Vorösterlicher Spaziergang durch Strasbourg. Außerdem: Karneval am 10. März 2019

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Beim Stöbern durch meine Bildersammlung bin ich auf diese kleine Serie gestoßen. Zwar von letztem Jahr, aber so habt ihr die Chance dem schönen Straßburg einen Osterbesuch abzustatten. Auch im Regen, mit dicker Jacke und Schirm, absolut sehenswert. Lasst euch Zeit. Plant ungefähr drei, vier Stunden ein.

Die Route:  Museé d´art moderne et contemporaine – Quai de Paris – Rue des enfants – Place Kléber – Rue Sainte Barbe – Grand´Rue – Kathédrale – Place de Zurich und zurück.

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Auch im Regen schön: Straßburg

Ihr startet vom modernen Museum aus, spaziert am Quai de Paris entlang und stoßt auf die Rue des Enfants. Hier gibt es kleine Shops, internationale Cafés und Restaurants. Eine Entdeckung! Ein wenig abseits der Touristenroute. Aber das wollen wir ja gerade. In einem originellen Bau- und Gartenmarkt haben wir Haselzweige für Ostern gekauft. Freue mich schon auf einen prachtvollen Strauß mit bunten Eiern!

Strasbourg_Rue_des_enfants
Von ganz besonderem Charme

Weiter geht´s zur  Grand` Rue. Ein Besuch lohnt sich immer, da es hier ausgefallene, alternative Geschäfte gibt. Für Teetrinker: Im Le Thé des Muses, 19 Rue Sainte Barbe, lässt sich bei einer Tasse Tee in Clubsesseln entspannen. Auf meinem Blog findet ihr einen extra Beitrag zu diesem schönen Salon.

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So Ostern!

Spaziert zur Kathédrale. Den Weg dorthin findet ihr immer. Ob ihr den Wegweisern folgt oder den Blick gen Himmel richtet. Vergesst nicht den kleinen Hund zu grüßen, der sich am Aufgang zur Kanzel ein Nickerchen hält. Knurrt euch jetzt der Magen? Im urigen Kellergewölbe des Gurtlerhoft könnt ihr elsässische Spezialitäten genießen, z.B. Poulet au Riesling und einen Flammkuchen mit Blaubeeren zum Kaffee! Sicherheitsspieler sollten hier einen Tisch reservieren. Nach einem ausgiebigen Mal wandert ihr zurück über die Rue des Frères mit vielen Shops und Gallerien, dann über den Pont Sainte Étienne wieder zurück Richtung Musée d´Art moderne et contemporaine mit wunderbaren wechselnden Ausstellungen. Als Tourist lässt man das Viertel um den Place du Zurich häufig links liegen. Dabei ist es gerade im Aufbruch mit alternativen Läden und bunter Gastronomie.

Straßburg_Strasbourg_Kathédrale,Grand´Rue, österliche Tour
Auch im Regen bunt

Viel Spaß bei dieser kleinen Tour

Eure Stina

Übrigens: Wer vom Fasching in Deutschland noch nicht genug hat, kann am 10. März 2019 in Strasbourg nochmal Karneval feiern. Den Ankündigungsplakaten nach ein Event der Extraklasse!

Das offizielle Werbeplakat des Office du Tourisme Strasbourg

 

 

Bûche de Noël – Kein Baumstamm, kein Weihnachten!

Die Variante mit der Sahne drumherum

Bûche de Noël: Der traditionelle Baumstamm darf an Weihnachten in keinem elsässischen Haus fehlen. Ob mit Vanille-, Kaffee- oder Schokogeschmack, die Füllungen sind zumeist reichhaltig, da mit Buttercreme gemacht. Dies hier ist eine Variante mit einer leichten Creme. Noch dazu braucht man nur 20 g Mehl. Und: Ich konnte einen Schoko-Nikolaus verarbeiten, den wir einfach nicht mehr geschafft haben!!!. Ihr könnt die Bûche wunderbar teilen und somit noch die Nachbarn oder liebe Freunde beglücken. Kalt gestellt hält er sich locker 2-3 Tage. Wird sogar immer besser. Besonders gut schmeckt er, wenn er mit Sahne ummantelt wird, wie in meiner Variante von 2020 (Siehe ganz unten!)

Buche de Noel _ eine französische Spezialität zu Weihnachten gebacken von Julclub traditionelles Backrezept
Borken so übereinander schichten… Nun ja, die Zeit drängte ein wenig; ihr wisst ja, wie das an Weihnachten ist.

Zubereitungszeit: Ca. 50 Minuten plus ca. 2 Stunden Kühlzeit

Rezept für zwei kleine Bûches de Noel à ca. 13 cm

Zutaten:

4 Eier

100 g Zucker

1 Prise Salz

20 g Mehl

20 g Kakaopulver

35 g Speisestärke

2 leicht gehäufte EL Puderzucker zum Bestreuen

Ein Geschirrtuch

250 ml Orangensaft

1 gestrichener TL Lebkuchengewürz (als Ersatz geht auch Zimt)

100 g Vollmilchschokolade

2 EL Orangenlikör

150 g zimmerwarme Butter

Für die Garnitur aus Schokoladenborken

100 g Blockschokolade Zartbitter

Eischnee für Biscuit Buche de Noel Backrezept Julclub

  • Zubereitung:
  • Eier trennen. Eigelbe und 75 g vom Zucker schaumig rühren.
  • Eiweiß mit 25 g vom Zucker und der Prise Salz zu steifem Schnee schlagen.
  • Backofen auf 180 °C bzw. Umluft 160 °C vorheizen.
  • 1 rechteckiges Backblech mit Backpapier auskleiden.
  • Mehl, Kakao und 20 g von der Stärke mischen und auf das Eigelb-Zucker-Gemisch sieben.
  • Ein Drittel Eischnee einrühren, den Rest des Eischnees vorsichtig unterheben.
  • Masse auf das mit Backpapier ausgekleidete Backblech sreichen, etwa 1 cm dick, und zehn Minuten backen..
  • Geschirrtuch mit Puderzucker bestäuben und etwas in den Stoff reiben.
  • Kuchen aus dem Ofen nehmen.
  • Geschirrtuch vorsichtig über den Kuchen breiten, seitlich am Blech festhalten und das Ganze umdrehen, sodass das Blech obenauf zu liegen kommt.
  • Blech wegnehmen (Klar!). Backpapier vorsichtig abziehen. Kuchen von der Längsseite her samt Geschirrhandtuch zu einer Rolle aufrollen. Vollständig auskühlen lassen.

Die Garnitur herstellen:

Die Blockschokolade Zartbitter im Wasserbad schmelzen. Dünn auf ein Backpapier streichen. Backpapier zusammenrollen. 30 Minuten ins Gefrierfach legen. Beim Aufrollen entstehen dann die Schokoborken.

Die Füllung herstellen:

  • Orangensaft in einen Topf geben. Die restlichen 15 g der Stärke einrühren, bis sie sich aufgelöst hat.
  • Lebkuchengewürz (bzw. Zimt) hinzufügen. Unter Rühren aufkochen lassen, bis eine puddingartige Masse entsteht. (Achtung, geht super schnell!)
  • Topf vom Herd nehmen. Vollmilchschokolade in Stücke brechen und in der Puddingmasse schmelzen lassen.
  • Orangenlikör unterrühren. Creme abkühlen lassen.
  • Butter in die noch lauwarme Creme einrühren.

Creme auftragen:

Den Kuchenboden vorsichtig entrollen und das Geschirrhandtuch entfernen. Creme zu zwei Dritteln auf den Boden streichen. Dabei rundherum etwa 1-2 cm Rand lassen. Boden wieder zu einer Rolle aufrollen. Diese in zwei Teile teilen. Jede Rolle vorsichtig auf die ihr zugedachte Kuchenplatte, Papieruntersetzer usw. heben. Bei dieser Größe geht das noch gut mit zwei Pfannenschabern. Jede Rolle mit der restlichen Creme rundherum bestreichen.

Ihr könnt die Rollen natürlich auch zuerst fertig bestreichen und sie dann auf die Kuchenplatte setzen. Den Kuchen längs mit den Borken „bekleben“, indem man sie vorsichtig in die Creme drückt. Bei mir wurde es ein wenig schwedisch brachial. Sieht aber voll baumstammmäßig aus.

2020 habe ich eine Variante mit Schlagsahne probiert. Dafür einen Becher Schlagsahne mit je einem Päckchen Vanillezucker und Sahnesteif steifschlagen und Kuchen damit verzieren. Cocktailkirschen obendrauf, Blättchen aus Papier ausschneiden und ebenfalls drauflegen. Mit Puderzucker bestäuben. Fertig!

Ich könnte mir vorstellen, dass die Bûche auch hervorragend mit Kirschsaft, Kirschschnaps und weißer Schokolade als Füllung schmeckt. Muss ich unbedingt mal ausprobieren…

Frohe Weihnachten, God Jul

Eure Stina

Vorweihnachtlicher Trip nach Trier

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Unverhofft kommt oft…

Trier. Erde. Sternzeit: 10:45. Wir erreichen den Planeten Dania… Echte Skandinavienfans sollten keinesfalls einen Besuch bei dania – Scandinavian Design verpassen. Wer vom Hauptbahnhof Richtung Altstadt unterwegs ist, kommt unweigerlich an diesem Laden vorbei. So anders, so frisch, so klar und doch, gerade jetzt vor Weihnachten, so heimelig. Ob hippe Glaskugeln, die hungernden Vögeln Nahrung bieten, oder trendige Tischwäsche: Hier findet man Skandinavisches Design vom Feinsten: Kissen vom finnischen Designlabel Marimekko – ihr wisst schon – die mit den plakativen, leuchtend bunten Blüten, feinsinniges Geschirr von Ittala, das uns in die finnische Sagen- und Märchenwelt entführt, elegante Leuchten von Gubi, die durch ihre Schlichtheit überzeugen, handwerklich perfekte Küchenutensilien, unverwüstliche Salatbestecke aus Horn, leichtfüßige gusseiserne Pfannen, die tatsächlich die Hausarbeit erleichtern und dabei noch schön anzusehen sind. Kunst eben, die sich nützlich macht.

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Beherzt.

Den wunderbar schwebenden, congnacfarbenen Ledersessel von OX DENMARQ möchte ich am liebsten gleich mitnehmen. Fehlt nur noch der wärmende Tee – natürlich aus einer Mumintasse – die kuschlige Decke –  und kein Glühwein der Welt kann mich mehr auf den Weihnachtsmarkt locken. Wenn ich jetzt noch eins von den glutenfreien Lakritzbonbons aus Bornholm probieren könnte…

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Marimekko aus Finnland

Überhaupt: Mumintroll-Tassen von Arabia – hat man einmal angefangen zu sammeln, fällt es schwer damit aufzuhören. Ach, da sind ja auch noch ein Mumintroll-Windspiel, und da vorne Mumintroll und Lilla My als Origami. Seit meiner Kindheit liebe ich die sagenhaften Figuren von Tove Jansson, einer finnlandschwedischen Autorin, die so wunderbar philosophische Kinderbücher auch für Erwachsene geschrieben hat.

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Alles von den Mumins

Neben den knuffigen Trollen, die ja immer ein wenig an pummelige Nilpferdchen erinnern, tummeln sich natürlich jede Menge rotbemützter Wichtel in den Regalen. Ja, auch der skandinavische Nisse resp. Tomte ist ein Designobjekt, hebt sich wohltuend vom üblichen, schnelllebigen Weihnachtstand ab. Ein Lächeln soll uns der Hoptimist auf´s Antlitz zaubern, dieser kleine Kerl auf der Spirale mit dem verschmitzten Grinsen. Irgendwo muss ich den doch auch noch haben – auf dem Speicher hoffentlich – wenn ihn nicht irgendein Troll in die ewigen Jagdgründe befördert hat. Z.B. mein Mann, der für lustige Staubfänger nicht wirklich viel übrig hat. Anyway. Muss zuhause unbedingt in Kisten und Kästen gründeln…

In der Weihnachtszeit gibt es natürlich dezente Papiersterne, dazu zierliche Glasanhänger ebenso wie die mittlerweile berühmten Snöbollar, Schneeball-Teelichthalter von Kosta Boda. Daneben Weihnachtsgläser und –flaschen für Hochprozentiges vom dänischen Hoflieferanten Holmegaard. Jedes Jahr gibt es ein neues, weihnachtliches Motiv, das mit feiner Hand auf´s Glas gemalt wird.Sessel_Dania_Skandinavian_design_Trier

Fühle mich tatsächlich ein bisschen wie in Kopenhagen. Ein bisschen heimisch. Ja, hier ist es „deilig“ – schön, wie Karina Sillesen vom Team Dania sagt. Eine wundervolle skandinavische Insel mitten im römisch-germanischen Trier. Freundlich, locker – dänisch eben. Der Kunde ist König (die Kundinnen natürlich auch), und so kümmert sich das vereinte Team um meinen Mann, der wissen möchte, welche der batteriebetriebenen Designerkerzen nun echter flackert. Er nun wieder!

Gudskelov – GottseiDank wohne ich nicht in Trier. Würde hier mindestens zweimal pro Monat auflaufen und meine Geldbörse erleichtern. Ein Laden mit Suchtcharakter. Inspirierend. Denke an eine häusliche Rundumerneuerung. Werde dezent ein paar Möbel umstellen, ein paar Dinge von den vollgestellten Schränken bzw. Regalen verschwinden lassen. Ich brauche Klarheit. Weite. Licht. Und trotzdem soll es hyggelig sein. Ich brauche ein bisschen Dania.

Wer sich übrigens für Skandinavisches Interieur und Lebensart interessiert, sollte den Blog von Matilda Röda hus besuchen. Hier findet ihr eine Menge Anregungen zum Thema.

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Einladend – Dania in Trier

Es regnete in Strömen, wir wollten ein wenig Wärme, raus aus den eigenen vier Wänden. Das war der eigentliche Grund, warum wir nach Trier fuhren. Mein Mann schlug die Villa Hügell vor. Nicht ganz billig, aber ein Volltreffer. So erholsam und wohltuend.

Villa Hügel, Trier
Verweilen

Die Jugendstil-Villa wurde 1914 von einer Weinhändlerfamilie erbaut, spätersogar als Kinderheim genutzt. Heute präsentiert sie sich angenehm verwinkelt, äußerst geschmackvoll renoviert und jetzt – zur Weihnachtszeit – aufwendig dekoriert. Klein aber fein, mit einem Wellnessbereich vom Feinsten, einem Hallenbad und einem sog. Skypool auf dem Dach.

Boutique-Hotel Villa Hügel nur 15 Gehminuten vom Trierer Hauptmarkt entfernt.
Boutique-Hotel Villa Hügel nur 15 Gehminuten vom Trierer Hauptmarkt entfernt.

Das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Wo bekommt man schon ein frisch zubereitetes Omelette mit Wacholderschinken? Die Speisekarte des Restaurants ist sorgfältig aufgestellt, mit saisonalen Köstlichkeiten aufgepeppt. Zur Teatime kann man Tee- und Kuchenspezialitäten genießen. Um die kleine Bar herum gibt es zwei zwanglose Lounges, in denen man sich gediegen auf das Essen vorbereiten oder einen Absacker nehmen kann. Das nächste Mal sitze ich hier im Cocktailkleid. Nicht im ausgeleierten T-Shirt. Versprochen.

Raucher können in einem kleinen Pavillon ihrer Passion frönen. Felle sorgen dafür, dass der Po auch bei Minusgraden warm bleibt.

Hotel Trier Villa Hügel Lounge
Völlig entspannt und losgelöst…

Das Personal ist äußerst hilfsbereit und freundlich. Etwas absolut Besonderes, dieses Hotel. Elegant und dennoch ungezwungen. Im Grunde hätte ich den ganzen Freitag und auch noch den Samstag hier verbringen können, so sehr hat es mir gefallen. Ein superschönes Kurzwochenende. Wir werden wiederkommen. Bis dahin wünsche ich euch

Frohe Weihnachten mit einer Wichtel-Tasse von Julclub
Frohe Weihnachten mit einer Wichtel-Tasse von Julclub

Eure Stina

Weihnachtsmärkte im Elsass und den Vogesen 2018, 2019 – Links

Schneekugel, Weihnachtsmärkte im Elsass und Vogesen, Alsace, Lorraine, Marché de Noel

Auch dieses Jahr, 2019, wird das Elsass wieder zum Winter-Weihnachts-Wunderland. Alles, was ihr für eine unvergessliche Weihnachtszeit braucht, findet ihr hier!

Im Elsass und den Vogesen gibt es wunderschöne Weihnachtsmärkte mit oft wohltuend traditionellem Charakter. Zauberhafte Fachwerkstädtchen, wehrhafte Burgen, tiefe Wälder: Weihnachten, wie man es sich wünscht. Glänzt der Schnee dann auf den steilen, hohen Dächern der historischen Städtchen, ist das Glück perfekt. Neben den Highlights wie Straßburg, Colmar, Kaysersberg (Ich liebe es!) gibt es auch weniger spektakuläre bzw. überlaufene Weihnachtsmärkte, im Elsass z.B. Boersch und Barr an der elsässischen Weihnstraße, oder Oberhaslach. Wegweisende Beschreibungen und Termine findet ihr auf der offiziellen Seite des elsässischen Tourismusverbandes, Tourisme Alsace. In einer Maske könnt ihr euer Anreise- bzw. Abreisedatum eingeben und/oder die Suche geographisch eingrenzen. Eine sehr gute Übersicht bietet auch folgende Seite des Tourismes Lorraine. Unter der Vielzahl der erscheinenden Weihnachtsmärkte fällt es schwer zu wählen. Gleichzeitig erhaltet ihr Tipps, wo man übernachten bzw. weihnachtlichen Essgenüssen frönen kann.

Schneekugel, Weihnachtsmärkte im Elsass und Vogesen, Alsace, Lorraine, Marché de Noel
Wunderbare Weihnachtszeit

Weitere phantasievolle Events, bei denen oftmals die ganze Bevölkerung mitmacht, gibt es unter der Bezeichnung „7 Weihnachtsländer“  , ebenfalls auf Tourisme Alsace zu entdecken:

Sucht ihr den Weihnachtsmann? Im Elsass und den Vogesen werdet ihr ganz sicher fündig. Ganz sicher findet ihr ihn aber in Kaysersberg. Interessantes zu diesem wunderschönen Vogesenort gibt´s unter diesem Link.

Eure Stina

La vie est belle à La Hoube – Genießen im Restaurant Le Zollstock

Zollstock Restaurant Nordvogesen Vosges du Nord

Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft wir nach einem üppigen Mal im Restaurant Le Zollstock den Weg nach Hause zurück rollten. Ja, rollten. Nicht mehr gingen. Ein bisschen wie die Blechbüchsenarmee. Oder ein ziemlich praller Kougelhopf. Zufrieden, ganz sicher satt, leicht beschwipst.

Wie wär´s heut´Abend mit dem Zollstock?, fragt mein Mann so alle drei Wochen. „Gute Idee!“, finde ich. Na, endlich! Dachte schon, er würde gar nicht mehr fragen.

Die Besitzer des Zollstocks bei der Arbeit
Die Fetters bei der Arbeit

Le Zollstock: Eine Institution in den Nordvogesen. Im gemütlichen Schankraum lassen es sich Stammgäste nebst zappeligem Nachwuchs, der Welt entsagende Teenager, die emsig auf ihren Smartphones herumtippen, Rucksacktouristen, Motor- und Fahrradfahrer gut gehen, verspeisen genussvoll die üppigen Platten und Schälchen mit elsässischen Spezialitäten, die Cristelle Fetter und ihr Team geschwind wie der Vogesenwind auf den Tischen abladen. Der Service ist aufmerksam, freundlich und professionell – chalereux, wie die Franzosen sagen. Mit dezent rot-weiß-kariertem Charme. Schnörkellos, ehrlich. Francine Fetter, die Seniorchefin, kommt gerne auf einen kleinen Schwatz an den Tisch. Wenn es die Zeit erlaubt, denn schließlich gehört der Zollstock zu den beliebtesten, zudem bekanntesten Restaurants der Region. Man kennt sich, grüßt, wird zurück gegrüßt, egal ob Stammgast oder Tourist. Wer durch den dicken, roten Vorhang den Schankraum betritt, gehört dazu. Die Frauen haben sich zurecht gemacht, die Männer tragen ihr bestes Hemd, selbst die Kinder sind chic, mit Fliege und Schleifchen im Haar. In unseren derben Wanderschuhen und Schlotterpullis kommen wir uns ein wenig underdressed vor. Aber das stört wahrscheinlich nur uns. Ah, da kommt einer in Holzfällerhemd und Schaffhose (Wohl ein Holzfäller!). Auch das ist der Zollstock.

hors d´oeuvre Zollstock
Hors d´oeuvre Zollstock – eine wirklich üppige Vorspeise!

Ist es draußen noch hell, hat man einen wunderbaren Blick über das 280-Seelen-Dorf La Hoube. Umgeben von geheimnisvollen Wäldern, auf zuweilen windumtostem Plateau thronend, ist dieser Ort die letzte Bastion Lothringens, nur einen Steinwurf vom Elsass entfernt, Ausgangspunkt für Fahrrad-, Motorrad- und Wandertouren in die Elsässische Schweiz rund um Wangenbourg. Außerdem bietet La Hoube den besten Blick auf den Rocher de Dabo mit seiner mystischen Silhouette.

So bodenständig das langgestreckte Gebäude, so gutbürgerlich die Küche. Die Speisekarte verlässlich, die Qualität gleichbleibend. Man bekommt viel zu äußerst moderaten Preisen. Keine Haute Cuisine, eher eine Mischung aus französisch und deutsch. So, wie viele aus der Grenzregion es noch aus ihrer Kindheit kennen, wenn es sonntags raus zum Essen ging. In der vierten Generation wird hier schon gekocht, und die nächste steckt schon in den Baby- bzw. Kinderschuhen. Ein Familienrestaurant in jeder Hinsicht. Ein Erlebnis!

„Was essen wir heute“, will mein Mann wissen. Ich gründle noch in der Speisekarte. Umfangreich ist sie, macht mir die Entscheidung schwer. Nehme ich heute Bouchée à la reine als Vorspeise oder das ausladende hors d`oeuvre Zollstock mit Rohkostsalaten, Russischen Eiern und heimischen Wurstspezialitäten? Vor dem ich jedesmal nach der Hälfte kapituliere. Und als Hauptgericht Faux filet? Oder vielleicht das deftige Cordon bleu au Munster? Die truite, Forelle, aux amandes? Ach, nehme ich – wie in übrigens 98 % aller Fälle – einfach das Menu Zollstock. Da bekomme ich noch ein Sorbet mit riesiger Sahnehaube als krönenden Höhepunkt. Eine kleine Abweichung vom vorgeschlagenen, hochprozentigen Dessert, damit ich nicht mit dem Taxi heimfahren muss.

Zollstock_La_Hoube
Wir lieben den Zollstock!

Nicht, dass es nur dieses äußerst schmackhafte Menü gäbe… Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Mein Mann nimmt derweil schon ungeduldig den ersten Zug aus seinem Bierglas. Er weiß: Sein Favorit ist mein Favorit. Überraschung! Als Dessert bevorzugt er jedoch den Coupe Glace Zollstock, einen riesigen Eisb(r)echer mit Vanilleeis, Kirschen, Sahnehaube, Mandelblättchen sowie einem guten Schuss Schnaps. Und mit dem muss man, fragt man echte Kenner, auch jedes Mahl im Zollstock abschließen.

Im Herbst grüßt freundlich ein rosa Plüschschweinchen von der Theke, obwohl jeder weiß, dass Schweinchen hier gegessen werden und folglich nicht viel zu lachen haben. Besonders die Cochonnaille – das traditionelle Schlachtessen mit Choucroute à l`alsacienne, Sauerkraut – dürfte jedem Vegetarier die Tränen in die Augen treiben.

Trotzdem: Würden mein Mann und ich nicht mindestens ein-, zweimal im Monat den Zollstock aufsuchen, wir würden darben. Uns würde etwas fehlen. Oh Gott, wir würden abnehmen!

Einer, der sich wirklich auskennt mit Essen, ist Gilles Pudlowski, der die Fetters samt ihrem Zollstock in den höchsten Tönen lobt:

La Hoube: le Zollstock ou le bonheur des simples

Zollstock La Hoube Lorraine Elsass Nordvogesen Vosges du nord Restaurant Moselle dabo
La Hoube und Umgebung. Des belles vues…

Am besten, ihr probiert es selbst einmal aus. Es lohnt sich! Es empfiehlt sich vorzubestellen. Für größere Gruppen stehen sogar zwei weitere Räume zur Verfügung. Ein Hoch auf Le Zollstock!

Elsässisches Wichtelmädchen Cathy
Hopla s´gilt!

Guten Appetit wünscht

Stina

Alle Fotos und Zeichnungen in diesem Beitrag sind von Julclub.

Jitterbuggare – Super leicht, super lecker, super schwedisch!

Jitterbuggare_Schwedisches Gebäck

Hejsan,

hier kommt der zweite Teil der „Sju sorters bakelser“, der „Sieben Sorten Gebäck“, die Tante Maja zu starkem, heißem Kaffee reichte. Das Kaffeepulver wurde dazu in Wasser aufgekocht. Die Kunst bestand darin, am Ende nicht zu viel Kaffeesatz in dieTasse – und damit zwischen die Zähne – zu bekommen. Da die Tante auch gerne das Tanzbein schwang, zählten die Jitterbuggare (benannt nach einem Swing aus den Vierzigern) zu ihren absoluten Lieblingsplätzchen: Fluffig, leicht und unwiderstehlich! Die grüne Färbung des Eischnees gehört unbedingt dazu. Schweden lieben Grün! Hilfreich ist auch diesmal der weiße Messbecher-Bund, wie er neben dem roten Messbecher zu sehen ist (Siehe 1. Foto, unten!). Erhältlich in Schweden oder dem bekannten schwedischen Möbelhersteller.

Ihr braucht:

Für den Teig:

  • 2 1/4 dl (entspricht 135 g) Weizenmehl
  • 1/2 dl Zucker
  • 100 g Margarine
  • 1 Eigelb
  • 1 gestrichener TL abgeriebene Zitronenschale

Für die Füllung:

  • 1 Eiweiß
  • 1/2 dl Zucker
  • 1 Msp Grüne und gelbe Lebensmittelfarbe (Pulver)

So wird´s gemacht (ergibt ca. 30 Stück):

  • Für den Teig: Alle Zutaten für den Teig zu einem Mürbeteig verrühren (nicht verkneten!). Teig 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  • Teig in zwei Teile teilen. Diese zwischen Frischhaltefolie legen und zu zwei Rechtecken (je 35 x 15 cm) ausrollen.
  • Für die Füllung: Eiweiß zu wirklich festem Eischnee schlagen. Zucker sowie eine gehäufte Messerspitze hellgrüne Lebensmittelfarbe (Pulver, auch gelb und grün gemischt) hinzufügen und weiterschlagen.
  • Die Eiweißmasse auf den Teigrechtecken verteilen. An der oberen, euch abgewandten Längsseite ca. 1,5 cm Rand lassen. Rechtecke von der euch zugewandten Längsseite her locker aufrollen. Die euch abgewandte Längsseite drüberklappen und leicht andrücken. Es macht nichts, wenn der Eischnee ein wenig über die Ränder tritt. Einfach verstreichen.
  • Nochmals 20 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  • Den Ofen auf 175°C vorheizen.
  • Die Rollen in ca. 1,5 cm breite Scheiben schneiden. Mit der Schnittkante nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und 10-11 Minuten auf mittlerer Schiene backen, bis sie eine ganz leichte Braunfärbung bekommen. Auf dem Backblech auskühlen lassen und genießen. Die Plätzchen halten sich auch gut eine Woche in einer Dose.

Probiert auch die Stockholmskakor in der Kategorie „Backrezepte aus Skandinavien“!

Och nu på svenska:

Ingredienser:

  • Deg: 2 1/4 dl vetemjöl
  • 1/2 dl strösocker
  • 100 g smör
  • 1 äggula
  • en nypa riven citronskal

Fyllning:

  • 1 äggvita
  • 1/2 dl strösocker
  • 1 knivskarp ljusgrön karamellfärg

Till degen: Blanda samman alla ingredienserna till en mördeg. Låt den ligga i kylskåpet 30 minuter. Dela degen i två delar. Lägg delarna mellan plastfolie och kavla ut varje del till en rektangel (35×15 cm).

Till fyllningen: Vispa äggvitan till riktigt fast skum. Tillsätt socker samt karamellfärg. Fortsätt vispa. Bred marängen över degdelarna. Rulla ihop varje degrektangel från långsidan som ligger dig närmast. Lägg rullarna i kylskåpet 20 minuter.

Sätt ugnen på 175°C.

Skär rullarna i ca 1,5 cm breda skivor. Lägg dem med snittytan uppåt på en plåt med bakplåtspapper. Grädda mitt i ugnen 10 – 11 minuter tills de får lätt brun färg. Låt svalna på gallret och njut!

Ha det så jättebra

Stina

 

Die neuen Wichteltassen von Julclub sind da. Gebt dem Wichtel ein Zuhause!

Skandinavische Wichtel auf Tassen

Designed by Julclub

Wichtel zählen zu den bedrohten Arten. Nur noch ganz selten bekommt man sie zu Gesicht: Verborgen zwischen hohen Grashalmen, im Schutz dichter Brombeerhecken, zwischen silbrig glänzenden Birken, aneinandergekuschelt unter duftenden Pfifferlingen . Der Duden führt sie statistisch gesehen als verschwindend selten nachgeschlagene Geistwesen, spricht zudem nur von dem Wichtel, also maskulinum. Heinzelmann, Kobold, Zwerg kann man da als Synonyme lesen. Dabei weiß doch jeder Wichtelmann und jede Wichtelfrau, dass sie mit Zwergen wohl eher weniger zu tun haben. Und Kobold? Da denkt doch jeder gleich an Pumuckl! Die Wichtel von Julclub sind zurückhaltender. Zeigen sich oft in trauter Zweisamkeit. Dabei feiern sie wirklich gern. Wenn es an einem kühlen Herbstabend unter einer Baumwurzel heimelig hervor leuchtet, dann können wir, wenn wir uns nur ein wenig hinabbeugen, vielleicht einen Wichtel beim Aufhängen bunter Lampions erspähen. Besonders gut leuchten Wichtelbehausungen im Schnee. Und jede Wichtelfamilie sieht es als ihre Pflicht, die Gute Stube weihnachtlich zu schmücken. Mit Papierherzen, Girlanden und Tannenzweigen. „Welch ein Jubel, welch ein Segen wird in diesem Hause sein…“

Mit viel Geduld ist es mir gelungen, ein paar Wichtel als Modelle für meine neue Kaffeebecher-Kollektion Herbst/Winter 2018 zu gewinnen. Das Ergebnis seht ihr hier.

Und wer ist überhaupt Julclub?

Julclub, das sind Stina und Steve in einem kleinen Atellier im Saarland und den Vogesen. Mit Filzstiften, Wachsmalkreiden, Buntstiften und Aquarellfarben bringen wir unsere Ideen auf´s Papier. Die fertigen Designs lassen wir dann auf Kaffeebecher drucken. Für jede Jahreszeit, jedes Fest eine spezielle Tasse.

Bis bald

Eure Stina

Wichtel-Tasse Björnbär mit Wichtel, Fuchs und Brombeeren
Julclub-Tasse „Björnbär“ aus der Herbst-/Winterkollektion 2018 von Julclub

Wichteltasse "Laternenfest" von Julclub
Wichteltasse „Laternenfest“ aus der Herbst-/Winterkollektion von Julclub

Wichteltasse "Rendjur"
Wichtel-Tasse „Rendjur“ aus der Herbst-/Winterkollektion von Julclub

Wichteltasse Herbst-/Winter 2018 von Julclub
Wichtel-Tasse „God Jul“ aus der Herbst-Winterkollektion 2018 von Julclub

Feine Maronen-Sahne-Schnitten aus den Vogesen

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Maronen sammeln
Ganz schön stachelig…

Es ist Zeit, Maronen zu ernten. Schon hängen die stacheligen Kugeln schwer von den Ästen der Esskastanie. Wer keine Zeit zum Sammeln hat, kann Maronen auch kaufen. Oder das süße Maronenmus, mit welchem dieser süße Kuchen hergestellt wird, welcher wiederum besonders gut zu ungesüßtem schwarzen oder grünen Tee passt.

Maronenmus in der Dose

Du brauchst: Eine rechteckige Kuchenform, am besten mit Springrand, ca. 35×25 cm.

Für den Rührteig:

3 Eier (Größe M)

200 g Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

1 Schuss Cognac

250 g Weizenmehl

4 gestr. TL Backpulver

1/8 l Milch

200 g Haselnusskerne, gemahlen

Zum Bestreichen:

Mirabellenmarmelade

Für die Maronensahne:

250 g Schlagsahne

1 Päckchen Sahnesteif

400 g Maronenmus

Für den Guss (wahlweise einfach mit Puderzucker bestäuben):

150 g Puderzucker

1 – 2 EL Cognac

4 EL kalter Kaffee

Zubereitung:

Backofen (Umluft), mittlere Schiene, auf 175°C vorheizen.

Zutaten für den Teig miteinander verrühren. Teig in die mit Backpapier ausgekleidete Form füllen und glattstreichen. Ca. 25 Minuten backen. Herausnehmen und in der Form vollständig erkalten lassen.

Kuchen aus der Form nehmen. Mit einem scharfen Messer so zerteilen, dass eine obere und eine untere Hälfte entsteht. Obere Hälfte abheben und zur Seite legen. Den unteren Boden dünn mit Mirabellenmarmelade bestreichen.

In der Zwischenzeit für die Creme die Sahne mit dem Sahnesteif steif schlagen. Maronenmus vorsichtig unterheben. Auf den unteren Boden streichen.

Oberen Boden locker auf die Creme setzen.

Zutaten für den Guss miteinander verrühren und dünn auf den oberen Boden streichen oder einfach mit Puderzucker bestäuben.

Kuchen in Rechtecke oder Karos schneiden und genießen.

Rendjurtasse mit Maronenschnitte
Leckere Maronenschnitten mit „Rendjur“ aus der Julclub-Wichteltassen-Serie

Die ganze Wichtel-Tassen-Serie von Julclub könnt ihr übrigens bei mir bestellen. In meinem nächsten Beitrag werde ich sie euch vorstellen!

Liebe Grüße

Eure Stina

 

 

 

 

Strasbourg im Regen – es glänzt der Asphalt

Design in Les Halles, Strasbourg

Wird es uns heute lieben? Die Rede ist von Strasbourg und die Frage stellen mein Mann und ich uns jedes Mal, wenn wir die Stadt besuchen. Denn nicht immer tut sie das. Mal erstrahlt sie in warmherzigem Miteinander, mal zeigt sie sich arrogant, beinahe abweisend. Oder sind wir es, die zu langsam geworden sind für die junge Stadt in Fachwerk?

Einkaufsstraße
Einkaufen im Viertel der Pâtisserie Christian

Ganz gegen unsere Gewohnheit – am Musée Moderne zu parken – hatten wir unseren Wagen gestern im Parkhaus Place les Halles abgestellt. Wo wir schon mal hier waren, schlenderten wir durch das angeschlossene Einkaufszentrum und genehmigten uns einen Kaffee in einem auf altelsässisch getrimmten Café. Bis die Servicekräfte ihre Aufgaben ausdiskutiert sowie den Posteingang ihrer Handys gecheckt hatten, strebten sechs Gäste schon wieder unverrichteter Dinge dem Ausgang zu. Und unser Kaffee war nur noch lauwarm, als er endlich bei uns ankam. Dabei hätten wir der recht spröden Brezel gerne geholfen, ihren Weg in unseren Magen mit Hilfe von etwas Flüssigem zu finden.

Spaciges in Les Halles Strasbourg / Straßburg Design
Les Halles – Spacig

„Liebt uns Straßbourg heute?“, fragte mein Mann mit zitroniger Miene. Wir schüttelten uns, pusteten dabei kräftig das Yang aus den Lungen und setzten unseren Weg fort, fest davon überzeugt, dass die Stadt uns ab jetzt lieben müsse. Tatsächlich gibt es in diesem Einkaufszentrum – in dem wirklich jede verkaufsstarke Ladenkette vertreten ist – ein paar interessante Designideen zu bewundern. Architektonischer Art. Von Graffities bis Space-Ambiente – man muss nur die Augen von den angebotenen Herrlichkeiten lösen und auf die Kunst, die sich nützlich macht, richten – hier hat sich jemand Gedanken gemacht.

Design Vogel Les Halles
Wären beinahe daran vorbeigelaufen – aber: Wow!

Les Halles Sitze
Verschnaufen in Apfelgrün

Shopping Design beflügelt
Shopping beflügelt

Selbst die Toiletten waren gestylt, allerdings brauchte es die nette Hygienebeauftragte, damit die Besucher die Schranke passieren konnten, ohne unverrichteter Dinge wieder abzuziehen oder gar innere Verletzungen durch das digitale Drehkreuz zu erleiden. 50 Cent gab´s als Bon für 50 Cent Eintritt. Die Einlöse-Vorgaben allerdings waren so kompliziert, dass wir die Tickets schließlich ungenutzt in den Untiefen unsere Portemonnaies versinken ließen.

Nachdem sich die Schiebetüren des Einkaufs-Palastes lautlos hinter uns geschlossen hatten, liefen wir an haufenweise ansprechenden Gaststätten und Cafés vorbei, in denen wir lieber unseren Kaffee getrunken hätten. Rechter Hand lag das Bahnhofsviertel, doch wir gingen geradeaus Richtung Place Kléber. Ab jetzt waren wir auf Designtour. Auf Einkaufs-Center-Designtour im Regen, denn Einkaufs-Zentren sind praktischerweise überdacht.

Das Einkaufscenter L´Aubette am Place Kléber: Magisch angezogen vom hypermodernen Apple-Store tauchten wir ein ins Jahr 2018 mit seinen superteuren Mobiltelefonen und computergesteuerten Nachtleuchten für Kleinkinder.

Appelstore Straßburg
Der Apple-Store

Doch halt, wir wollten den Blick nach oben richten: Wunderbare Gewölbe, erlesene Details alter Bausubstanz. Und ein mittelalterlich anmutender Steindrache. Was will man mehr! Ja, Strasbourg, das war eindeutig, liebte uns!

L´Aubette, Place Kléber
L´Aubette, Place Kléber

Wach-Drache, L´Aubette
Wach-Drache, L´Aubette

Über den Place Kléber in ein schönes Geschäft namens Labonal, 5, Rue de l’Outre, wo ich  ein paar Söckchen für meine Schwiegermutter erstand. Die Verkäuferin – elegant, kompetent und freundlich – vermittelte mir das Gefühl, etwas wirklich Erlesenes erstanden zu haben. Konnte man das toppen? Wie eine Erscheinung aus Zuckerbäckerhausen tauchte beim Verlassen der Sockerie die Pâtisserie Christian, 12 Rue de l’Outre, auf, rosa, beige, lachsfarben bemalt, mit glänzenden Törtchen in der Auslage.

Patisserie Christian
Patisserie Christian. Hinten rechts mein Dôme.

Kaufte ein hochpreisiges aber delikates Mirabelleneis für meinen Liebsten und ein Dôme au caramel für mich. Für zuhause. Strasbourg, ich liebe dich!

Zurück auf dem Place Kléber fing uns der Rummel an zu nerven. Dagegen gibt es ein Rezept: Hebt die Augen und ihr werdet ein anderes Straßburg entdecken, auch – oder gerade – wenn es regnet. Oder fahrt nach Hause. Was auch wir – mit vor Wasser triefenden Jackenärmeln – taten.

Pâtisserie Christian und kleine Boulangerie
Pâtisserie Christian und kleine Boulangerie

Also Richtung Vogesen. In einem Einkaufs-Centrum bei Marlenheim (Hallo?!!? Wir waren auf Center-Tour!) frische Muscheln entdeckt. Perfekt für unser Abendessen (Rezept alsbald unter Stinas Moules frites)

Zuhause packte ich das hübsche türkisfarbene Päckchen von Christian aus.

Mein karamelisierter Dôme bestand aus Mousse au chocolat. Ich wollte Karamell!!! Nun ja, die Mousse zerging dann doch untadelig auf der Zunge.

Liebte uns Strasbourg gestern? Ich bin mir wirklich nicht so sicher…

(Alle Fotos in diesem Beitrag von Julclub)