Hôtel Restaurant des Vosges in Birkenwald

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Wer umgeben von blauen Vogesenkämmen die feine elsässische Küche genießen möchte, der sollte das Hôtel Restaurant des Vosges in Birkenwald besuchen. Etwas Glück braucht man schon, will man ohne Vorbestellung einen Tisch bekommen. Und sowieso: Wer etwas auf sich hält, feiert hier seinen runden Geburtstag. Hat man also einen Platz im geschmackvoll gestalteten Wintergarten, gar am bullernden grünen Kachelofen, ergattert, ist der Tag gerettet.

An einem Kir mit Crème de cassis nippen, während man das Rudel Rotwild im angrenzenden Park des kleinen Renaissance-Schlosses  beobachtet – Das hat schon was. Im Frühling taucht ein knorriger Magnolienbaum den Wintergarten mit seiner Blütenfülle in zartes Rosa, im Herbst blitzt das Laub der Bäume rot und golden herein. Das Schloss zieht übrigens wegen eines dort spielenden Jugendbuch-Bestsellers noch heute zahlreiche Besuchter in den kleinen Vogesenort.

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Ein Kir muss sein.

Seit drei Generationen führt die Familie Kieffer-Stevaux das Restaurant, zu dem auch ein geschmackvoll renoviertes Hotel samt Veranda und hauseigenem Park gehört. Nach einer Wandertour durch die Vogesen kann man im Spa mit Sauna und Hamam entspannen oder in der gemütlichen Gaststube seinen Apéritif nehmen, bestens betreut durch die charmante Chefin, Madame Kieffer, und ihr freundliches Team. Auf der Speisekarte: Regionale Küche mit jener besonderen Raffinesse, die das Hôtel des Vosges aus der Menge der durchaus zahlreichen Hotels gleichen Namens hervorhebt.

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Le desert

Ein Highlight für meinen Mann und mich ist das Pot-au-feu mit butterzartem Rindfleisch, verschiedenen frischen Salaten, üppigen Gemüsebeilagen sowie einer deftigen Brühe als Vorspeise. Immer samstags. Eine delikate Nachspeise wie die hausgemachte Tarte aux myrtilles rundet das kulinarische Erlebnis der Extraklasse ab. Nicht zu vergessen: Der Café. In der Weihnachtszeit mit den typischen elsässischen Bredle serviert. Dazu ein Mirabelle. Bon, wer fährt?

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… et le café

Besonders empfehlenswert auch: Die Wild- und Fischspezialitäten. Davon zeugen auch diverse Jagdtrophäen aus dem heimischen Wald an den Wänden. Ich mag sie lieber lebend. Aber man ist halt in den Vogesen. Wer´s fleischlos mag: Das Menü Gemüsesuppe oder Salatteller, Frischer Fisch des Tages oder Salat am kurz gebratenen Ziegenkäse, Hausgemachtes von unserem Patissier hört sich auch nicht schlecht an. Von Mittwoch bis Freitag gibt es wahlweise ein Mittagsgericht oder ein Mittagsmenü, ebenfalls zu einem super Preis-Leistungsverhältnis.

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Das berühmte Pot au feu

Will man sich etwas Besonderes gönnen, ist man hier sehr gut aufgehoben. Madame Kieffer achtet darauf, dass es ihren Gästen an nichts mangelt, nimmt sich, trotz der vielen Gäste, Zeit für einen kleinen Schwatz, sorgt für reibungslose Abläufe, ohne dass es hektisch wird. Gemütlich ist es hier. Dezent ländlich. Das, was wir in den Vogesen erwarten. Ambiente zum Wohlfühlen. Natürlich mit Holzvertäfelung. Die darf nicht fehlen. Je nach Jahreszeit wird das Restaurant liebevoll dekoriert, auf den Tischen stehen frische Blumen. Ich glaube, Madame hat ein faible für pummelige Keramikhühner… Der perfekte Ort um sich auf die schwelgerische Gangart der Elsässer einzulassen. Sich Zeit zu nehmen. Anders  schafft man das opulente Mahl sowieso nicht.

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Pot au feu – die Zweite

Nach so viel Kulinarik empfiehlt sich ein Spaziergang rund um Birkenwald. Ein Rundweg führt Im Frühling und Sommer an blühenden Gärten, im Herbst an Esskastanien, Äpfeln und – natürlich – Birken vorbei. Am Wegesrand lädt eine winzige, mit Blumenranken und pausbäckigen Engeln verzierte Kapelle zum Innehalten ein, im Hintergrund ragen die – tatsächlich – blauen Vogesen auf. Vorbei an windschiefen Fachwerkhäuschen geht´s  zurück zum Hôtel des Vosges. Von drinnen fällt schon Licht auf den Gehsteig. Schade, dass wir schon gegessen haben, pumperlsatt sind. Aber wir freuen uns schon auf das nächste Mal. Vielleicht nach einer größeren Wandertour oder einem Besuch der Klosterkirche von Marmoutier, einem ebenfalls sehenswerten, geschäftigen Örtchen.

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Ein super Team: Familie Kieffer-Stevaux!

Fahrt mal hin

Eure Stina

Vorösterlicher Spaziergang durch Strasbourg. Außerdem: Karneval am 10. März 2019

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Beim Stöbern durch meine Bildersammlung bin ich auf diese kleine Serie gestoßen. Zwar von letztem Jahr, aber so habt ihr die Chance dem schönen Straßburg einen Osterbesuch abzustatten. Auch im Regen, mit dicker Jacke und Schirm, absolut sehenswert. Lasst euch Zeit. Plant ungefähr drei, vier Stunden ein.

Die Route:  Museé d´art moderne et contemporaine – Quai de Paris – Rue des enfants – Place Kléber – Rue Sainte Barbe – Grand´Rue – Kathédrale – Place de Zurich und zurück.

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Auch im Regen schön: Straßburg

Ihr startet vom modernen Museum aus, spaziert am Quai de Paris entlang und stoßt auf die Rue des Enfants. Hier gibt es kleine Shops, internationale Cafés und Restaurants. Eine Entdeckung! Ein wenig abseits der Touristenroute. Aber das wollen wir ja gerade. In einem originellen Bau- und Gartenmarkt haben wir Haselzweige für Ostern gekauft. Freue mich schon auf einen prachtvollen Strauß mit bunten Eiern!

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Von ganz besonderem Charme

Weiter geht´s zur  Grand` Rue. Ein Besuch lohnt sich immer, da es hier ausgefallene, alternative Geschäfte gibt. Für Teetrinker: Im Le Thé des Muses, 19 Rue Sainte Barbe, lässt sich bei einer Tasse Tee in Clubsesseln entspannen. Auf meinem Blog findet ihr einen extra Beitrag zu diesem schönen Salon.

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So Ostern!

Spaziert zur Kathédrale. Den Weg dorthin findet ihr immer. Ob ihr den Wegweisern folgt oder den Blick gen Himmel richtet. Vergesst nicht den kleinen Hund zu grüßen, der sich am Aufgang zur Kanzel ein Nickerchen hält. Knurrt euch jetzt der Magen? Im urigen Kellergewölbe des Gurtlerhoft könnt ihr elsässische Spezialitäten genießen, z.B. Poulet au Riesling und einen Flammkuchen mit Blaubeeren zum Kaffee! Sicherheitsspieler sollten hier einen Tisch reservieren. Nach einem ausgiebigen Mal wandert ihr zurück über die Rue des Frères mit vielen Shops und Gallerien, dann über den Pont Sainte Étienne wieder zurück Richtung Musée d´Art moderne et contemporaine mit wunderbaren wechselnden Ausstellungen. Als Tourist lässt man das Viertel um den Place du Zurich häufig links liegen. Dabei ist es gerade im Aufbruch mit alternativen Läden und bunter Gastronomie.

Straßburg_Strasbourg_Kathédrale,Grand´Rue, österliche Tour
Auch im Regen bunt

Viel Spaß bei dieser kleinen Tour

Eure Stina

Übrigens: Wer vom Fasching in Deutschland noch nicht genug hat, kann am 10. März 2019 in Strasbourg nochmal Karneval feiern. Den Ankündigungsplakaten nach ein Event der Extraklasse!

Das offizielle Werbeplakat des Office du Tourisme Strasbourg

 

 

Geh ma furt mit London, Paris unn New York! Herry Weiland macht Püttlingen zur Musikmetropole.

Herry Weiland Karlsbergfaß Püttlingen Musikpub Musicpub

In Püttlingen kennt ihn jeder. Selbst Zugezogene wie ich kommen an ihm nicht vorbei. Herry Weiland ist ein Tausendsassa. Ohne ihn wäre die Stadt um einen Kulturschaffenden ärmer. Wobei sich „Kulturschaffender“ vielleicht  zu hochtrabend anhört, denn Herry ist  vielmehr ein Kulturschaffer. Bodenständig. Unermüdlich im Einsatz. Vielleicht ist er sogar der einzige. Die Stadt Püttlingen besinnt sich kurz vor knapp auf einen Weihnachtsmarkt: Herry trommelt Kunsthandwerker und fahrendes Volk zu einem richtig schönen Event mit mittelalterlichem Flair zusammen. Als Väterchen Frost verkleidet spaziert er in einem der folgenden Jahre über einen – diesmal russischen – Weihnachtsmarkt, den er direkt vor seiner Kneipe veranstaltet. Ob Little Wladiwostok,  Little Woodstock oder Schlagerkonzert in der Stadthalle – Herry organisiert, musiziert, motiviert. Manchmal gleichzeitig. Allein, mit anderen. Wie macht der Mann das? Ich glaube, er kann nicht anders. Irgendwie dreht sich hier alles sputnikartig um Herry und seine Events. Die regionale Musikszene – und die ist im Köllertal ziemlich viral – dankt es ihm. Auf seiner Website bezeichnet er sich als Musiker, Laienschauspieler, Tierfreund, Lebenskünstler, Genußmensch, Idealist, Träumer, Organisator und:  Mensch.  Stimmt, und ein kreativer dazu. Ein bisschen Hippie, trollt Herry durch seinen Kulturgarten in Vogelsbüsch, schnuppert hier nach neuen Events, rührt die (Werbe-)trommel und lässt sich von allen mögichen Kulturen inspirieren. Ein Herz für Volkskunst hat er auch. Schön z.B., das Mandolinenorchester in Vogelsbüsch, das trotz Eiseskälte beselt und unverdrossen Weihnachtslieder spielt, während die Besucher sich die Finger am Glühwein wärmen. Dann öffnet Herry sogar die Gute Stube. Gemütlich.

Dream-Team
Dream-Team

Seit 2016 ist er also Wirt in Püttlingen. War er früher schon mal, ich weiß. Im Karlsbergfaß kann man sein Bierchen zischen, richtig gut Bürgerliches essen. Von Spaghetti à la Oma bis Currywurst mit Pommes. Dienstags verwandelt sich das Karlsbergfaß in ein Musikpub, in dem lokale wie überregionale Musizierende in lockerer, gemütlicher Atmosphäre aufspielen.  Eine Musikkneipe – wo gibt es das noch? Selige Zeiten scheinen vor meinem inneren Auge auf. Hängerchen aus indischer Baumwolle, hennarote Haare, langmähnige Jungs mit flachbesohlten Wildlederschuhen. Nächtliche Fahrten in altersschwachen Enten mit Revolverschaltung und übervollem Aschenbecher. Die Musikkassette scheppert Bob Marley und wir wailern mit. Mini Stroboskop über Mini-Tanzfläche. Am Tresen der Oppa. Nun, wer von den inzwischen Ü-50-Jährigen glaubt, er müsse ganz allein im stillen Kämmerlein zerkratzte LP´s rauskramen sowie nusstrockene Räucherstäbchen entzünden, der kann sich jetzt auf die Hufe schwingen und entdecken, dass es immer noch gute Musik gibt. (Hab ja auch gedacht, die hätte in den Achtzigern urplötzlich das Zeitliche gesegnet!). Vergesst London, Berlin, New York. Hier gibt´s richtig gute Mukke auf die Ohren. Mit Herzblut präsentiert von Püttlingens Allrounder. Und lustig ist er auch noch. Trommelt nicht selten sogar mit. Fällt ein Act aus, organisiert er flugs eine seiner zahlreichen Formationen und singt. Das kann er auch.Karlsbergfaß_Karlsbergfass_Herry_Weiland_Whisky

Im Karlsbergfaß trifft sich jung und Alt. Das ist das Schöne. Wochentags zum Kartenspielen. Dienstags um mit dem Leben zu toben. Reserviert euch einen Tisch. Es kann eng werden. An lauen Sommerabenden kann man draußen sitzen, Musik hören, klönen, Glühwürmchen gucken. Supernette, aufmerksame Bedienung inklusive. Besser als Fernsehen.

Karlsbergfaß_Karlsbergfass_Herry_Weiland_Püttlingen_Ramazotti

In der Vorweihnachtszeit solltet ihr  Die Rockenden drei Könige nicht verpassen. Na klar, mit Herry am Schlagzeug. Traditionelle Weihnachtslieder überraschend arrangiert. Und Maas-Attacks ist auch hier gefährlich gut. Bisweilen trifft Südamerikanisches Irische Folklore. Simon Kempston, auf der Durchreise, eingefangen von Herry – Wie hat er das nun wieder gemacht?  – entführte mit wunderschönen Balladen und eigenwilligem Gitarrenspiel nach Schottland.  Hej Leute, Stars zum Anfassen! Äh, ich meine… Wer ihn übrigens nicht gehört hat, kann ihn auf seiner Website besuchen und eine CD erstehen.

Simon Kempston: Immerhin einer der bekanntesten Singer-/Songwriter Schottlands

Vorbeischauen solltet ihr auch im Gasthaus Sutor, wenn hier die Faschingsparty mit Sektbar und Schnittchen steigt. Eine alte Tradition, die wir schon verloren glaubten. Wenn nicht…   Vielleicht sieht man sich ja mal,  dienstags, in Püttlingen, direkt an der Biegung der Köllerbach.

Karlsbergfaß Püttlingen Herry Weiland

Slàinte! Zigarrenhaus Berweiler in Wallerfangen

Zigarren, Zigarrenhaus Berweiler, Wallerfangen, Saarland

Zigarren sind in. Schon mein Vater war nie ohne anzutreffen. Und meine schwedische Tante schmauchte ihr Pfeifchen noch mit 104. Der Tabak darin war wohl nicht erlesen, eher Marke Tropenschatz oder gar ein selbst getrocknetes Kraut. Unvergessen sind auch die Sonntagnachmittage meiner Kindheit und Jugend. Nebst unumgänglichem Familientreffen. Nach dem Mittagessen zogen sich die Herren zurück. Ins Raucherzimmer. Die Frauen plauderten derweil im Esszimmer. Ich allerdings saß in unserem schmalen Flur. In einer Zwischenwelt. Hörte die entfernten Stimmen meiner Mutter und die meiner Tanten, schnupperte dort nach dem Zigarrenduft, der in blauen Schwaden – ja Schwaden –  aus dem Herrenzimmer waberte. Sonntags wurde eine mit Seidenpapier ausgeschlagene Holzkiste geöffnet. Sonntags gönnte man sich die guten Zigarren.

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Kunstvoll

Ich rauche nicht. Fast nicht. Nur am Wochenende. Ab und zu. Aber davon später.

Wollen mein Mann und ich uns eine genüssliche Auszeit nehmen, fahren wir nach Wallerfangen. Nicht etwa, weil Wallerfangen eine hübsche Gemeinde in der Nähe von Saarlouis ist, sondern weil Zigarren-, Pfeifen- und Wisky-LiebhaberInnen hier ein Kleinod mit Seltenheitswert finden: Das Zigarrenhaus Berweiler. Ein stilvoll gestalteter Laden samt Café, der die Sinne schwingen lässt. Der Geheimtipp gegen tröge, vielleicht verregnete Nachmittage. Eine Wohltat am Abend, um bei einem guten Wisky zu entspannen. Mit Freunden kann man sich sogar das Taxi teilen, denn es bedarf schon großer Disziplin, sollte man all den hochprozentigen Versuchungen widerstehen…

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Freundliches Willkommen

Seine Uhr trägt er, wie Dominique Berweiler gelassen erklärt, schon lange nicht mehr am Handgelenk. Er macht eben seinen Job. Voll und ganz. Mit Leib und Seele. Mit einer Menge Herzblut. Am Kunden orientiert. Auch bei den Öffnungszeiten. Dabei ist Herr Berweiler bereits ein alter Hase in seinem Metier: Am Saarbrücker Landwehrplatz führte er zwölf Jahre einen Tabakladen, bevor er sein Elternhaus übernahm, es aufwendig renovierte, um 2013 sein Zigarrenhaus darin zu eröffnen. Im vorderen Teil ein wenig Wiener Kaffeehaus samt Marmortischchen, im hinteren gemütliche Lounge mit Natursteinwand. Eine Komfortzone, in der man verweilen möchte. Ein wenig so, wie man es sich in den schottischen Highlands vorstellt. Ja,, doch. In blinkenden Glasvitrinen erlesenste Wiskysorten, Wunderbar beschrieben die Herkunft, die Eigenschaften, die Aromen. So kann man selbst eine Vorauswahl treffen, wird dennoch immer von der Vielfalt und Ausdruckskraft überrascht.

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Kompetent: Dominique Berweiler

Dann die Pfeifen aus edlen Hölzern. Farben, Strukturen, Formen – kleine Kunstwerke. Im wohltemperierten Humidor erwarten den Kenner erlesene, in Handarbeit hergestellte Zigarren. Freundlich, geduldig erklärt Herr Berweiler seinen Kunden/Kundinnen die Vorzüge dieser oder jener Zigarre. Auch das ist das Besondere an diesem Zigarrenhaus: Man fühlt sich ernstgenommen. Auch als Laie. Kein elitäres Geplapper sondern kompetente Beratung.

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Stilvoll

Möchte man die neu erworbenen Schätze gleich hier testen, so kann man dies in dem hübschen Garten tun, wo man bei schönem Wetter auch sitzen oder Boule spielen kann.

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Spezereien

Zum festen Repertoire gehören Wisky- und Rum-Tastings. Die sollte man jedoch lange im Voraus buchen, denn sie sind begehrt. Unter sachkundiger Anleitung durch den Chef erfährt man Wissenswertes rund ums Thema. Ich erinnere mich an „unsere“ Wisky-Verkostung mit lieben Freunden und einem dort erlernten Tasting-Tipp. Seitdem gibt mein Mann damit an: Haltet euch mal abwechselnd ein Nasenloch zu… Tatsächlich, unser Geruchssinn arbeitet auf beiden Seiten unterschiedlich intensiv. Wieder was gelernt. Leicht beschwipst stiegen wir damals in unseren Wagen und fuhren nach Hause. D.h. eine fuhr; das war ich, die ich neidisch nur an den Gläschen schnuppern durfte. Übrigens: Wem nach einem ausgiebigen Whisky-Tasting doch langsam flau im Magen wird, kann sich mit selbstgemachten Nudelgerichten und Pizza bzw. Flammkuchen stärken.Zigarrenhaus_Berweiler_Wallerfangen_Spirituosen

 

 

Oder man weckt die Sinne mit einer der Wiener Kaffespezialitäten von Julius Meinl. Das Schöne: Hier gönnt sich auch die Nachbarin mit ihren Freundinnen ihren Cappuccino, während an einem der Stehtischchen ein Bier ausgeschenkt wird. Irgendwie familiär.

Fluffige Croissants, delikate Obsttartes holt der Hausherr übrigens eigenhändig aus dem nahegelegenen Frankreich. Unbedingt probieren müsst ihr den weltbesten – von Herrn Berweiler selbstgebackenen – Käsekuchen. Glaubt mir: Das Rezept hättet ihr gern!

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Pfeifenschwarm

Zum Sortiment gehören ebenfalls feine Obstbrände, Weine, Champagner und exklusive Spezereien, die sich hervorragend als Mitbringsel eignen. Welche Events geplant sind, erfahrt ihr am besten auf der Webseite des Zigarrenhauses.

Freitags- oder Samstagsabends sitzen wir dann in unserem Wintergarten. Im Elektrokamin (Very british!) flackert ein munteres Feuerchen. Wir nippen an einem Glenmorangie aus den nördlichen Highlands, teilen uns eine Flor de copan. Schnuppern den Rauchfähnchen hinterher. Wochenende.

Unsere Lieblingszigarre: Flor de Selva aus Honduras, von einer Frau namens Maya Selva kreiert. Die Webseite des Zigarrenhauses beschreibt sie als eine Zigarre von ausgewogene(r) Reife, feine(r) Struktur, konstante(m) Aroma. Das mit dem konstanten Aroma, das testen wir doch gleich mal. In meinem Arbeitszimmer. Das erste zartblaue Rauchfähnchen wabert durch den Raum. Und da ist es wieder: Das ganz spezielle Berweiler-Feeling.

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Der Chef empfiehlt

Tut euch was Gutes

Eure Stina

 

Kopenhagen in zwei Tagen – Ein Vorweihnachtstrip

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Kopenhagen in zwei Tagen – Ein Vorweihnachtstrip

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Ein Hoch auf Kopenhagen!

Tag 1:

Geht das denn? Nicht wirklich. Aber in der Kürze liegt bekanntlich auch die Würze. Vom Flughafen Köln-Bonn aus braucht man 1 Stunde, 15 Minuten bis in die dänische Hauptstadt. Vom Kopenhagener Flughafen fahren wir neun Stationen mit der Metro M2 zur Station Nørreport. Kaum der Rolltreppe entstiegen, sind wir auch schon mitten drin im Getümmel. Treiben lassen, heißt die Devise. Sich dem Tempo dieser Stadt an einem Freitagvormittag anpassen. Kopenhagen ist keine hektische Metropole. Man hat oder besser: nimmt sich Zeit. Kurz überlegen wir, uns in den unglaublichen Torvehallerne in der Frederiksborggade mit allerlei Köstlichkeiten zu stärken.

Die liegen nämlich genau hinter uns. Man könnte auch in einem der zahlreichen Cafés frühstücken. Wir möchten aber erst mal unser Gepäck loswerden. Der Nørreport ist ein Hotspot. Irgendwann, irgendwie werden wir sowieso wieder hier landen. Wir müssen runterkommen. Gestern noch auf der Arbeit, Übernachtung im Flughafen-Hotel (Leonardo, sehr zu empfehlen!), heute Sightseeing. Schwer, das Tempo zu drosseln. Im Eiltempo geht´s durch einen kleinen Park mit Weiher, in dem gutgelaunte Jogger samt Hund ihre Runden drehen. Das 4Sterne Hotel Imperial ist ein laut Webseite „Laekkert hotel taet pa Hovedbanegarden“, also schön und nahe am Hauptbahnhof gelegen. Das stimmt. Das Kongresshotel mit internationalem Flair liegt außerdem fünf Minuten vom Tivoli, acht vom Raadhusplatsen und somit der Haupteinkaufstraße Kopenhagens, Strøget, entfernt. Normalerweise ist es teuer, manchmal gibt es jedoch Spezialpreise, sodass auch Normalsterbliche hier nächtigen dürfen. Tipp: Zieht euch warm an, damit ihr an der Rezeption nicht an Unterkühlung sterbt. Das meine ich im absolut übertragenen Sinne.

Hier blasen Wikinger die Lure
Raadhuspladsen

Im angeschlossenen Restaurant werden laut Webseite des Hotels „uglemmelige smagsoplevelser fra det italienske køkken“, unvergessliche Geschmackserlebnisse aus der italienischen Küche serviert. Unvergesslich wohl auch deshalb, weil ein Teller Spaghetti Al Arrabiata, knackigst al dente, derart viel kostet, dass man auf die Nachspeise eher keine Lust mehr hat. Um es gleich zu sagen: Das Imperial ist geschmackvoll eingerichtet. Hier waren Designer am Werk. Das Frühstick – morgenmad – ist reichlich und gut. Die Zimmer scheinen aber irgendwann halbiert worden zu sein, sodass man sich am besten im raumsparenden Square Dance zum Badezimmer vorarbeitet. Das ist zwar modern und hübsch, bringt aber den Begriff „Nasszelle“ auf den Punkt. Hier waren Zwerge am Werk.

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Cooperative Absalon & Co.

Unser erstes Frokost, eine leichte Mahlzeit am Mittag, nehmen wir im Dalle Valle ein: Wunderbares Smørrebrød mit fangfrischem Lachs, knackigem Salat, Kapern und Rösti. Äußerst freundlich der Service. Man kann sich allerdings auch selbst bedienen, an einem erstaunlichen Buffet mit warmen und kalten Speisen.

Draußen schnuppern wir bewusst erste Großstadtluft, vor uns liegt der Tivoli, Kopenhagens, Dänemarks Nationalheiligtum. Es funkelt und glitzert über alle Maßen. Hier beginnt wonderful Kopenhagen. Das heben wir uns für den morgigen Abend auf. Bis 24 Uhr ist der altehrwürdige Vergnügungspark nämlich geöffnet. Auch im Winter.

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Wonderful Torvehallerne

Das Herz der Stadt: Zwischen Hovedbanegarden (Hauptbahnhof) und Kongens Nytorv

Wir folgen dem Strom der Passanten, werden via Raadhuspladsen (Blick nach rechts oben: Stele mit Lure blasenden Wikingern!) förmlich in die Haupteinkaufsstraße, Strøget, eingesogen. Hier gibt es alles, was der Kopenhagener sowie der Tourist braucht. Kitsch as Kitsch can. Die üblichen Markenläden. Billig, teuer. Alles einträchtig nebeneinander. Um den Rundetaarn, den Runden Turm, mit seinen Kunstausstellungen, Workshops samt Craftsboutique, gibt es Arkaden. Ein bärtig-markiger Kerle verkauft hier mit großer Geste etwas, das angeblich schon seinen altnordischen Vorfahren die Sinne vernebelt hat. Am nächsten Tag ist sein Stand nicht mehr da. War er vielleicht sein bester Kunde? Bin frech, da übermüdet. In den Nebenstraßen eröffnen sich andere, genuinere Welten. Kleine Labels, Buchhandlungen, Secondhand-Läden, dänisches Design, gemütliche Restaurants, hippe Cafés mit Wärmelampen samt dicken Fellen. Am besten man benutzt den Strøget wie eine Hauptschlagader, von der Stränge abgehen und wieder hinführen. Also nach links. Nach rechts. Nächste Querstraße wieder nach rechts auf den Strøget. Dann das selbe Spiel nach rechts usw. Kopenhagen als Leporello. Auch wenn man dem Strøget nur schnurstracks folgt eröffnen sich wundersame Altstadtplätze, z.B. der Gråbrødretorv mit seinen Cafés und Restaurant. Für manche der schönste Platz Kopenhagens, gelegen im Latinerkvarteret rund um die alte Uni.

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Graabrödretorv – Typisch Kopenhagen!

Die Gassen entlang der Købmagergaade sollte man unbedingt erkunden. Ist nämlich: Wonderfull! Hier liegt auch der Amagertorv, auf dem sich der Designtempel Illums befindet. Für Fans skandinavischen Designs ein absolutes Muss! Auch wenn es es sich manchem nicht unbedingt erschließen mag, dass jemand für einen pummeligen Holzraben (o.k. der Designklassiker schlechthin) von Kay Bojesen locker mal  550,- dkr hinblättern, pardon: hinkarten kann. Denn in Kopenhagen bezahlt man selbst den Hotdog an der Bude mit der Karte. Einkaufen bei Illums geschieht mit zurückhaltender Verzückung, frei nach dem Motto: Geh ich weg von dem Fleck ist mein Reisebudget weg! Geschirr von Ittala, Kaffekannen von Bodum, Schmuck von Skagen. Ein paar Piefkes begutachten sachkundig den bekannten Holzaffen mit Schraubarmen, ebenfalls von Bojesen. Jensen-Normalverbraucher hat einen Kühlschrankmagneten mit stilisierten Fahrradfahrern aus den Sixties erstanden. Der Däne/die Dänin liebt eben Design. Für das Café Illums auf dem Dach des Designhauses mit wunderbarer Aussicht über die Stadt haben wir leider keine Muse mehr.

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Hoptimistisch!

Ich möchte unbedingt noch zu Royal Kopenhagen, der königlichen Porzellanmanufaktur seit 1775 mit den typisch rauchig-samtigen grau-blau-weißen Glasuren. Mein Mann macht schlapp. Schließlich sind wir um 4 Uhr 20 heute Morgen aus den Betten gestolpert und zum Flughafen gefahren. Also: Zu Fuß zurück zum Hotel zwecks Nickerchen.

Abend. Plötzlich wach. High Life in Dosen. Ich beschließe meinem Mann eine Freude zu machen. Also nicht in einem gemütlichen Kneipchen in Nørrebro, wo die Studierenden sich tummeln, die Kopenhagener gemütlich ihr Bierchen zischen, einzukehren. Stattdessen geht´s ins Bahnhofsviertel, Vesterbro. Von unserem Hotel aus sind das drei Minuten. Wir durchschreiten einen Bogen, auf dem eisblau leuchtende Lettern verkünden, dass ein halber Liter Milch pro Tag, zudem ein Leben lang, der Gesundheit absolut zuträglich sei. Nun, das sollten wir vielleicht noch ausdiskutieren…

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Mobile Würstchenbude

Auf der anderen Seite: Ein Bahnhofsviertel, wie es im Buche steht und dabei im Aufwind. Mehrstöckige Mietshäuser aus den Anfängen der Industrialisierung. Geschmackvoll renovierte Fassaden. Hier hat schon der ein oder andere gut situierte Kopenhagener Einzug gehalten. Zu abscheulich hohen Mieten. Dezente Weihnachtsbeleuchtung vom Designer inklusive. Secondhand-Shops, arabische Gemischwarenläden, Galerien, exklusive Weinläden, afrikanische Gewürzläden, spleenige Frisörsalons, Kneipen mit brennenden Fackeln vor der Tür, schnieke Restaurants, alternative Cafés jeglicher Couleur. Auch Prostituierte gebe es hier, Ganoven im Gefolge, die einem die Geldbörse aus der Tasche ziehen wollen, warnt uns ein junger Kopenhagener, der uns gleich mit zwei Jägermeistern beruhigt. Und auch nicht hier wohnt. Sondern am Nørreport. Mit ebenfalls abscheulich hohen Mieten. Wir sind in einer Raucherkneipe gelandet. Ist die Kneipe nämlich klein, ist sie vom allgemeinen Rauchverbot ausgenommen. Logisch, nicht? Aber so haben auch kleine Kneipen ihr Auskommen. Obwohl die Kopenhagener wirklich gerne ausgehen. Die Kneipen sind immer voll. Gesellig, freundlich, kontaktfreudig – Kopenhagener eben. Wenn dich hier jemand versehentlich anrempelt oder umgekehrt, folgt ein höfliches „Undskyld“ samt einer freundlichen kleinen Berührung am Oberarm. Hyggelig!

Mein Mann blüht auf. Rund um Halmtorvet ist irgendwie Kiez, Hafen, Schmummer und gleichzeitig Exklusivität. In der nächsten Kneipe, Fermentoren Beer Bar, fühle ich mich in meine Jugend zurückversetzt. Hammergute Musik. Nicht die immerwährenden Oldies, eher Nischengeschmack. Gemischtes Publikum. Jung und alt. Eine Bierakademie mit blauem Sofa auf der Damentoilette. (Was macht es da?) Mit Bier-Karte und allem. Die Crafts werden extra für Fermentoren gebraut.

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Die kompetente junge Dame, oben im Bild, serviert mir ein Bier, das mich an die Aromen von Wein erinnern soll. Das scheint irgendwie der neue Trend: Wisky, der nach Bier, Bier, das nach Wein schmeckt. Tatsächlich kommt mein Bier dezent fruchtig,angenehm samtig daher. Hat sie also Recht gehabt, die Fermentatorin. Hier wollen wir gar nicht mehr weg. Die Hits aus unserer Jugend, und die unserer älteren Geschwister! Wieder mal haben wir die Zeitfalte entdeckt, in die es sich zu  verschwinden lohnt. „Es gibt Situationen“, sinniert mein vollauf begeisterter Mann, „da ist man dann genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Hier ist so einer. Außerdem, sagt er, hätte ich 30 Jahre jünger ausgesehen, eingelullt in ein Kneipenflair, das ich nirgendwo mehr vermutet hätte. Bitte packen Sie´s mir ein, zum Mitnehmen! Später wird er mir dann erklären, meine Verjüngung habe unmittelbar mit dem schummrigen Licht zu tun gehabt. Si tacuisses! Oder ich versuche es bei uns zuhause auch mal mit anderen Glühbirnen…

Hartgesottene zieht es jetzt zum Kødbyen. Die Fleischstadt. War es tatsächlich mal, ein Schlachthofgelände, das man zum Kulturzentrum umgebaut hat. Weißgekachelte Etablissements, ultramoderne Restaurants, originelle Cafés. Die junge Frau aus dem Fermentoren hat uns das Warpigs empfohlen. Voll wie auf dem Bahnhof und ebenso laut. Zwei Braukessel im Hintergrund. Man bestellt kleine, mittlere, große Portionen, stellt sich sein Menu zusammen, z.B. geräuchertes Schweinefleisch plus Kartoffelsalat. Rau und schnörkellos, im Pappbecher der Salat. Auf Papierunterlage das Fleisch. Selbstbedienung. VIP´s nehmen im Chambre Separée mit Schaufenster Platz. Der Kronleuchter besteht aus Rinderschädeln. Heimelig – für meinen Mann, den Rock´n Roller. Hier kocht das Leben. Ein Bekenntnis zum Fleischverzehr? Eine Reminiszens an die frühere Nutzung des Geländes? Oder einfach nur ein Diner, Teil des Kopenhagener Szene-Lebens.

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The Roughtrade. Professionell. Schnell. Szenebrauhaus Warpigs

Draußen, die Hauptstraße, erstaunlich ruhig. Wir taumeln selig nach Hause. Müffeln nach Geräuchertem, wohl auch nach den Zigaretten in der kleinen Kneipe. Wir sind sechzehn Jahre alt. Fehlen nur noch die Spaghetti mit Doppelkäse. Warum gehen wir eigentlich nicht öfter weg?

Tag 2

Kopenhagen_Kobenhavn_Köpenhamn_Absalom_Wikinger_viking_Danmark_Weihnachten
Streitbarer Bischof: Absalon

Bin wieder 55. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Den lassen wir ihm gerne und sitzen um 9.00 Uhr gemütlich beim morgenmad. Nicht zu verwechseln also mit frokost, einem leichten Mittagessen. Eigentlich wollten wir jetzt eine Stadtrundfahrt mit dem Linienbus 11 A machen. Aber das Wetter ist so schön. Knackig kalt, sonnig. Wir möchten Richtung Nyhavn, Kleine Meerjungfrau. Kopenhagens begehrteste Fotomotive. Dazu durchqueren wir den gesamten Strøget, an dessen Ende sich Kongens Nytorv befindet. Halt nicht den gesamten. Irgendwie geraten wir (obwohl alles gut ausgeschildert ist) in eine Querstraße – Toldbosgade – und stehen plötzlich vor Amalienborg, dem Königlichen Schloss, samt Kapelle. Wäre normal später dran.Kopenhagen_Kobenhavn_Köpenhamn_Königliches_Schloss_Danmark_Weihnachten_Amalienborg Anyway. Wir überqueren einen kleinen Markt mit Weihnachtsbuden, über den Kopenhagens berühmtester Sohn, Absalon, Gründer der Stadt, die aus einem 1167 gegründeten Kloster am Öresund entstanden ist, seinen Blick schweifen lässt. Hoch zu Ross, als Wikinger mit einer Streitaxt verewigt. Wir folgen den japanischen Touristen und gelangen zu Kongens Nytorv, wo ihr unbedingt einen Abstecher ins Magasin du Nord, kurz: Magasinet, machen solltet. In einem der ältesten Kaufhäuser Skandinaviens findet ihr neben den üblichen Marken Mode, Schmuck, Heimtextilien aller namhaften skandinavischen Designer in stilvoller Atmosphäre. Etwas teurer, dafür hochwertiger. Die Delikatessenabteilung im Untergeschoss ist die Show. An kleinen Ständen wird die Auslese des Nordens präsentiert. Eine kleine Auszeit mit Latte samt Wienerbrød, einem feinen Plundergebäck mit diversen Füllungen, kann man sich in einem der Cafés mit Blick über die Altstadt gönnen. Meine Shopping-Ausbeute: Ein Pullover (ich brauchte wirklich einen!), eine Pudelmütze, da ich kalte Ohren hatte, Söckchen mit bebrilltem Mops für die Schwiegermutter (Ja, meine Schwiegermutter liebt bunte Socken!).

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Stilvoll: Magasin du Nord

Wir überqueren die Straße Richtung Nyhavn mit seinen schmucken, bunten Bürgerhäusern. Sitzt da doch tatsächlich ein alter Fischer samt Mütze, schmaucht sein Pfeifchen und wünscht uns Glaedelig Jul. Genau so einer ist bei uns zuhause auf einer alten Lithografie von einem –allerdings –  norwegischen Fjord zu sehen. Ist doch wirklich wonderful, dieses København!

Gutgelaunt stürzen wir uns in das Gewimmel von Nyhavn. Morgens schon einen Gløgg, Glühwein mit Schuss? Nun, wir möchten den Tag noch erleben. Außerdem pulsiert hier das Leben auch so. Also weiter durch die Touristenströme. Möwen kreischen. Es riecht nach Fisch und Meer. Irgendein armer Schlucker schwitzt im Eisbärenkostüm. Wo ist denn jetzt die Kleine Meerjungfrau? Ich denke mal, im Märchenland. Da hat sie´s sicher besser, als von Touristenscharen betatscht zu werden. Einmal haben irgendwelche Vandalen sie geköpft, ein andermal ins Wasser geworfen. Arme Kleine. Wir finden sie jedenfalls nicht. Aber sie ist da. Habe plötzlich das Bild vor Augen, wie sie da sitzt, verträumt, ganz klein, auf ihrem Stein.

Schauspielhaus Kopenhagen
…und wer hat Angst vor Virginia Woolf?

Wir sind im Winter-Weihnachts-Wunderland. Keine hundert Meter weite geradeaus öffnet sich der Blick auf einen Meeresarm. Vor uns das hypermoderne Königlich Dänische Schauspielhaus. Gegenüber die stylische Operaen, eine der modernsten der Welt, mit wunderbarem Klang. Eine steife Brise weht hier. Durchatmen!

Jetzt eine Tasse Tee bei Perchs Teehandel in der Kronprinsengade! Durch hyggelige kleine Straßen mit Antiquitätenlhändlern, Design- und Modeläden, Cafés und Restaurants, kleine Grünflächen lassen wir uns treiben. Leider wartet vor Perchs schon eine Riesenschlange. Stattdessen essen wir in einem gemütlichen Krog Smørrebrod mit Lachs, dazu ein kräftiges Craftsbier. Selbstgebrautes Bier hat in Dänemark gerade Hochkonjunktur. Dabei gibt es abenteuerliche Geschmacksnoten zu entdecken!

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Es blüht selbst im Winter um die Torvehallerne
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Torvehallerne – Günstig und gut essen

Und irgendwie gelangen wir von der pitoresken Gegend um die Købmagergade, Kultorvet, Fiolstraede, vorbei an der alten Universitätsbibliothek (Sehenswert!) zur Haltestelle Nørreport. Hier sind auch die Markthallen, Torvehallerne, die wir jetzt durchstreifen. Ist man hungrig, kann man hier zu zivilen Preisen gut speisen. Auch hier pulsiert das Leben. Einmal mehr könnte ich mir vorstellen hier zu wohnen. Wonderful, wonderful Copenhagen! So viel Wunderbares macht auch müde. Zurück zum Hotel!

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Im Winter-Weihnachts-Wunderland: Der Tivoli

Tivoli

Wie gesagt: Der Tivoli ist ein Nationalheiligtum. Altehrwürdig thront er mitten im Zentrum. Portiers im Livree. Der Eintritt nicht billig, aber mit Zuzahlung kann man soviel fahren, wie man möchte. Die Angestellten sind stolz hier arbeiten zu dürfen. Kein raues Geschubse Richtung Karusell. Hier wird man dänisch zurückhaltend aufgeklärt, was erlaubt ist und was nicht, und dann freundlich Richtung freie Plätze dirigiert. Denn die sind rar. Jetzt um Weihnachten muss man mit 20 Minuten Schlangestehen vor den Fahrgeschäften rechnen. Dafür wird man mit einem wunderbaren Blick über den hell illuminierten Vergnügungspark samt Stadt entlohnt. Kunstschnee sorgt für die richtige Weihnachtsatmosphäre.

An Kohlebecken oder Wärmepilzen kann man sich aufwärmen. Es ist herrlich durch das Lichtermeer zu wandeln. Auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Es duftet nach Gebrannten Mandeln, Liebesäpfeln, Popcorn. Unverfrorene schippern aneinandergekuschelt auf dem kleinen Weiher herum. Malerisch ergießt sich eine Weide in den spiegelnden See. Magisch. Wir fahren auf dem Himmelsschiff 80 Meter hoch. Von hier aus kann man die ganze Stadt überblicken. Lassen uns von der Achterbahn durchrütteln. Heissa! Wir bedauern ein paar Japaner, die in Lichtgeschwindigkeit einen Obelisken hinaufgeschleudert werden, um dann gnadenlos wieder herunter zu sacken. Die Fahrt ins Bergwerk zu den Maulwürfen ist eher beschaulich. Meine Laserpistole, mit der ich auf Leuchtpunkte schießen soll, damit ich weitere Maulwurf-Szenerien erblicken kann, funktioniert nicht. Typisch. Dafür trifft mein Mann. Und das kleine Mädchen – natürlich mit roter Mütze – auf der Bank vor uns. Auf meine Frage, ob ihm die Fahrt gefallen habe, kann es nur stumm nicken. Aber seine Augen leuchten.

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Drachenschiffe am Horizont
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Chinesische Drachen am Nachthimmel

Auch ich laufe hier mit Tränen in den Augen durch. Ist einfach nur märchenhaft. Im Chinesischen Viertel gibt´s Fisch´n Chips unterm Hallogenstrahler. In der Pagode unterbreitet eine Zehnjährige dem Weihnachtsmann mit ernster Miene ihre Weihnachtswünsche. Fast hätte ich mich in eine Gondel gezwängt um in die Märchengrotte mit H.C. Andersens Figuren einzufahren. Aber das war meinem Mann dann doch zuviel an Zeitfalte. Wir spitzen in die kleinen Buden, in denen es vom Norwegerpullover bis zum filigranen Designteelichthalter alles gibt, was den Dänen handwerklich so einfällt. Wieder einmal beselt, gleichzeitig aber erschlagen von so viel Pracht wandeln wir zum Hotel zurück. Noch ein Gute-Nacht-Bier. Und dann ist es vorbei. Unser 2 Tage-Wonderfulwonderful wonderful-Kopenhagen!

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Jauchzet, frohlocket!

Tipp 1: Besorgt euch am Flugafen eine kostenlose Stadtkarte von SkyMap.dk. Die zeigt neben allen Vierteln sowie dem Metroplan auch Shopping- und Gastronomiefans den Weg zu den wichtigsten Läden. Außerdem ist sie liebevoll gestaltet, somit richtig schön anzusehen. In einem Rahmen – natürlich nordisch weiß – macht sie sich sicher gut. Also besorg euch zwei: Eine zum Wegweisen und eine zum Aufhängen.

Tipp 2: Wer sich an Strøget als Hauptschlagader hält, kann sich nicht verlaufen.

Tipp 3: Wie gesagt: Ihr müsst eure Euros nicht in Dänische Kronen wechseln. Sogar ein Hotdog mit Röstzwiebeln kann man mit Karte bezahlen. Kopenhagen ist teuer. Lieber mal kurz nachrechnen, bevor man mehr ausgibt, als man möchte.

Tipp 4: In Kneipen und Cafés kann man ausgezeichnet und oft günstig Smørrebrød essen. Bestellt wird am Tresen und auch gleich bezahlt. Die Getränke nimmt man selbst mit an den Tisch, das Essen wird gebracht.

Tipp 5: Achtet beim Überqueren der Straße unbedingt auf die Massen an Fahrradfahrern. Die fahren schnell und haben Vorfahrt!

Tomtar im Tivoli, Volkskunst
Hej tomtegubbar!

Was wir gerne noch gemacht hätten, und weswegen wir unbedingt wiederkommen müssen:

Die Carlsbergbrauerei auf dem Ny Carlsberg Vej im Szeneviertel Vesterbro besichtigen.

Beim Sternekoch Geist am Kongens Nytorv kleine Häppchen zu moderaten Preisen zu uns nehmen.

Am Sankt Hans Torv in Nørrebro ein Bier trinken und Passanten beobachten.

Den Havnebus Richtung Operaen nehmen. Am Anleger Nordre Toldbod, 200 m südlich der Kleinen Seejungfrau, im Harbour Grill speisen.

Die kleine Meerjungfrau finden.

Ein Konzert der Dänischen Philharmonie in der Oper, Operaen, besuchen.

Das Hirschsprungmuseum in der Stockholmsgade besuchen und das nordische Licht in der Malerei bewundern.

Die von Prachtvillen gesäumten Boulevards von Fredriksstaden entlangspazieren.

Am Flughafen mehr von Raunsborg kaufen. Frischer Duft nach Rhabarber und anderen nordischen Pflanzen.

Raunsborg_Bodylotion_Bath
Den herbfrischen Duft des Nordens einfach mitnehmen…

Stinas Merkspruch Nr. 1: Lasst die Musik eurer Jugend laufen und tanzt dazu. Besser als jede Schönheitskur!

Stinas Merkspruch Nr. 2: Wagt euch auf ein Karusell und jauchzt!

Ein sehr informatives, amüsantes Buch über das Leben in der dänischen Hauptstadt hat Marlene Hofmann geschrieben: Ein Jahr in Kopenhagen. Reise in den Alltag.  Macht direkt Lust, es der Autorin gleich zu tun. Habe es in einem Rutsch gelesen und dabei, natürlich, ein dänisches Bier genossen.

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Prachtvoller Tivoli, wundervolles Kopenhagen

Frohes neues Jahr

Eure Stina

Bûche de Noël – Kein Baumstamm, kein Weihnachten!

Die Variante mit der Sahne drumherum

Bûche de Noël: Der traditionelle Baumstamm darf an Weihnachten in keinem elsässischen Haus fehlen. Ob mit Vanille-, Kaffee- oder Schokogeschmack, die Füllungen sind zumeist reichhaltig, da mit Buttercreme gemacht. Dies hier ist eine Variante mit einer leichten Creme. Noch dazu braucht man nur 20 g Mehl. Und: Ich konnte einen Schoko-Nikolaus verarbeiten, den wir einfach nicht mehr geschafft haben!!!. Ihr könnt die Bûche wunderbar teilen und somit noch die Nachbarn oder liebe Freunde beglücken. Kalt gestellt hält er sich locker 2-3 Tage. Wird sogar immer besser. Besonders gut schmeckt er, wenn er mit Sahne ummantelt wird, wie in meiner Variante von 2020 (Siehe ganz unten!)

Buche de Noel _ eine französische Spezialität zu Weihnachten gebacken von Julclub traditionelles Backrezept
Borken so übereinander schichten… Nun ja, die Zeit drängte ein wenig; ihr wisst ja, wie das an Weihnachten ist.

Zubereitungszeit: Ca. 50 Minuten plus ca. 2 Stunden Kühlzeit

Rezept für zwei kleine Bûches de Noel à ca. 13 cm

Zutaten:

4 Eier

100 g Zucker

1 Prise Salz

20 g Mehl

20 g Kakaopulver

35 g Speisestärke

2 leicht gehäufte EL Puderzucker zum Bestreuen

Ein Geschirrtuch

250 ml Orangensaft

1 gestrichener TL Lebkuchengewürz (als Ersatz geht auch Zimt)

100 g Vollmilchschokolade

2 EL Orangenlikör

150 g zimmerwarme Butter

Für die Garnitur aus Schokoladenborken

100 g Blockschokolade Zartbitter

Eischnee für Biscuit Buche de Noel Backrezept Julclub

  • Zubereitung:
  • Eier trennen. Eigelbe und 75 g vom Zucker schaumig rühren.
  • Eiweiß mit 25 g vom Zucker und der Prise Salz zu steifem Schnee schlagen.
  • Backofen auf 180 °C bzw. Umluft 160 °C vorheizen.
  • 1 rechteckiges Backblech mit Backpapier auskleiden.
  • Mehl, Kakao und 20 g von der Stärke mischen und auf das Eigelb-Zucker-Gemisch sieben.
  • Ein Drittel Eischnee einrühren, den Rest des Eischnees vorsichtig unterheben.
  • Masse auf das mit Backpapier ausgekleidete Backblech sreichen, etwa 1 cm dick, und zehn Minuten backen..
  • Geschirrtuch mit Puderzucker bestäuben und etwas in den Stoff reiben.
  • Kuchen aus dem Ofen nehmen.
  • Geschirrtuch vorsichtig über den Kuchen breiten, seitlich am Blech festhalten und das Ganze umdrehen, sodass das Blech obenauf zu liegen kommt.
  • Blech wegnehmen (Klar!). Backpapier vorsichtig abziehen. Kuchen von der Längsseite her samt Geschirrhandtuch zu einer Rolle aufrollen. Vollständig auskühlen lassen.

Die Garnitur herstellen:

Die Blockschokolade Zartbitter im Wasserbad schmelzen. Dünn auf ein Backpapier streichen. Backpapier zusammenrollen. 30 Minuten ins Gefrierfach legen. Beim Aufrollen entstehen dann die Schokoborken.

Die Füllung herstellen:

  • Orangensaft in einen Topf geben. Die restlichen 15 g der Stärke einrühren, bis sie sich aufgelöst hat.
  • Lebkuchengewürz (bzw. Zimt) hinzufügen. Unter Rühren aufkochen lassen, bis eine puddingartige Masse entsteht. (Achtung, geht super schnell!)
  • Topf vom Herd nehmen. Vollmilchschokolade in Stücke brechen und in der Puddingmasse schmelzen lassen.
  • Orangenlikör unterrühren. Creme abkühlen lassen.
  • Butter in die noch lauwarme Creme einrühren.

Creme auftragen:

Den Kuchenboden vorsichtig entrollen und das Geschirrhandtuch entfernen. Creme zu zwei Dritteln auf den Boden streichen. Dabei rundherum etwa 1-2 cm Rand lassen. Boden wieder zu einer Rolle aufrollen. Diese in zwei Teile teilen. Jede Rolle vorsichtig auf die ihr zugedachte Kuchenplatte, Papieruntersetzer usw. heben. Bei dieser Größe geht das noch gut mit zwei Pfannenschabern. Jede Rolle mit der restlichen Creme rundherum bestreichen.

Ihr könnt die Rollen natürlich auch zuerst fertig bestreichen und sie dann auf die Kuchenplatte setzen. Den Kuchen längs mit den Borken „bekleben“, indem man sie vorsichtig in die Creme drückt. Bei mir wurde es ein wenig schwedisch brachial. Sieht aber voll baumstammmäßig aus.

2020 habe ich eine Variante mit Schlagsahne probiert. Dafür einen Becher Schlagsahne mit je einem Päckchen Vanillezucker und Sahnesteif steifschlagen und Kuchen damit verzieren. Cocktailkirschen obendrauf, Blättchen aus Papier ausschneiden und ebenfalls drauflegen. Mit Puderzucker bestäuben. Fertig!

Ich könnte mir vorstellen, dass die Bûche auch hervorragend mit Kirschsaft, Kirschschnaps und weißer Schokolade als Füllung schmeckt. Muss ich unbedingt mal ausprobieren…

Frohe Weihnachten, God Jul

Eure Stina

Vorweihnachtlicher Trip nach Trier

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Dania_Scandinavian_design_Trier

Unverhofft kommt oft…

Trier. Erde. Sternzeit: 10:45. Wir erreichen den Planeten Dania… Echte Skandinavienfans sollten keinesfalls einen Besuch bei dania – Scandinavian Design verpassen. Wer vom Hauptbahnhof Richtung Altstadt unterwegs ist, kommt unweigerlich an diesem Laden vorbei. So anders, so frisch, so klar und doch, gerade jetzt vor Weihnachten, so heimelig. Ob hippe Glaskugeln, die hungernden Vögeln Nahrung bieten, oder trendige Tischwäsche: Hier findet man Skandinavisches Design vom Feinsten: Kissen vom finnischen Designlabel Marimekko – ihr wisst schon – die mit den plakativen, leuchtend bunten Blüten, feinsinniges Geschirr von Ittala, das uns in die finnische Sagen- und Märchenwelt entführt, elegante Leuchten von Gubi, die durch ihre Schlichtheit überzeugen, handwerklich perfekte Küchenutensilien, unverwüstliche Salatbestecke aus Horn, leichtfüßige gusseiserne Pfannen, die tatsächlich die Hausarbeit erleichtern und dabei noch schön anzusehen sind. Kunst eben, die sich nützlich macht.

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Beherzt.

Den wunderbar schwebenden, congnacfarbenen Ledersessel von OX DENMARQ möchte ich am liebsten gleich mitnehmen. Fehlt nur noch der wärmende Tee – natürlich aus einer Mumintasse – die kuschlige Decke –  und kein Glühwein der Welt kann mich mehr auf den Weihnachtsmarkt locken. Wenn ich jetzt noch eins von den glutenfreien Lakritzbonbons aus Bornholm probieren könnte…

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Marimekko aus Finnland

Überhaupt: Mumintroll-Tassen von Arabia – hat man einmal angefangen zu sammeln, fällt es schwer damit aufzuhören. Ach, da sind ja auch noch ein Mumintroll-Windspiel, und da vorne Mumintroll und Lilla My als Origami. Seit meiner Kindheit liebe ich die sagenhaften Figuren von Tove Jansson, einer finnlandschwedischen Autorin, die so wunderbar philosophische Kinderbücher auch für Erwachsene geschrieben hat.

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Alles von den Mumins

Neben den knuffigen Trollen, die ja immer ein wenig an pummelige Nilpferdchen erinnern, tummeln sich natürlich jede Menge rotbemützter Wichtel in den Regalen. Ja, auch der skandinavische Nisse resp. Tomte ist ein Designobjekt, hebt sich wohltuend vom üblichen, schnelllebigen Weihnachtstand ab. Ein Lächeln soll uns der Hoptimist auf´s Antlitz zaubern, dieser kleine Kerl auf der Spirale mit dem verschmitzten Grinsen. Irgendwo muss ich den doch auch noch haben – auf dem Speicher hoffentlich – wenn ihn nicht irgendein Troll in die ewigen Jagdgründe befördert hat. Z.B. mein Mann, der für lustige Staubfänger nicht wirklich viel übrig hat. Anyway. Muss zuhause unbedingt in Kisten und Kästen gründeln…

In der Weihnachtszeit gibt es natürlich dezente Papiersterne, dazu zierliche Glasanhänger ebenso wie die mittlerweile berühmten Snöbollar, Schneeball-Teelichthalter von Kosta Boda. Daneben Weihnachtsgläser und –flaschen für Hochprozentiges vom dänischen Hoflieferanten Holmegaard. Jedes Jahr gibt es ein neues, weihnachtliches Motiv, das mit feiner Hand auf´s Glas gemalt wird.Sessel_Dania_Skandinavian_design_Trier

Fühle mich tatsächlich ein bisschen wie in Kopenhagen. Ein bisschen heimisch. Ja, hier ist es „deilig“ – schön, wie Karina Sillesen vom Team Dania sagt. Eine wundervolle skandinavische Insel mitten im römisch-germanischen Trier. Freundlich, locker – dänisch eben. Der Kunde ist König (die Kundinnen natürlich auch), und so kümmert sich das vereinte Team um meinen Mann, der wissen möchte, welche der batteriebetriebenen Designerkerzen nun echter flackert. Er nun wieder!

Gudskelov – GottseiDank wohne ich nicht in Trier. Würde hier mindestens zweimal pro Monat auflaufen und meine Geldbörse erleichtern. Ein Laden mit Suchtcharakter. Inspirierend. Denke an eine häusliche Rundumerneuerung. Werde dezent ein paar Möbel umstellen, ein paar Dinge von den vollgestellten Schränken bzw. Regalen verschwinden lassen. Ich brauche Klarheit. Weite. Licht. Und trotzdem soll es hyggelig sein. Ich brauche ein bisschen Dania.

Wer sich übrigens für Skandinavisches Interieur und Lebensart interessiert, sollte den Blog von Matilda Röda hus besuchen. Hier findet ihr eine Menge Anregungen zum Thema.

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Einladend – Dania in Trier

Es regnete in Strömen, wir wollten ein wenig Wärme, raus aus den eigenen vier Wänden. Das war der eigentliche Grund, warum wir nach Trier fuhren. Mein Mann schlug die Villa Hügell vor. Nicht ganz billig, aber ein Volltreffer. So erholsam und wohltuend.

Villa Hügel, Trier
Verweilen

Die Jugendstil-Villa wurde 1914 von einer Weinhändlerfamilie erbaut, spätersogar als Kinderheim genutzt. Heute präsentiert sie sich angenehm verwinkelt, äußerst geschmackvoll renoviert und jetzt – zur Weihnachtszeit – aufwendig dekoriert. Klein aber fein, mit einem Wellnessbereich vom Feinsten, einem Hallenbad und einem sog. Skypool auf dem Dach.

Boutique-Hotel Villa Hügel nur 15 Gehminuten vom Trierer Hauptmarkt entfernt.
Boutique-Hotel Villa Hügel nur 15 Gehminuten vom Trierer Hauptmarkt entfernt.

Das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Wo bekommt man schon ein frisch zubereitetes Omelette mit Wacholderschinken? Die Speisekarte des Restaurants ist sorgfältig aufgestellt, mit saisonalen Köstlichkeiten aufgepeppt. Zur Teatime kann man Tee- und Kuchenspezialitäten genießen. Um die kleine Bar herum gibt es zwei zwanglose Lounges, in denen man sich gediegen auf das Essen vorbereiten oder einen Absacker nehmen kann. Das nächste Mal sitze ich hier im Cocktailkleid. Nicht im ausgeleierten T-Shirt. Versprochen.

Raucher können in einem kleinen Pavillon ihrer Passion frönen. Felle sorgen dafür, dass der Po auch bei Minusgraden warm bleibt.

Hotel Trier Villa Hügel Lounge
Völlig entspannt und losgelöst…

Das Personal ist äußerst hilfsbereit und freundlich. Etwas absolut Besonderes, dieses Hotel. Elegant und dennoch ungezwungen. Im Grunde hätte ich den ganzen Freitag und auch noch den Samstag hier verbringen können, so sehr hat es mir gefallen. Ein superschönes Kurzwochenende. Wir werden wiederkommen. Bis dahin wünsche ich euch

Frohe Weihnachten mit einer Wichtel-Tasse von Julclub
Frohe Weihnachten mit einer Wichtel-Tasse von Julclub

Eure Stina

Världens godaste kanelbullar. Die weltbesten – schwedischen Zimtschnecken

Kanelbullar Zimtschnecken echt schwedisch Rezept, Zimtweck bakelse recept

Ohne Zimschneckenkanelbullar – läuft in Schweden nichts. Dazu einen großen Milchkaffee und es wird „mysigt“, gemütlich auf schwedische Art! Wieder ist es ein Rezept von Tante Maja, das ich bislang wie einen Schatz gehütet habe. Wäre echt egoistisch, es nicht mit euch zu teilen. Dann also „Upp och hoppa!“, „Auf geht´s!“

Kanelbullar hefeteig världens godaste schwedisch bakelse recept rezept
Der Hefeteig ist aufgegangen.

Zutaten für ca. 40-50 Stück:

300 ml Milch

42 g Hefe (auch Trockenhefe)

750 g Mehl

150 g Butter/Margarine

1 TL gemahlenen Kardamom

1 Ei

0,5 TL Salz

125 g Zucker

Füllung:

75g Butter

100 g Zucker

2 EL Zimt

Zum Bestreichen:

Evtl. 1 Ei

Evtl. Hagelzucker zum Bestreuen.

Zubereitung:

Milch erwärmen, eine Tasse davon abnehmen und die Hefe darin auflösen. Drei EL Mehl einrühren und 15 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. In der restlichen Milch die Butter/Margarine zerlassen und bis auf lauwarm abkühlen lassen.

Restliches Mehl, Ei, Zucker, Salz und Kardamom mit dem Vorteig verkneten (am besten mit der Hand), dabei das lauwarme Butter/Milch-Gemisch hinzufügen. Mit einem Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort ca. eine Stunde gehen lassen, bis der Teig sich verdoppelt hat.

Teig in zwei Teile teilen und jedes auf einer gut bemehlten Fläche zu einem großen Rechteck, etwa 5 mm dick ausrollen. Für die Füllung die Butter mit Zucker und Zimt vermischen. Auf die beiden Rechtecke streichen. Jedes Rechteck von einer Längskante her aufrollen. In 4-5 cm dicke Teile schneiden. Die Röllchen mit der offenen (Schnecken-)Fläche auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Evtl. mit Ei bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Nochmals 15 Minuten gehen lassen.

Bei 250° Umluft in der Mitte des Backofens 6-7 Minuten backen. Sind sie klein, nur 4-5 Minuten. Am besten dabei stehen bleiben, da sie schnell braun werden. Sie sollten fluffig und eher hell sein.

Och nu på svenska:

Ingredienser till ca 40/50 st

300 ml mjölk

42 g jäst

750 g vetemjöl

150 g smör/margarin

1 tsk kardemumma

1 ägg

0,5 tsk salt

125 g socker

Fyllning:

75 g smör

100 g socker

2 msk kanel

Att pensla med:

1 ägg

evtl pärlsocker att strö på

Herstellung kanelbullar zimtschnecke zimtweck recept rezept backen schwedisch teig
Mums!

Så här gör du:

Värm mjölken. Ljumma fingervarmt. Häll tre koppar av mjölken i en bunke. Tillsätt jästen och rör tills den löst sig. Rör i tre msk mjöl, täck över och låt jäsa på ett varmt ställe. Smält smör/margarin i resten av mjölken och låt svalna till fingervärme.

Tillsätt resten av mjölet samt ägg, socker, salt och kardemumma och knåda till en deg. Tillsätt den ljumma smör-mjölk-blandningen. Låt jäsa under bakduk till dubbel storlek i ca en timme.

Dela degen i två delar och kavla ut dem till två rektanglar (ca 35 cm långa) på lätt mjölad köksbänk, ca 5 mm tjocka. Blanda ingredienserna till fyllningen och bred den på  rektanglerna. Rulla upp varenda rektangel från långsidan. Skär rullarna i 4 till 5 cm tjocka bitar resp. snurror. Klä ut en bakplåt med bakplåtspapper. Lägg snurrorna med snittytan uppåt på bakplåten. Pensla eventuellt med uppvispat ägg. Strö på pärlsockret. Låt jäsa igen ca 15 min.

Sätt ugnen på  250°C varmluft. Grädda bullarna mitt i ugnen ca 6 – 7 min. Är de små räcker det med bara 4 -5  min. Vänta vid ugnen så att de inte blir alltför mörka. De ska vara fluffiga och ljusa.

Och nu: Bara njut!

Stina

Weihnachtsmarkt in Saint-Quirin

Eisbär in den Vogesen

Hejsan, bevor ich euch auf den Weihnachtsmarkt von Saint Quirin vor drei Jahren mitnehmen, hier eine kleine Notiz:

Am 03. und 04. Dezember 2022 findet der MARCHÉ DE NOEL in Saint Quirin erneut statt. Mit vielen Ständen, Spezereien, Kinderbelustigung, StraßenkünstlerInnen und Konzerten in der Abteikirche. Samstag von 14.00 bis 22.00 Uhr, Sonntag von 10.00 bis 18.00.

So, und jetzt zurück ins Jahr 2019: Auch dieses Jahr findet wieder ein heimeliger Weihnachtsmarkt in St. Quirin, einem der schönsten Dörfer Frankreichs, statt: Am Sonntag, den 1. Dezember 2019 rund um die Place de l’Eglise. Weihnachten, wie es früher war!

Heimelig soll er sein. Kleine, aneinandergekuschelte Häuschen soll es geben, möglichst um ein Kirchlein herum gruppiert. Ein Brunnen mit einem Heiligen drauf, der über den Ort wacht, wäre auch schön. Abend muss es sein, damit man die vielen Lichter umso besser sieht. So, wie es in der Kindheit war, zumindest aber so, wie wir uns den Weihnachtsmarkt unserer Kindheit vorstellen. Mit Mama und Papa auf der Suche nach dem Weihnachtsmann, an einer rosa Wolke aus Zuckerwatte knabbernd. Oder mit einem Tütchen Gebrannte Mandeln in der Manteltasche, das unsere Finger wärmt.

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Warten auf den Weihnachtsmann

All das hat der Weihnachtsmarkt von Saint-Quirin zu bieten, einer kleinen Gemeinde am Fuße des Donon. Das ganze Dorf ist auf den Beinen. Rot und grün gewandete Elfen schwirren geschäftig durch die buntbeleuchteten Gassen. Freudige Aufregung liegt in der Luft. Ein ganzes Jahr hat man geplant, gebastelt, Tänze und Lieder einstudiert.

Weihnachtsfigur_Saint._Quirin
Alle machen mit!

Jetzt sind die zwei großen Tage da, Auftakt zur Weihnachtszeit. Richtig viele Leute sind hier unterwegs. Geparkt haben wir am Ortseingang, folgen einfach den anderen Weihnachtsfans. Hören Kinder mit roten Backen fragen: Wann kommt er, der Père Noël? Wann denn, sag doch!?! Ungeduldiges Zupfen am Jackenärmel des Papas.

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Lutins

Unten, da leuchtet eine Kirche, und oben, da leuchtet eine Kapelle. Schon von Weitem hören wir einen Conférencier. Ein wenig ungewöhnlich für uns, doch sehr französisch. So viel gibt es zu erleben, so viele Animations. Gerade werden die herausragenden Organisatoren des Club Vosgien gewürdigt. Applaus von den Umstehenden. Außerdem möchte man wissen, wann das erste Türchen an dem riesigen Adventskalender geöffnet wird.

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Tausend und eine Nacht

Ein Vogesendörfchen, weit weg von der Fachwerkidylle der Elsässischen Weinstraße. Die Häuschen von eher rauem Charme, jetzt festlich geschmückt mit Eisbären, Tannengrün und Co. Kleine Kanäle ziehen sich durch den Ort. Im Wasser spiegeln sich die Lichtergirlanden. Romantisch. St. Nikolaus rudert in einer Barke. Kinder krabbeln in ein unscheinbares Holzhäuschen. Verzücktes Gekreische schallt heraus. Ich passe wohl nicht durch die Tür, sonst hätte ich selbst mal nachgeschaut…

Der Abteigarten hat sich in einen lauschigen Wichtelhag verwandelt. Wer immer schon etwas über isländische Wichtel wissen wollte, kann sich auf großen Schautafeln informieren. Schöne Idee. Und die erste Tanne stammt bekanntlich aus dem… Na? Richtig: Elsass.

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Da kommt also der Weihnachtsbaum her…

Die barocke Kirche mit den markanten Zwiebeltürmen – irgendwie russisch – erstrahlt in Blau, Lila und Weiß. Irgendwie orientalisch. Drinnen gibt ein Orchester fetzige Weihnachtslieder zum Besten. Die Besucher swingen und klatschen mit. Nachher wird man sich die wertvolle Krippe ansehen. Draußen auf dem Vorplatz wärmen sich die Wichtel auf, zupfen an ihren roten Röcken, richten die Ringelstrümpfe. Ein Chor mit Nikaulausmützen rockt gesittet. Die Bommeln, die auf einer Spirale sitzen, wippen fröhlich mit. Père Noël wandert würdevoll durch die Gassen, umringt von Kindern und Erwachsenen. Ein Foto bitte, guter Mann…

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Plus de lutins

Wir schlendern durch die Menge. Ja, Menge. Dieser Weihnachtsmarkt ist bekannt. Und doch gibt es kaum kommerzielle Stände, dafür Selbstgebasteltes, Gestricktes, Gemaltes, Gebackenes, Gedrechseltes von den Bewohnern Saint-Quirins. Sogar Wein kann man kosten. An den Crêpes- und Vin-Chaud-Ständen wartet man geduldig. Für eine Minute fällt der Strom aus. Als die Lichter wieder angehen, kommentieren wir mit einem bewundernden „Aaah!“ Wildfremde lächeln sich zu. Die Stimmung ist gelöst. Ein brauner Riesenhund mit Sorgenfalten auf der Stirn, zupft an meiner Hose. „Der macht nix. Der liebt alle Menschen. Den können Sie ruhig karessieren.“ Folgsam, wenn auch vorsichtig, streichle ich dem Hündchen über den samtigen Kopf. Lieb.

Klostergarten_St._Quirin_vosges_vogesen_marche_de_noel_Lebkuchenmann
Zum Anbeißen, aber schlecht für die Zähne

On a du temps. Kunstvolle Adventskränze, Gestecke mit Wichteln allüberall, Bredle. Lebkuchenmännlein lächeln breit. Wichtel treiben Schabernack. Von einem netten jungen Pärchen erstehen wir eine Winterlandschaft auf Birke: Vier Kerzen, ein Eisbär. Auf unserem Couchtisch wird sie uns den Advent erleuchten.

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Offene, freundliche Leute. Wichtel eben…

Die

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Unser Adventsstamm.

Leute sind stolz auf das Geleistete. Das macht diesen Weihnachtsmarkt so echt und einzigartig.Nicht zu viel HighTech, originelle Ausstellungen, offene Menschen. Klar, der Nikolaus samt Rentierschlitten, wie er über den Marktplatz saust: Ein Highlight!

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Le grand jour est la!

Und tatsächlich: Saint-Quirin ist heimelig, die Häuslein kuscheln sich aneinander, ein Heiliger wacht über den Weihnachtsmarkt, Sterne leuchten uns den Weg. Vorfreude. Kindheit. Weihnachten.St._Quirin_Kirche_marche_de_noel_2018_Eingang

Fakten: Saint-Quirin ist ein quirliges nordvogesisches Dorf gallo-romanischen Ursprungs am Fuße des Donons. Über das Jahr finden zahlreiche Veranstaltungen statt, die auf die enorme Kreativität der Bewohner schließen lassen. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde das Örtchen 966 n. Chr. Entstanden um eine sog. Prieuré, ein Priorat, das der Abtei von Marmoutier unterstand, war es lange Zeit ein bedeutendes Pilgerzentrum. Zum erstenmal 1471 erwähnt, findet noch heute ein Mal im Jahr eine große Prozession statt, die Menschen mit Hautleiden heilen soll. Markant ist die barocke Kirche mit ihren beiden in den Nordvogesen untypischen Zwiebeltürmen und der Silbermann-Orgel. Daneben war Saint-Quirin bekannt für seine Glaskunst. Der Ort wurde ausgezeichnet mit„Les plus beaux villages de France“, ist klassifiziert als „Station verte“, und gehört zu den „Villes et villages fleuris“. Die zahlreichen „monuments historiques“ machen Saint-Quirin, umgeben von den blauen Bergen der Vogesen, absolut sehenswert. Auch Kulinarisch hat das Dörfchen einiges zu bieten: Vom preisgünstigen Familien- bis zum Gourmetrestaurant. Empfohlen seien die Auberge de la Forêt in Abreschviller und die Hostellerie du Prieuré im Zentrum.

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Saint-Quirin by night

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Weihnachtsmärkte im Elsass und den Vogesen 2018, 2019 – Links

Schneekugel, Weihnachtsmärkte im Elsass und Vogesen, Alsace, Lorraine, Marché de Noel

Auch dieses Jahr, 2019, wird das Elsass wieder zum Winter-Weihnachts-Wunderland. Alles, was ihr für eine unvergessliche Weihnachtszeit braucht, findet ihr hier!

Im Elsass und den Vogesen gibt es wunderschöne Weihnachtsmärkte mit oft wohltuend traditionellem Charakter. Zauberhafte Fachwerkstädtchen, wehrhafte Burgen, tiefe Wälder: Weihnachten, wie man es sich wünscht. Glänzt der Schnee dann auf den steilen, hohen Dächern der historischen Städtchen, ist das Glück perfekt. Neben den Highlights wie Straßburg, Colmar, Kaysersberg (Ich liebe es!) gibt es auch weniger spektakuläre bzw. überlaufene Weihnachtsmärkte, im Elsass z.B. Boersch und Barr an der elsässischen Weihnstraße, oder Oberhaslach. Wegweisende Beschreibungen und Termine findet ihr auf der offiziellen Seite des elsässischen Tourismusverbandes, Tourisme Alsace. In einer Maske könnt ihr euer Anreise- bzw. Abreisedatum eingeben und/oder die Suche geographisch eingrenzen. Eine sehr gute Übersicht bietet auch folgende Seite des Tourismes Lorraine. Unter der Vielzahl der erscheinenden Weihnachtsmärkte fällt es schwer zu wählen. Gleichzeitig erhaltet ihr Tipps, wo man übernachten bzw. weihnachtlichen Essgenüssen frönen kann.

Schneekugel, Weihnachtsmärkte im Elsass und Vogesen, Alsace, Lorraine, Marché de Noel
Wunderbare Weihnachtszeit

Weitere phantasievolle Events, bei denen oftmals die ganze Bevölkerung mitmacht, gibt es unter der Bezeichnung „7 Weihnachtsländer“  , ebenfalls auf Tourisme Alsace zu entdecken:

Sucht ihr den Weihnachtsmann? Im Elsass und den Vogesen werdet ihr ganz sicher fündig. Ganz sicher findet ihr ihn aber in Kaysersberg. Interessantes zu diesem wunderschönen Vogesenort gibt´s unter diesem Link.

Eure Stina