Gut und günstig essen auf Korsika. Das geht!

Da kann einem schon der Atem stocken. Spaghetti Carbonara für 18 Euro? Ganz zu schweigen von den Preisen für genuin korsische Köstlichkeiten. Da scheint der Gang zum Supermarkt unvermeidbar. Doch auch mit kleinerem Budget lässt sich auf Korsika hervorragend speisen. Sogar im Restaurant.

gut essen in Ajaccio
Schlau muss man sein

Hier meine vier Restaurant-Highlights aus Ajaccio im wunderschönen Südwesten der Insel:

Pizza Ind`è Petru
Die Echte.

Die wohl beste Pizza Ajaccios, wenn nicht ganz Korsikas, bekommt ihr bei Ind´è Petru. Bei Petru also. Vor Ort oder zum Mitnehmen. Zu einem richtig guten Preis-Leistungsverhältnis. Ganz versteckt, liegt das Mini-Restaurant in einer Seitengasse zwischen der belebten Rue Fesch und dem Cours Napoléon, den beiden Haupteinkaufsmeilen der Stadt. Zufällig haben wir die Leuchtreklame entdeckt, auf dem der Chef de Cuisine höchstpersönlich „La vera pizza napoletana“ verspricht. Die Pizzeria: Von außen unscheinbar, von innen pragmatisch, schnörkellos, aber authentisch. Über allem wacht, aus hübsch bemaltem Gips, Jesus. Der ist schon mal vero italiano. Prunkstück jedoch ist der Pizza-Ofen ebenfalls made in Italy samt Kupferhaube, mit dem der Maestro seine delikaten Pizzen zaubert. Petru schmeißt den Laden ganz allein. Mit Bravour und Herzlichkeit. Etwas Geduld sollte man bei diesem Ein-Mann-Betrieb schon mitbringen, ein korsisches Pietra, ein Bier aus Kastanienmehl, bestellen und zusehen, wie Petru den Teig hingebungsvoll knetet, auf die Arbeitsplatte wirft, ihn herumwirbelt, belegt, würzt, um sein Werk dann mit Verve in den Ofen zu schieben.

Vier Tische gibt es. Und die sind meist belegt. Von Einheimischen, was allein schon ein Gütesiegel ist. Familien, Freunde, Geschäftsleute gönnen sich hier eine Pizza der Extraklasse. Lokalkolorit pur. Die französische Pizza unterscheide sich von der italienischen gar nicht so sehr, erklärt uns Petru. Wer aber eine echte wolle, der müsse eine nach neapolitanischem Rezept probieren. Wie z.B. die Regina Bianca. Mit Crème fraîche, Mozzarella, Schinken, Champions. Duftend kommt sie aus dem riesigen Ofen. Direkt auf meinen Teller. Una maraviglia! Ein Wunder! Hier könnt ihr es erleben: Ind`è Petru, 2, rue Docteur Versini, 20000 Ajaccio, Tel. 0495289936 – 0638931495

Muscheln sind nicht gleich Muscheln, erfahren wir bei Chez Alain in Porticcio, Meerblick inklusive. Man sitzt auf der schattigen Terrasse oder im geschmackvoll eingerichteten Restaurant. Fruits de mer et Poissons, Meeresfrüchte und Fisch gibt es hier. Auch Fleisch- und Nudelgerichte. Vor allem aber wird hier die hohe Schule der Muschelzubereitung zelebriert. Abenteuerliche Kreationen kommen da auf den Tisch, üppige Portionen, dazu frisches Brot. Willkommen im Olymp der Muschelgourmets! Unbedingt probieren sollte man Muscheln mit Myrte und Minze in safrangelb leuchtender Soße. Ein Gedicht! Die Nachspeisen sind ganz bestimmt nicht kalorienarm, dafür super lecker. Tiramisu mit Kastanienmousse – Sensationell! Man bekommt viel für´s Geld. Erst spät am Abend wird uns wieder der Magen knurren.Der Service ist schnell, professionell, freundlich. Das ist auf Korsika nicht selbstverständlich. Le Patron sorgt gut gelaunt für reibungslose Abläufe. Ein Vergnügen. Vor allem nach ausgiebigem Baden im turkosen Meer.

Wie soll`s im Urlaub schmecken? Wie bei Mama. Nicht wie bei unserer, sondern jener von Maria, Tomàs usw. Voilà, Da Mamma. Zwischen Cours Napoléon und Rue Fesch. Eine wirklich dunkle Gasse. Sind wir hier tatsächlich richtig? Vorsichtig klettern wir die Stufen hinab um in den Innenhof eines der begehrtesten Restaurants Ajaccios zu gelangen. Über uns breitet ein riesiger Baum seine riesigen Blätter aus. Auf den geschmackvoll gedeckten Tischen leuchten Windlichter. Wir sind im Innenhof des Da Mamma. Noch ist nicht viel los. Aber das wird sich innerhalb weniger Minuten ändern. Deshalb sollte man hier unbedingt reservieren. Alle möchten, solange es noch warm ist, draußen sitzen. Das Essen ist mediterran inspiriert. Ungekünstelt, bodenständig, allerdings mit dem kleinen, schicken Extra. Herzhaftes Gemüse, Fleisch, gegrillter Fisch aus heimischen Gewässern, frische Salate, Pasta. Die Menüs sind mit Bedacht komponiert, variationsreich. So kann ich mir tatsächlich mein Menü zusammenstellen. Der Schwerpunkt liegt auf korsischen Spezialitäten. Zum Aperitif genieße ich einen Vin de Châtaigne, einen Kastanienwein, sämig, süß-herb. Der Service ist freundlich, unaufdringlich. Wer also gediegen speisen möchte, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen, ist hier richtig.

An unserem letzten Abend in Ajaccio entdecken wir Sakura, ein japanisches Restaurant in einer kleinen Seitengasse zur belebten Rue Roi du Rome. Alles hier atmet Nachhaltigkeit. Die ist dem Team von Sakura äußerst wichtig: Selbst die Mitnahme-Artikel wie Schalen, Besteck sind recycelbar. Man möchte mit der Natur, nicht gegen sie arbeiten. Wichtig ist auch das Dekor: Japanisch zurückhaltend. Ebenso wie der überaus freundliche Service. Aus einer reichhaltigen Karte kann man u.a. Sushi, thailändische Gerichte, Miso-Suppen, wunderbar exotische Nachspeisen wählen. Für kleines Geld bekommt man äußerst frisches Gemüse, Früchte, Fische und Fleisch. Weit entfernt von jedweder asiatischer Glutamat-Orgie. Hier schmeckt man jedes Gewürz, jede Zutat. Mein Poulet aux noix de cajou ist erstklassig. Die Kalifornia-Box meines Mannes mehr als reichhaltig. Ein weiteres Highlight ist die Karte für asiatische alkoholische Getränke, die optimal auf das Essen abgestimmt sind. Einen Tisch reservieren sollte man auch hier, da das Restaurant, wie auch der Außenbereich nicht allzu groß sind.

So, das waren also meine vier Restaurant-Highlights. Allerdings möchte ich euch noch auf einen weiteren persönlichen Favoriten mit dem beziehungsreichen Namen Il était une fois aufmerksam machen.

Plüschige Meeresbewohner

In der rue Fesch, Nummer 56, liegt dieser wunderschöne Spielzeugladen, der nicht nur die Herzen von Kindern höherschlagen lässt. Inhaberin ist Madame Pascale Casanova, die bereits in jungen Jahren Großmutter wurde, und ihre liebe Not hatte, das passende Spielzeug für den frischgebackenen Enkel zu finden. Sie entschloss sich kurzerhand selbst einen Spielzeugladen zu eröffnen. Handverlesene Spielsachen anzubieten, welche die Phantasie anregen und dabei dieses Leuchten in die Augen von (wie gesagt: nicht nur) Kindern zaubern sollte, das Eltern nur schwer ignorieren können. Nach dem Vorbild der Pariser Kaufhäuser dekoriert Madame die beiden großen Schaufenster jahreszeitlich und thematisch mit schier umwerfender Kreativität. Ich erinnere mich, wie fasziniert ich als Kind von jenem Teddy war, der über der Tür des Spielzeuggeschäfts unseres Vertrauens Seifenblasen in die sommerlich blaue Luft blies. Und so fühlt man sich beim Anblick von Frau Casanovas Kreationen in selige Kindertage zurückversetzt. Egal also, ob ihr Prinzessin, König, Rennfahrerin, Koch oder Ärztin werden möchtet, hier seid ihr gut beraten.

Tröstlich, dass es neben Spielzeug-Handgranaten am Flughafen, die man hoffentlich nicht mit ins Flugzeug nehmen darf, so ein Kinderparadies noch gibt. Il était une fois

Und jetzt noch ein allerletzter korsischer Favorit, diesmal zum schmausen:

Beignets au brocciu.

Aber das Rezept verrate ich euch auf einer extra Seite. Einfach im Suchfenster eingeben! Wer mehr über Korsikas Südwesten erfahren möchte, findet hier Reisetipps.

Fahrt mal hin

Eure Stina

Darf´s etwas mehr sein? Oder: Gegen den Strom mit Hennrich und Bothe

Zu Besuch bei Hennrich & Bothe

Ich sitze in einer entlegenen Ecke unseres Gartens. Gleich neben dem Thymian, auf dem gerade eine Hummel landet. Umgeben von schattenspendenden Hainbuchen. So einen Platz, meint Herr Hennrich, sollte jeder im eigenen Grün haben. Kein Handy. Nur Schmetterlinge. Und Ruhe. Das muss auch so sein. Anders bekomme ich die komplexen Ausführungen des passionierten Gartenmenschen nicht mehr zusammen. Und der hat viel zu erzählen. Denn Michael Hennrich, Mitinhaber der Gärtnerei Hennrich & Bothe, ist Gartenenthusiast, Gartenphilosoph, Berufener. Und der Garten sein Mikrokosmos.

Außenanlage Hennrich und Bothe
Herziges Freudenmädchen

Schon als Kind habe er mit der Oma gegärtnert. Sein eigenes Stück Garten bestellt. Gärtner zu sein, das sei, so erklärt er, Berufung. Nicht Beruf. Als Gärtner ist man Teil eines Ganzen. Muss Zusammenhänge verstehen. Braucht Wissen, Fingerspitzengefühl, Erfahrung. Und das unterscheidet Michael Hennrich ganz klar von mir, der Amateurin, welche die Dimensionen von so manch erwachsenem Baum klar unterschätzt hat. Der Mann versteht sein Handwerk. Obwohl es so viel mehr ist als das. Volle Sonne, durchlässiger Boden, stand auf dem Pflanzschild für die Rudbeckia. Irgendwann war sie verschwunden, obwohl ich doch alles richtig gemacht hatte. Jetzt ist sie wieder da. Im Schatten, in der humosesten Ecke. Verstehe einer die Pflanzen. Ich lerne: Der Garten ist ein Lebens-Raum. Gut. Und wie im Leben, so denke ich mir, geht nicht immer alles nach Reißbrett. Pflanzen haben durchaus ihren eigenen (Blüten-)Kopf. Ein Garten bietet alles, was das Leben bietet. Ein Mikrokosmos. Einer, der mir auch im Alltag hilft, mich in Geduld zu üben, zu akzeptieren, zu verstehen. Dazu gehöre, erklärt Herr Hennrich, auch Arbeit. In einschlägigen Zeitschriften entspannt der Gärtner ja gerne mal auf dem Rasen, den Strohhut lässig über die Augen geschoben, an einem Gänseblümchen kauend, umsummt von fleißigen Bienen… Aber hallo? Irgendjemand muss vorher den Rasen gemäht, die Bienenweiden gepflanzt, gesät haben. Als ich vor fast zwanzig Jahren unseren Garten in den Vogesen angelegt habe, waren Ratgeber wie „Gärtnern für Faulenzer“ en vogue. Hätte ich gewusst, dass mangelnde Vor- bzw. Nachbereitung des Bodens in den Folgejahren ein Vielfaches an Arbeit generiert – das Büchlein wäre strax auf dem Kompost gelandet.

Keramik Skulptur Susanne Boerner
In einem Boot.

Ein großer Garten – und groß muss er für Michael Hennrich sein – fordert eben viel Arbeit. Er ist Freiheit, hält aber auch gefangen. Er wartet nicht, hält sich nicht vornehm zurück. Man muss vorausschauend planen, organisieren, zupacken. Doch wer denkt noch an die Maloche im September, wenn im Februar, März die Krokusse blühen, die Blausternchen den Himmel in den Garten zaubern. Der Herbst dagegen… Oh, nein! Abschied vom Gartenjahr. Der Winter? Schon besser. Da sei die Arbeit ganz einfach zugedeckt. Unter Blättern, unter Schnee. Ruhe und Entspannung. Doch halt: Jetzt wird geplant. Nach Neujahr scharre man wieder mit den Hufen. So viel Arbeit an allen Ecken und Enden!

Im Frühling und Sommer arbeitet man bei Hennrich & Bothe oft über die normale Arbeitszeit hinaus. Mitinhaber Günter Bothe, der zu den Kunden rausfährt, widmet sich nach Feierabend zudem dem angeschlossenen Privatgarten. Tut die Dinge, die jetzt gerade dran sind. Arbeit? Natürlich. Doch als Lohn ein Paradies. Finden Sie bei so viel Arbeit noch Personal, Herr Hennrich? „Wenn du die Leute zur Arbeit auf See werben willst, dann erzähl ihnen nicht von der Arbeit, sondern von der Aussicht über das blaue Meer.“, fasst er die Worte eines anderen Berufenen zusammen. Klingt nach Antoine de Saint-Exupérys: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Deshalb arbeiten bei Hennrich & Bothe sogar Leute, die keine ausgebildeten GärtnerInnen sind. Was zählt, ist Interesse. Und ja, natürlich immer wieder die Liebe zum Tun.

Michael Hennrich spricht am liebsten von „unserem Garten“. Nicht von Gärtnerei. Man gärtnert mit der Natur, ist kein durchkommerzialisiertes Unternehmen. Da darf auch mal was im Garten wachsen, was anderswo mit Vorliebe ausgerupft wird. Überhaupt: Un-kraut. So manches davon entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Heilkraut. Auch in meinem Garten, so erfahre ich, wachse genau das Kraut, das ich brauche. In meinem Falle Spitzwegerich. Und es ist auch eher mein Mann, der ihn braucht. Spitzwegerich-Erdkammersirup soll helfen. Bei Husten und weiteren Erkältungsunbilden. Massenhaft wächst das Lungenblattl an nährstoffreichen Stellen in unserem Garten. Gerne auch dort, wo es dunkler und feucht ist. Ein für uns Menschen eher abträgliches Klima. Flugs hat mein Mann ein paar der lanzenförmigen Blätter in Hochprozentiges eingelegt, wovon er allabendlich ein paar Tropfen einnimmt – und genießt seitdem einen ruhigen, erholsamen Schlaf. Was meinen armen Ohren äußerst zuträglich ist. An der Erdkammer arbeiten wir noch. Und statt die Brennessel auszumerzen, sollten wir lieber damit kuren. Ganz zu schweigen von den Schmetterlingen, die auf sie angewiesen sind. Und wusstet ihr, dass Klee im Tee als natürliches Süßungsmittel fungiert? Michael Hennrich hält mir ein Glas mit selbstgesammelten Blüten hin. Eine Teemischung, wie´s ausschaut. Ich schnuppere: Aah! So schmeckt der Sommer!

Sonnenhut rosa

Keine Zeit für negative Energien

Wie geht es Ihnen denn, Herr Hennrich, wenn Sie an den Steinwüsten vorbeifahren, die so manchen, einst blühenden Vorgarten ersetzt haben? Da sie angeblich so pflegeleicht sind. Was ja auch für Beton gilt. Oder für Parkplätze. Wenn nicht anarchistisches Wurzelwerk die Asphaltdecke sprengt. Michael Hennrich antwortet diplomatisch. Man müsse auch mal weg-, nicht mehr überall hinschauen. Das tue er übrigens auch nicht mehr bei den gängigen Nachrichtensendungen. Ich hab doch gesagt, der Mann ist Philosoph! Zieht Parallelen. Vom Garten in die Welt. Und wieder zurück. Negative Schlagzeilen – Was, bitte, soll daraus erwachsen? Man vernachlässige das Positive. Ich nicke. Zu meiner Zeit, also für die heutigen Mitfünfziger, hieß das: No future. Ein ebenso schlechter Ausgangspunkt für Veränderung. Dabei ließe sich mit positivem Input mehr erreichen, stärker motivieren. Statt zu schaffen, ver-äußern sich Menschen, indem sie über soziale Medien zu viel von sich preisgeben. Diese Digitalisierung des eigenen Lebens findet er erschreckend. Ich ebenfalls. Mein Blog ausgenommen. Im Garten kann ich mich erden. Ich schaffe, verändere. Positive Ergebnisse – wunderbare Glücksmomente. Braucht es Visionen, Herr Hennrich? Ja, aber sie müssen nicht gleich global sein, um global zu wirken. Aber wir müssen mal anfangen. Anpacken. Und wir sollten lernen zu spüren, zuzuhören. „Hörst du die nicht rufen?“, erinnert er zuweilen einen Azubi ans Gießen. „Die haben Durst!“ Pflanzen sind Lebewesen. Wie bei Tieren, so muss man auch hier nach Bedürfnissen fragen. Muss erziehen, Richtung geben um die Lebenszeit am jeweiligen Standort zu verlängern. Kommunizieren Pflanzen miteinander? Für Michael Hennrich keine Frage. Der Garten als mystischer Ort für Elfen und Naturgeister… da will er sich, scheint mir, nicht festlegen. Wenigstens Gärtnern mit dem Mond? „Gewisse Samen keimen unter Beachtung der Mondzyklen einfach besser.“, räumt er ein. Aus leidvoller Erfahrung stimme ich zu: Pflanzen wie Haare schneidet man in gewissen Mondphasen besser nicht.

Susanne Boerner Keramik frosthart bei Hennrich und Bothe Saarlouis-Fraulautern, Saarland, Gärtner
Positivistin

Er hört sie rufen. Wenn sie schlapp herunterhängen, braune Flecken bekommen, sich kränklich nach der Sonne recken. Seit über 20 Jahren gönnt Michael Hennrich seinen Pflanzen zudem EM – Effektive Mikroorganismen. Wandelt Negatives in Positives um. Hält Vorträge, teilt seine Erfahrungen. Auf dieser Basis hat er sogar ein natürliches Spritzmittel gegen Pilzerkrankungen entwickelt und setzt es erfolgreich ein. Ursachenforschung statt reiner Symptombekämpfung. Verbessere den Mikrokosmos und deine Pflanzen leben länger und gesünder.

Michael Hennrich, Inhaber Hennrich und Bothe, Fraulautern, Saarlouis, Gärtnerei, Gartenbau, Saarland
Berufener: Michael Hennrich, Hennrich & Bothe

Was, Herr Hennrich sollte man bedenken, wenn man einen Garten anlegt?

Zuerst sollte man die eigenen Bedürfnisse ausloten. Welche Ansprüche hat man? Wozu soll der Garten dienen? Bienenhort? Aktivgarten? Erholungsort? Partymeile? Ein Garten sollte niemals als Ausstellungsstück für kritelige Nachbarn angelegt werden. Genauso, übersetze ich für mich, wie moderne Leute ja auch nicht mehr die Straßenrinne kehren, weil der Nachbar am Wohnzimmerfenster, auf ein Kissen gestützt, womöglich mit Fernglas, auf der Lauer liegt um samstägliche Nachlässigkeiten zu ahnden. Dann doch lieber Flowerpower. Liebe für den Garten entwickeln. Mit der Liebe kommt das Verständnis. Man akzeptiert und toleriert Eigenheiten – ganz wie in einer Partnerschaft.

Und weiter? Ich paraphrasiere mal: Gebt dem Ganzen einen Rahmen. Schafft – ganz recht – Mikrokosmen. Die Olive, die auf windumtoster Wiese, den Gang alles Lebenden geht, hat im Schutz einer Hecke eine reelle Chance. Sowieso gehören Gehölze und Bäume dazu. Auch als Sichtschutz (Wir erinnern uns: Der Nachbar mit dem Kissen…). Schatten, Wind und Sonne – auch das sind wichtige Faktoren.

Ein kleiner, entlegener Sitzplatz sei, wie schon erwähnt, wichtig. Das Handy bleibt im Haus. Und deshalb genieße ich meinen Tee heute genau an einem solchen Ort. Ein Ritual, wie wir es, glaubt mir, immer dringender brauchen.

Ein Garten sollte nicht auf einen Blick überschaubar sein. Also Gartenräume. Alp(t)raum meines Mannes, vor dessen Rasenmäher-Traktor meine zärtlich gehegten Wildblumen erzittern. Standard-Satz: „Hier pflanzt du aber nichts. Da will ich mähen können.“ Hier hilft, so der Profi, ein kleiner Pfahl aus dekorativ verwittertem Holz mit einer kleinen pfiffigen Figur darauf, vielleicht sogar einer der Keramikerin Susanne Boerner. Mitten in die Wiese gesetzt. Habe diesen Tipp mit einem herrenlosen Blechvögelchen, Kraftkleber (wegen des Power-Mähers) und Baumstamm nachgebaut – und bin richtig stolz. Fluchtpunkt und Verkehrspoller zugleich. Blickfänge schaffen, heißt die Devise.

Was noch, Herr Hennrich? „Offen bleiben.“, empfiehlt er. Bedürfnisse können sich ändern. Also auch der Garten. Aus dem Bolzplatz wird vielleicht das prächtigste Staudenbeet aller Zeiten. Oder ihr werdet Selbstversorger mit prunkendem Kohl, der schnellsten Bohne der Stadt

„Haben Sie derzeit einen Favoriten, der jeden Garten aufwertet?“, frage ich. Michael Hennrich stellt entschlossen eine filigrane Staude vor mir auf den Tisch. Voilà: Gaura lindheimeri Whirling butterflies. Tatsächlich, Blüten wie weiße Schmetterlinge, aufgeregt zitternd in der leichten Brise, die aus dem Garten hereinweht. Blüht von Juni bis zum Frost, ist anspruchslos und lockert jede Pflanzung auf. Und zittert wirklich, was das Zeug hält.

Gibt es für Sie den „Idealen Garten?“

Er denkt kurz nach: „Der ideale Garten bietet zu jeder Jahreszeit eine interessante Ecke, Pflanzungen zum Hingucken.“ Wie wäre es z.B. mit einem Frühlingsgartenzimmer? Da fällt ihm doch gleich ein Zitat von Karl Foerster ein, dem großen Staudengärtner: „Wer seinen Garten liebt, wie er ist, verdient ihn nicht.“ Ein Garten verändere sich ständig. Gegebenheiten ebenfalls. Er stelle Ansprüche. Wo einmal Sonnenanbeter im gleißenden Licht wippten, wuchern heute vielleicht Schattenpflanzen. Die liebt Herr Hennrich übrigens immer mehr. Je älter er wird. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ohne Schatten kein Licht. Akzeptanz.

Skulpturen für den Garten bei Heinrich und Bothe, Saarlouis-Fraulautern, Saarland
Müßiggängerinnen

Was passiert eigentlich, wenn Sie eine Steinwüste für einen Kunden anlegen bzw. etwas tun sollen, was Ihrer Gartenphilosophie widerspricht? Da lehnen Hennrich & Bothe schon mal dankend ab. Gegen den Strom, so sei er schon immer geschwommen. Ihre Klientel beschreibt er als eine Community. Gleichgesinnte. Ich sehe sie lustwandeln. Über den samtigen, kurzgeschnittenen Rasen zwischen den Staudenbeeten, vorbei an duftenden Rosen. Atmend. In all die Farbenpracht, die Düfte versunken. Bevor sie gerufen werden. Von dem purpurroten Sonnenhut, da vorne, auf dem Holzkarren. Oder der Gaura, die, scheint mir, noch ein bisschen stärker zittert um auf sich aufmerksam zu machen.

Oder von einer der über 40 verschiedenen Tomatensorten, die so gar nichts mit der holländischen Wassertomate gemein haben. Selbstgezogen. Aus Erfahrung gut. Von den Gewächshäusern spaziere ich zwischen Rudbeckien und Glockenblumen zurück Richtung mediteranes Wohnhaus. Gibt es da eine Affinität? Das Wetter im Süden sei nun mal besser, meint er. Die Natur vielfältiger. Man denke nur an den hierzulande frostempfindlichen Rosmarin. Wo er Recht hat… In zwei Jahren war mein Rosmarin zu einem beachtlichen Strauch herangewachsen, bis er nach einem strengen Winter einfach nicht mehr ausgetrieben hat. Auch das gehört dazu: Sterben. Links von mir picken Hühner munter umher. Fressen, was gefressen werden muss. Kreislauf. Werden und Vergehen. Da ist er wieder: Der Mikrokosmos. Naturlich. Mit der Natur. Ohne Umlaut.

Wetterfeste Frohnatur von Susanne Boerner

Neben Ihrem Garten betreiben Sie auch das GartenHaus. Warum?

Das GartenHaus gehöre untrennbar zum Garten, erläutert Herr Hennrich. Ein Haus ohne Garten geht nicht. Ein Garten ohne Haus ebenfalls nicht. Gleichberechtigung. Wir feiern, arbeiten, entspannen im Garten. Um das noch ausgiebiger tun zu können, gibt es bei Hennrich & Bothe u.a. wunderbare Aroma-Kerzen, Windlichter, Tischdecken, Servietten, Geschirrtücher. Letztere würde ich persönlich mir sogar einrahmen und an die Wand hängen. Für die Grillfans gibt es Essig, Öl, körniges Salz, regionalen Senf, Salatbestecke aus poliertem Olivenholz. Accessoires für den gehobenen Geschmack. Fehlt noch ein leichter Wein. Kein Problem! Nach der Gartenarbeit die Hände pflegen? Feinste Naturseifen und Handcremes finde ich hier! Und wer sich danach in Schale werfen möchte, der kann im GartenHaus sogar nachhaltige Kleidung aus Naturmaterialien erstehen. Wenn der Garten dann Winterruhe hält, labe ich mich einfach an einer ausgefallenen Zimmerpflanze und träume vom Frühling. Wenn ich mich wieder inspirieren lassen kann von dieser unverwechselbaren Mischung: Ein Touch englisches Landhaus, ein wenig provenzalische Lavendelromantik. Und die Zirbenkerze hilft mir ab heute beim Einschlafen.

Hennrich und Bothe. Das ist eben das Komplettpaket. Vom Fachmann. Ein Paradies, entstanden auf einem ehemals verwahrlosten Grundstück. Mit viel Ausdauer, Geduld, (Vorstellungs-)Kraft und Spucke wurde es zu neuem Garten-Leben erweckt. Apropos Naturgeister, Herr Hennrich. Als ich eben bei den Astern war, habe ich ein kleines grünes Gesicht gesehen. Und es lächelte…

Fakten: Die Gärtnerei besteht seit 1990. 2002 kam das GartenHaus dazu. Inhaber sind Michael Hennrich und Günter Bothe. Derzeit gibt es 8 Mitarbeiter. Der älteste weibliche Azubi war übrigens 55.

Bereiche: Landschaftsbau, Gartenanlage, Pflanzenverkauf, Accessoires. Außerdem hält Herr Hennrich Vorträge zum Thema EM. Die große Weihnachtsausstellung findet übrigens zwei Wochen vor dem ersten Advent statt. Außerdem bietet Hennrich & Bothe GartenHaus-Frühstücke an.

Wo? Saarbrücker Str. 35, 66740 Saarlouis-Fraulautern. Weitere Informationen wie Öffnungszeiten, Events u.v.m. entnehmt ihr bitte der firmeneigenen Homepage.

Lasst euch inspirieren

Eure Stina

Die mit den Blumen tanzt – Blumenhaus Raber in Heusweiler

Dachte schon, es wäre ziemlich ruhig geworden im Wichtelwald… Doch just als ich von der Arbeit nach Hause fuhr, kreuzte ein phantasievoller Laden samt kreativer Floristin meinen Weg. Dabei hatte ich nur im (Gedanken-)Kreisel die falsche Ausfahrt genommen. Da hockten sie also vor den weißen Sprossenfenstern eines liebevoll dekorierten Blumenladens im beschaulichen Heusweiler: Zwerge, Igel, Elfen, Vögel, Engel. Auf filigranen Tischchen, neben verschnörkelten Laternen, in nostalgischen Kistchen und Kästchen. Eine muntere Schar, umsichtig betreut von Henrike Krauß, einer engagierten Blumenfee mit immer neuen, verlockenden Ideen.

Blumenkränze; Haarkränze, Blumenhaus Raber, Heusweiler
Ein Kränzchen in Ehren…
Blumenhaus Raber, Heusweiler, Floristik
Herzensangelegenheiten

 

Stil – Blüten – Ambiente, so das Konzept von Blumenhaus Raber. Vor meinem geistigen Auge erscheint unser eher klassisch-aufgeräumtes Wohnzimmer. Wie es sich verwandelt, in etwas Heimeliges, wo man täglich, so gegen fünf, duftenden Brombeertee und Scones mit Clotted Cream zu sich nimmt. Gerne im Glanz letzter Sonnenstrahlen. Ein bisschen English Tea-Time, ein wenig Shabby Chic, etwas französische Eleganz – in diesem Laden kein Gegensatz sondern Inspiration. Dezent Fernöstliches neben knallroten Fliegenpilzen, buntbemalte Blechvögel neben Vintage-Vogeltränken aus Steinguss, auf die ich derzeit ganz wild bin. Und mittendrin, stimmig beleuchtet, Frau Krauß, mit der ordnenden Hand, mit Herz und Verstand, die dekoriert und kreiert. Gar nicht so sicher sei sie sich, ob der Kranz, an dem sie gerade arbeitet, auch wirklich gelungen sei. Doch, ist er. So gelungen, dass ich schon in meiner Geldbörse gründele. Überhaupt scheint das Binden von Kränzen Frau Krauß ein Anliegen zu sein. Der Hit sind derzeit Haarkranz-Workshops, für deren Zustandekommen es nur fünf Gleichgesinnter bedarf. Alles in gemütlicher Runde. Mit viel Spaß, unter fachkundiger Anleitung. Ob Geburtstag, Junggesellenabschied oder Mädels-Abend: So ein selbstgestalteter Haarkranz hebt unmittelbar die Stimmung und lässt uns mit den Elfen tanzen.

Deko-Profi: Henrike Krauß, Blumenhaus Raber
Deko-Profi: Henrike Krauß, Blumenhaus Raber

 

 

 

 

Blumenhaus Raber, Heusweiler, Brombeertee in Tasse von Julclub
Den Brombeertee hab ich schon mal…

 

 

In dritter Generation pflanzen, pflücken, handeln die Rabers schon mit Gewächsen aller Art. Man setzt auf kurze Transportwege, regionale Produzenten, z.B. bei Rosen, die aus dem saarländischen Schiffweiler kommen. Nachhaltig muss es sein. Deshalb kann man sich hier auch die Deko für die Hochzeit einfach ausleihen. Kaufen ist normalerweise kostspielig, amortisiert sich zudem frühstens ab der zweiten Eheschließung. Für ungeduldige Nachahmerinnen gibt es neben Braut- auch Wurfsträuße. Ihr wisst schon, jene, um die sich die Brautjungfern stets mit einem kleinen Hüpfer reißen. Ob Firmenfeier, private Festivität oder tröges Zuhause. Die Fachfrau peppt das Ganze blumig auf. Und nicht nur das. Im Oktober findet ein Intensiv-Workshop statt, in dem man zum Hochzeitsredner/zur Hochzeitsrednerin avancieren kann. Denn darin ist Frau Krauß ebenfalls Profi. Freie Rednerin für freie Trauungen und Verpartnerungen. Was es nicht alles gibt! „Mit romantischen Ritualen“ und „persönlichen Liebesschwüren“, so verspricht die hauseigene Website, warte sie auf. Wo waren Sie, Frau Krauß, als ich geheiratet habe!?!

Blumenhaus Raber, Heusweiler, Saarland
Buddhistisches neben Shabby Chic

Blumenhaus Raber, Heusweiler, SaarlandAchtung: Szenenwechsel!

Wunderkind, Blumenhaus Raber
Wunderkäfer
Wunderkind, Blumenhaus Raber, Heusweiler
Bienenkind

Nebenan. Durch ein Gartentörchen vom Blumenladen aus zu erreichen: Alles, was das Kinder- bzw. Elternherz begehrt. Selbstverständlich nachhaltig, natürlich und irgendwie, ja, wichtelartig. Und vips!, da ist sie wieder: Frau Krauß. Diesmal als kompetente Fachfrau für Kinderspielzeug und Filzschuhe für die Kleinsten. Wonderwoman bei Wunderkind. Auch hier veranstaltet die findige Unternehmerin in Teamwork Wundersames, um Heusweiler für Eltern und Kinder l(i)ebenswerter zu machen.

Nachhaltiges Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel aus Holz
Prinzessinnen-Attacke
Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel Wunderkind, Heusweilerr
Ahnungslose Piraten

Ein voll-klimatisiertes Mama-Frühstück gehört ebenso dazu wie Erste-Hilfe-Kurse für (Groß-)Eltern. Babys dürfen in Workshops wie Kleckern und Klecksen erste Erfahrungen mit Action-Painting sammeln. Geburtstagskinder samt Eltern können vor Ort und ohne Nervenzusammenbruch den zweitschönsten (Irgendwie sind wir doch alle hoffnungslose RomantikerInnen!) Tag ihres Lebens genießen. Zur Begrüßung neuer Erdenbürger kann sogar ein hipper Holz-Storch gemietet werden. Und meine Taufbonbons muss ich auch nicht mehr selbst in umweltfiese Klarsicht-Tütchen pfriemeln. Stattdessen gibt es niedliche, personalisierte Herz- oder Tupfen-Schachteln aus Papier. Die kann man sogar im hauseigenen Online-Shop bestellen. Besucht einfach die Website und lasst euch inspirieren!

Wunderkind, Heusweiler, Plüschtiere, Spielzeug
Sanfte Gesellen
Auch süß, aber vom Flohmarkt

So, Leute: Ein Tisch, ein gemütlicher Sessel, eine schnörkelige Laterne (oder eine Mini-Vogeltränke!). Aus antikisiertem Gusseisen, versteht sich. Dazu ein Strauß bunter Blumen. Eine Tasse mit dampfendem Tee. Jetzt, wo die Abende schon kühler werden. Kostet nicht die Welt. Lässt uns jedoch ahnen: Da draußen ist er, der Wichtelwald. Lasst uns ein Teil davon sein. Im Herzen. In der Seele. Gut für die Umwelt. Gut für uns.

Macht´s euch gemütlich

Eure Stina

P.S. Apropos: Brombeeren. Wenn ihr mal nicht schlafen könnt. Seht euch die wunderbaren Illustrationen aus Jill Barkleys Die Mäuse im Brombeerhag an. Hilft garantiert.

 

Leckere, schnelle Mirabellentarte mit Grumbeersupp

Mirabellentarte mit Grumbeersupp
Mit Kartoffelsuppe ein Gedicht!

So viele Mirabellen wie dieses Jahr haben unsere Bäume noch nie getragen! Wir werden Marmelade davon kochen, aus der Hand naschen, jede Menge  Tartes backen. Schnell und sicher gelingt dieses elsässische Rezept. Sogar, wenn sich unangekündigter Besuch ankündigt. Das Entkernen der Mirabellen braucht jedoch etwas Zeit. Mein Tipp: Friert einen Teil der Früchte ein, dann könnt ihr auch in mirabellenarmen Jahren eine feine Tarte genießen. Wie ihr wisst, bin ich ein Fan von Kardamom, weil es jedem Kuchen diesen frischen, sommerlichen Geschmack verleiht. Daher die schwarzen Pünktchen auf dem Kuchen. Und jetzt ran an die süßen, sonnengelben Früchtchen! Wer möchte, kann auf den noch warmen Kuchen eine Glasur tun. Dafür 5 EL Mirabellenmarmelade durch ein Sieb streichen und mit 1-2 EL Wasser verrühren. Aufkochen lassen und über die Tarte geben.

Bei uns zuhause gab es oft etwas Süßes zur deftigen Suppe. Zubereitet wurden solche Gerichte zumeist von meiner Oma. Von der ich wohl auch mein Hüftgold geerbt habe. Die Liaison aus sonnengereiften Mirabellen und würzig-cremiger Grumbeeresupp ist ein echtes Sommererlebnis. Und dazu vegetarisch. Für eine schnelle, schmackhafte Kartoffelsuppe (4 Personen) braucht ihr 750g Kartoffeln, 1-2 große Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe gehackt. 1 EL Öl, 1,5 l Gemüsebrühe, etwas Kerbel, etwas Koriander (darf ruhig aus dem Streuer sein). 125 ml Sahne, Salz, schwarzer Pfeffer, etwas geriebene Muskatnuss, 1 TL Butter. Und natürlich etwas Maggi.

Kartoffeln schälen und in feine Scheiben schneiden. Zwiebel kleinhacken, Knoblauch kleinschneiden. Öl in großem Topf zerlassen. Zwiebel goldgelb anbraten, Knoblauch hinzufügen und kurz mitanbraten, ohne dass er braun wird. Salz und Pfeffer hinzufügen. Kartoffelscheiben hinzufügen, 1 Tasse Gemüsebrühe dazu, 10 Min. köcheln lassen. Kerbel, Koriander hinzufügen. Restliche Gemüsebrühe zufügen samt Maggi. Ca. 30 Min. kochen lassen. Suppe mit dem Rührstab pürieren. Sahne einrühren. Muskatnuss zufügen. Butter dazu. Fertig!

Wer will, kann noch einen Schuss Bier dazu tun!

Lasst´s euch schmecken

Eure Stina

Heute mal ein Taugenichts – Mit dem Fahrrad durch das Hanauer Land

Illustration zu Joseph von Eichendorfs Aus dem Leben eines Taugenichts, Bild, von Julclub

Zuerst die Fakten: E-Bike-Rundtour. Ca. 3-3 ½ Stunden. Teilweise Fahrradwege. Mittlerer Schwierigkeitsgrad. Route: Von Dossenheim-sur-Zinsel über D14 Neuwiller-les-Saverne Richtung ausgewiesene Fahrradstrecke (Kleines Schild mit grünem Fahrrad bzw. kleiner orangener Pfeil) nach Herrenstein. Nicht über D 133 Richtung Bouxwiller/Griesbach! Im Zentrum von Herrenstein rechts abbiegen. Ein Abstecher zur Abtei, die rechterhand liegt, lohnt sich. Wieder auf der Hauptstraße am Hotel-Restaurant Le Herrenstein vorbeifahren. Am Ortsausgang geht es links auf den Fahrradweg 22 bzw. 62 Richtung Bouxwiller. Hier kurzer Abstecher ins Zentrum mit seinen Fachwerkhäusern und Salon de thé Au charme du passé. Auf demselben Weg wieder aus dem Ort hinausfahren, D4 Richtung Obersoultzbach. Auf die D7 nach Weiterswiller abbiegen. Richtung Neuwiller-les-Saverne fahren. Weiter nach Herrenstein, diesmal geradeaus weiterradeln nach Dossenheim-sur-Zinsel.

Weitere Details zum Radfahren im Hanauer Land findet ihr hier!

Und jetzt… Stimmung!

Hatte mir gerade wieder einmal Joseph von Eichendorffs Aus dem Leben eines Taugenichts zu Gemüte geführt. Da drängte es mich, es jenem gleich zu tun. Statt im Garten auf einer Liege zu lümmeln, schwangen mein Mann und ich uns aufs Fahrrad um das Hanauer Land – Le pays de Hanau – zu erkunden. Denn wie heißt es so schön in der Novelle: „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.“ Und weit erschien mir die Welt an diesem Tag tatsächlich. Obwohl wir nicht auf Schusters Rappen geschweige denn mit Kutsche unterwegs waren wie der müßige Müllersohn. Und es war auch nicht die schöne Donau, die uns zuweilen begleitete, sondern die weitaus kleinere, ruhigere Zinsel. Doch rechts und links wogten gelbe Felder. Die Heuballen waren artig gerollt. Am hohen Himmel segelten Schwalben dahin. So hätte man vielleicht zu Eichendorffs Zeiten geschwärmt. Und so schwärme ich auch heute noch angesichts pittoresker Fachwerkdörfchen, mit Gärten, die es gut und gerne mit der bunten Blütenpracht vor jenem Eintreiber-Häuschen aufnehmen könnten, das dem Luftikus wie zufällig in den Schoß fällt. Sehe ihn direkt vor mir, wie er so auf seiner Bank sitzt, im gediegenen Morgenrock seines Vorgängers, eine Pfeife schmaucht und den Lieben Gott einen guten Mann sein lässt. Einmal den Spießer in sich ausprobiert, um dann neugierig zu neuen Ufern aufzubrechen. Unversehens fühlt man sich in die Zeit um 1826 versetzt, als die spätromantische Novelle erschienen ist.

Wächter aus Sandstein an der Abtei in Herrenstein, Neuwiller-les-Saverne
Wächter aus Sandstein an der Abtei in Herrenstein, Neuwiller-les-Saverne

Immer wieder erstaunlich ist auch, was sich mit dem Fahrrad, abseits der ausgetretenen Pfade entdecken lässt. Nie im Leben hätten wir doch gedachtt, dass in Herrenstein eine mächtige romanisch-gotische Abtei den Ortskern dominiert. Der Grundstein dazu wurde im 8. Jh. gelegt. Die Einheit von romanischer Doppelkapelle, dem ältesten Teil der Abtei, gotischer Basilika und weitläufigem Vorplatz strahlt eine wunderbar kontemplative Ruhe aus. Stellt euer Rad beiseite, genießt den Augenblick. In der Kirche gibt es auch kostbare Wandteppiche aus der Zeit um 1500 zu bestaunen. Immerhin trägt die Anlage den Titel monument historique. Wie wäre es jetzt mit einem Picknick mit frischem Baguette? Auf dem Weg nach Bouxwiller könnt ihr auf der Ferme Herrenstein den Käse dazu kaufen.

Super leckerer Blaubeerkuchen: Au charme du passé, Bouxwiller
Super leckerer Blaubeerkuchen: Au charme du passé, Bouxwiller

Unser Piece of the day war allerdings das Au charme du passé in Bouxwiller. Ein liebevoll dekorierter Salon de thé, ausgestattet mit einer Fülle von Antiquitäten samt Kuriosa, in einem Seitengässchen der Grand Rue. Hier bekommt ihr den wohl besten Blaubeerkuchen des Grand Est. Mit einer wunderbar luftigen Baiserhaube. Selbst gebacken vom Hausherrn, der von Berufs wegen ein vielbeschäftigter Schreinermeister ist. Das Cafe dagegen ist die Domaine seiner Frau, die ihre Gäste mit Charme und Warmherzigkeit empfängt. Ihre Zitronencremetorte, den Pflaumenkuchen und den Erdbeerkuchen mit Nuss hätten wir gerne noch gekostet, aber ein Stück und ihr seid pumperlsatt. Jeder Tisch erzählt von Madames Leidenschaft für Nostalgisches, das man hier natürlich auch erstehen kann. Vom Steiff-Dackel bis zu elsässischen Trachten im Puppenformat – hier wird man fündig. Im Sommer sitzt man in einer hübschen Gasse, umgeben von typischen Fachwerkhäuschen. Natürlich an Tischen mit blütenweißer Spitzentischdecke.

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La Tarte!

Wunderschön dekoriert…

Weiter ging´s also mit kugelrunden Bäuchen. Vorbei an Obstwiesen, kleinen Weilern, leuchtenden Gärten mit Astern, Dahlien und, klar, strahlend gelben Sonnenblumen.

Obersoultzbach

 

Und da ist er wieder, der Taugenichts, wie er fiedelnd seines Weges zieht. Sicher hätte er bei der kleinen Kirmes in Obersoultzbach aufgespielt. Ich seh ihn vor mir: Mit spindeldürren, langen Beinen, wehenden Haaren und fliegenden Rockschößen. Ein Sinnbild des Sommers, der Lebensfreude, Leichtigkeit in jeder Pore. Und einer guten Portion Gelassenheit. Und wer möchte schon das Arbeiten erfunden haben?  Immer der Nase lang. Auch wenn ihn zuweilen das Heimweh drückt. Er wagt und gewinnt. Bis er schließlich seine Liebste findet, die zwar keine Gräfin ist, dafür aber geduldig auf ihren Angebeteten gewartet hat, während er im fernen Italien Erfahrungen sammelte. „Sie lächelte still und sah mich recht vergnügt und freundlich an“, schreibt von Eichendorff am Ende seiner Erzählung, die, auch wenn, oder gerade weil sie manchmal so abstrus mit Zufällen spielt, unser Herz erwärmt. „…und von fern schallte immerfort die Musik herüber, und Leuchtkugeln flogen vom Schloß durch die stille Nacht über die Gärten, und die Donau rauschte dazwischen herauf – und es war alles, alles gut!“

Blumenpracht im Pays de Hanau

Sind die Fahrräder verstaut, könnte ich mir vorstellen im Le Herrenstein einzukehren, oder sogar zu übernachten. Aber davon vielleicht ein andermal.

Obiges Zitat aus dem Taugenichts stammt aus dem entsprechenden Reclam-Bändchen. Eine unterhaltsame, schnoddrige Zusammenfassung als Video mit Playmobilmännchen und -frauchen findet ihr auf YouTube. Selbstverständlich solltet ihr danach schleunigst eine Hängematte aufsuchen und das ganze Büchlein genießen. Eine spätsommerliche Portion Gelassenheit wünscht euch

Stina

One Night in La Hoube

La Hoube fête d´été Sommerfest Nordvogesen vosges du nord volksfest dorffest 2019 grand est

In einem hübschen, kleinen Dorf inmitten der Nordvogesen, 650 m über dem Meeresspiegel, könnt ihr was erleben. Alljährlich wird in La Hoube, gegenüber von Dabo, ein Sommerfest gefeiert. Für ein Wochenende wird der Schulhof der Grundschule mittels blau-weiß-gestreifter Markisen zum zünftigen Festsaal.

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Breakdancer

Veranstaltet wird die Party vom umtriebigen Haseverein, ja Hase(!)verein. Denn der Hase ist sozusagen das Wappentier der Gemeinde. Bis in die späte Nacht schwofen die Dorfbewohner und ihre Gäste, was das Zeug hält. Fleißige HelferInnen, erkennbar an leuchtend roten T-Shirts, kommen mit dem Servieren der Flammkuchen, der elsässischen tartes flambées, gar nicht mehr nach. Die dunklen, runden Holzbretter kreisen über den Tischen, werden an den Nachbarn, die Nachbarin weitergereicht, bis kein Krümel mehr übrig ist. Eine freundliche, kommunikative Interaktion. Mal bestellt der eine, mal der andere. Man nimmt sich, bis man nicht mehr kann. Es gibt flammes gratinées, leicht gebräunt also, am Rand immer ein bisschen schwarz. Unwissend, wie ich bin, bestelle ich die helle, nicht so lange gebackene, cremigere Variante. Gut, die verzehren meine Tischnachbarn genauso, aber das nächste Mal bitte die überbackene, knackigere Variante.

Zur Abwechslung kann man auch Pizza oder Merguez bestellen. Natürlich mit scharfem Harissa. Das ist dann aber mehr ein Einzelevent, so an einem in Baguette verpackten Würstchen zu nagen. Weißwein kommt auf den Tisch, hie und da Crémant. Und natürlich Météor, das an diesem lauen Sommerabend besonders gut schmeckt. Später gibt´s café und selbstgebackenen Kuchen. Bei der Tombola gewinnt mein Mann 10 Flammkuchen-Bausätze von Flamme-Lisel, einem Producteur artisanal, der sich der nachhaltigen Produktion dieser Spezialität verschrieben hat. Die nächste kalorienhaltige Party kann steigen! Meine Tischnachbarin wird stolze Besitzerin eines Regenschirm, den sie gut gebrauchen kann, denn die Nacht wird schwärzer. Ein Wolkenbruch bereitet sich vor. Vor knapp 20 Jahren gab es noch einen Hasen zu gewinnen, dessen Gewicht man schätzen musste. So ist es sicher tierfreundlicher.La_Hoube_fete_ete_vosges_nord_haseverein_helfer_assistenten_manifestation_2

Der DJ heizt der Menge ordentlich ein. Aufgemotzte Jugendliche ahmen ihre Idole aus irgendwelchen angesagten Musikvideos nach. Kinder samt Müttern verausgaben sich auf der Tanzfläche. Das Besondere: Alle kennen die Songs, singen lauthals mit, sogar die Kinder. Auch mein Mann und ich schnappen ein paar Refrains auf, tanzen mit sauberem Hüftschwung. Kein Problem, wo wirklich Jung und Alt mitmachen. Hallo, fühle mich deutlich verjüngt!

Kann mich noch an unser erstes Fête d`été vor gefühlt 100 Jahren erinnern. Da gab´s noch Volksmusik. Von Ma bonne étoile, einer Kombo, die inzwischen zur kostspieligen, stets ausgebuchten Range gehört. Spielten zumeist deutschsprachige Titel, Typ Anton aus Tirol. Wir sind hier schließlich an der Grenze zum Elsass. Deutschsprachige Volksmusik hat hier Hochkonjunktur. Da stampfte manch kerniger Tänzer, dass die Bretter wackelten. Ich selbst wurde von meinem Nachbarn, durchaus gekonnt, zu Walzerklängen über die Tanzfläche geschoben, wobei ich ihm kräftig auf die Füße trat. Standard ist eben nicht so mein Ding. Anton aus Tirol auch nicht. Inzwischen gehören auch französischer Mainstream mit orientalisch anmutenden Rhythmen zu einem ausgelassenen Dorffest. Tanzbar muss es sein. Der DJ jedenfalls begeisterte sein Publikum, hatte Spaß dabei. Und ich konnte Arme und Beine schlenkern, wie ich wollte.

fete d´ete La Hoube Haseverein 2019
Glänzend.

Ach, mir geht das Herz auf, wenn Leute jeglichen Alters eine schöne Zeit miteinander verbringen. Ob in Hemdsärmeln und Jeans oder im schmucken Sommerkleid. Wie es euch gefällt. Unversehens kommt man mit Wildfremden ins Gespräch, lernt nette Leute kennen. Kleiner Rückfall also in eine Zeit, in der wir noch nicht allabendlich vor den Flimmerkisten ins Sofa sanken. Aber es ist ja auch Wochenende. Schlafen können wir immer noch. Der Montag liegt noch in weiter Ferne.

Der Hase - Maskottchens des Hasevereins - Organisator des fête d´été
Der Haseverein von La Hoube – Organisator des fête d´été

Spät in der Nacht brechen wir auf. Gelangen trockenen Fußes zu unserem Haus. Trinken noch ein letztes Bier. Lauschen in die wunderbare Nacht. Falter umschwirren unseren kleinen Bistrotisch. Vom Dorfplatz her dröhnen die Bässe. Schön war´s wieder. Bis hoffentlich zum nächsten fête d´été à La Hoube.

Ferien auf Väddö

Was wünscht man sich, wenn man an Schweden denkt? Javisst, klar, schönes Wetter. Petrus hin oder her. „Es gibt kein schlechtes Wetter.“, sagen die Schweden, „Nur schlechte Kleidung.“ Also haben wir die schicken Kleidchen und Sandaletten im Koffer gelassen, stattdessen Vlies-Pullover samt langen Hosen hervorgekramt und sind losgestiefelt.

Fiskeläge. Fischerhütten in Bylehamn

„Älskade Väddö“, geliebtes Väddö, so macht eine Broschüre des Väddö Turistrȧd auf die wirklich traumhafte Schäreninsel vor den Toren Stockholms aufmerksam. Touristen verirren sich selten hierher. Verwunderlich. Denn Väddö hat alles zu bieten, was eine schwedische Insel braucht: Blaues Meer, Sandstrände, kleine Badebuchten, nach Honig duftende Wälder, liebevoll gehegte Gärten, Schafe, Kühe und natürlich jede Menge roter Holzhäuser. Und ICA´s, Läden die alles anbieten, was der Urlauber in der schwedischen Natur braucht. Tändstickor (Zündhölzer), Kochtöpfe, Angeln, knatschige, aber wunderbar genuine gifflar (Zimtwecken), falls man sich einmal im wilden Wald verläuft. Nicht zu vergessen, die auffallend freundlichen Menschen, die sich immer über einen netten Plausch freuen. Im Supermarkt mit einem freudig-überraschten „Hej!“ begrüßt zu werden, als sei man eine alter Bekannte, die gerade von einer zehnjährigen Weltumseglung zurückgekehrt ist – das hat schon was. Vor allem, wenn man zum ersten Mal hier einkauft.

Kalles randiga kaviar. Luxus aus der Tube

Väddö. Das ist Astrid Lindgrens Ferien auf Saltkrȧkan pur. Mit Stina, Tjorven, Pelle, der hübschen Malin, dem tierliebenden, immer ein wenig melancholischen Pelle und natürlich Bootsmann, dem treuen Bernhardiner. Baden, Schippern, Hering essen, in hellen, schillernden Nächten, Aug in Aug mit Eulenmutter und Eulenkind, Hasen, Rehen, ab und an Elchen. Da kann es passieren, dass man so um 3, 4 Uhr nachts aufwacht, schlaftrunken in die Küche tapst, Kaffee kocht, den Tisch deckt, die Butter aus dem Kühlschrank holt… im Glauben, dass schon heller Morgen sei. Sich dann selig wieder ins Bett zu kuscheln – das ist Urlaub. Hat man dazu noch – wie wir – ein hübsches rotes Holzhaus gemietet samt Miniatur-Segelbooten sowie Leuchttürmen auf den weißgestrichenen Fensterbänken, steht einem schwedischen Sommer nichts mehr im Wege. Begleitet von Vogelgezwitscher resp. Auerhahnschrei, begann zumindest ich meinen Tag tapfer und genau zweimal mit einem typischen välling, warmer Getreidegrütze, mit filmjölk und lingonsylt, Preiselbeergelée, um festzustellen, dass meine Erinnerung an den Brei aus Kindertagen weitaus positiver waren, als er dann tatsächlich geschmeckt hat. Lag wahrscheinlich am Mischungsverhältnis. Was soll ich sagen? filjmölk und lingonsylt gewannen so langsam das Übergewicht. Ich ebenfalls. Bewegung war angesagt. Unter Bienengesumme, Hummelflug und Mückenattacken gelangte man in 300 m Entfernung zu einer kleinen Badebucht. Ett dopp i vattnet, ein kurzes Eintauchen in die kühlen Fluten, hat sich dann allerdings nur unser Dackelchen getraut.

Hier meine Highlights für eine einwöchige Reise nach Väddö über Stockholm bei jedem Wetter:

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Meine schwedischen Farben…

… natürlich in Stockholm

  • Wenn ihr fliegt, dann vermutlich nach Stockholm. Schon wenige Stunden in dieser wunderherrlichen Stadt genügen, um zu wissen: Hier muss ich wieder hin. Und zwar exklusiv. Wir sind in Gamla Stan, der pittoresken Altstadt, herumgewandert, haben – gegenüber von Gudrun-Sjödén – im Café Kladdkakan, was so viel heißt wie klebriger Kuchen), unvergleichliche kanelbullar, einen ostkaka (Käsekuchen) sowie ein Stück äußerst frische und delikate princesstȧrta genossen. Eigentlich wollten wir zum Café Vetekatten, einem sehr alten, sehr berühmten… Aber, was soll ich sagen: Wir hatten echt Hunger und haben das Vetekatten nicht gefunden. Das Parken unseres Mietautos in der Nähe von Kungsgatan hat unser Budget empfindlich getroffen. Stockholm möchte, dass man sein Auto zuhause lässt. Gut. Das wissen wir jetzt. Zum Trost haben wir uns im Systembolaget (dem staatlich kontrollierten Alkoholladen) mit Norrlands guld eingedeckt, ein Bier, das schmeckt und sich prima mit Fischen verträgt.
  • Auf Väddö selbst sollte man sich in den Tag hineintreiben lassen. Was es gibt, verpasst man nicht, denn man fährt irgendwie, irgendwann sowieso daran vorbei. Selbst wenn man kein Mietauto hat, ist der öffentliche Nahverkehr ziemlich gut ausgebaut. Man braucht zwar ein paar Stunden länger, tut es aber den Schweden gleich, indem man eiskalt entschleunigt.Väddö skärgard
  • In Grisslehamn gibt es einen kuscheligen kleinen Hafen mit Fischräuchereien, kleinen Restaurants und Cafés, die u.a. räksmörgȧsar anbieten, Krabbensandwiches mit Majo, Ei, Salat und eben fangfrischen Krabben. Wir haben das Café Vischan ausprobiert, das auf ökologisch macht. Dass die kleine Gaststätte ein wenig improvisiert wirkt, macht ihren Charme aus. Alle sind freundlich, alles schmeckt super, ist aber zu wenig für die saftigen Preise. Gleich gegenüber findet ihr auch einen Ableger des Outlet-Centers Edblads hjärta mit Kleidung, Keramik und Schmuck in nordischem Design. Im Hotell Havsbaden kann man sicher stilvoll wohnen und schlemmen; uns zog es jedoch mehr in die kleinen Fischerhütten.

    Kleine Kunstwerke: Salta fiskar, Salmiakhaltige Lakritzfische.
  • In Grisslehamn fahren die Fähren der Eckerö linjen über das Ålands hav, das ȧländische Meer, nach Eckerö, ein kleiner Ort im Niemandsland auf den finnischen Åland-Inseln. Die Fahrt ist nicht teuer. Die Einheimischen nutzen mit Kind und Kegel die steuerlichen Vorteile zum Einkaufen von Alkohol jeglicher Couleur. Mit Trolleys schleppen sie ihn aus dem Duty-Free-Shop in ihre gemütlichen Wohnstuben. Hier gilt: Der Weg ist das Ziel. Gut gelaunte Menschen, richtig gute MusikerInnen zur Unterhaltung, sogar ein Quiz, bei dem man die Kenntnisse über seine finnische/schwedische Heimat testen kann. Die Hin- und Rückfahrt lässt sich wunderbar mit einem Cocktail oder einer Tüte Salta fisk versüßen. Insgesamt ein vergnügliches, zudem sehr skandinavisches Event. In zahlreichen Restaurants kann man zudem sehr gut und günstig essen. Wer mehr Zeit auf den Inseln verbringen möchte, der sollte von Kapellskär nach Mariehamn, liebevoll Kleine Großstadt genannt, übersetzen.
  • Auf dem Weg nach Grisslehamn gibt es eine kleine Abzweigung nach Gȧsvik. Das dortige Outlet-Center Edblads hjärta lockt mit einem Gartencafé und sehr günstigem Modeschmuck der gleichnamigen Marke. Erstaunlich erschwingliches, geschmackvolles nordisches Design in wirklich großer Auswahl. Auch ideal als Mitbringsel.

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    Üppig und lecker

  • Nach ausgiebigem Shopping haben sich alle ein Mega-Eis aus der Väddö Gȧrdsmejeri, ebenfalls auf dem Weg nach Grisslehamn, verdient. Dort gibt es das Hamburger-Restaurant Bonden och Burgaren, so ungefähr: Der Bauer und sein Burger, sowie ein sommerlich-frisches Eis-Café, Bondens Glasskalas, Des Bauern Eis-Fest. Am hofeigenen Landungssteg legen Skipper aus benachbarten Schären an um sich an Gefrorenem zu laben. Hamburger, Eis und Sahne stammen aus eigener Produktion. Von allesamt namentlich bekannten, freilaufenden Kühen. Auf der anderen Straßenseite kann man sie besuchen. Mit dem Traktor eine Kuhsafari (Hallo? Natürlich ohne Schießen!) machen. Der Bauer erzählt Wissenswertes. Der Anhänger ist immer voll. Man hat sich ökologischem Landbau verschrieben, ist sendungsbewusst.

    Auf der anderen Seite; Der König und die Königin

    Auf dem weitläufigen Gelände hat die findige Bauernfamilie ein weiteres gemütliches, mysig(-es) Café installiert, wo sogar schon die königliche Silvia nebst Carl Gustav das berühmte Eis schleckten. In der angeschlossenen butik dreht sich alles um das profitable Milchtier. Draußen drücken die kleinen Besucher ihren Eltern die knallorangenen Schwimmwesten in die Hand, um im Streichelzoo Kaninchen mit Grashalmen zu pieken. Sehr sommerlich all das, sehr schwedisch. Das Eis, die Sahne sind so gut, dass die Leute Schlange stehen und platziert werden.

  • Wenn ihr über Grisslehamn hinausfahrt, erreicht ihr Singö. Hier wird es ruhiger, privater. Man bleibt unter sich, gibt sich kühler. Obwohl öffentlich, betrachtet man hier die Strände als Privateigentum. Trotzdem lohnt es sich über kleine Brücken, vorbei an traumhaften Buchten zu fahren, einen Blick auf die sündhaft teuren Sommerresidenzen reicher Stockholmer zu werfen. Es gibt sogar eine Singö-Krimireihe. Ja, Verbrechen hat in der kleinsten Hütte Platz! Quirliger war es in der anderen Richtung.

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    Gewebte Geschichte in der Domkyrka zu Uppsala

  • Eineinhalb Stunden entfernt liegt Uppsala. Bekannt vor allem wegen des Gassenhauers „Ein Student aus Uppsalallalla…“, seiner altehrwürdigen Universität und seines Doms. Der Botaniker Carl von Linné, dem wir die in Latein verfasste Systematisierung der Pflanzen verdanken, ist allgegenwärtig. Am eindrucksvollsten wohl im Botanischen Garten, den man kostenlos durchstreifen kann. Eine Offenbarung für jeden Pflanzenliebhaber, der glaubte, in Schweden wüchse nur Irisch Moos. Die Altstadt ist ruhig und überschaubar. Im Café Linné gibt es eine reiche Kuchenauswahl. Hier vertrödeln Studierende verregnete Sommertage, lesen im schummrigen Licht (Schlecht für die Augen!) ihre Aufzeichnungen vom letzten Semester. Auf Papier. Die Uhren ticken hier langsamer. Mütter mit haufenweise Kinderwagen tauschen sich aus. Der Dom ist erwartungsgemäß mächtig und nordisch schlicht.
  • Kista: Ein liebevoll restaurierter hembygdsgȧrd, ein Bauernhof als Freilichtmuseum aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, auch wenn seine Wurzeln bis ins Mittelalter hineinreichen. Über die Öffnungszeiten solltet ihr euch vorher informieren. Dann kann man hier sogar fika, kaffeetrinken. Um friedlich herumzuwandern ist es aber erlaubt das Tor zu öffnen, dann hindurch zu schlüpfen, wenn man es hinter sich wieder schließt. Könnte ja sein, dass ein paar Schafe dieselbe Idee hatten. In der Nähe hat man sogar Grenzsteine aus Wikingertagen gefunden. Ob es sich bei den ebenfalls entdeckten Steinansammlungen um Grabstätten handelt – da möchte man sich noch nicht festlegen. Auch wenn so etwas für Schwedenfans längst Tatsache ist. Auf Kista feiern die Väddöer Mittsommer, hier heiraten sie, feiern Geburtstage. Außerdem lässt man in einem Spektakel den Sommer 1719 wiederaufleben, als russische Truppen die schwedische Küstenlinie überfielen, wobei sie keinen Stein, keine Planke auf der anderen ließen. Bei einem kleinen Spaziergang von hier aus zum Mossberg kann man über Felder und Wiesen und den Golfplatz schauen. In der Ferne blitzt sogar ein Stückchen blaues Åland-Meer.
  • An lauen Sommerabenden könnt ihr direkt über dem Wasser kleine Gerichte genießen und über die Bucht von Barnens ö schauen. Schwalben werden gefährlich nah an euren Köpfen vorbeisirren. Wenn es kühler wird, könnt ihr euch in ein paar Decken wickeln und weiter träumen. Das Barnens Ö Krog & Scen liegt an der Hauptstraße Richtung Simpnäs. Manchmal gibt´s sogar ein Konzert. Ein typisches Sommerrestaurant und -café, das nur von Mitte Juni bis Mitte August geöffnet ist. An kühleren Abenden/Tagen empfiehlt sich für empfindlichere Naturen warme Kleidung. Der im Süden von Väddö befindliche Teil Barnens ö, Insel der Kinder, dient auch heute noch als barnkoloni, als Ferienstätte für Stockholmer Sprösslinge.
  • Das Vikingabyn Storholmen öffnet dieses Jahr leider erst in der zweiten Hälfte Juli. In genuiner Umgebung toben sich engagierte Freizeit-Wikinger aus. Man erfährt, wie ein solcher gekleidet war, was er gegessen, was er so gedacht hat, wie er die Axt warf. Laut diverser Einheimischer ein wirklich lohnender Besuch. Nicht nur für Kinder. Die Wikinger sind allerdings nicht immer zugange. Auf der Webseite findet ihr alle Events.

    Vorgeschmack auf die American Car Show in Norrtälje
  • Norrtälje, die Hauptstadt der Region Roslagen, zu der Väddö gehört, erreicht man auf gewundenen Wegen durch wunderschöne Landschaft. Seen, Wälder, runde Felsbrocken rote Häuschen, Möwen, Seen, Wälder, runde Felsbrocken, rote Häuschen, Möwen… Ein einziger, wohltuender Garten. Das Städtchen selbst ist beschaulich. In der Altstadt findet man alles, was das Herz begehrt: Schicke Mode, Antiquitäten, Schwedisches Design wie z.B. Tischwäsche von Ekelunds, gewebte Teppische, stilvoll-schlichte Keramik.

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    Immer gut besucht: Café Hörnan in Norrtälje

    Sonnige Prinsesstarta

  • Unbedingt besuchen solltet ihr das betagte, gemütliche Café Hörnan in Norrtälje. Hier schmeckt die Princesstȧrta, das Kanelbulle nochmal so gut. Und ihr wisst ja: Kaffet är med pȧtȧr. Sprich: Kaffett e me´ potor. Oder ihr fragt: E kaffett me´ potor? Man bezahlt einmal Kaffee und kann sich dann nehmen, so viel wie man will. Alljährlich findet hier im Sommer die American Car show statt. Amerikanische Schlitten und deren Besitzer schieben sich durch den Ort, bevor am Hafen ausgiebig zu Rockabilly gefeiert wird. Leider am Tag unserer Abreise. Die Black Ingvars mit ihren abgedrehten Covers bekannter Lindgren- und Abba-Songs- hätten wir gerne gehört.
  • Gut, reichlich und günstig gegessen haben wir zum Abschluss in Älmsta, dort wo nur der Kanal die Insel vom Festland trennt, im Ankaret, The Anchor. Nicht das gemütlichste Restaurant, aber mit freundlichem Service und super Salatbuffet, leckeren Pizzas und anderen Speisen, die satt machen. Hier gehen die Einheimischen hin, wenn sie der ganzen Familie was Gutes tun wollen, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen.
  • Einen loppis, Hausflohmarkt, zu besuchen, daran kommt man wohl nicht vorbei. Überall locken sie mit zerlesenen Taschenbüchern, verstaubten Porzellantellern, sogar Kleinmöbeln.

    Bylehamn? Loppisfynd? En hemlighetens tavla?

    Vielleicht findet man aber gerade hier – oft zu selbstgewählten Preisen – den eisernen Kerzenständer, der uns im Winter leuchten und an unsere Schwedenreise erinnern wird.

  • Was könnt ihr auf Väddö noch machen? Eigentlich alles: Wandern, im Meer und auf dem Väddö Kanal paddeln, segeln, Fahrrad fahren, fischen, golfen, lesen, faulenzen, grillen, kitesurfen, Ausstellungen, Konzerte besuchen, schwedische Spezialitäten kosten, beten, dass ihr noch eine Runde schwimmen könnt, bevor euer Urlaub zu Ende ist.
  • In einer Touristeninformation bzw. einem ICA solltet ihr euch die bereits erwähnte Broschüre für euer Urlaubsjahr schnappen. Hier ist alles verzeichnet, was ihr für einen wunderbaren Aufenthalt in Roslagen braucht.

    Zwergdackel Teckel Rauhaar
    Dackeln im Sturm

    Wieder zuhause im Saarland

Älskade Väddö. Geliebtes Väddö. Ich kann die stolzen Inselbewohner durchaus verstehen.

Eure Stina

Majas godaste kokosrutor – Majas superleckere Kokosschnitten – Lär dig svenska med att baka en kaka!

Umrechnen schwedisch dl

Hier wiederum ein echtes schwedisches Rezept von Tante Maja: Kokos-Rutor, Kokos-Ecken. Hatte heute, an diesem sonnigen Julitag, plötzlich Lust ein Blech davon zu backen. Das Rezept dazu habe ich fein säuberlich in meinem Ordner abgeheftet. Und weil ich es vor rund 43 Jahren aufgeschrieben habe, war das Papier schon ganz vergilbt. Jösses, wie die Zeit vergeht! Bin eine richtige Fika-Gumma, eine Kaffeetante, geworden. Ist mir doch glatt ein Tränchen aufs brüchige Papier getropft.

Mattknippa, Messlöffel
Alle an einem Bund: 1 dl, 1 matsked, 1 kaffesked, 1 tesked, 1 kryddmȧtt

Natürlich gehören meine Kokos-Rutor zu den Sju sorters bakelser, den Sieben Sorten Gebäck, die in meiner Kindheit traditionell auf den Tisch kamen, wenn sich Besuch ankündigte. Schon damals wurden sie portionsweise eingefroren. Denn kalorienarm sind die fluffig-knusprigen Teilchen gewiss nicht. Aber schön abgezählt, für jeden Gast eins (Ja, so sind die Schweden!), halten sie lange vor. Richtig viele kann man sowieso nicht auf einmal verdrücken. In ihrem hellen, frischen Grün peppen sie jede Kaffeetafel auf. Ihr wisst ja, das Herz eines Schweden/einer Schwedin gewinnt man mit Grün-Galsiertem! Und allen Nichtschweden sei ein wenig Zeit zugestanden, sich an die Farbe zu gewöhnen. Sju spricht man übrigens ungefähr wie schü, wobei ihr den sch-Laut ausstoßt, als würdet ihr gerade vom Joggen kommen und satt ausatmen.

Kokos_Rutor_svensk_recept_rezept_schwedisch_Schweden_Skandinavien_Sverige_Kokos_Schnitten_julclub_baka_backrezept
Meine gute, alte Rührschüssel – auch ein Erbstück

Ihr braucht für den Teig:

1 Ei

1 ¾-2 Kaffeetassen Zucker (eine Kaffeetasse meint eine normale, keinen Kaffeebecher!)

200 g Butter

2 dl Milch

2 Kaffeetassen Kokos (geraspelt)

2 ½ Kaffeetassen Weizenmehl

1 ½ TL Backpulver

2 TL Vanillezucker

Für die Glasur:

175 g Puderzucker

3 EL Wasser

Etwas (gift-)grüne Haushaltsfarbe (u.U. grün und gelb mischen)

Etwas Kokos zum Bestreuen

Zubereitung:

Ofen auf Umluft 190°C vorheizen.

Das Ei mit dem Zucker zu einer Creme verrühren. Butter schmelzen. Unter Rühren langsam zur Creme geben. Übrige Zutaten hinzufügen und zu einem Teig verrühren.

In eine mit Backpapier ausgelegte, mittelgroße Blechkuchenform füllen und glattstreichen. In der Mitte des Ofens 14 Minuten backen.

In der Zwischenzeit die Zutaten für die Glasur verrühren. Sind die 14 Minuten um, den Kuchen kurz aus dem Ofen nehmen und mit der Glasur bestreichen. Ofen auf 175°C runterschalten. Kuchen wieder in den Ofen schieben und weitere 8 Minuten backen.

Nach Ende der Backzeit Kuchen aus dem Ofen nehmen. Mit Kokosraspeln bestreuen. Noch warm in Rauten schneiden. Abkühlen lassen und servieren.

Kokos_Rutor_svensk_recept_rezept_schwedisch_Schweden_Skandinavien_Sverige_Kokos_Schnitten_julclub
Schmeckt am besten zu einer Tasse schwarzem Tee

Och nu pȧ svenska:

Du behöver:

1 ägg

1 ¾ 2 kkp (kaffekoppar) socker

2 hekto smält smör

2 dl mjölk

2 kkp kokos

2 ½ kkp vetemjöl

1 ½ tsk (tesked) bakpulver

2 tsk vaniljsocker

Glasyr:

175 g florsocker

3 msk (matskedar) vatten

Grön matfärg (Om det behövs: Blanda gult och grönt)

Lite kokos att beströa kakan med

Gör sȧ här:

Sätt ugnen pȧ 190°C.

Vispa ägg och socker pösigt. Tillsätt de övriga ingredienserna. Arbeta till en smidig deg.

Klä ut en lȧngpanna med papper. Häll i smeten. Grädda i mitten av ugnen i 14 minuter.

Blanda ingredienserna till glasyren.

Ta kakan ur ugnen och bred glasyren över den. Sätt ugnen pȧ 175°C.

Grädda kakan i ytterligare 8 min sȧ att garneringen hinner liksom koka resp sjunka in.

Ta kakan ur ugnen, strö kokos över den och skär den i fyrkantiga bitar. Och bara njut!

Kokos_Rutor_svensk_recept_rezept_schwedisch_Schweden_Skandinavien_Sverige_Kokos_Schnitten
Vips, weg!

 

Fête du Klevener in Heiligenstein – ein Weinfest der Extraklasse!

Wie jedes Jahr findet auch heuer wieder ein elsässisches Weinfest der Extraklasse statt, und zwar in Heiligenstein, einem äußerst hübschen Dörfchen an der elsässischen Weinstraße, das etwas vom Flair einer Augsburger Puppenkiste versprüht. So bunt und zierlich umrahmen die Häuser die Hauptstraße. Das Fest hat seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Der ganze Ort vibriert förmlich. Jung und alt ist auf den Beinen, urige Weinkeller laden zur Verkostung ein. Genossen werden die besten crus der Traube, die nur hier angebaut werden darf, weil dieser intensive Wein auch irgendwie besondere Wirkung hat. Dazu gibt es deftige Spezialitäten. Einheimische wie Touristen schwofen hier zu den Klängen des  Orchestre FM Light durch die laue Sommernacht. Außerdem bringt ein Hélène-Fischer-Double die Herzen zum Schmelzen. Wann? Vom 10. – 11. August 2019

Infos zum Fest findet ihr auf diesem Portal:

https://www.jds.fr/agenda/manifestations/fete-du-klevener-heiligenstein-107497_A

Klevener heiligenstein elsass alsace wein weinfest
Sollte man unbedingt verkosten…

In Heiligenstein findet man typisch elsässische Restaurants, sodass man nach dem Besuch nicht noch lange fahren muss. Letztes Jahr durften wir bei einem Winzer vor Ort, Michel Meckert, das feine Stöffchen probieren.  Hier findet ihr meinen Beitrag dazu:

Von Äbtissinnen, heiligen Steinen und edlen Tropfen

Geht hin, ihr werdet es lieben! Ob ihr Helene mögt oder nicht. Ein wundervolles Allround-Erlebnis wünscht euch

Stina

Schwedische Felsenbirnen-Marmelade. Schmeckt nicht nur Wichteln…

Superleckere Felsenbirnen-Apfelmarmelade. Wildobst. Einfach

Bald sind die Felsenbirnen reif. In meinem Garten gibt es dieses Jahr besonders viele. Also ran an die Büsche! Hier ein Lieblingsrezept von  mir. Ein ganz altes. Ein ganz schwedisches. Weil es auf meiner Pinterest-Seite so gut ankam, stelle ich es jetzt auch auf meinen Blog!

Felsenbirnen_Apfelmarmelade
Mehr was für kleine Wichtelaugen. Nebenstehend findet ihr das Rezept in groß!

Felsenbirnen gehören ja zu den genügsamsten Sträuchern überhaupt. Im Frühling bezaubern sie mit einer Fülle von weißen Blütensternchen. Im Herbst schillert ihr Laub in den wunderschönsten Farben. Lecker und gesund sind sie für uns Menschen. Und auch wer Vögel in seinen Garten locken möchte, sollte ihr einen Platz im Garten geben.

Du brauchst:

4 Liter Apfelsaft

2 kg Felsenbirnen

1 Handvoll rote Johannisbeeren

2 ½ Pakete Gelierzucker (2+1)

1 Päckchen Vanillezucker

Obstler (z.B. angesetzter Johannisbeersaft)

Zwei Töpfe, die mehr als 5 Liter fassen oder einen riesigen.

Zubereitung:

Beeren waschen und verlesen. Mit Apfelsaft und Vanillezucker in 20 Minuten weichkochen. Masse durch Flotte Lotte streichen. Das entstandene Mus in den Saft zurückgeben. Alles nochmals mit dem Zauberstab pürieren.

Masse aufkochen. Gelierzucker hinzufügen. 5 Minuten unter Rühren sprudelnd aufkochen lassen.

Topf/Töpfe vom Herd nehmen. Schnaps hinzufügen. In Marmeladengläser füllen. Deckel drauf und fertig! Umdrehen oder nicht? Wie es euch beliebt! Guten Appetit!

Übrigens: Die kleinen Kerne vergehen beim Kochen.

Einen schönen Sommer wünscht euch

Stina