Zimmer mit Aussicht – Zu Besuch im Hôtel Restaurant des Vosges in La Hoube

Hotel des Vosges La Hoube, Vosges du Nord, Nordvogesen, Dabo, Rocher de Dabo

Für ein kleines Vogesendörfchen hat La Hoube an Kulinarischem einiges zu bieten, z.B. ein alteingesessenes, familiengeführtes Hotel samt gemütlichem Restaurant. Früher, so verrät uns Monsieur Schwaller senior, gab es hier Hühner, Hasen, sogar Pferde, die zur Wirtschaft gehörten. Das war, als die betuchteren Straßburger noch das Geld und die Zeit hatten, sechs Wochen am Stück in der Sommerfrische zu verweilen. Man spürt ihn noch, den Charme dieser Zeit, obwohl geschmackvoll renoviert wurde. Ein Landgasthof ohne Schnickschnack, mit dezenter Holzvertäfelung und rustikalen Stühlen, wie man es in den Vogesen erwartet: Das Hôtel Restaurant des Vosges. Man konzentriert sich auf die traditionellen Gerichte der Region, leistet sich hie und da ein wenig Extravaganz: Dos de Lieu Noir Rôti à L’Huile D’Olive à L’Acidulé de Tomates, Dorsch Provenzalischer Art (Mein Favorit!) oder Entenbrust an süßsaurer Soße. Elsässische Küche mit dem kleinen, feinen Extra, Altbewährtes in einer gut komponierten Speisekarte: Joues de Porc Demi-Sel Façon Pot au Feu Sauce Raifort, Schweinebäckchen mit Meerrettichsauce, Faux Filet du Terroir Lorrain Beurre Maître d’Hôtel, Kougelhopf Glacé au Marc de Gewurztraminer zum Desert, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wochentags gibt es zudem eine preisgünstige Plat du jour. Das Gemüse stammt aus dem eigenen Garten. Der Maître d’Hôtel  – Monsieur Jean-Luc Schwaller – kocht persönlich, unterstützt von einem kleinen, äußerst freundlichen Team, das aufmerksam ist ohne sich aufzudrängen. Man nimmt sich Zeit, ohne säumig zu sein. Unaufgeregt, entspannt die Atmosphäre.

Hotel_Restaurant_des_Vosges_La_Hoube_Vosges du Nord_Nordvogesen_Lorraine_Lothringen_Elsass_Übernachten

 

 

Ein wenig scheint hier die Zeit stehen geblieben zu sein. Am Sonntag lassen sich die Herren am Tresen ihren Frühschoppen schmecken, diskutieren das Neueste aus Strasbourg oder Paris in einem Gemisch aus Elsässisch und Französisch, zischen ein letztes Cannettle, bevor es heim zum Essen geht. Am frühen Samstagabend treffen sich die Einheimischen zum Aperitif, während die ersten Hotelgäste ihre Plätze einnehmen. Sonntag ist Familientag. Mit Kind und Kegel wird gespeist. Lange. Von September bis Dezember wird an manchen Wochenenden ausgiebig zu volkstümlichern Schlagern geschwoft. Dann geht es deftiger zu. Große Platten mit den traditionellen Cochonnailles, dem Schlachtessen, werden auf den Tischen verteilt. Der Geräuschpegel steigt. An den übrigen Wochentagen: Gediegen. Seinen Geburtstag feiert man – soll es etwas feiner zugehen – natürlich im Hôtel des Vosges.

Besonders gern sitzen wir, wenn die Tage kürzer werden, freitags- oder samstagsabends, an einem der Fenstertische, nippen an unserem Aperitif. Draußen die Silhouette des Rocher de Dabo, jenes mystischen Felsens mit Kapelle, der sich gerade von La Hoube aus so wunderbar betrachten lässt. Hier saßen wir, als wir vor vielen Jahren in dieses Dort kamen, und hier werden wir hoffentlich noch unseren Wildpfeffer mit hausgemachten Spätzle, Civet de Gibier Spätzle Maison, genießen, wenn wir alt und grau geworden sind. Schade, dass wir nicht mehr – wie früher – nach einem üppigen Menü auf unser gemütliches Zimmer wanken können. Zu nah wohnen wir jetzt am Hotel. Eine Freundin, die gerade dort übernachtet, lässt mich einen Blick auf ihr Zimmer werfen. Hat sich viel verändert? Wir durchqueren den Saal für größere Gesellschaften, die kleine Lobby mit den bequemen Ledersofas, eine Treppe: Ah, ja, die Bäder sind modern, das Zimmer (immer noch) gemütlich, die Matratzen manchem Nicht-Franzosen vielleicht einen Tick zu weich. Und – Gott sei Dank – die Nachtschränkchen haben überlebt! Der kleine Holztisch in der Ecke auch. Und die Tischdecke, die kenne ich doch! Siebziger trifft Jetzt. Sympathisch! Keine All-in-all-Aufbewahrungs-Kabine für Touristen, antiseptisch und seelenlos. Fast hätte ich Lust, mir Gottfried Kellers Kleider machen Leute zu schnappen und mich für ein Stündchen auf´s Bett zu verziehen. Und ab und zu den Blick zum Rocher de Dabo schweifen zu lassen…

Rocher de Dabo
Mystischer Rocher de Dabo

Doch schon lockt unten der Mirabell.

Kaffee Reck im Hotel Restaurant des Vosges in La Hoube, Vosges du Nord, Nordvogesen, Lorraine, Elsass, übernachten
Und zum Abschluss…

 

 

 

 

 

 

Hotel Restaurant des Vosges à La Hoube
In der Herbstsonne

Das Hôtel des Vosges ist kein Wellness-Tempel. Eher eine Wohlfühloase umgeben von dunklen Tannen, beachtlichen Felsformationen, wunderbaren Aussichtspunkten. Ideal für Wanderer, für (Mountain-)Biker, für Familien, die – Achtung! Neuer Trend! – waldbaden möchten. Für einen romantischen Wochenendausflug, ein gemütliches Mittag- oder Abendessen gleichermaßen zu empfehlen. Wer dem Kir, dem Amerbier oder dem Elsässer Riesling zu sehr zugesprochen hat, kann eins der 9 Zimmer buchen , davon einige mit Blick auf den Rocher de Dabo. „Die Nächte sind hier ruhig und frisch, und es tut gut, die nach Tannen duftende Luft der Umgebung zu atmen„, verspricht die Website des Hotels. Auch in der Weihnachtszeit, wenn im Gastraum ein kleiner Tannenbaum klitzert, während draußen leise der Schnee rieselt, ist es hier ein bisschen so, als sei die Zeit stehen geblieben.

Oui, la vie est belle à la Hoube!

La vie est belle à la Hoube
Hopla s´gilt!

Die aktuellen Preise findet ihr hier. Fahrt mal hin!

Eure Stina

La vie est belle à La Hoube – Genießen im Restaurant Le Zollstock

Zollstock Restaurant Nordvogesen Vosges du Nord

Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft wir nach einem üppigen Mal im Restaurant Le Zollstock den Weg nach Hause zurück rollten. Ja, rollten. Nicht mehr gingen. Ein bisschen wie die Blechbüchsenarmee. Oder ein ziemlich praller Kougelhopf. Zufrieden, ganz sicher satt, leicht beschwipst.

Wie wär´s heut´Abend mit dem Zollstock?, fragt mein Mann so alle drei Wochen. „Gute Idee!“, finde ich. Na, endlich! Dachte schon, er würde gar nicht mehr fragen.

Die Besitzer des Zollstocks bei der Arbeit
Die Fetters bei der Arbeit

Le Zollstock: Eine Institution in den Nordvogesen. Im gemütlichen Schankraum lassen es sich Stammgäste nebst zappeligem Nachwuchs, der Welt entsagende Teenager, die emsig auf ihren Smartphones herumtippen, Rucksacktouristen, Motor- und Fahrradfahrer gut gehen, verspeisen genussvoll die üppigen Platten und Schälchen mit elsässischen Spezialitäten, die Cristelle Fetter und ihr Team geschwind wie der Vogesenwind auf den Tischen abladen. Der Service ist aufmerksam, freundlich und professionell – chalereux, wie die Franzosen sagen. Mit dezent rot-weiß-kariertem Charme. Schnörkellos, ehrlich. Francine Fetter, die Seniorchefin, kommt gerne auf einen kleinen Schwatz an den Tisch. Wenn es die Zeit erlaubt, denn schließlich gehört der Zollstock zu den beliebtesten, zudem bekanntesten Restaurants der Region. Man kennt sich, grüßt, wird zurück gegrüßt, egal ob Stammgast oder Tourist. Wer durch den dicken, roten Vorhang den Schankraum betritt, gehört dazu. Die Frauen haben sich zurecht gemacht, die Männer tragen ihr bestes Hemd, selbst die Kinder sind chic, mit Fliege und Schleifchen im Haar. In unseren derben Wanderschuhen und Schlotterpullis kommen wir uns ein wenig underdressed vor. Aber das stört wahrscheinlich nur uns. Ah, da kommt einer in Holzfällerhemd und Schaffhose (Wohl ein Holzfäller!). Auch das ist der Zollstock.

hors d´oeuvre Zollstock
Hors d´oeuvre Zollstock – eine wirklich üppige Vorspeise!

Ist es draußen noch hell, hat man einen wunderbaren Blick über das 280-Seelen-Dorf La Hoube. Umgeben von geheimnisvollen Wäldern, auf zuweilen windumtostem Plateau thronend, ist dieser Ort die letzte Bastion Lothringens, nur einen Steinwurf vom Elsass entfernt, Ausgangspunkt für Fahrrad-, Motorrad- und Wandertouren in die Elsässische Schweiz rund um Wangenbourg. Außerdem bietet La Hoube den besten Blick auf den Rocher de Dabo mit seiner mystischen Silhouette.

So bodenständig das langgestreckte Gebäude, so gutbürgerlich die Küche. Die Speisekarte verlässlich, die Qualität gleichbleibend. Man bekommt viel zu äußerst moderaten Preisen. Keine Haute Cuisine, eher eine Mischung aus französisch und deutsch. So, wie viele aus der Grenzregion es noch aus ihrer Kindheit kennen, wenn es sonntags raus zum Essen ging. In der vierten Generation wird hier schon gekocht, und die nächste steckt schon in den Baby- bzw. Kinderschuhen. Ein Familienrestaurant in jeder Hinsicht. Ein Erlebnis!

„Was essen wir heute“, will mein Mann wissen. Ich gründle noch in der Speisekarte. Umfangreich ist sie, macht mir die Entscheidung schwer. Nehme ich heute Bouchée à la reine als Vorspeise oder das ausladende hors d`oeuvre Zollstock mit Rohkostsalaten, Russischen Eiern und heimischen Wurstspezialitäten? Vor dem ich jedesmal nach der Hälfte kapituliere. Und als Hauptgericht Faux filet? Oder vielleicht das deftige Cordon bleu au Munster? Die truite, Forelle, aux amandes? Ach, nehme ich – wie in übrigens 98 % aller Fälle – einfach das Menu Zollstock. Da bekomme ich noch ein Sorbet mit riesiger Sahnehaube als krönenden Höhepunkt. Eine kleine Abweichung vom vorgeschlagenen, hochprozentigen Dessert, damit ich nicht mit dem Taxi heimfahren muss.

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Wir lieben den Zollstock!

Nicht, dass es nur dieses äußerst schmackhafte Menü gäbe… Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Mein Mann nimmt derweil schon ungeduldig den ersten Zug aus seinem Bierglas. Er weiß: Sein Favorit ist mein Favorit. Überraschung! Als Dessert bevorzugt er jedoch den Coupe Glace Zollstock, einen riesigen Eisb(r)echer mit Vanilleeis, Kirschen, Sahnehaube, Mandelblättchen sowie einem guten Schuss Schnaps. Und mit dem muss man, fragt man echte Kenner, auch jedes Mahl im Zollstock abschließen.

Im Herbst grüßt freundlich ein rosa Plüschschweinchen von der Theke, obwohl jeder weiß, dass Schweinchen hier gegessen werden und folglich nicht viel zu lachen haben. Besonders die Cochonnaille – das traditionelle Schlachtessen mit Choucroute à l`alsacienne, Sauerkraut – dürfte jedem Vegetarier die Tränen in die Augen treiben.

Trotzdem: Würden mein Mann und ich nicht mindestens ein-, zweimal im Monat den Zollstock aufsuchen, wir würden darben. Uns würde etwas fehlen. Oh Gott, wir würden abnehmen!

Einer, der sich wirklich auskennt mit Essen, ist Gilles Pudlowski, der die Fetters samt ihrem Zollstock in den höchsten Tönen lobt:

La Hoube: le Zollstock ou le bonheur des simples

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La Hoube und Umgebung. Des belles vues…

Am besten, ihr probiert es selbst einmal aus. Es lohnt sich! Es empfiehlt sich vorzubestellen. Für größere Gruppen stehen sogar zwei weitere Räume zur Verfügung. Ein Hoch auf Le Zollstock!

Elsässisches Wichtelmädchen Cathy
Hopla s´gilt!

Guten Appetit wünscht

Stina

Alle Fotos und Zeichnungen in diesem Beitrag sind von Julclub.

Die neuen Wichteltassen von Julclub sind da. Gebt dem Wichtel ein Zuhause!

Skandinavische Wichtel auf Tassen
Designed by Julclub

Wichtel zählen zu den bedrohten Arten. Nur noch ganz selten bekommt man sie zu Gesicht: Verborgen zwischen hohen Grashalmen, im Schutz dichter Brombeerhecken, zwischen silbrig glänzenden Birken, aneinandergekuschelt unter duftenden Pfifferlingen . Der Duden führt sie statistisch gesehen als verschwindend selten nachgeschlagene Geistwesen, spricht zudem nur von dem Wichtel, also maskulinum. Heinzelmann, Kobold, Zwerg kann man da als Synonyme lesen. Dabei weiß doch jeder Wichtelmann und jede Wichtelfrau, dass sie mit Zwergen wohl eher weniger zu tun haben. Und Kobold? Da denkt doch jeder gleich an Pumuckl! Die Wichtel von Julclub sind zurückhaltender. Zeigen sich oft in trauter Zweisamkeit. Dabei feiern sie wirklich gern. Wenn es an einem kühlen Herbstabend unter einer Baumwurzel heimelig hervor leuchtet, dann können wir, wenn wir uns nur ein wenig hinabbeugen, vielleicht einen Wichtel beim Aufhängen bunter Lampions erspähen. Besonders gut leuchten Wichtelbehausungen im Schnee. Und jede Wichtelfamilie sieht es als ihre Pflicht, die Gute Stube weihnachtlich zu schmücken. Mit Papierherzen, Girlanden und Tannenzweigen. „Welch ein Jubel, welch ein Segen wird in diesem Hause sein…“

Mit viel Geduld ist es mir gelungen, ein paar Wichtel als Modelle für meine neue Kaffeebecher-Kollektion Herbst/Winter 2018 zu gewinnen. Das Ergebnis seht ihr hier.

Und wer ist überhaupt Julclub?

Julclub, das sind Stina und Steve in einem kleinen Atellier im Saarland und den Vogesen. Mit Filzstiften, Wachsmalkreiden, Buntstiften und Aquarellfarben bringen wir unsere Ideen auf´s Papier. Die fertigen Designs lassen wir dann auf Kaffeebecher drucken. Für jede Jahreszeit, jedes Fest eine spezielle Tasse.

Bis bald

Eure Stina

Wichtel-Tasse Björnbär mit Wichtel, Fuchs und Brombeeren
Julclub-Tasse „Björnbär“ aus der Herbst-/Winterkollektion 2018 von Julclub
Wichteltasse "Laternenfest" von Julclub
Wichteltasse „Laternenfest“ aus der Herbst-/Winterkollektion von Julclub
Wichteltasse "Rendjur"
Wichtel-Tasse „Rendjur“ aus der Herbst-/Winterkollektion von Julclub
Wichteltasse Herbst-/Winter 2018 von Julclub
Wichtel-Tasse „God Jul“ aus der Herbst-Winterkollektion 2018 von Julclub

Magischer Donon

Le Donon, Elsass, Vogesen, Nordvogesen, vosges, donon, heiligtum

Magischer Donon

Einen Tausender erklimmen? Schon stand mir der Schweiß auf der Stirn, aber…

Ein wenig Ausdauer und vor allem festes Schuhwerk sollte man schon mitbringen. Ein Reinhold Messner muss man nicht sein. Ehrlich gesagt, sind es auch nur ein paar hundert Meter. Nicht mal ein Seil braucht man. Wandern eben. Dennoch: Der Weg zum Donon ist besonders am Ende steil und holprig. Wie geschaffen für antike Holzkarren mit Steinrädern à la Fred Feuer–  pardon! Eisenstein. Für Hobbits eine Herausforderung. Mit 1,67 musste  auch ich ein, zwei Steinchen auf dem Po rutschend passieren. Bewunderte all jene Mütter, die mit Baby im Tragetuch tatsächlich oben ankamen. Doch der Aufstieg über Felsbrocken und bucklige Pflastersteine lohnt sich in jedem Fall.  Würde aber traute Zwei- oder Mehrsamkeit empfehlen, bevor man in den Wäldern verdorrt und verschlungen wird – sowie ein gewisses Maß an Gelassenheit bzw. „Lass die anderen ruhig vorgehen. Ich komme auch irgendwann nach.“. Denn Umknicken in leichten Sommerschuhen geht immer. Also: Knöchel schützen, Blick Richtung Boden. „Sind denn da oben ein paar Leute?“, fragte uns bang eine Wanderin. Ja, da oben, auf dem Plateau, sind Leute, wenn auch nicht so viele, wie uns auf dem Rückweg begegneten. Die Mittagszeit ist als Wanderzeit eindeutig zu empfehlen, denn die Franzosen lassen sich Zeit beim Essen. Und das sollte man auf dem Weg nach oben ebenfalls tun.

Tempel Donon
Mystisch

Los geht´s oberhalb des Restaurants Velleda, wo es einen gut ausgeschilderten Wanderparkplatz gibt. Über den Col du Donon (718 m) Richtung Le Donon (1009 m). Der Weg durch bemooste Vogesenwälder  nennt sich Sentier du Donon und ist mit folgender Wandermarkierung gekennzeichnet:

Donon, Wegbeschreibung
Auf diese Zeichen solltet ihr achten!

Felsen am Donon und Tempelheiligtum

Auf Felsblöcken weisen uns Steinmännchen (Wie halten die Steine bloß aufeinander?) den Weg. Ich ahne Esoterisches!

Nach ca. 45 Minuten auf dem Plateau angekommen:  Uff! Und dann: Ah! und Oh!. Eine atemberaubende Aussicht über die blauen Berge und zwar in Rundumsicht! Warum hab ich mich nicht schon früher hierher gewagt? Wie konnte ich leben ohne dieses Erlebnis? Natürlich sind die ergonomischen Relaxliegen bereits von schlaffen Wanderern besetzt! Egal, ich  gebe mich dieser Aussicht, der magischen Atmosphäre des Heiligen Berges hin. „Resort du Silence“ steht auf einem Schild. Ich schweige. Mit mir schweigen ein halbes Dutzend in Stelen verewigter Gottheiten. Kelten, Gallier und Römer waren hier. Und jetzt ich. Ein mystischer Ort! A(t)men!

Blick vom Donon über die Vogesen
Geschafft!

Da der Pass eine wichtige Verbindungsstraße über die Vogesen darstellte, war der dazugehörige Berg in den beiden Weltkriegen heftig umkämpft. Auch das ist – vom Parkplatz aus beginnend –  interessant dokumentiert. Aber ich bin heute mehr im Miraculix-Modus.

Tempel Donon
Auf dem Weg zum Tempel

Wissbegierige können natürlich auch die liebevoll illustrierten Kacheln – inklusive Druiden – studieren. Ohne aufdringlich zu wirken, vermitteln sie das nötige Hintergundwissen. Sogar botanisches. Gar das Rezept für den magischen Zaubertrank à la Obelix? Material über das Heiligtum gibt es im Internet wahrlich genug. Nur so viel: Es handelt sich um eine keltische bzw. römische Kultstätte, die dem Gott Vogesus geweiht war, dem Namensgeber der Vogesen – Vosges. Obwohl es sich bei den Artefakten häufig um Nachbildungen handelt, kann man sich mit wohligem Gruseln in die Zeit hineinversetzen, als an diesem Ort noch allerhand geopfert wurde. Irre ich mich oder fällt mir das Atmen schwerer, als ich den kleinen Pfad zum Tempel hinaufsteige? Wird  sich noch eine Spur getrockneten Blutes in den  zerfurchten Felsen ausmachen lassen? O.k., zu wenig Phantasie war noch nie mein Problem. Oder ist es gerade.

Weg also mit den grusligen Gedanken. Es herrscht Kaiserwetter. Der  Buntsandstein erstrahlt in herrlichstem Rosa. Flechten blitzen frech heraus.  „I was here!“  hat ein Robert  in den Fels  geritzt. „Me too.“, antworte ich in die blaue Luft. Macht Spaß, die Spuren derer zu lesen, die vor uns hier waren. Und der klare, blaue Himmel! War damals wohl schon derselbe. Hier möchte ich noch etwas bleiben. Beim Teutates!

Inzwischen ist es voller geworden. Und internationaler. Wäre schön, das Ganze einmal in aller Frühe zu besuchen, bei Sonnenaufgang. Aber dafür vermümmle ich den Sonntagmorgen wohl zu gern im warmen Bett.

Also Abstieg. Meine Knie! Und knurr! Ein Loch in den Bauch geatmet. Wer jetzt nicht noch die Reste vom Vortag vertilgen muss, kann sich unterhalb des Wanderparkplatzes im Restaurant  Complexe Hôtellier du Donon (Velleda) stärken. Sehr gemütlich, mit viel Holz und Rotweißem im elsässisch-vogesischen Stil eingerichtet. Auf der Website gibt es auch Infos zu Thementagen bzw. –abenden. Wer nicht mehr nach Hause fahren möchte (oder kann…) sollte hier ein Zimmer buchen. An kalten Wintertagen kann man hier wunderbar im angeschlossenen Spa relaxen.

Donon, Vallée de la Bruche, Vosges du Nord, Vogesen
Etwas zur Orientierung

Hier gibt´s weitere Informationen zu  den Wanderungen rund um den Donon. Der archäologische Rundwanderweg ist allerdings bedeutend länger (ca. 4 Stunden) als mein gradliniger Aufstieg.

Macht´s euch gemystisch!

Eure Stina

Kaffeetrinken mit Wichtelmädchen Cathy

Etwas für Elsass-LiebhaberInnen. Klar, Cathy ist Elsässerin und Wichtel. Entstanden ist sie, als wir das Logo für ein Gasthaus von Freunden entwarfen. Wir, das sind Stina und Steve in einem mobilen Atellier im Saarland und den Vogesen. Ganz einfach Julclub! Gemalt mit Filzstiften, Wachsmalkreiden und Buntstiften lassen wir unsere Hopla-Designs auf Kaffeebecher drucken, und zwar beidseitig (außer Hoppla s´kougelt). Achtung: Der Slogan wurde auf „Hopla“ mit einem „p“ abgeändert, da dies dem Elsässischen Wörterbuch entspricht. Schaut auch gerne mal bei Pinterest unter„tassen elsass“ rein! Hier findet ihr auch weitere Rezepte und Pinnwände zu Elsass, Vogesen und Skandinavien.

Seht euch auch die Serie mit den anderen Wichteln an!

Bis bald

Eure Stina

(Alle Fotos in diesem Beitrag von Julclub)

Kleine Wanderung zum Rocher de Dabo mit Überraschung

Sonntage sind ja manchmal ein wenig tröge. Das einzig Richtige ist dann Bewegung. So haben mein Mann und ich uns auf eine kleine Wanderung durch die Nordvogesen mit Ziel Rocher de Dabo begeben.

Rocher de Dabo
Rocher de Dabo

Gleich hinter dem Hôtel des Vosges in La Hoube ging´s in den Wald. Herrlich, die frische Luft nach dem lang ersehnten Regen! Ein wenig Kondition sollte man schon haben, denn es geht bergauf, bergab. Oben angekommen erwartete uns eine Überraschung:

Erstens: Man hat begonnen, die Burgmauern zu renovieren.

Zweitens:

Imbiss auf Rocher de Dabo
Imbiss auf dem Rocher de Dabo

Es gibt auf dem Felsen neuerdings einen hübschen kleinen Imbiss mit allem, was das Herz begehrt. D.h. für meinen Mann einen Kaffee, für mich eine Crêpe sucrée. Atemberaubender Blick über die Nordvogesen inklusive! Die Karte ist klein, aber gut aufgestellt. Die Initiative hat sich inzwischen rumgesprochen: Biker, Wanderer, Ausflügler genossen die Sonne und das ein oder andere Amer Bière. Charmant, so ein kleiner Imbiss!

Rocher de Dabo Blick über Vogesen
Blick vom Rocher de Dabo über die Vogesen

Und am Ende des Tages noch ein Wichtelmädchen gemalt:

Bis bald

Eure Stina