Ja, also, wenn Hasenfrau so ein Schiffchen mit Fernbedienung zu Ostern bekommt, ist erst mal stundenlanges Ausprobieren angesagt. Gut, wenn Hasenmann dann einen AdHoc-See anlegt, damit gleich die Segel gesetzt werden können. Der Schubkarren mit der frischen Beeterde muss jetzt erstmal warten, wenn ich mir den leicht paralysierten Blick der Hasendame so betrachte. Aber Freizeit geht vor! Lange schon wollte ich ein Frühlingsbild mit einem Gewächshaus malen. Gewächshäuser sind für mich wirklich der Inbegriff von Wachsen und Gedeihen, vom Leben in und mit der Natur. Stelle mir vor, dass sich die Hasen, wenn es Dunkel wird, in die Wärme des kleinen Glashauses zurückziehen, eine kleine Öllampe entzünden, die rote, bauchige Kanne mit dem heißen Löwenzahntee auf den Tisch stellen und an einem Stück Möhrenkuchen knabbern. Das Bild könnte also auch DasGewächshaus heißen. Aber das sind die Hasen ja schon gewohnt. Es ist ihr Zuhause. Neu ist das Schiffchen. Zumindest das Hasenmädchen wird heute Nacht davon träumen. Ich meine, mit so einem Schiffchen lässt sich ja die Welt erkunden…
Ich weiß ja nicht, ob so ein Windrädchen noch irgendein Kind vom Hocker reißen würde. In meiner Kindheit jedenfalls liebte ich die fröhlichen Windmaschinen sehr. Jedes Jahr bekam ich eins. Wenn es sich drehte, war der Frühling ganz nah. Die Luft erfüllt von all unseren Sehnsüchten, Erwartungen an den Sommer. Der Osterjahrmarkt, auf dem wir unser ganzes Taschengeld für Karussellfahrten und gebrannte Mandeln ausgaben, lockte ebenfalls. Ostern ist übrigens mein Lieblingsfest. Im Grunde wünsche ich mir nichts mehr als mit meinem Stefan und unserem Dackelchen im Garten zu sitzen. Ganz entspannt. Vielleicht mit einer guten Tasse Tee oder Kaffee. Umschwirrt von Hummeln, Schmetterlingen und Bienen, umhüllt vom Duft vieler bunter Frühlingsblüher. Das wünsche ich euch auch.
Meine kleine Kunstsammlung wächst und gedeiht, aber Augen muss ich noch üben
Da sitze ich nun. An unserem Esstisch. Mit meiner Schere, Kleber, Aquarellfarbe, Filzstiften, Glanzpapier. Vor mir ein weißes Blatt, das sich hoffentlich gleich mit Landschaften, Wichteln, Tierwelt füllen wird. Vollkommen manuell. Und Ausdruck meiner ausgeprägten Wichtelmania. Kurz nach der Geburt muss ich wohl einem solchen über den Weg getapst sein. So à la Lorenzscher Gänseprägung. Tja, und seitdem werd ich sie nicht mehr los. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ganz stolz habe ich soeben meine neue Arbeitsleuchte angeknipst. Aha, es werde Licht! Prima, ich kann wieder sehen! So ein altersbedingter Dauerweichzeichner ist faltentechnisch, wenn ich mich morgens im Spiegel betrachte, zwar ganz nett, beim Zeichen, Schneiden & Co. ist er aber echt nervig. Im Wohnzimmer: Unser Mann am PC. Stefan. Seit ca. zwei Stunden dringt ein „Unglaublich!“ nach dem anderen an meine armen Ohren. „Was für ein Bild soll die KI denn machen?“, ruft er mir fröhlich zu und senkt damit meine Stimmung nebst Kreativität Richtung Nullpunkt. Eigentlich, so denke ich noch, soll die KI gar kein Bild machen. Dafür sitze ich ja hier. Mit meinen Händen, meinen Gedanken und Ideen. „Jetzt sag doch mal!“, drängelt mein Mann. Ich schleppe mich Richtung PC. Lasse mich neben meinen Mann aufs Sofa plumpsen. „Wichtel, Rehe, märchenhaft“, murmele ich lustlos. Stefan haut wohlgemut in die Tasten. Keine 30 Sekunden später: Hypergelaunte Wichtel in obgligatorisch roten Mützen turnen über den Bildschirm, Bambi schaut mich aus verdammt großen Augen an, als wüsste es selbst nicht, wie es plötzlich in dieser glitzernden Landschaft aus wolkigem Schnee gelandet ist. Perfekt! Und selbst schuld. Also ich. Hätte mir ja ein anderes Szenario ausdenken können. Rembrandt gemischt mit Miro. Mein Dackel als spanischer Edelmann. Oder was uns sonst noch so Abstruses einfällt. Bin kurz davor meine Mal- und Schnipselausrüstung dem nächsten Kindergarten aufs Auge zu drücken. Wann hätte ich jemals ein so geniales, streichelzartes Rehlein hingekriegt? Nie, nie, nie. Und meine Wichtel? Sie leiden zuweilen unter dezenter Gesichtslähmung, weil mir der Pinsel respektive der Tuschestift ausgerutscht ist. Augen kann ich sowieso nicht so gut. Nasen könnten auch besser sein. Vielleicht könnte ich ja schauen, wie die KI das gemacht hat…? Nein, ich will´s gar nicht wissen. Soweit käme es noch: Bei einem kunstbegabten Roboter abzukupfern!
Ich flüchte zurück ins Esszimmer. Nach meiner Begegnung mit den entsetzlich guten Resultaten der KI fühle ich mich wie ein dreißig Tage alter Luftballon. Ein grauer. Wozu denn noch irgendwas selbst tun, wenn eine weitaus intelligentere Macht mir nicht nur das Heft, sondern gleich Pinsel und Schere aus der Hand nehmen kann? Mit ihrem riesigen Repertoire an Kunst und Kitsch. Dabei gibt´s doch schon spätestens nach der Postmoderne nichts Neues unter der Sonne mehr.
Um es gleich zu sagen: Ich hasse Wettbewerbe jeglicher Art. Egal ob beim Schwimmen, Backen oder Malen. Konkurrenzszenarien lösen bei mir eine Art akuter Totenstarre aus. Und jetzt bin ich volle Kanne in ein solches geraten. Juttastina im Kampf gegen die Maschine. Ja, hallo? Geht´s noch? Ganz klar ist doch, dass meine Bilder unverwechselbar sind. Wie bitte? Die KI könnte mich nachahmen? Sicher. Mit Leichtigkeit. Der Punkt ist aber doch: Keine KI der Welt will mich überhaupt nachahmen. Dafür bin ich zu unbekannt, zu unbedeutend, zu wenig sozialkritisch, nicht zukunftsweisend, nicht bahnbrechend genug. Aber eins bin ich auch: Originell. Und ich bin immer zuerst da. Wie wir ALLE! Juhu!
Zeit also für einen kleinen Ausflug in die Ethymologie:
Besonders die letzten sechs Bedeutungen finde ich doch sehr schön. Zumal sich perfekt nicht unter ihnen befindet. Und großherzig wie ich bin, darf die KI das alles auch sein. Und gerne und gerade darf sie auch perfekt sein. Denn das macht den wunderbaren Unterschied. Ihr denkt, ich hab was gegen Computer? Doch wie ihr weiter unten seht, zeichne und male ich ab und zu auch mit einem digitalen Zeichenbrett, das ich sehr mag. Ich habe also nichts gegen PC´s. Nein, sie sind hilfreich und zumeist gut. Vor allem für zarte Farbverläufe. Und ein armes Tamgotchi würde ich niemals verhungern lassen. Wahrscheinlich hätte es sogar ein eigenes Bettchen…
Und dann ist da ja noch meine neue Tageslichtlampe. Wollen doch mal sehen, ob wir mit verbesserter Sehkraft der KI nicht die Stirn bieten können!
Und plötzlich nehme ich die Schere in die Hand und fange an zu schneiden, schraube die UHU-Tube auf. Weil ich nicht anders kann. Spiel, Satz und Sieg!
Ich wünsch euch allen viel Kreativität im neuen Jahr und viel Vergnügen mit meiner kleinen Gallerie! Hoffe, ihr seht mir nach, dass meine Bilder z.T. nicht ganz perfekt abgebildet sind. Das liegt an meinen digitalen Fertigkeiten. Ich geb´s zu. Ja, und dann möchte ich mich auch noch herzlichst bei Frau Gudrun Sjödén bedanken, deren Mode ich sehr mag. Ohne ihre farbstarken Kataloge würden viele meiner Kollagen gar nicht existieren. Alltså, tack så mycket, snälla!
Elsass-Tassen von Julclub
Kerzenständer NURI, nach einem Entwurf von mir.Sausagewalk, Turin, Italy – October 23, 2015: Fountain in Piazza Castello (Castle Square) with walking people and dogsWichtelmädchen Cathy beim Kräftemessen: Hoppla Geiß! Entwurf für eine TasseWichtelmädchen Cathy beim Guglhupf-Event. Entwurf für eine Wichteltasse mit ElsassmotivDoerthe und Charly in NürnbergSyrén – FrühlingserwachenNur Wichtel wimmeln dieser Tage!Julclub-Tasse Wichtel auf RentierJulclub-Tasse God JulSchranktür linksSchranktür rechtsHaremysIllustration zu Eichendorffs Aus dem Leben eines Taugenichts, eins meiner LieblingsbücherEntwurf für Werbemagnete für River Nordic DesignKleiner Sami im FlugDrachenkinderEntwurf für eine Tasse und einen Aufkleber La vie est belle à La HoubeWo Fuchs und Huhn sich Goddag sagenMidsommar-Tasse von JulclubProfilbild für Julclub. Nicht, dass ich so aussehen würde…Julclub-Tasse „Björnbär“ aus der Herbst-/Winterkollektion 2018 von JulclubAquarell zum Kräftskiva, schwedisches Krebsessen, 2018
Diese Hasen sind schneller gebacken, als ein Langohr hoppeln kann. Wenn ihr die passenden Ausstechförmchen habt, dann steht einer Hasenparty nichts mehr im Wege. Fehlt nur noch der Löwenzahnwein! Frohe – hicks! – Ostern!
Running gag
Zubereitungszeit: ca. 1 1/2 Stunden (Beschwören möcht ich´s nicht)
Menge: ca. 35 Häschen (zwei Backbleche voll)
Kalorien: Danke der Nachfrage!
davdavdav
Das braucht ihr:
300 g Weizenmehl
100 g Puderzucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 TL abgeriebene Zitronenschale
200 g Margarine (zimmerwarm)
1 Eigelb (Größe M)
Für den Guss:
2-3 gehäufte EL Puderzucker
Zitronensaft von ca. 1/4 Zitrone
Pack die Badehose ein, oder lass es einfach sein!
So wird´s gemacht:
Mehl, Puderzucker, Vanillezucker mischen. Ei trennen. Eigelb zusammen mit Margarine dem Mehl-Gemisch zugeben und mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig kneten.
Ofen auf 180 °C (Umluft 160°C) vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier auskleiden. Teig auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche ca. 4 mm dick ausrollen und Häschen ausstechen. Auf die Backbleche legen und 15 Minuten backen, bis die Plätzchen eine leichte, goldbraune Farbe annehmen. Herausnehmen und auf einem Kuchenrost abkühlen lassen.
Für den Guss den Puderzucker mit soviel Zitronensaft verrühren, dass eine sämige Masse entsteht. Wer möchte, kann sie noch mit Lebensmittelfarbe einfärben. Guss in eine Spritztülle füllen und Häschen nach Herzenslust verzieren. Da ich faul bin, tragen nur ein paar von ihnen Hosen, zeigen sich also in ihrer natürlichen Anmut. Mit Lebensmittelfarbe, Nutella o.ä. einen kleinen Klecks auf´s Zuckerauge geben. Fertig!
Nicht geheuer!
In einer Keksdose halten sich die Häschen etwa 2 Wochen.
Einer meiner ersten Versuche mit einem Graphik- und Bildbearbeitungsprogramm zu malen: Ein Häschen, das sich nach getaner Arbeit ein Schläfchen im Grünen gönnt. Euch allen ein frohes Osterfest!