Leckere Ferrero-Rocher-Torte für Nicht-Fans

Yeah! Ich geb mir die Kugel!

Vom smarten Umgang mit einer Horde Krokantkugeln

Sieht spacig aus, ist aber ein ziemlicher Umwelthammer.

Ehrlich? Ich mag Ferrero-Rocher-Kugeln nicht besonders. Ferrero Küsschen, ja. Dennoch bekomme ich die Krokantvariante mit schönster Regelmäßigkeit geschenkt. Die Kugel. Mit den Nüssen. Mit der involvierten Waffel. Mit dem Nougat. Bislang war Weiterverschenken eine Option, denn es gibt echte Fans. Normalerweise stapeln die Schokokugeln sich fein säuberlich in einem durchsichtigen Plastikkästchen. Aber diese Weihnachten, diese Weihnachten bekam ich eine riesige Kunststoff-Pyramide, in der sich Kugeln in rauen Mengen türmten. Gleich einer Lotteriespirale mit lauter Nieten. Zumindest für mich. Vielleicht mutmaßt ihr, dass die edlen Spendenden allesamt einen Groll gegen mich hegen. Aber nein, weit gefehlt! Aus unerfindlichen Gründen glaubt man/frau, ich sei der größte Krokant-Kugel-Fan überhaupt. Das kommt davon, wenn man seinen Standpunkt nicht deutlich macht, weil man den Schenkenden nicht verprellen möchte. Kann ja schlecht sagen, dass mir die Küsschen lieber wären. Da war also es also, das Ding aus einem anderen Schokoladen-Universum. Ein Spitzbunker aus Plastik, jede einzelne Praline in wehrhafte Goldfolie verpackt, in braunen Papierförmchen meiner Lust auf Süßes harrend. Auf jeder klebte noch ein kleines Etikett mit dem allseits bekannten Logo. Macht also gefühlte zweihundert Schildchen. Sie starrten mich an. Die tausend Augen des Dr. Marbuse waren ein Klacks dagegen. Mein persönlicher umwelttechnischer Weihnachts-Ober-Gau. Also weiterverschenken…

Dann wurde es doch noch lecker.

Sah mich schon mit der Spirale des Todes einem meiner umweltbewussten Freunde aufwarten. „Also nein, Stina, das hätten wir nicht von dir gedacht!“ Achtung Vortrag! Und dann wären die Ungeliebten womöglich im Müll gelandet. Oder auf eine Rundreise durch Deutschland geschickt worden, damit sie am Ende wieder bei mir gelandet wären. Nach Ablauf des Verfallsdatums. Dann fielen mir die gesunden Äpfel ein. Esse sie natura nicht gerne. Als Kuchen aber – Mmh!

Ich recherchierte, wie ich die verflixten Teile in etwas Essbares verwandeln könnte. Leute, wollte nicht noch ein vierwöchiges Konditoren-Praktikum absolvieren müssen, um die Kugeln zu verbasteln! Auf einen Sahne- oder Zuckerschock kann ich ebenfalls verzichten. So hab ich mir dann was Eigenes ausgedacht. Mein Dank hier an alle, die mich mit ihren Rezepten inspiriert haben. Nicht zu kompliziert sollte die Torte in der Herstellung sein. Außerdem wollte ich meine Aggressionen gegenüber den Krokantmonstern (besonders den waffligen Anteilen) ausleben. Zwei Fliegen mit einer Klappe also.

Nachdem ich etwa 20 Minuten versucht hatte, den Einstieg in die Pyramide zu finden, zerfetzte ich mit roher Gewalt den bis dato unsichtbaren Klebstreifen am unteren Ende des Bauwerks. Dann musste erst mal der Gelbe Sack her, um der Kunststoffmassen Frau zu werden. Die 24 NASA-Kugeln waren da noch nicht mal ausgepackt. Also wieder Müll. Warum macht man sowas? Warum kauft man sowas? Warum bekommt man sowas geschenkt?

So, erhalte ich jetzt eine Packung, mache ich einfach eine Torte draus. Der Boden kann wahlweise mit Mandeln oder Haselnüssen gebacken werden. Mein Favorit ist der mit den Mandeln, weil er hellgelb leuchtet. Die Torte ist echt delikat, hält sich lange (hätte mich auch gewundert, wenn nicht, ha!), wird sogar immer besser. Hier also mein Rezept für eine leckere Ferrero-Rocher-Torte. Einfach, aber man braucht Zeit, Geduld und Mut. Denn wissen wir, was in so einer Kugel eigentlich drin ist?

Ihr braucht:

Eine Springform Durchmesser 26 cm

Backpapier für den Boden der Form

Für den Teig:

150 g Margarine, zimmerwarm

120 g Zucker

4 Eier

1 TL Backpulver

200 g Haselnusskerne, gemahlen oder Mandeln, gemahlen

1 TL Zimt

1 Prise Salz

Zum Bestreichen des Bodens:

4 EL Mirabellenmarmelade

Für die Füllung:

22-24  Ferrero-Rocher-Kugeln

400 g Sahne

Je 1 TL Speisestärke u. Puderzucker miteinander vermischen und wie Sahnesteif verwenden.

1 Päckchen Vanillezucker

Zum Verzieren:

30 g Haselnusskerne bzw. Mandeln, gehackt

40 g Bitterschokolade

Zubereitung:

  1. Backofen aufE-Herd 175° / Umluft 150° vorheizen.
  1. Weiche Margarine und Zucker schaumig rühren.
  2. Eier unterrühren
  3. Backpulver mit den gemahlenen Haselnüssen oder Mandeln vermischen und unterrühren.
  4. Den Boden der Springform mit Backpapier auslegen und den Teig darin verstreichen.
  5. Im vorgeheizten Backofen 25 – 30 min. backen. Vollständig auskühlen lassen.
  6. Springformrand vorsichtig vom Kuchen lösen. Falls nötig, vorher mit einem Plastikmesser leicht vom Rand lösen. Boden auf eine Kuchenplatte stürzen. Backpapier abziehen.
  1. Einen Tortenring oder den Springformrand wieder um den Boden legen. Boden mit Mirabellenmarmelade dünn bestreichen.
  2. Ferrero-Rocher-Kugeln in einer Schüssel fein zerdrücken.
  3. 400 g Sahne steif schlagen, dabei Speisestärke-Puderzuckergemisch und Vanillezucker einrieseln lassen.
  4. Die Ferrero-Rocher-Brösel unter die Sahne heben. Auf dem Boden verteilen und glatt streichen.
  5. Etwa 1 Stunde kühl stellen.
  6. Gehackte Nüsse in einer Pfanne goldbraun rösten.
  7.  Bitterschokolade in Stücke brechen. Im Wasserbad unter Rühren schmelzen.
  8. Geröstete Nüsse am Rand entlang auf die Torte streuen. Geschmolzene Schokolade von weit oben kreuz und quer auf die Torte gießen, sodass ein Netzmuster entsteht. Ihr könnt aber auch Spiralen gießen, Blümchen usw. Das geht am besten mit einem Pfännchen mit Ausguss oder einem Milchkännchen.
  9. Falls noch Rocher-Kugeln übrig sind: Mit einem Messer halbieren und auf die Torte setzen. Mindestens 2 Stunden kühl stellen.

Die Torte hebt sich bei guter Kühlung bis zu 4 Tage auf. Schmeckt am 2. Tag noch besser, wenn sie so richtig gut durchgezogen ist.

Guten Appetit!

Stina Advent

Flyg-humla-flyg!-tȧrta

Flieg-Hummel-flieg!-Torte

Ich liebe Hummeln. Diese emsigen, pelzigen Tierchen die summend von Blüte zu Blüte fliegen. Diverse Kinderbücher zum Thema haben mich fürs Leben geprägt. In meinen Kindertagen schwärmten Hummelmännlein noch mit Chapeau und keckem Schal, die Weiblein mit gepunkteten Kopftüchern und Weidenkörbchen zum Honigsammeln aus. Abend saßen sie mit Maikäfer und Co. vor ihrem Wurzelhäuschen und schmauchten ein Pfeifchen.  Mysigt! Gemütlich! Natürlich kamen oft Wichtel zu Besuch, nicht ohne einen Strauß blauer Glockenblumen mitzubringen. Auf der Flyg-humla-flyg!-Torte, die zu Ostern gebacken wurde, dürfen die kleinen Gesellen nektarmäßig aus dem Vollen schöpfen.

Endlich Frühling!

Zugegeben: Wie eine Torte vom Konditor sieht meine Hummeltorte nicht aus. Nicht mal so, wie bei meiner Mutter. Aber sie schmeckt hervorragend. Was kann ich dafür, wenn ich die fertigen Zuckeraugen im Supermarkt überteuert fand und dachte: Das kann ich selbst? Und dass die meisten meiner Aprikosenhummeln daher aussehen wie Robert Smith von The Cure zu seinen besten Zeiten? Also: Ihr kriegt das sicher besser hin. Auch die Streifen aus Zartbitterschokolade, die sich – exakt!– hinter den Mandelflügelchen der Honigsauger über den kugelrunden Rücken ringeln sollen. Und den Überschuss an Aprikosenmus löffelt ihr am besten schon vorher weg, damit die armen Hummeln nicht im fruchtigen Gelb ertrinken. Wenn ihr den Biskuit nicht zweimal durchschneiden könnt, klappt´s auch mit einmal. Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl bekommt ihr eine wunderbare Frühlingstorte hin, mit der ihr sicher punkten könnt. Selbst mit einem Überschuss an Daumen an den Händen tragt ihr somit zur Erheiterung eurer Familie resp. Gäste bei. Vielleicht könnt ihr sogar ein Kreativ-Test organisieren: Tatsächlich haben vor dem Verzehr einige betroffene Familienmitglieder gefragt, was das da auf der Torte denn eigentlich sein soll. Na, Hummeln im Honigbad, ihr Doofis! Frohe Ostern! Glad Pȧsk!

Trunkene Hummeln

Flyg-Humla-flyg-tȧrta (ca. 1 3/4 Stunden für Realisten)

Teig:

200 g  Mehl

1/2 Päckchen  Backpulver

5 Eier (Größe M)

1 Prise Salz

150 g  Zucker

1 Prise Kardamom (ohne den geht gar nichts!)

Creme:

100 g  Zucker

2 Päckchen Vanillezucker

750 g  Magerquark

250 g  Mascarpone

Dekohummeln:

1 große Dose Aprikosenhälften

50 g  Zartbitterschokolade

Mandelblättchen

Zuckeraugen (im Backzutaten-Regal)

Lustige Aprikosen- Hummeln auf Torte

Sȧ här gör du (So geht´s):

Backofen vorheizen: E-Herd 180 °C/Umluft 160 C°. Den Boden einer Springform (26 cm) mit Backpapier auslegen.

Biskuit:

Mehl und Backpulver mischen. Eier trennen. Eiweiß mit Salz zu steifem Schnee schlagen. 150 g Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker hinzufügen. Eigelb vorsichtig unterrühren. Mehl-Backpulver-Mischung darauf sieben, Kardamom hinzufügen und alles sanft unterheben. Biskuitteig in die Form füllen, glatt streichen. 30 Minuten backen. Biskuit mit einem Messer vorsichtig vom Springformrand lösen. Springformenrand abnehmen. Kuchen auf ein mit Backpapier belegtes Kuchengitter stürzen und mit dem mitgebackenen Backpapier auskühlen lassen.

Creme:

Quark, Mascarpone, 100 g Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker verrühren und kalt stellen.

Dekohummeln:

5-6 Aprikosen gut abtropfen lassen. Schokolade im Wasserbad schmelzen. Aus Backpapier eine kleine Spitztüte formen. Spitze abschneiden. Schoko-Streifen quer über die Aprikosen spritzen. Vorderes Drittel freilassen. Für die Flügelchen mit einem spitzen Messer die Aprikosen zweimal leicht einstechen und die Mandelblättchen hineinstecken. Zuckeraugen mit etwas Schokolade aufkleben. (Die Augen auf meiner Torte habe ich mit Deko-Zucker-Glasur aufgemalt.) Restliche Aprikosen pürieren.

Endspurt:

Biskuit zweimal (oder einmal) waagerecht durchschneiden. Unteren Boden auf eine Tortenplatte legen und je nach Bodenanzahl die Creme anteilig darauf verstreichen. Den obersten Boden daraufsetzen. Diesen sowie den Rand mit der restlichen Creme bestreichen. Hummeln draufsetzen. Torte mit Aprikosenpüree um die Hummeln herum nicht zu üppig übergießen. Smaklig mȧltid! Guten Apetit!

Frohe Ostern! Glad pȧsk!

 

 

Bûche de Noël – Kein Baumstamm, kein Weihnachten!

Die Variante mit der Sahne drumherum

Bûche de Noël: Der traditionelle Baumstamm darf an Weihnachten in keinem elsässischen Haus fehlen. Ob mit Vanille-, Kaffee- oder Schokogeschmack, die Füllungen sind zumeist reichhaltig, da mit Buttercreme gemacht. Dies hier ist eine Variante mit einer leichten Creme. Noch dazu braucht man nur 20 g Mehl. Und: Ich konnte einen Schoko-Nikolaus verarbeiten, den wir einfach nicht mehr geschafft haben!!!. Ihr könnt die Bûche wunderbar teilen und somit noch die Nachbarn oder liebe Freunde beglücken. Kalt gestellt hält er sich locker 2-3 Tage. Wird sogar immer besser. Besonders gut schmeckt er, wenn er mit Sahne ummantelt wird, wie in meiner Variante von 2020 (Siehe ganz unten!)

Buche de Noel _ eine französische Spezialität zu Weihnachten gebacken von Julclub traditionelles Backrezept
Borken so übereinander schichten… Nun ja, die Zeit drängte ein wenig; ihr wisst ja, wie das an Weihnachten ist.

Zubereitungszeit: Ca. 50 Minuten plus ca. 2 Stunden Kühlzeit

Rezept für zwei kleine Bûches de Noel à ca. 13 cm

Zutaten:

4 Eier

100 g Zucker

1 Prise Salz

20 g Mehl

20 g Kakaopulver

35 g Speisestärke

2 leicht gehäufte EL Puderzucker zum Bestreuen

Ein Geschirrtuch

250 ml Orangensaft

1 gestrichener TL Lebkuchengewürz (als Ersatz geht auch Zimt)

100 g Vollmilchschokolade

2 EL Orangenlikör

150 g zimmerwarme Butter

Für die Garnitur aus Schokoladenborken

100 g Blockschokolade Zartbitter

Eischnee für Biscuit Buche de Noel Backrezept Julclub

  • Zubereitung:
  • Eier trennen. Eigelbe und 75 g vom Zucker schaumig rühren.
  • Eiweiß mit 25 g vom Zucker und der Prise Salz zu steifem Schnee schlagen.
  • Backofen auf 180 °C bzw. Umluft 160 °C vorheizen.
  • 1 rechteckiges Backblech mit Backpapier auskleiden.
  • Mehl, Kakao und 20 g von der Stärke mischen und auf das Eigelb-Zucker-Gemisch sieben.
  • Ein Drittel Eischnee einrühren, den Rest des Eischnees vorsichtig unterheben.
  • Masse auf das mit Backpapier ausgekleidete Backblech sreichen, etwa 1 cm dick, und zehn Minuten backen..
  • Geschirrtuch mit Puderzucker bestäuben und etwas in den Stoff reiben.
  • Kuchen aus dem Ofen nehmen.
  • Geschirrtuch vorsichtig über den Kuchen breiten, seitlich am Blech festhalten und das Ganze umdrehen, sodass das Blech obenauf zu liegen kommt.
  • Blech wegnehmen (Klar!). Backpapier vorsichtig abziehen. Kuchen von der Längsseite her samt Geschirrhandtuch zu einer Rolle aufrollen. Vollständig auskühlen lassen.

Die Garnitur herstellen:

Die Blockschokolade Zartbitter im Wasserbad schmelzen. Dünn auf ein Backpapier streichen. Backpapier zusammenrollen. 30 Minuten ins Gefrierfach legen. Beim Aufrollen entstehen dann die Schokoborken.

Die Füllung herstellen:

  • Orangensaft in einen Topf geben. Die restlichen 15 g der Stärke einrühren, bis sie sich aufgelöst hat.
  • Lebkuchengewürz (bzw. Zimt) hinzufügen. Unter Rühren aufkochen lassen, bis eine puddingartige Masse entsteht. (Achtung, geht super schnell!)
  • Topf vom Herd nehmen. Vollmilchschokolade in Stücke brechen und in der Puddingmasse schmelzen lassen.
  • Orangenlikör unterrühren. Creme abkühlen lassen.
  • Butter in die noch lauwarme Creme einrühren.

Creme auftragen:

Den Kuchenboden vorsichtig entrollen und das Geschirrhandtuch entfernen. Creme zu zwei Dritteln auf den Boden streichen. Dabei rundherum etwa 1-2 cm Rand lassen. Boden wieder zu einer Rolle aufrollen. Diese in zwei Teile teilen. Jede Rolle vorsichtig auf die ihr zugedachte Kuchenplatte, Papieruntersetzer usw. heben. Bei dieser Größe geht das noch gut mit zwei Pfannenschabern. Jede Rolle mit der restlichen Creme rundherum bestreichen.

Ihr könnt die Rollen natürlich auch zuerst fertig bestreichen und sie dann auf die Kuchenplatte setzen. Den Kuchen längs mit den Borken „bekleben“, indem man sie vorsichtig in die Creme drückt. Bei mir wurde es ein wenig schwedisch brachial. Sieht aber voll baumstammmäßig aus.

2020 habe ich eine Variante mit Schlagsahne probiert. Dafür einen Becher Schlagsahne mit je einem Päckchen Vanillezucker und Sahnesteif steifschlagen und Kuchen damit verzieren. Cocktailkirschen obendrauf, Blättchen aus Papier ausschneiden und ebenfalls drauflegen. Mit Puderzucker bestäuben. Fertig!

Ich könnte mir vorstellen, dass die Bûche auch hervorragend mit Kirschsaft, Kirschschnaps und weißer Schokolade als Füllung schmeckt. Muss ich unbedingt mal ausprobieren…

Frohe Weihnachten, God Jul

Eure Stina