Ab durch die Mitte: Magmatitkuppen-Runde, Lebach-Steinbach

Abwechslungsreich – einfach – lehrreich: #meinlebenbeidenwichtelnmagmatit

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Vulkane im Saarland? Und was sind denn Magmatitkuppen? Nur so viel: Es handelt sich um geologische Gesteinsformen, die während des Perms entstanden sind. Vulkane brechen nämlich nicht immer explosionsartig aus, sondern können auch sogenannte Staukuppen bilden, deren Magma nahe der Oberfläche auskühlt. Das Perm begann übrigens vor etwa 298,9 Millionen Jahren und endete vor ca. 251,9 Millionen Jahren. Lange her. Und so genau muss ich das auch gar nicht wissen. Ja, ähm, irgendwie hab ich dieses Gestein auch gar nicht bewusst wahrgenommen. Auf unserer Tour. Ist es vielleicht gar nicht zu sehen? Oder nur, wenn die Erde, die Gesteinsschicht aufgebrochen ist? Magmatiteinlagerungen sollten demnach als dunkelgraue Schlieren im Gestein sichtbar sein. Das nächste Mal pass ich besser auf.

Also: Auf oben erwähnten Kuppen können wir heute im Landkreis Lebach wandern. Dieser wiederum liegt in der geographischen Mitte des Saarlandes, im flachwelligen Saar-Nahe-Bergland. Flachwellig – das hört sich idyllisch an. Genau das Richtige für mich als Flachlandtirolerin. Steigungen, die mir das Herz aus der Brust springen lassen? No thanks. Stattdessen geht es, durchbrochen von sanften Anstiegspassagen, vorbei an Streuobstwiesen, durch lichte Laubwälder und Wäldchen. Nehmt euch Zeit die schönen Ausblicke über das mittlere Saarland bis zum Saar-Kohle-Sattel zu genießen. Schnuppert an dem nach Honig duftenden Weißdorn. Lasst euch von frühen Schmetterlingen umtanzen.

Die Tour beginnt an der halben Seilscheibe, die sich ziemlich grün im Zentrum von Steinbach, an der Ecke zur Pestalozzistraße erhebt. Ihr könnt sie nicht verfehlen, wenn ihr von Lebach kommend der Hauptstraße nur immer weiter folgt. Auf die dortige Schautafel blickend wendet ihr euch nach links, folgt der Straße, bis ihr nach rechts auf einen leicht ansteigenden Feldweg einbiegt. Oben angekommen geht es links ab. Von hier habt ihr einen schönen Blick über Steinbach und die sanften Hügel des Saarlandes.

Ein Dachs, lerne ich auf dem Waldlehrpfad, kann richtig alt werden. Viel Glück und Gesundheit, ihr kleinen Racker!

Im Wald habt ihr an einer Weggabelung linkerhand die Möglichkeit, die Marienkapelle am Rande von Höchsten samt Keuzweg zu besuchen. Achtung: Die Kapelle liegt NICHT auf der MagmatitkuppenTour, ist aber nur zwei Minuten entfernt. Vor einer gemauerten Grotte lässt es sich wunderbar in der Sonne verweilen. Eine bunt bemalte Maria wacht über euch. Vögel zwitschern, in der Ferne hört ihr Schafe blöken, Hummeln summen, während sie das kleine Immergrün besuchen. Ein friedlicher Ort. Wir mampfen unsere mitgebrachten Brote, trinken heißen Tee, halten unser Gesicht in die erstaunlich warmen Sonnenstrahlen. Von hier aus solltet ihr, wie gesagt, wieder zur Gabelung zurückgehen um der Magmatitkuppen-Runde weiter zu folgen, die nach rechts abgeht.

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Der Ausgangs-

punkt

Das halbe Seilrad an der Ecke Pestalozzistraße

in Steinbach

Ihr wandert nun an dem 450 m hohen Lindenberg vorbei, dem Hausberg von Steinbach. Nach einiger Zeit seht ihr linkerhand bergan ein paar behauene Felsblöcke, darunter auch den Mahlstein, wahrscheinlich eine vorgeschichtliche Kult- und Versammlungsstätte. Leider könnt ihr nicht hinkraxeln, da hier militärisches Sperrgebiet beginnt. Ihr müsst euch also aus der Ferne den Atem der Geschichte um die Nase wehen lassen. Eigentlich schade, dass so ein interessanter Platz der Allgemeinheit vorenthalten wird. Kleiner Hinweis: Lasst eure Hunde besser angeleint. Büchsen sie aus, könnt ihr ihnen nicht folgen. Was ihr natürlich – unter Lebensgefahr – tun würdet, klar. Ist aber VERBOTEN sich dort zu bewegen. Also bleibt mit euren treuen Vierbeinern auf dem Pfad, der friedlich entlang des Sperrgebiets verläuft.

Irgendwann biegt ihr rechts ab, haltet euch dann links und wandert vorbei an Streuobstwiesen, die um diese Jahreszeit, es ist Anfang März, noch ziemlich karg aussehen. Dafür plätschern kleine Bäche schon munter dem Frühling entgegen. Und auch wenn es auf einem Wandersymbol an einem Baum so aussieht, als müsstet ihr durch eine Wiese bergab stapfen: Tut es nicht. Bleibt auf dem Weg!

Kleiner Tipp: Falls ihr euch unsicher seid, wie´s weiter geht, haltet bei einem Symbol immer schon nach dem nächsten Wandersymbol Ausschau. Ihr werdet sehen, die sind immer in unmittelbarer Nähe.

Nach einer kleinen Waldpassage, durch die noch so ein sprudelndes Bächlein rauscht, erreicht ihr den Waldlehrpfad, von dessen Schautafel die wunderbaren Tierzeichnungen stammen. Über den kleinen Ort Dörsdorf gelangt ihr entlang der Ortsdurchfahrtsstraße nach Steinbach zurück. Wer möchte, kann die katholische Kirche St. Aloysius besuchen, deren Innenausstattung bemerkenswert sein soll. Sankt Aloysius hat übrigens eine interessante Vita: Vom Edelknaben der Medici zum Jesuitenpater, der in Ausübung seiner caritativen Pflichten an der Pest erkrankte und daran starb. Jösses!

Einplanen solltet ihr mit Pausen ca. 3,5 Stunden. Der reine Wanderweg beträgt 2,5 Stunden in normalem Gehtempo. Festes Schuhwerk ist angebracht, da Passagen vom Regen aufgeweicht sein können. Außer einer etwas steilen Abwärtspassage, allerdings auf einer asphaltierten Straße, in Dörsdorf, lässt sich der Rundweg sehr gut bewältigen. Das nächste Mal würde ich ihn aber im April, Mai wandern um schon etwas mehr Blütenfrische und Hummelgesummel zu haben. Insgesamt ist die Magmatitkuppenrunde aber wirklich abwechslungsreich, beschaulich, gut ausgeschildert, nicht zu anstrengend und für Leute mit normaler Kondition wunderbar geeignet.

Mehr erfahrt ihr auf der Webseite der Stadt Lebach, wo auch noch andere Wanderwege beschrieben werden.

Viel Spaß beim Wandern

Stina Julclub Leben bei den Wichteln