Beignets au Brocciu – Korsische Krapfen mit Ziegen- oder Schafsfrischkäse

Brocciu ist der korsische Ziegen- oder Schafsfrischkäse. Für die Beignets könnt ihr ersatzweise auch Ricotta nehmen, wobei dann etwas von dem authentischen Geschmack verloren geht. Auf Korsika, und nur dort, könnt ihr die fluffigen Bällchen an jeder Ecke kaufen. Sie sind so köstlich, dass man mehr davon isst, als man sollte. Ohne diese Beignets, in Fett ausgebackene Krapfen, ging bei einer Verlobung gar nichts. Hatten beide Parteien hineingebissen, galt das Eheversprechen als bindend. Also, achtet drauf, mit wem ihr sie teilt!

Das folgende Rezept stammt aus dem wunderbaren Buch von Nicolas Stromboni „Du pain, du vin, des oursins“, das in unserer Ferienwohnung lag. Der Klassiker in Punkto korsische Spezialitäten sowie Träger des Prix Figaro du livre gourmand 2016 (siehe auch Foto oben). Mehr als ein Kochbuch, erfährt man Wissenswertes zur korsischen Kultur und Geschichte. Gewürzt mit einem guten Schuss korsischen Humors. Ich habe mir erlaubt, das Rezept für die Beignets frei zu übersetzen. Natürlich nur so frei, dass sie noch gelingen.

Ihr braucht:

Eine Küchenmaschine. Ein Rührgerät tut`s auch. Einen tiefen Topf zum Frittieren.

Zutaten:

500 g Brocciu bzw. Ricotta

500 g Weizenmehl (Type 405)

2 Eier

2 TL Weinbrand

1 Päckchen Backpulver

Weißer Zucker zum Wenden

2 Liter Erdnussöl (z.B. von Lesieur)

Am Morgen:

Mehl, Backpulver, Eier, Weinbrand miteinander verrühren. Soviel lauwarmes Wasser hinzufügen, dass ein geschmeidiger Teig entsteht. Achtung, er darf nicht flüssig werden! Einen halben Tag bei Raumtemperatur ruhen lassen.

Am Nachmittag:

Das Öl in einem hohen Topf erhitzen. Den Brocciu bzw. Ricotta in etwa haselnussgroße Stücke brechen. Diese auf dem Teig verteilen und jeweils von Hand mit Teig umhüllen und zu tischtennisballgroßen Klößchen formen. Vorsichtig in das sehr heiße Öl geben. Wenn die Beignets goldgelb sind, mit einer Schaumkelle herausnehmen. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen. In Zucker wälzen und noch warm servieren.

Un bellu appetitu

Eure Stina