge der kleine Nuri euer Herz erwärmen!

Vor einem Julclub-Druck
Das Beipackzettelchen.

Kerzenhalter Nuri ist aus schwarz lackiertem Metall, misst 170 x 68 mm. Er kostet 34 Euro zzgl. Versand. Bestellen könnt ihr das lustige Metall-Kerlchen über unseren Shop bei Etsy.

Zwergdackel Teckel Rauhaar Dackel
Dackeln im Sturm: Das Model

Macht´s euch gemütlich

Stina Julclub Leben bei den Wichteln

„Du bist zwar nicht von hier, aber ich trau dir trotzdem“

Micha Musik Zerbrechlich Liedermacher1

Wer ist denn eigentlich Micha, und wenn ja, wie viele? – Interview mit einem Musiker

Künstler, Texter, Komponist, Songwriter in tatsächlich nur einer Person. Zudem mein Nachbar und geschätzter Freund. Das soll ihm mal einer nachmachen.

Geboren in Berlin, mit drei Umzug nach Tirol, Schule in München und der Steiermark, Medizinstudium in Wien, jetzt das Saarland. Micha ist ganz schön rumgekommen. „Wo würde ich heute stehen, wenn ich nicht so oft umgezogen wäre? Wäre ich vielleicht Hotelier? Auf 1500 Metern Höhe?“ Die Rede ist vom sogenannten Markbachjoch, einem Wander- und Skigebiet in Wildschönau, einem, wie der Name sagt, wunderschönen Hochtal. Eigentlich sollte der Vater, ein Makler, das Hotel ja meistbietend vermitteln. Dann aber hat er sich selbst in die Tiroleri-Tirolera-Landschaft verliebt, zog mit seiner Familie aus dem quirligen Berlin in luftige Höhen, wurde Gastronom. „Es gab keine Straße, nur den Sessellift, an dem man im Winter schon mal mit den Ohren festfror.“ Und so nimmt es nicht wunder, dass sich der heranwachsende Micha der Schönheit seiner österreichischen Heimat gar nicht recht bewusst war, wie er im gleichnamigen Song auf seiner CD Zerbrechlich singt. „Da gab es ja anderes, was einen interessierte.“, gibt er augenzwinkernd zu. Die Blockflöte, sein erstes –  unser aller erstes Instrument! –  war es jedenfalls nicht. Doch dann schenkten ihm seine Eltern zu Weihnachten eine Wandergitarre. A-Moll, G-Dur, mehr brauchte es nicht um am Lagerfeuer „Lady in Black“ von Uriah Heep zu zupfen. Wir erinnern uns: Ah, ah-ah, ah-ah, ah-ah
Ah, ah-ah, ah-ah!

Hinzu kam die wichtige Erkenntnis, dass der Gitarrist immer die hübschesten Mädels abbekam, verewigt im Song Wie alles anfing. „Tatsächlich hatten da selbst die Jungs mit der Nickelbrille eine Chance. Das Aussehen spielte da keine Rolle.“ Nun, lieber Micha, erlaube mir dich in puncto weiblicher Psyche ein wenig aufzuklären. Nickelfassung, kreisrunde Gläser symbolisieren seit Menschengedenken Hilflosigkeit. Hinter, natürlich nicht allzu dicken, Brillengläsern vermuten verzückte Mägdelein nämlich fast immer eine zarte, sensible Seele, der frau nur allzu gerne die Augen für die Schönheiten der Natur öffnen würde. Hippie-Helpless-Hope-Syndrom. Wie viele Frauen, so frage ich mich, hätte denn z.B. ein Berthold Brecht ohne seine Nickelbrille abbekommen? Hm?

Gut, also, dass Micha auch ohne ein derartiges Lesegestell ein langhaariges Wesen, seine spätere Frau, bezirzen konnte. Gleichzeitig hatte es ihm jedoch die Wiener Liedermacherszene angetan. Die beiden Re(a)inhards, Reinhard May und Rainhard Fendrich, treten auf den Plan. Stones, Beatles? Fehlanzeige. Während andere lauthals „We all live in a yellow submarine“ grölen, covert Micha österreichische Lieder. Mag den feinen, hintersinnigen, manchmal auch deftigen Humor. Später übersetzt er seine Lieblingsstücke auch ins Hochdeutsche. „Endlich singt er mal auf Deutsch!“, seufzt ein Fan erleichtert. Endlich versteht man das, was der ein oder andere des Österreichischen Unkundige zuvor gar und fälschlicherweise für Holländisch hielt. Micha nimmt´s gelassen. Österreichisch oder Deutsch, die eine Sprache ist ihm so lieb wie die andere. Und zwar sehr lieb. Reimen muss es sich halt.

Da ist er also, der Barde, der Geschichten zur Laute, pardon, Gitarre erzählt. Zuhören sollen die Leut´. Hintergrundgedudel ist Michas Sache nicht: „Ich stelle mir so einen richtigen österreichischen Gasthof vor, wo die Leute in zünftigen Lederhosen sitzen, wo richtige Bradlmusi gespielt wird. Und dann hören sie plötzlich meinen Gipfelblues. Einen Blues! Was zudem das einzige instrumentale Stück auf der CD Zerbrechlich ist. Mit den typischen steirischen Instrumenten. Was würden die wohl sagen?“ Nun, ich vermute mal, sie würden sich auf die Lederschenkel schlagen, es genießen, und am Ende bekämst du ein extra großes Stück Bradl. Für alle NichtösterreicherInnen: Bei der Bradlmusi werden die Musizierenden mit einem Braten entlohnt.

„Siehst du dich denn als Volksmusikant?“, frage ich ihn. „Von wegen der Wirtshausromantik, meine ich.“ Micha winkt ab. Mit Volksmusik habe er nichts am Hut. „Und Die Seer…?“, wage ich mich vor.

„…machen keine Volksmusik.“, kontert er. Die Seer, immerhin Österreichs erfolgreichste Mundartband rund um Alfred Jaklitsch, von denen ist Micha ein Fan. Hat sogar eins ihrer Stücke gecovert. Den Seern hat´s gefallen. Habe die Ehre. Von Blues über Reggae zur Ballade. Bei den Seern sei alles dabei. Und gut, auch Volksmusik, aber eben auf moderne Art.

„Dein Spektrum, Micha, ist ja ebenfalls ziemlich groß: Liedermacher mit Akustikgitarre, mal bluesig, mal swingig. Selbst vor Schlagern machst du nicht halt, siehe Deine Augen sprechen Bände. Du benutzt auch klassische Volksmusikinstrumente: Geige, Bass, steirische Harmonika. Texte und Arrangements sind mal melancholisch, mal locker-flockig, mal mit tiefsinnigem, mal mit recht derbem Humor, was sich vermutlich nicht ausschließt.“

 „Ich sehe mich als Grenzgänger“, sagt Micha, „nicht nur wegen der Sprachen, auch wegen der Genres. Vielleicht mache ich irgendwann mal eine Grenzgänger-Tour.“

„Gibt es denn ein Lieblingsstück auf deiner Zerbrechlich-CD?“

Micha denkt kurz nach. „Ja, Fahrt die Welt nicht an die Wand.“ Das überrascht, denn als einziges Stück hat es eine etwas härtere Gangart, ist beinahe rockig. Micha, ein Revoluzzer? Moment, langsam mit den jungen Pferden. Seine Lieder sind bei Weitem keine Brandbeschleuniger. Zumindest songtechnisch zieht er sich da lieber auf eine intimere Ebene zurück. Rückt Familie, Beziehung in den Vordergrund. „Da, wo man was machen kann: Es liegt in eurer Hand.“

„Bist du jemand“, frage ich ihn, „der an der heutigen Zeit leidet?“

Er überlegt. „Wir verklären die Vergangenheit ja oft zu einer Insel der Seligen. Und wir leben in einer Zeit, in der nicht so viel Schönes zu finden ist. Wo sich Leute, koste es, was es wolle, profilieren. Da ist dann natürlich auch die Angst, dass das, was wir uns aufgebaut haben, nicht so bleibt. Doch bei aller Kritik muss man auch versöhnliche Gedanken haben. Es braucht Mut, Mut zu leben. Man muss erkennen, wie fragil die kurzen Momente des Glücks sind. Zerbrechlich eben: Glück ist zerbrechlich. So behandeln wir´s gut. Im Päckchen ist Hoffnung und auch ganz viel Mut.“

Zur Erklärung: Ein älteres Ehepaar. Er resümiert. Gegenseitige Wertschätzung, das ist Thema des Titelsongs Zerbrechlich. Ganz Old School schreibt er ihr einen Brief. Mit einem wertvollen, silbernen Stift. Eine leise, dennoch eindringliche Kritik an der heutigen Gesellschaft. „Dabei leben wir“, so betont Micha, „in einer bislang auch glücklichen Zeit. Die Eltern waren Teil des deutschen Wirtschaftswunders. Wir mussten keinen Krieg erleben. Aber in jedem von uns gibt es diese Angst vor einem Niedergang.“

Auch wenn derzeit Weltbewegendes anklingt, Micha ist kein Politrocker. Eher geht es um die kleinen und großen Ereignisse in unseren vielen Leben. Krisen, Hoffnungen, Zweifel, um Freude, Lustvolles, allzu Menschliches, immer aber Nachvollziehbares. Deshalb berühren seine Lieder. Wir erkennen uns wieder in der humorvollen Kritik an einer Welt, die uns stetig und zunehmend aus den Händen gleitet. Bei Micha klingelt kein Handy. Tatsächlich nicht. Er ist der Letzte analoge Held in einer digitalen Welt. Kein anonymes Getippe und Gewische bringt ihn aus dem Takt. Er distanziert sich von einer Welt, in der Leute Beziehungen per SMS beenden. Auch zu sprachlichen Verrenkungen im Sinne des Zeitgeistes hat er seine Meinung. Findet vieles überzogen. Immerhin sei Deutsch die Sprache der Dichter und Denker. Vielschichtig, dezidiert. Ich möchte hinzufügen: Opulent. Und so kümmern sich seine CowboyerInnen in oben erwähntem Song nicht um Gendersternchen sondern machen ganz einfach ihre Arbeit. Zuviel Gegendere, und die Poesie entschwindet. Da stimme ich ihm zu. Deutschland denkt. Weit über´s Ziel hinaus. Fernab von Dichtern und Denkern. Ganz analog schiebt Micha jetzt seine CD, die zerbrechliche, über den Tisch. Genug politisiert.

„Sind deine Liedtexte eigentlich autobiografisch?“

„Ein klares Jaein. In jedem Lied ist natürlich viel Micha.“ Aber da sind auch Träume, Wünsche, wie etwas hätte gewesen sein können. Der alte Bulli und das Meer ist so ein Jugendtraum. Nach den damals herrschenden Moralvorstellungen sei ein solches Szenario undenkbar gewesen.

Aha, denke ich, mit dem VW-Bus ab nach Amsterdam, an den Strand. Zusammen, Hand in Hand ins Meer gerannt. Abends dann Gitarrezupfen… womöglich noch das  Peacezeichen auf die Backe gemalt. So frei waren wir nie mehr, singt Micha. Und ich könnte mir vorstellen, dass er die kleinen Fluchten, wenn auch ohne Bulli, irgendwie doch hingekriegt hat. Zumindest das mit dem Gitarrezupfen.

„In dieser Zeile schwingt doch eine Menge Melancholie, ja nostalgische Verklärung mit. Und du gehst ja noch weiter zurück. Da sind Kindheitserinnerungen, wie im Analogen Held. in denen wir uns, das entsprechende Alter vorausgesetzt, durchaus wiederfinden können. Klingt ein bisschen wie die Suche nach der verlorenen Zeit. Einer heilen Welt, in der wir uns zuhause fühlten. Geborgenheit. Aufgehoben sein in der Familie. Und immer wieder intonierst du das Wort Versöhnung.“

„Wir sehnen uns nach Zufriedenheit, Geborgenheit, Sicherheit.“, fasst Micha zusammen. „Als könne er meine Gedanken lesen.“, beschreibt ein weiblicher Fan dementsprechend auch seine Gefühle. Michas Publikum sind nicht die Tick-TockerInnen oder HandywischerInnen. Wohl eher die Beschaulichen, die Zuhörenden, die SichZeitNehmenden. Inzwischen, erklärt er, hörten ganze Familien allabendlich seine Musik. „Das Meer, das Meer, das Meer!“, singt da der jüngste Spross einer Familie begeistert mit. Mexiko, China, Japan. Micha bringt ein Stück Heimat in die Fremde. Da hat er wohl einen Nerv getroffen. „Ich mag die Zeit, wenn die Familie in der Stube zusammen sitzt. Wenn der Abend sich die Stille schenkt.“, singt er in Das Jahr vergeht. Das lässt mich an die Samstage denken, als meine Mutter Kuchen backte, und ich die Teigschüssel ausschlecken durfte, während mein Vater seine Pfeife rauchte. Micha triggert mit seinen Texten. Hinein in eine kleine Auszeit. Schön.

„Wie alt bist du eigentlich?“,  frage ich den Mittsechziger bei all seiner und vielleicht auch meiner Sehnsucht nach einer vergangenen Zeit. „Ich meine jetzt nicht biologisch. Eher so im Kopf.“

„Sechzehn“, antwortet er spontan und lacht. „Oder vielleicht eher achtzehn. Dann hab ich schon den Führerschein und bin mobil.“

Praktisch veranlagt, der Mann. Irgendwas bleibt also immer sechzehn. Dacht ich mir´s doch. In seinen Liedern streift sein Alter Ego durch blühende Almwiesen, mampft unverdrossen und ziemlich politically incorrect das, was man heute Schaumküsse nennt. „Da bleibt man im Kopf jung“, meint er ein wenig bedauernd, „aber der Körper macht das nicht mit. Was für eine Diskrepanz! Aber trotz aller Erfahrungen, steiniger Wege, Stationen“, fügt er hinzu, „ist es doch das beste aller möglichen Leben gewesen.“

Micha Musik Zerbrechlich Liedermacher1

Ist es ja, famoser Weise, noch, will ich wohl meinen. All das Streben nach Geld und Reichtum sei unwesentlich, fügt er hinzu. Seine Träume müsse man sich bewahren: „Das, was man erreichen könnte, aber auch das, was man wirklich erreichen kann.“ Aber es müsse auch Träume geben, die Träume bleiben. Aha, der Mann haushaltet kompliziert aber weise. Sogar mit Träumen. Ein ökonomischer Romantiker. „Manchmal verrennt man sich jedoch. Geblendet von seinem Wollen und Tun. Arzt werden, erfolgreich sein. Vergisst, was vielleicht wichtiger wäre.“ So, wie vielleicht Freunde. Thematisiert in Alles so vertraut. Wo man sein kann, wie man ist. Zusammenhält wie Pech und Schwefel. So also, wie wir uns Freundschaft immer vorstellen, sie aber selten ist.

„Was würdest du denn deinem 16- oder 18jährigen Ich von deiner heutigen Warte aus mit auf den Weg geben?“

„Ich habe das Gefühl, dass ich im Leben einiges richtig gemacht habe. Aber eines habe ich falsch gemacht. Ich habe zu spät mit dem Beruf aufgehört. Man kann so viel Neues erfahren, so viel an Lebensqualität gewinnen. Also, wenn du es dir irgendwie leisten kannst, hör auf zu arbeiten! Achte darauf, wann es Zeit ist auf die Bremse zu treten. Genieße die Zeit, mach, was dir Spaß macht.“

Da bin ich ganz bei ihm. Ein fröhliches Hallo also an alle Staatsdienenden, PolitikerInnen, die länger Leben mit länger Schuften gleichsetzen. Aber wir müssen doch… nee, müssen wir nicht. Aber das heißt auch: Augen auf bei der Berufswahl.

Ruhestand also? Nicht für Micha. Wohl eher Unruhestand. Frei nach dem Motto: Wenn was vorbei ist, kommt was anderes. Übrigens auch sein Erfolgsrezept für seine langjährige Ehe: Neues wagen. Herausforderungen annehmen. Die Frau bleibt dabei natürlich dieselbe. Ähm nein, sie verändert sich natürlich auch. Ach, ihr wisst schon, wie ich´s meine.

Und nu´? Also, Micha ist ja nun offizieller Austropop-Beauftragter. Moderiert eine Sendung mit ausgesuchten Hits und Schmankerln der österreichischen Rock- und Popkultur. Angefacht wurde das Feuer durch Marianne Mendts jazziges wie eingängiges Wiea Glock´n samt Da Hofa von Wolfgang Ambross. Mittlerweile hat sich Austropop mit Micha zu einem beliebten Event entwickelt. Mit treuen Fans.

„Ja, willst du denn reich und berühmt werden?“, frage ich, ohne hinzuzufügen „in deinem Alter!“ Was ja auch meines ist.

Micha winkt ab. Seine Musik sei halt sein Leben. „Wenn´s gefällt, freut es mich.“ Ungefähr so wie ein Vater sich für seine Kinder freue, wenn sie wachsen, gedeihen, ihren Weg gehen würden, freue er sich, wenn seine Lieder gehört, gemocht würden. Aufzwingen wolle er sie jedoch niemandem. Außerdem sei seine Musik ein Nischenprodukt. Kein Mainstream.

Also nur so ein kleines bisschen reich und berühmt werden, das nehm ich ihm ab. „Tatsächlich“, merke ich – ganz advocatus diaboli – an, „bist du mit deinen Liedern ja irgendwie aus der Zeit gefallen.“

„Ich setze halt die Tradition der Liedermacher (der LiedermacherInnen, Anmerkung der Redaktion) fort. Diese Musik berührt mein Herz. Ich mach mein Ding, wie Udo Lindenberg sagt.

„Und jetzt schlägt dein Herz also an der Saar?“

„Ich hab ja die längste Zeit meines Lebens im Saarland verbracht. Dennoch könnte ich mir vorstellen auf einem Berg in einer Hütte zu leben.“

Oj! Und was denkt deine Frau darüber?“ Hoffe ja mal, dass dieser, sein Gedanke nicht ganz neu für sie ist.

„Für sie kommt das wohl eher nicht in Frage. Dazu ist sie zu kommunikativ, zu sehr hier zuhause. Aber sie teilt die Liebe zu den Bergen. Wir verbringen ja häufig unseren Urlaub dort. Außerdem ist der Saarländer an sich ein besonderer Mensch.“ Eine von Michas ersten Begegnungen mit der südwestdeutschen Spezies endete mit einem: „Du bist zwar nicht von hier, aber ich trau dir trotzdem.“

Charmant. Manch einer hätte bei dieser Aussage eine Grundlagendiskussion losgetreten, zumindest ein markiges Bist deppat, du Bazi? In die Runde geworfen. Für Micha dagegen klingt so ein positives, fröhliches Dennoch! Und da ist es wieder, das Versöhnliche, das alles eint. Die starke Frau mit dem starken Mann, den Swing mit dem Blues, die Sehnsucht nach den Bergen mit der neuen Heimat im ehemaligen Kohlerevier. Geht doch!

Lieber Micha, ich bedanke mich für dieses interessante Gespräch!

Kursives: Liedzeilen aus CD Zerbrechlich

Fast alles Fettgedruckte: Musiktitel CD Zerbrechlich

Alle Titel der CD Zerbrechlich von 2023 mit ihren 13 Songs könnt ihr übrigens auf Youtube anhören. Für alle, die nicht streamen sondern etwas in der Hand haben wollen, gibt es die CD bei magicsound@t-online.de zu bestellen. Sie kostet 14,99 plus Versand.

Die Sendung Austropop mit Micha findet ihr, wenn ihr saarwellewebradio oder laut.fm/saarwelle in die Suchmaschinen eingebt. Termine sind immer Dienstagsabends, aber nicht jeden Dienstagabend. Informiert´s euch halt!

Für alle, die ihr Österreichisch etwas aufpolieren oder einen Vergleich mit dem Niederländischen anstellen wollen kann ich wärmsten diese Seite der Uni Linz empfehlen.

Ab durch die Mitte: Magmatitkuppen-Runde, Lebach-Steinbach

Lebach Steinbach Magmatit Runde Tour Saarland Mitte Wanderung

Abwechslungsreich – einfach – lehrreich: #meinlebenbeidenwichtelnmagmatit

Lebach Steinbach Magmatit Runde Tour Saarland Mitte Wanderung

Vulkane im Saarland? Und was sind denn Magmatitkuppen? Nur so viel: Es handelt sich um geologische Gesteinsformen, die während des Perms entstanden sind. Vulkane brechen nämlich nicht immer explosionsartig aus, sondern können auch sogenannte Staukuppen bilden, deren Magma nahe der Oberfläche auskühlt. Das Perm begann übrigens vor etwa 298,9 Millionen Jahren und endete vor ca. 251,9 Millionen Jahren. Lange her. Und so genau muss ich das auch gar nicht wissen. Ja, ähm, irgendwie hab ich dieses Gestein auch gar nicht bewusst wahrgenommen. Auf unserer Tour. Ist es vielleicht gar nicht zu sehen? Oder nur, wenn die Erde, die Gesteinsschicht aufgebrochen ist? Magmatiteinlagerungen sollten demnach als dunkelgraue Schlieren im Gestein sichtbar sein. Das nächste Mal pass ich besser auf.

Also: Auf oben erwähnten Kuppen können wir heute im Landkreis Lebach wandern. Dieser wiederum liegt in der geographischen Mitte des Saarlandes, im flachwelligen Saar-Nahe-Bergland. Flachwellig – das hört sich idyllisch an. Genau das Richtige für mich als Flachlandtirolerin. Steigungen, die mir das Herz aus der Brust springen lassen? No thanks. Stattdessen geht es, durchbrochen von sanften Anstiegspassagen, vorbei an Streuobstwiesen, durch lichte Laubwälder und Wäldchen. Nehmt euch Zeit die schönen Ausblicke über das mittlere Saarland bis zum Saar-Kohle-Sattel zu genießen. Schnuppert an dem nach Honig duftenden Weißdorn. Lasst euch von frühen Schmetterlingen umtanzen.

Die Tour beginnt an der halben Seilscheibe, die sich ziemlich grün im Zentrum von Steinbach, an der Ecke zur Pestalozzistraße erhebt. Ihr könnt sie nicht verfehlen, wenn ihr von Lebach kommend der Hauptstraße nur immer weiter folgt. Auf die dortige Schautafel blickend wendet ihr euch nach links, folgt der Straße, bis ihr nach rechts auf einen leicht ansteigenden Feldweg einbiegt. Oben angekommen geht es links ab. Von hier habt ihr einen schönen Blick über Steinbach und die sanften Hügel des Saarlandes.

Ein Dachs, lerne ich auf dem Waldlehrpfad, kann richtig alt werden. Viel Glück und Gesundheit, ihr kleinen Racker!

Im Wald habt ihr an einer Weggabelung linkerhand die Möglichkeit, die Marienkapelle am Rande von Höchsten samt Keuzweg zu besuchen. Achtung: Die Kapelle liegt NICHT auf der MagmatitkuppenTour, ist aber nur zwei Minuten entfernt. Vor einer gemauerten Grotte lässt es sich wunderbar in der Sonne verweilen. Eine bunt bemalte Maria wacht über euch. Vögel zwitschern, in der Ferne hört ihr Schafe blöken, Hummeln summen, während sie das kleine Immergrün besuchen. Ein friedlicher Ort. Wir mampfen unsere mitgebrachten Brote, trinken heißen Tee, halten unser Gesicht in die erstaunlich warmen Sonnenstrahlen. Von hier aus solltet ihr, wie gesagt, wieder zur Gabelung zurückgehen um der Magmatitkuppen-Runde weiter zu folgen, die nach rechts abgeht.

Lebach Steinbach Magmatit Runde Tour Saarland Mitte Wanderung Seilscheibe Pestalozzistraße

Der Ausgangs-

punkt

Das halbe Seilrad an der Ecke Pestalozzistraße

in Steinbach

Ihr wandert nun an dem 450 m hohen Lindenberg vorbei, dem Hausberg von Steinbach. Nach einiger Zeit seht ihr linkerhand bergan ein paar behauene Felsblöcke, darunter auch den Mahlstein, wahrscheinlich eine vorgeschichtliche Kult- und Versammlungsstätte. Leider könnt ihr nicht hinkraxeln, da hier militärisches Sperrgebiet beginnt. Ihr müsst euch also aus der Ferne den Atem der Geschichte um die Nase wehen lassen. Eigentlich schade, dass so ein interessanter Platz der Allgemeinheit vorenthalten wird. Kleiner Hinweis: Lasst eure Hunde besser angeleint. Büchsen sie aus, könnt ihr ihnen nicht folgen. Was ihr natürlich – unter Lebensgefahr – tun würdet, klar. Ist aber VERBOTEN sich dort zu bewegen. Also bleibt mit euren treuen Vierbeinern auf dem Pfad, der friedlich entlang des Sperrgebiets verläuft.

Irgendwann biegt ihr rechts ab, haltet euch dann links und wandert vorbei an Streuobstwiesen, die um diese Jahreszeit, es ist Anfang März, noch ziemlich karg aussehen. Dafür plätschern kleine Bäche schon munter dem Frühling entgegen. Und auch wenn es auf einem Wandersymbol an einem Baum so aussieht, als müsstet ihr durch eine Wiese bergab stapfen: Tut es nicht. Bleibt auf dem Weg!

Kleiner Tipp: Falls ihr euch unsicher seid, wie´s weiter geht, haltet bei einem Symbol immer schon nach dem nächsten Wandersymbol Ausschau. Ihr werdet sehen, die sind immer in unmittelbarer Nähe.

Nach einer kleinen Waldpassage, durch die noch so ein sprudelndes Bächlein rauscht, erreicht ihr den Waldlehrpfad, von dessen Schautafel die wunderbaren Tierzeichnungen stammen. Über den kleinen Ort Dörsdorf gelangt ihr entlang der Ortsdurchfahrtsstraße nach Steinbach zurück. Wer möchte, kann die katholische Kirche St. Aloysius besuchen, deren Innenausstattung bemerkenswert sein soll. Sankt Aloysius hat übrigens eine interessante Vita: Vom Edelknaben der Medici zum Jesuitenpater, der in Ausübung seiner caritativen Pflichten an der Pest erkrankte und daran starb. Jösses!

Einplanen solltet ihr mit Pausen ca. 3,5 Stunden. Der reine Wanderweg beträgt 2,5 Stunden in normalem Gehtempo. Festes Schuhwerk ist angebracht, da Passagen vom Regen aufgeweicht sein können. Außer einer etwas steilen Abwärtspassage, allerdings auf einer asphaltierten Straße, in Dörsdorf, lässt sich der Rundweg sehr gut bewältigen. Das nächste Mal würde ich ihn aber im April, Mai wandern um schon etwas mehr Blütenfrische und Hummelgesummel zu haben. Insgesamt ist die Magmatitkuppenrunde aber wirklich abwechslungsreich, beschaulich, gut ausgeschildert, nicht zu anstrengend und für Leute mit normaler Kondition wunderbar geeignet.

Mehr erfahrt ihr auf der Webseite der Stadt Lebach, wo auch noch andere Wanderwege beschrieben werden.

Viel Spaß beim Wandern

Stina Julclub Leben bei den Wichteln

Energie tanken auf dem saarländischen Momberg

Sankt Wendeler Land Gronig Oberthal Momberg Heilplatz Energietankstelle Saarland Deutschland Südwesten Zunderpilz

Kleiner Berg mit großer Wirkung

Der Tipp kam von unseren lieben Freunden Astrid und Eddi. Es regnet nicht. Wir haben Zeit. Energie kann man immer gebrauchen. Grund genug uns auf den Momberg bei Gronig im Sankt Wendeler Land zu beamen. Als wir am Waldparkplatz Kapellenwiese aus unserem kleinen Space Star aussteigen, fängt es an zu nieseln. Natürlich. Doch das stört keinen großen Geist. Die Kapuzen auf und los. Nach kurzem Anstieg – festes Schuhwerk solltet ihr tragen – erreichen wir das energiegeladene Plateau, auf dem zunächst das markante Kriegerdenkmal ins Auge fällt. Wir sind also richtig, genießen den Ausblick auf die Sankt Wendeler Hügellandschaft. Jemand hat ein paar Steine, eine Vase mit einem Kiefernzweig auf den Holztisch gestellt. Ein schönes Willkommen. Jetzt eine kurze Drehung: Die sogenannte Energietankstelle liegt vor uns. Hier sollen müde Geister aufgeladen, Kranke mit neuer Lebensenergie versorgt, das Energiewesen Mensch mit dem Kosmos, der Urkraft verbunden werden. Der Kraftort ist strahlenförmig, fünfzackig angelegt. Eine Bündelung, wir mittendrin. Kleine Tafeln zeigen an, welche Energie hier für was fließt. Ihr könnt euch einfach fünf bis zehn Minuten hinstellen um die Energie in euch strömen zu lassen. Oder ihr macht die angezeigten Übungen. Eure Körperhaltung entspricht dabei den Runen auf den Schildern. Gar nicht so einfach – rechts kniend, das andere Bein aufgestellt, den linken Arm nach vorne ausgestreckt, den rechten nach hinten gebogen – kosmische Energie zu empfangen. Denn da sind auch noch die JoggerInnen, die HundebesitzerInnen, die SpaziergängerInnen. Ablenkung also. Ich blinzle, versuche – ganz professionelle Strahlensammlerin – die Leute auszublenden. Jetzt sind alle weg, schwankend komme ich auf die Beine. Fühle mich wie ein Strichmännchen mit Rheuma. Nu, das wird schon, denke ich, und klopfe mir geistig selbst auf die Schulter.

So wird getankt! Sachkundige Anleitung auf dem Momberg.

Da kommt ein Pärchen mit Hund. Ich stehe wieder gerade, winke lässig. So ein bisschen Energie haut mich nicht um. Denke ich. Sie nähern sich. Verweilen. Eine schöne Konversation entspinnt sich zwischen uns. Sehr offen, herzlich. Obwohl wir uns doch gar nicht kennen. Ihr Hund Mailo, was übrigens der Liebenswürdige heißt, und unser Dackel Nuri, der Erleuchtete, spielen energetisch aufgeladen. Freundlich. Liegt´s vielleicht am besonderen Ort? Mein Mann spendiert eine Runde Schokowaffelhäschen. Wir mampfen gelassen, im Einklang mit dem Orbit.

Liebenswürdigkeit, Licht und Zuversicht

Sie kommen oft hier hoch, berichten sie. Zumal der Onkel des jungen Mannes, seines Zeichens Heilpraktiker, der (Wieder-)Entdecker und Urheber des außergewöhnlichen Heilplatzes war. Fleißig markierte er alle Kraftpunkte, suchte die Runen, die entsprechenden Übungen aus, machte sie der Allgemeinheit zugänglich. Ausgewiesene Cracks der Radiästhesie, der Lehre von der Strahlenwirkung auf Organismen, bescheinigten dem saarländischen Momberg überdies außergewöhnliche Strahlkraft. Die, könnte ich mir vorstellen, auch schon die Kelten in einige Verwirrung und Verzückung gestürzt haben dürfte. Selbst die Zugvögel würden sich, so munkelt man, vor dem Berg aufteilen um dahinter wieder in gewohnter V-Formation weiterzufliegen. Wie dem auch sei: In mühevoller Arbeit wurde das energetische Plateau von ehrenamtlichen HelferInnen, mit Unterstützung des Vereins zur Förderung der Dorfentwicklung Gronig, angelegt. Ein NewAgeHype blieb zum Glück aus, der Momberg ein stiller, mystischer Ort.

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Leider, so erzählen die beiden Energiesuchenden, sei der Platz im Zuge gemeindetechnischer Eingriffe arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Steine der Umgrenzungen wurden verschoben, zwei Mammutbäume gefällt (glaubt man dem NABU, sind die eh ein wenig invasiv), Markierungen aus der Erde gerissen. Emsige BewahrerInnen des Mombergs sind allerdings schon dabei, die Schäden zu beseitigen. Auf Basis des Keltischen Baumkreises wurden sogar kleine Bäume gepflanzt. Hier findet ihr euren persönlichen Baum samt entsprechender Charakterisierung. Im Frühling, im Sommer sollen wir mal wieder kommen. Dann sei es geradezu wunderbar hier. Auch den keltischen Ringwall sollen wir anschauen, der ein kleines Stück weiter verläuft. Vielleicht sieht man sich ja wieder…

Wir wandern ehrfürchtig weiter in der Strahlenwelt. Die feuchte Kälte werden wir erst wieder beim Abstieg fühlen. Herz, Lunge, Nerven, Liebe, Harmonie. Für alles gibt´s ein Täfelchen. Samt Atemtechnik und Körperhaltung. Ihr müsst euch nur in den kleinen Steinkreis, euer persönliches Stonehenge stellen. Dann könnt ihr loslegen.

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Schon ein bisschen aufgeladen suchen wir jeder unseren Baum aus dem Keltischen Baumkreis. Meiner ist der Ahorn. Aha, ich, als Ahornfrau, strebe nach Freiheit und Ungebundenheit. Habe ich auch schon gemerkt, nur weiß ich oftmals nicht so richtig, wohin damit. Wenn ich sie dann mal habe. Bei der nächsten Tafel sollen wir einen Lichtstrahl von unserem Kopf über die Füße in den Boden schicken. Zur Erdung, Einswerdung mit dem Kosmos. Ich konzentriere mich. Glaube, da war eine weiße, durchscheinende Verbindung.

Meine Lieblingsrune ist die FA-Heil-Rune, denn von hier aus kann ich allen Wesen Licht senden. „Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben. Ich bin erfüllt mit heilendem Licht.“, steht auf der Tafel. Leise spreche ich es nach. Schön, nicht?

Tatsächlich gelingt der Rückweg wesentlich beschwingter als der Aufstieg, der noch von den Anstrengungen der vergangenen Woche geprägt war. Will sagen: Wir bekamen die Füße nicht hoch, ich stolperte über die ein oder andere garstige Wurzel. Jetzt albern wir herum, überlegen, was wir nachher kochen, fühlen uns, ja, aufgeladen. Keltisch-germanisch aufgeladen. Und wir hatten ja auch dieses schöne Gespräch. Wir kommen wieder. Im Frühling, im Sommer, wenn das Licht durch die zarten Blätter der Bäume fällt.

Die Energietankstelle auf dem Momberg (483 m) liegt oberhalb von Gronig, einem Ortsteil der saarländischen Gemeinde Oberthal im St. Wendeler Land. Vom Parkplatz an der Kapellenwiese aus wandert ihr auf dem Premiumwanderweg Rötelsteinpfad etwa 20 Minuten bergauf, bis ihr am Kriegerdenkmal ankommt. Zur Energietankstelle könnt ihr also in relativ kurzer Zeit hinlaufen, verweilen, und denselben Weg zurückkehren. Zwei, drei Stunden würde ich aber mindestens einplanen, damit ihr auf dem Heilplatz nicht etwa in Stress geratet. Kommt ja auch drauf an, wieviele Organe, Wünsche, Ängste ihr bedenken wollt. Achtung: Es könnte sein, dass ihr den Abstieg verpasst. Warum auch immer. Vielleicht, weil ihr verstrahlt seid, LOL. Dann geht den Pfad einfach weiter. Er führt etwa eine Viertelstunde später ins Tal.

Auf dem Parkplatz könnt ihr euch anhand großer Schautafeln auch über andere Wanderwege, z.B. den Waldlehrpfad Gronig, schlau machen. Möchtet ihr den 14,6 km langen Rötelsteinpfad, der übrigens an den Überresten eines keltischen Ringwalls vorbeiführt, erwandern, solltet ihr schon vier bis fünf Stunden mitbringen.

Schon eine große Tour: Der gesamte Rötelsteinpfad

Die Anfahrt: Auf der L134 am Ortsausgang Gronig in Richtung Selbach führt ein ausgeschilderter Weg Kapellenwiese rechts bergauf. Folgt dem Weg bis zum Parkplatz.

Sankt Wendeler Land Gronig Oberthal Momberg Heilplatz Energietankstelle

Tankt mal auf!

Stina Julclub Leben bei den Wichteln

Lustiges Hasenleben in St. Wendel – Zauberhaftes auf dem Ostermarkt

Hase Zeichnung Stina Ostern

Lange habe ich so etwas Zauberhaftes nicht mehr gesehen… Aber fangen wir von vorne an. „Wir könnten doch mal wieder einen Flohmarkt besuchen!“, schlug mein Mann letzten Sonntag vor. Wohlgemerkt bei eisigen Minusgraden und einem Wind, gegen den auch Drei-Wetter-Taft nichts mehr ausgerichtet hätte. Meine Begeisterung hielt sich demnach in Grenzen. Sah mich schon mit Handschuhen in muffigen, mit Zeitungspapier ausgeschlagenen Kisten gründeln, während mein Mann die 5000ste Sonnenbrille erstehen würde.

In St. Wendel sei Ostermarkt, versuchte es Stefan, äußerst listig, weiter. Das war ja was ganz anderes! Ostern! Mein Lieblingsfest! Ich mag alles, was mit Ostern zu tun hat: Hasen, Küken, Eier, Schäfchen. Natürlich nur aus Schokolade oder lebendig. Nun ja, die Eier… Mein Frühlingsfest, wenn endlich alles wieder grünt und sprießt! Normalerweise eröffne ich die Ostersaison kurz nach Weihnachten, ziehe sie solange in den Sommer, bis Nachbarn vorbeikommen und fragen, ob ich in eine Zeitfalte gestürzt sei oder nicht mal einfach umdekorieren könne. Habe ich schon gesagt, dass ich Ostern liebe?

Mit unserem kleinen Dackel ging es Richtung St. Wendel, einer hübschen kleinen Kreisstadt im Nordosten des Saarlandes. Umgeben von so idyllischen Orten wie dem… Ostertal! Ein bisschen zu früh waren wir dran, denn die meisten Stände waren noch geschlossen. Jedoch in einem Büdchen war eine Dame emsig dabei kleine, gefilzte Figuren an Zweigen & Co. zu drapieren. Doch ich musste weiter, da mein Mann zum Flohmarkt wollte. Stefan hat eindeutig nicht den Sinn für feinziselierte Wichtel, Hasen, Bienen. Auch in die Ausstellung Lustiges Hasenleben bekam ich, am Rande bemerkt, meinen Gatten nicht.

Doch Koffein zieht immer. Nachdem wir uns mit einem – oh Wunder! – richtig heißen Cappuccino gestärkt hatten, mussten wir erstmal die leckeren Waffeln des Landfrauen-Vereins Mittleres Ostertal probieren. Leute, ich kann euch sagen: So was Köstliches! Mit Kirschen und Sahne! Selbstgemacht und gekonnt. landfrauen eben. Bis neun Uhr abends brauchten wir nichts mehr zu essen.

Zielstrebig lockte ich jetzt meinen Mann Richtung Filz-Stand. Das Schöne an diesem Markt ist übrigens, dass so viel Selbstgestaltetes, Gebasteltes, Gemaltes dabei ist, wobei ich mit Frau Hoffers darin übereinstimme, dass ihr Stand der Schönste ist.

Frau Hoffers filzt nämlich, was die Wolle hält.

Und zwar in ihrem Atelier Wollzauber. An feinen Fäden schweben gelb-schwarz gestreifte Bienchen, Blumenfeen tanzen Ringelreihen, Pipi Langstrumpf swingt mit Herrn Nilsson, Wichtel klettern über Sternenfelder zum Mond, Weidenkätzchenkinder halten sich an Zweigen fest.

Gar nicht so einfach, eine tanzende Pipi einzufangen. Und es hat ja auch, wie man sieht, nicht wirklich geklappt.
Auch schaukelnde Hasen haben ihre Tücken bei Minusgraden.

Das ist so niedlich, so phantasievoll, so entspannend. Die detailreich gefilzten Wesen schweben in einer ganz eigenen Welt. Als würde man in einen Zauberkasten blicken. Nochmal Etwas von den Wurzelkindern lesen. In Elsa Beskows Illustrationen eintauchen. Ein Filzkosmos mit Feen, Elfen, Zwergen, schaukelnden Hasen in roter, gelber oder blauer Latzhose. Dabei habe sie am Samstag schon so viel verkauft, erklärt Dagmar Hoffers, die selbst wie eine fröhliche Fee hinter ihren Schätzen hervorschaut. Bin ich froh, sonst könnte ich mich ja gar nicht mehr entscheiden. Stelle mir mal besser nicht vor, welche Arbeit, welche Geduld, welches Können hinter all dem steht. So gut gefällt mir das, dass mir glatt die Kamera beschlägt. Oder war es Feenstaub?

Mein Budget ist leider schon ein wenig geschrumpft (muss sogar meinen Mann anpumpen), da ich noch eine blauweiße Servierplatte erstanden habe, aber für eine rosa Blumenfee reicht es noch. Leider nicht für mich, denn die Fee ist ein Geschenk für eine liebe Freundin. Zum Glück filzt Frau Hoffers aber auch auf Bestellung, ihre feinsinnigen Kreationen könnt ihr euch aber auch per Post zuschicken lassen oder im Atelier Wollzauber in Kusel abholen.

Das Dackelchen friert. Mein Mann will heim, ein Ventil aus einem frischerstandenen, intakten Espressokocher in einen alten, kaputten einbauen. Eine steife Brise weht uns zu unserem Auto. Die Frisur hat sowas von nicht gehalten. Glücklich schwenke ich eine kleine Papiertüte. Tja, ihr wisst ja, wie das ist. Von jedem Flohmarkt, von jedem Ostermarkt muss ein Piece of the Day mit. Und jetzt ratet mal, was das meine an jenem Sonntag im April war!

Atelier Wollzauber Filzarbeiten Figuren Kusel Hoffers
Flyer Atelier Wollzauber. Mit freundlicher Genehmigung von Frau Dagmar Hoffers.

Ich liiiieeebe Ostern!!!

Kleine Notiz: Aktuelle Konzerte in der Kettenfabrik St. Arnual, Saarbrücken: Gilles Grethen Quartet und Michel Meis 4tet

Kettenfabrik Saarbrücken St. Arnual Jazz Konzert Event Saarland

Kettenfabrik St. Arnual Saarbrücken Jazz

Liebe Jazzfans: Am Freitag, den 18. und Samstag, den 19. März lädt die Kettenfabrik St. Arnual wieder zu zwei hochkarätigen Jazz-Events ein.

Ich verlinke euch einfach mal auf die Homepage des sympathischen Veranstaltungsortes. Dort erfahrt ihr alles Wissenswerte aus erster und bester Hand über JAZZ DE LUX. Wer über die aktuellen Veranstaltungen informiert werden möchte, kann einen informativen Newsletter anfordern.

Übrigens: Auch FreundInnen des Volkstheaters kommen im April auf ihre Kosten!

Unternehmt mal was

Eure Stina

Kleines Esszimmer in Heusweiler. Mit 100% Frauenquote

Cafe Bistro Kleines Esszimmer Heusweiler Saar

Oh, wie schade! Gerade erhalte ich von einer netten Leserin die Nachricht, dass es das Kleine Esszimmer wegen eines Wasserschadens nicht mehr gibt. Aber es gibt Hoffnung: Frau Trenz wird einen neuen Kaffeetreff, das Café Ottilie, betreiben. Damit ihr euch fortan im Riegelsberger Markussehaus verwöhnen lassen könnt, verlinke ich euch einen Artikel aus der Saarbrücker Zeitung.

Würde mich aber freuen, wenn ihr meinen Artikel dennoch lesen. Vielleicht bekommt ihr ja so zusätzlich einen leckeren Vorgeschmack auf das neue Café.

Dass das saarländische Heusweiler ein rühriges Städtchen ist, wussten wir ja schon, da die Restaurant– bzw. Café-Dichte hier besonders hoch ist. Doch seit ein paar Jahren bereichert das Café-Bistro Kleines Esszimmer die kulinarische Landschaft im Köllertal. Der Service ist freundlich, aufmerksam und dezent. Außerdem macht Frau Trenz sich Gedanken um jahreszeitliche Deko wie auch Hintergrundmusik, was sich wunderbar auf die eh schon gemütliche Gesamtatmosphäre auswirkt. Kaffee und Tee wird in individuellem Geschirr von Blümchen & Co. serviert, damit es gleich heimelig wird. Denn wer hat schon das Komlett-Sortiment von Meißen zuhause? Müssen wir beim Kaffeetrinken auch nicht vornehm den Finger abspreizen…

Ihr findet das Kleine Esszimmer in der Saarbrücker Str. 16 in 66265 Heusweiler. Wer keinen hauseigenen Parkplatz mehr erwischt, findet auf dem Markt oder gegenüber dem Café ganz sicher einen. Kleines Esszimmer: Das Richtige, um sich an einem trüben Herbstnachmittag mit ein paar frischgebackenen Waffeln in köstlichen Variantionen aufzuheitern. Denn die scheinen der Betreiberin, Larisa Trenz, besonders am Herzen zu liegen. Dabei bietet sie auch kleine Gerichte, selbstgebackenen Kuchen sowie ein leckeres Frühstücksbuffet an.

Zu einem solchen hatte meine Schwiegermutter unlängst ihre Tennisfreundinnen ins Kleine Esszimmer eingeladen und war hellauf begeistert. Das Kaffeekränzchen ebenfalls. Denn seither landen die Damen, und wiederum deren Freundinnen, in sozusagen konzentrischen Kreisen immer häufiger in der hübschen Gastwirtschaft. Wer möchte, kann die Räumlichkeiten auch exklusiv für eine eigene Veranstaltung buchen. Sich wie „dahemm“ fühlen, ich denke, das kann man im Kleinen Esszimmer. Klickt mal drauf! Dann seht ihr auch, dass die fleißige Frau keinen Ruhetag hat. Und vielleicht trefft ihr auch meine Schwiegermutter, die, auf dem Plüschsofa sitzend, genüsslich eine Waffel schmaust.

Von der Leine, aber nicht von der Rolle: Jazz in der Kettenfabrik

Kettenfabrik Saarbrücken St. Arnual Jazz Konzert Event Saarland

Welche Konzerte finden wann in der Saarbrücker Kettenfabrik im Stadtteil St. Arnual statt? Das Team des rührigen Jazzclubs ist mit Herzblut dabei, wenn es darum geht Jazzfans mit Events der Extraklasse zu erfreuen. Die sind in der alten Industrieanlage stets klein, aber fein. Und vor allem: Handverlesen. Ich verlinke euch einfach mal auf die Website der Kettenfabrik. Dort könnt ihr euch auch für den Newsletter anmelden, auf dass ihr kein Konzert mehr verpassen möget!

Das Logo der St. Ingberter Kettenfabrik. Mit freundlicher Genehmigung der Organisatoren.
Beitragsbild: Steffen C. Weber auf Pixabay